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Veröffentlicht am 22.04.2023

Interessante Geschichte

Gallant
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Olivia Prior ist stumm. Sie fühlt sich dadurch sehr ausgegrenzt, weil sie – abgesehen vom geschriebenen Wort – kaum mit anderen Menschen kommunizieren kann. Vielmehr wird über sie statt mit ihr geredet. ...

Olivia Prior ist stumm. Sie fühlt sich dadurch sehr ausgegrenzt, weil sie – abgesehen vom geschriebenen Wort – kaum mit anderen Menschen kommunizieren kann. Vielmehr wird über sie statt mit ihr geredet. So ist sie auch in ihrem Waisenhaus ausgegrenzt. So ist sie eher froh, ja fast schon erschrocken, als sie einen Brief von ihrem Onkel bekommt, dass sie nach Gallant kommen soll. Erst recht überrascht ist sie, als sie erfährt, dass sie doch noch Familie hat.

Ihr Cousin Matthew begrüßt sie leider nicht so herzlich, wie sie sich es gewünscht hätte. Stattdessen stößt sie auf harte Ablehnung. Und doch kann sie in Gallant bleiben. Dort soll sie wenigstens helfen, das Haus in Schuss zu halten. Die Mauern müssen ständig ausgebessert werden, der Garten von toten Rosen und Unkraut befreit werden. Langsam bröckelt die Fassade von Matthew und den anderen Hausbewohnern. Olivia kann in dem Haus viel mehr über ihre Familie, besonders ihre Mutter herausfinden. Diese hat nämlich ein Tagebuch hinterlassen, das die Welt von Gallant, aber auch die Rolle der Familie erklärt. Welche Rolle spielen die Ghule, oder andere fiese Gestalten in dieser Familiengeschichte?

Zugegeben, das Setting, in dem dieses Buch spielt, ist unschlagbar. Ein Haus und ein Grundstück, dessen Verlassen unweigerlich zum Tod führt, klingt toll. Es ist dunkel, mystisch, für mich tauchte ein viktorianisches Haus auf. Die Ghule, die Angestellten, alles wirkte für mich wunderbar gruselig, und ergab ein tolles Gesamtbild. Und doch: gefühlt blieben die Beziehung zwischen den Protagonisten etwas auf der Strecke. So ganz wollte mir da der Funke nicht überspringen. Zwar wird hier auf die Familienbeziehung eingegangen, und doch hätte es genau hier mehr Tiefe gebraucht, wie die Zusammenhänge genauer sind. Es fehlte mir hier mehr Emotionen, aber auch mehr der rote Faden, wie alles zusammenhängt.
Ebenso fand ich etwas die Zwischenkapitel aus dem Tagebuch der Mutter auf Dauer etwas störend. Die Wiederholung des Rufens der Mutter nach Olivia (Olivia! Olivia! Olivia!) war für mein Empfinden an mancher Stelle doch zuviel.

Gallant ist eine Geschichte, die mich grundsätzlich gefangen genommen hat, der es an mancher Stelle an Tiefe gefehlt hat, und doch so viel Potential hat.

Übrigens finde ich das deutsche Cover wirklich klasse. Gerade für das Hörbuch finde ich die Gestaltung wirklich sehr gelungen. Die Auswahl der Hörbuchsprecherin selbst (Jana Kozewa) fand ich gelungen, denn sie hat in der angemessenen Geschwindigkeit und Ruhe das Buch vorgetragen.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

aktueller denn je

Abenteuer & Wissen: Martin Luther King
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Wer kennt diesen Namen nicht: Martin Luther King. Ein Bürgerrechtler, der für die Rechte der PoC (People of Color) eingestanden ist. Der viel erreicht hat in einer Welt, in der noch viel erreicht werden ...

Wer kennt diesen Namen nicht: Martin Luther King. Ein Bürgerrechtler, der für die Rechte der PoC (People of Color) eingestanden ist. Der viel erreicht hat in einer Welt, in der noch viel erreicht werden muss. Denn Rassismus gibt es noch viel zu viel.

Der Pressereferent Harcourt Klinefelter hat an der Seite Martin Luther Kings gearbeitet und Kings Reden aufgezeichnet. So erzählt er uns die Geschichte, wie u. a. Martin seine berühmteste Rede am Washingtoner Kapitol gehalten hat. Was hat diesen berühmten Bürgerrechtler bewegt? Was ist ihm bei seiner Arbeit widerfahren? Und was war sein Credo?

Das Hörbuch ist mit Liveaufnahmen von Reden untermalt, die bei mir Gänsehaut hervorgerufen haben. Noch immer ist Rassismus leider ein Thema, das uns im Alltag begleitet. Noch ist viel Arbeit zu leisten, um dagegen anzukämpfen. Der Kampf für die Rechte von PoC führt immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Deswegen finde ich dieses Hörbuch sehr wichtig: es muss weiterhin daran gearbeitet werden, dass Rassismus keinen Platz mehr findet.

Auch bei diesem Hörbuch gilt: Verständlich und spannend aufbereitet, so dass Groß und Klein einen guten Einstieg finden.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Wissen to go vom Golfstrom

Abenteuer & Wissen: Der Golfstrom
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In der Reihe „Abenteuer und Wissen“ ist nun eine Ausgabe über den Golfstrom erschienen. Diese Ausgabe ist wieder höchst spannend und ich habe sehr viel mitgenommen. Z. B. dass der Golfstrom, den wir als ...

In der Reihe „Abenteuer und Wissen“ ist nun eine Ausgabe über den Golfstrom erschienen. Diese Ausgabe ist wieder höchst spannend und ich habe sehr viel mitgenommen. Z. B. dass der Golfstrom, den wir als Golfstrom bezeichnen, nur das Stück vor Florida ist. Der Golfstrom ist jedoch ein viel größerer Meeresstrom, der einen riesigen Einfluss auf unsere Umwelt hat.

Dieses Hörbuch nimmt uns mit auf eine Reise auf die verschiedenen Aspekte des Golfstroms. Wie nützen Menschen und Tiere den Golfstrom zu den eigenen Vorteile? Wie hat sich z. B. die Schifffahrt verändert, seit bekannt ist, dass der Strom für zeitliche Vorteile genützt werden kann? Nützen Tiere diesen Strom ähnlich wie die Menschen bei der Schifffahrt? Können wir den Strom auch zu Energiezwecken nützen?

Hier wird wieder spannende Fakten verständlich aufbereitet. Oft hab ich mir gedacht: „Ach was, das wusste ich ja noch gar nicht!“ Professor Mojib Latif führt uns fachgerecht und doch verständlich für Groß und Klein durch die wichtigsten Dinge rund um den Golfstrom, ohne zu langweilen, ohne Fachchinesisch, dafür mit ganz tollen Fakten. Gerade in Zeiten um Klimadiskussion ein guter Denkanstoß!

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Humorvolle Weihnachten

Früher war mehr Weihnachten
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Die Weihnachtszeit kann ganz schön in Stress ausarten. Bei wem verbringt man die Festtage, was wird gekocht, und vor allem: was genau verschenkt man, wenn man „Nichts“ verschenkt? Da kann einem schon mal ...

Die Weihnachtszeit kann ganz schön in Stress ausarten. Bei wem verbringt man die Festtage, was wird gekocht, und vor allem: was genau verschenkt man, wenn man „Nichts“ verschenkt? Da kann einem schon mal die Laune vermiest werden. Aber dagegen gibt es ein Heilmittel: es ist das Hörbuch „Früher war mehr Weihnachten“ von Horst Evers, der auch dieses Hörbuch selbst eingesprochen hat. Sehr gut, wie ich finde.

Horst Evers hat mal die Weihnachtszeit humorvoll beleuchtet. Was gehört denn zur Weihnachtszeit dazu? Der Weihnachtsmarkt, der meist von singenden und Instrumente spielenden Menschen begleitet wird. So erzählt der Autor von einer singenden Seniorengruppe, die einem Weihnachten eher vermiest als erheitert. Ich musste hier schon etwas schmunzeln, da die Weihnachtsmusikbeschallung – ob aus der Konserve oder live auf der Straße – einem schnell auf den Keks gehen kann. Oder die grundsätzliche Idee, dass man eigentlich seinen Partner als Geschenk genug betrachten kann. Was man aber bei der „Verpackung“ seiner selbst beachten sollte ist, dass auch zu ungelegenen Momenten nicht nur der Partner*in was davon hat, sondern auch die Familie, was zu peinlichen Momenten führen kann bzw. Erklärungsnot. Und wer kennt den Moment nicht: man hat den Adventskalender schon vorher geplündert, bevor auch überhaupt Nikolaus da war.

Bevor ich dieses Hörbuch gehört habe, kannte ich noch nichts von Horst Evers, muss aber sagen: ich bin positiv überrascht. Dieses Hörbuch landet definitiv auf der Liste der Weihnachtspflichtlektüre. Denn es ist unterhaltsam, fröhlich, und durchaus kritisch mit dem bereits bekannten Weihnachtsunsinn. Ein sehr humorvolles Hörbuch, das mir gut gefallen hat, und mich hat schmunzeln lassen.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Gute Idee

24 gute Taten
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In der Weihnachtszeit gibt es Adventskalender zuhauf. Mit Süßkram gefüllt oder mit Kosmetik, mit Spielzeug: den Inhalten sind keine Grenzen gesetzt (der Preisklasse übrigens auch nicht ;)). Emma Asplund ...

In der Weihnachtszeit gibt es Adventskalender zuhauf. Mit Süßkram gefüllt oder mit Kosmetik, mit Spielzeug: den Inhalten sind keine Grenzen gesetzt (der Preisklasse übrigens auch nicht ;)). Emma Asplund hat einen kleinen Haushaltswaren- und Geschenkeladen, der eher mäßig läuft. Das macht Emma aber nichts aus. Sie will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Seit ihr Freund verunglückt ist und sie ihr Leben ohne ihn meistern muss, ist sie froh, wenn sie sich einigeln kann. Eines abends, als sie ihren Laden schließt, bringt sie einen älteren Herrn nach Hause, der im Schneesturm die Orientierung verloren hat. Dabei kommt Emma die Idee, dass sie statt Adventskalender jeden Tag eine gute Tat ausführen könnte. Die Idee teilt sie auch mit ihrer Schwester, die mit aller Kraft versucht, Emmas Laden zu retten.

Nun, ein bisschen Liebe gehört zu jedem Weihnachtsfest dazu. So ist es nicht ganz überraschend, dass Emma auch eine neue Liebe findet. In diesem Fall hat mich das nicht mal gestört – denn sonst sind Liebesromane nicht ganz mein Fall (meist zu schnulzig und zu absehbar). Auch wenn hier das Ende schnell erkennbar war, passte das Happy End voll rein in den Geschichtsablauf. Die Idee, die Adventszeit mit 24 guten Taten zu verbringen, finde ich klasse. Zwar muss man sich bewusst machen, dass nicht jeder Hilfe möchte, aber man kann dennoch oft genug was Gutes tun. Mit den Nachbarn Kaffee trinken oder einkaufen, eine Postkarte schreiben, jemanden die Hilfe anbieten. Emma hat viele gute Ideen und lernt auch dabei was. Dass man sich auch für andere öffnen kann, ohne sich selbst zu verlieren.

Ich denke, diese 24 gute Taten kann man nicht nur für die Adventszeit anwenden. Das ganze Jahr über finden sich genügend Gelegenheiten, sich oder seinen Mitmenschen den Alltag etwas zu versüßen/verbessern. Vielleicht ist es auch eine Motivation, Die Welt etwas besser zu machen. Z. B. der Verkäuferin im Supermarkt ein freundliches Wort hinterlassen. Jemanden erzählen, dass einem die getragenen Klamotten gefallen. Oder wenn etwas gut lief, dies auch zu kommunizieren. Wir haben demletzt eine Reise gebucht im Reisebüro und uns für den guten Service beim Reisebüro bedankt. Dafür haben wir jetzt eine Osterpostkarte im Briefkasten von der Mitarbeiterin, die uns beraten hat und wir sie beim Arbeitgeber/Reisebüro gelobt haben. Cool, oder? So wie sich das Buch lohnt, weil es leicht zu lesen ist und motiviert, was cooles zu machen, lohnt sich auch positive Worte und Taten im Alltag. Läuft, oder?

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