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Veröffentlicht am 28.06.2021

Kein Thriller (Buchuntertitel).

Der erste letzte Tag
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Inhalt, gemäß Buchrück- und Umschlaginnenseite:
Ein ungleiches Paar.
Eine schicksalhafte Mitfahrgelegenheit.
Ein Selbstversuch der besonderen Art.

WAS GESCHIEHT, WENN ZWEI MENSCHEN EINEN TAG VERBRINGEN, ...

Inhalt, gemäß Buchrück- und Umschlaginnenseite:
Ein ungleiches Paar.
Eine schicksalhafte Mitfahrgelegenheit.
Ein Selbstversuch der besonderen Art.

WAS GESCHIEHT, WENN ZWEI MENSCHEN EINEN TAG VERBRINGEN, ALS WÄRE ES IHR LETZTER?

Ein Roadtrip voller Komik, Dramatik und unvorhersehbarer Abzweigungen von Deutschlands Bestsellerautor Nr. 1 Sebastian Fitzek - mit zwei skurrilen, ans Herz gehenden Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Livius Reimer macht sich auf den Weg von München nach Berlin, um seine Ehe zu retten. Als sein Flug gestrichen wird, muss er sich den einzig noch verfügbaren Mietwagen mit einer jungen Frau teilen, um die er sonst einen großen Bogen gemacht hätte. Zu schräg, zu laut, zu ungewöhnlich - mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Welt überfordert Lea von Armin Livius von der ersten Sekunde an. Bereits kurz nach der Abfahrt lässt Livius sich auf ein ungewöhnliches Gedankenexperiment von Lea ein – und weiß nicht, dass damit nicht nur ihr Roadtrip einen völlig neuen Verlauf nimmt, sondern sein ganzes Leben!

Meine Meinung:
Eine skurile Geschichte.
Ein Roman – definitv kein Thriller.
Der Autor wollte hier mal etwas abseits seines angestammten Genres schreiben – und es ist ihm bravourös gelungen.

Gut, das Setting, ein Roadtrip, der zu einem Selbstfindungstripp wird, ist von der Grundidee her erst einmal nichts Neues.
Aber dennoch würde ich diesen Roman als rundherum absolut gelungen bezeichnen.

Der Autor zeigt hier sein Gespür für Situation und Sprache - köstlich!

Fazit: Ich habe mich königllich amüsiert!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Warum der Westen den Osten nicht versteht (Buchuntertitel).

Europas geteilter Himmel
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Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Durch die Geschichte hindurch blickte der Westen auf den Osten herab. Mal war er der Burggraben, der die Festung Europa von den Weiten Asiens trennte, mal eine Art Vorzimmer, ...

Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Durch die Geschichte hindurch blickte der Westen auf den Osten herab. Mal war er der Burggraben, der die Festung Europa von den Weiten Asiens trennte, mal eine Art Vorzimmer, mal die Nachhut auf dem großen Weg in die Zukunft. Umgekehrt fühlte sich der Osten vom westlichen Vorbild verkannt und geringgeschätzt, ärgerte sich über dessen Gleichgültigkeit und Arroganz. Die Konflikte werden gerade wieder aktuell.
Norbert Mappes-Niediek beschäftigt sich seit Jahrzehnten als Korrespondent und Politikberater mit Osteuropa. In seinem Buch erklärt er, warum der Ost-West-Gegensatz nach dem Ende des Kalten Krieges nicht überwunden wurde, sondern sich neu aufgebaut hat. Und er zeigt Wege auf, wie man besser miteinander umgehen kann. Der Westen sollte den Osten nicht erziehen wollen, sondern einfach versuchen, ihn zu verstehen.

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
- Für immer Platz zwei
Vorurteile in und gegen Europas B-Klasse
- Nachbarn und Verwandte
Politik: Im Europa der (ganz verschiedenen) Nationen
- Brüchige Linien
Alltagskultur: Was uns verbindet und unterscheidet
- Osterweiterungen:
Wie der Westen erst über den Rhein und dann über die Oder kam

Meine Meinung:
Dieses Sachbuch ist wirklich sehr informativ.
Es enthält Geschichtliches und Politisches.
Es wird erläutert, dass es sehr wohl einen Unterschied zwischen Staatsangehörigkeit und Nationalität geben kann.
Und dass Osteuropa ein großes unhomogenes Gebiet ist, das man nicht immer einfach über einen Kamm scheren kann.
All das und noch vieles mehr, bringt der Autor sehr nachvollziehbar zum Ausdruck.

Die Quintessenz, dass der Westen sich nicht selbstgerecht über den Osten erheben und ihn permanent erziehen wollten sollte, sollte Eingang in die Politik finden.

Fazit: Sehr lesenswert! Für Politiker und jedermann.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Das Buch lies mich wütend zurück.

Das Leben ist ein vorübergehender Zustand
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Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Ein Schlaganfall, zehn Tage später der zweite haben ihren Mann aus allem herauskatapulitert, was er bis dahin gelebt hatte. Und aus ihr wird die Frau des Kranken. Der ...

Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Ein Schlaganfall, zehn Tage später der zweite haben ihren Mann aus allem herauskatapulitert, was er bis dahin gelebt hatte. Und aus ihr wird die Frau des Kranken. Der nicht deutlich sprechen, nicht gehen, nicht lesen, nicht schreiben kann – aber nach wie vor wasserhell denkt. Zutiefst eingekerkert in sich, ausgeschlossen von der Welt, die er bisher so großräumig bewohnt hat. Ein zerrütteter Mensch, ein Bär ohne Wildnis.
Und sie sitzt ratlos zusammen mit der Vergangenheit und der Zukunft auf der schmalen Bank namens Jetzt. Wie lebt man mit Krankheit? Zehn Jahre lang haben die beiden gekämpft, gelitten, gewütet und sich gegenseitig mit neuer Innigkeit kennengelernt.
Gabriele von Arnim beschreibt in diesem literatischen Text, wie schmal der Grat ist zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, Zuwendung und Herrschsucht. Wie leicht Rettungsversuche in demütigender Herabwürdigung enden. Und Aufopferung erbarmungslos wird. Wie liebt und hütet man einen Mann, der an dem Tag zusammenbricht, an dem man ihm gesagt hat, man könne nicht mehr leben mit ihm? Wie schafft man die Balance, in der Krankheit zu sein und im Leben zu bleiben?

Meine Meinung – Achtung, es wird aus dem Inhalt berichtet:
Ich war sehr auf dieses Buch gespannt, da mich die Beschreibung und auch die Bewerbung auf der Buchrückseite gepackt hatten.

Der Schreibstil ist echt beeindruckend!
Ja, die Autorin kann wirklich erzählen!

„Krankheit und Kränkung. Erst in diesen Jahren habe ich den semantischen Zusammenhang vertanden. Den Angriff der Krankheit auf die Unabhängigkeit, auf die Selbstachtung, auf fast alles, was das Ego bisher ausgemacht hat. Wie sich behaupten im ruinierten Zustsand.“ (S. 43)

Ich vermute mal, die Intention der Autorin diese Autobiographie zu schreiben, liegt darin begründet, sich Lob (sei es für ihr Duchhaltevermögen oder ihre unerschütterliche Liebe zu ihrem Mann) aus der Leserschaft abzuholen.
Und da bin ich schon bei meinem ersten Kritikpunkt.
Denn die meiste Zeit beim Lesen hätte ich die Dame am Liebsten rechts und links abgewatscht; man merkt schon, dass das Lesen bei mir gewisse Aggressionen hervorgerufen hat.

Ja, sie hat auch selbstkritisch über sich geschrieben.
Aber dies kann dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Geschriebene vor Selbstgerechtigkeit / Selbstbeweihräucherung nur so trieft.

„Ich überfordere ihn ständig. Tue ich das für ihn oder für mich? Für sein Wohlbefinden oder für mein gutes Gewissen?“ (S. 124)

Ja, ich weiß, dass man jemanden, der so selbstlos und aufopfernd ist, eigentlich gar nicht kritisieren darf.

Aber ich kann schon verstehen, dass sich Freunde und Bekannte im Laufe der Zeit abgewendet haben. Denn Freundschaft bedeudet ja auch, dass man gemeinsame Interessen hat und sich auf Augenhöhe begegnet. Wenn jedoch etwas davon abhanden gekommen ist, kann ich schon verstehen, dass sich andere abwenden; dies muss gar kein bewusster Prozeß sein oder etwas mit Berührungsängsten zu tun haben, sondern kann auch schleichend „einfach so“ passieren. Also muss Frau von Arnim dies gar nicht so bemängeln; mit diesem Unterton, dass diejenigen schlechtere Menschen wären als sie selbst.
Schließlich hat sie reichlich Geld: um sich privat Pflegepersonal und Ärzte leisten zu können. Sie organisiert Personen aus ihrem persölichen Umfeld, die die Zeit ihrem Mann durch Vorlesen vertreiben. Sie lässst ihren Mann aus ihrer Wohnung im fünften Stock nach unten tragen, um mit ihm zum Einkaufen auf den Markt zu fahren. Ja, man darf sich Hilfe holen. Aber wenn die Vorleser wahrscheiblich ganz ehrlich zu sich selbst sind, würden sie zugeben, dass sie das Vorlesen auch nur für ihr eignes Selbstbild machen würden. Und das Einkaufen auf dem Markt dient bestimmt auch dazu dem Patienten eine Abwechslung zu bieten, aber eben bestimmt auch, um selbst als selbstlose Kümmerin in den Augen anderer dazustehen. Ich weiß dies sind viele Unterstellungen meinerseites, aber man darf nicht vergessen, dass Frau von Arnim alles selbst so bestimmt hat, dass alles so war wie es war.
Aber ich möchte hier eine Rezension zu dem Buch schreiben und keinen Gegenentwurf an Argumenten.

Deshalb bleibt am Ende die Frage:
Hat mir dieses Buch gefallen? Nein.
Hat es mir etwas gebracht – unabhängig von meinen persönlichen Gefühlsausbrüchen? Nein.
Ist es lesenwert - in Anbetracht des wirklich hervorragenden Erzählstils? Ja.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Eigentlich sehr gut, aber irgendwie auch grenzwertig.

Die Blaue Ritterin
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Inhalt, von der Buchrückseite:
Schweigen fällt der zehnjährigen Mona nicht schwer, denn in der Schule hat sie keine Freunde. Ihren Vater kennt sie nicht, und ihre Mama ist Ärztin und oft nicht zu Hause. ...

Inhalt, von der Buchrückseite:
Schweigen fällt der zehnjährigen Mona nicht schwer, denn in der Schule hat sie keine Freunde. Ihren Vater kennt sie nicht, und ihre Mama ist Ärztin und oft nicht zu Hause. Doch zum Glück gibt es da noch eine andere Welt – die Rote Burg, zu der nur sie Zutritt hat.
Als Mona einen verletzten Vogel findet, ist es ihr Mitschüler Julius, der ihr hilft, ihn zu pflegen. Er macht ihr bewusst, wie wichtig es ist, Freunde zu haben – bis es zu einer Situation kommt, in der sie sich zwischen den beiden Welten entscheiden muss …

Sarah Knausenberger ist ein beeindruckendes Debüt über ein Mädchen gelungen, das es schafft, den Weg aus einer unfreiwilligen Isolation heraus zu finden. Ulrike Möltgens wunderbar-geheimnisvolle Illustrationen bereichern das Buch um eine faszinierende träumerisch-magische Note.

Empfohlenes Lesealter: ab 9 Jahre.
[Die Protagonistin ist Fünftklässerin.]

„'Zu uns aber, Blaue Ritterin, kannst du nur über die Brücke des Schweigens gelangen.'“ (S. 48)

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf dieses Kinder-/Jugendbuch, da mich allein das Cover sofort in den Bann gezogen hat.

Dieses Kinderbuch, inklusive der Illustrationen, finde ich beeindruckend.
Aber finde ich es auch gut? Schwer zu beantworten.
Finde ich es gut für Kinder? Weiß nicht, vielleicht ehr nicht.
Denn was soll ein Kind aus diese Geschichte mitnehmen?
Hat es eine irgendwie positive Ausstrahlung? Nicht wirklich.
Wer sollte es also lesen? Interessiert sich die Gruppe der schon etwas älteren Kinder oder Jugendlichen für diese Thematik? Wohl ehr nicht.
Sollten es Kinder / Jugendliche lesen, die ebenfalls sehr unter Einsamkeit oder Alleinegelasssensein leiden? Ich denke, diese könnten sich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzten. Aber hilft es ihnen auch in ihrer jeweiligen Situation?
Aber definitiv würde ich es Eltern empfehlen, die ihre Kinder (aus welchem Grund auch immer) viel Zeit alleine lassen.

Die Stimmung der Zeichnungen finde ich grenzwertig düster.

Sehr schöne, einfühlsame Textstellen:
„Manchmal bin ich so allein, dass es in mir drin weh tut.“ (S. 14)
„Ich beneide meine Klassenkameraden, wie sie miteinander sprechen, spielen und sogar streiten.“ (S. 17)

PS, Anmerkung für den Verlag:
Das Buch ist in zwei Schriftfarben gearbeitet (für die Realität und die Scheinwelt), aber ich hatte den Eindruck, dass die Farbzuordnung manchmal nicht korrekt war.

PS, Anmerkung in eigener Sache:
Ich habe mir mit der Sternevergabe sehr schwer getan: Ich hätte hier zwischen 5 und 2 Sternen alles vergeben können - und es hätte alles gestimmt, je nachdem wie ich die einzelnen Eindrücke gewichtet hätte.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Vom Tod der Aufklärung unter Laborbedingungen (Buchuntertitel).

Meine Pandemie mit Professor Drosten
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Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Eine altbekannte Allianz aus Seuchenwächtern, Medien, Ärzten und Pharmalobby ist auch zu Corona-Zeiten wieder am Werk – man trifft auf erstaunliche personelle Kontinuitäten ...

Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Eine altbekannte Allianz aus Seuchenwächtern, Medien, Ärzten und Pharmalobby ist auch zu Corona-Zeiten wieder am Werk – man trifft auf erstaunliche personelle Kontinuitäten über fast zwanzig Jahre hinweg. Zum Beispiel Prof. Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité. Ein Mann, der fast immer zur Stelle war, wenn im 21. Jahrhundert eine Pandemie aus der Taufe gehoben wurde, und dessen Warnungen – manchmal bis aufs Komma gleichlautend – sich zuverlässig als faslch erwiesen; der einen PCR-Test für ein 'neuartiges' Coronavirus quasi in der Tasche hatte, bevor überhaupt irgendjemand wissen konnte, dass es sich um ein Coronavirus handelte; der auf schon fast unheimliche Weise plappernde Ratlosigkeit in mediale Expertise verwandelte, monopolisierte und verbreitete; der als Chef des maßgeblichen Referenzlabors weltweit die Diagnostik mitbestimmte – und der zudem in das Geschäft der Seuchenwächter selbst verstrickt ist.

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
- Die pandemischen Reiter
- Der Test
- Der Lärm der Pandemien und das Schweigen der Epidemien
- Veteran aller Pandemien: Christian Drosten
- Big Pictures
- Das mediale Wettrüstsen
- Die zweite Welle surfen

Zitat von der Umschlagklappe:
„Wie von Geisterhänden bewegt, begab sich ein Staat nach dem anderen in Quarantäne, haben sich die unterschiedlichsten Gesellschaften und Kulturen, die gegensätzlichsten politischen Lager den vermeintlichen Imperativen der Pandemie widerstandlos gefügt. So viel One-World war noch nie – und nie war es unheimlicher.“

Meine Meinung:
Ein sehr interessantes Buch.

Textstellen:
„'Niemand ist sicher, wene nicht alle sicher sind.' Wenn einer nicht mitmacht, gehen alle unter. Wer die Bürger retten will, muss Krieg gegen sie führen.“ (S. 103)
„Die Schweinegrippe hätte die Welt erobert, und kein Arzt hätte etwas davon gemerkt.“ (S. 14)
„Das Problem ist nicht die zweite Welle, sondern dass sie mit allen Mitteln simuliert wird.“ (S. 10)

Aber leider wird meiner Meinung nach aber auch an der ein oder anderen Stelle auf die immer gleichen Punkte etwas zu viel Darauf-Herumgehackt.

Anmerkung: Die graphische Darstellung 'The Great Reset' auf Seite 245 finde ich leider völlig misslungen: die Beschriftungen sind viel zu klein um lesbar zu sein.

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