Platzhalter für Profilbild

kvel

Lesejury Star
offline

kvel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kvel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Völlig unnützes Wissen" (Buchuntertitel)

What The Fact!
0

"Völlig unnützes Wissen" (Buchuntertitel)

Inhalt:
Dies ist eine Sammlung von absolut zusammenhanglosen und zum Teil völlig sinnbefreiten Fakten.

Hier einige Beispiele:
"Die englische Bezeichnung für ...

"Völlig unnützes Wissen" (Buchuntertitel)

Inhalt:
Dies ist eine Sammlung von absolut zusammenhanglosen und zum Teil völlig sinnbefreiten Fakten.

Hier einige Beispiele:
"Die englische Bezeichnung für den Mondfisch ist "sunfish"." (S. 40)
"In Idaho ist es verboten, Forellen zu fischen, während man auf einer Giraffe sitzt." (S.52)
"Erdnüsse sind Hülsenfrüchte. Erdbeeren sind Nüsse." (S. 56)
"Der Vatikan hat die niedrigste Geburtenrate der Welt und mit 100 Prozent den höchsten Anteil an Katholiken." (S. 116)

Meine Meinung:
Hint: Ob die in dem Buch dargestellten "Facts" der Wahrheit entsprechen, kann ich nicht beurteilen.
Mit Humor ist das ja immer so eine Sache, oftmals eine echte Gradwanderung - aber diese Art von Humor hat mich erreicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"... alles im Namen der Stabilisierung des Finanzsystems."

Weltmacht IWF
0

"... alles im Namen der Stabilisierung des Finanzsystems."
(Auszug aus dem Klappentext)

Sachbuch über die tatsächliche Rolle und Einflussnahme des IWF im globalen System der politischen Regierungen und ...

"... alles im Namen der Stabilisierung des Finanzsystems."
(Auszug aus dem Klappentext)

Sachbuch über die tatsächliche Rolle und Einflussnahme des IWF im globalen System der politischen Regierungen und der Finanzaristokratie.
Als der "Kreditgeber der letzten Instanz" hat der IWF eine international konkurrenzlose Position.

Sehr gut fand ich beispielsweise die Beschreibung der Zusammenhänge, dass in den sechziger Jahren viele afrikanische Staaten weg von der Ausbeutung durch den Kolonialismus in die Unabhängigkeit strebten; da die afrikanischen Regierungen dafür jedoch Geld benötigten, diese Länder für kommerzielle Banken jedoch zu wenig Sicherheiten boten dafür aber der IWF sich als Gläubiger anbot; so gerieten diese Staaten in ein neues Netz von Abhängigkeit; Voraussetzung für die Gewährung eines Kredites war die Mitgliedschaft des Staates im IWF. Das wahre Machtverhältnis zeigen jedoch die Zahlen: 1969 betrug der Anteil der afrikanischen Staaten an der Gesamtorganisation über einem Drittel - ihr Stimmrecht betrug jedoch nur fünf Prozent. Der IWF knüpfte seine Kreditvergaben an Bedingungen und legte den Staaten sog. Strukturanpassungsprogramme auf (z.B. Abbau von Importbeschränkungen, Ausrichtung der Wirtschaft auf einzelne, gut zu vermarktenden Exportgüter, Beseitigung von Restriktionen von ausländischen Investitionen, Verkauf von Staatsbetrieben und Staatseigentum und die Erteilung von Rechtsgarantien für privates Unternehmertum); diese Punkte hören sich auf den ersten Blick vielleicht "vernünftig" an, führten die betroffenen Staaten jedoch in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale und in immer weitere Abhängigkeiten.

Es gäbe noch so viele interessante Punkte aus dem Buch zu berichten; bspw. über die Rolle Nelson Mandelas und die Geheimverhandlungen mit dem Apartheitsregime und über das Fädenziehen von Horst Köhler als geschäftsführender Direktor des IWF.

Das Buch zeigt u.a. auf, dass Politiker und Medien gemeinsam lügen (George Orwell lässt grüßen - Stichwort: "Wahrheitsministerium").

Warum sich nichts ändern wird und warum alle Maßnahmen nicht zu einer Verbesserung führen werden: darauf gibt das Buch Antworten.

Fazit: Lesen, denn das Buch bietet wirklich viele sehr interessante Aspekte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Vorlesebilderbuch für die Vorweihnachtszeit.

Wann ist endlich Weihnachten?
0

Schönes Vorlesebilderbuch für die Vorweihnachtszeit.

Inhalt:
Der kleine Bär Klein-Pip kann es nicht erwarten bis endlich der langersehnte Weihnachtstag gekommen ist. Die letzten vier Tage vor dem Großen ...

Schönes Vorlesebilderbuch für die Vorweihnachtszeit.

Inhalt:
Der kleine Bär Klein-Pip kann es nicht erwarten bis endlich der langersehnte Weihnachtstag gekommen ist. Die letzten vier Tage vor dem Großen Tag weckt er seinen Vater jedes mal in der Hoffnung, dass es endlich so weit wäre.
Aber die Beiden haben vor dem Weihnachtstag noch so einiges zu erledigen: bspw. einen Baum besorgen und Weihnachtskarten schreiben.

Meine Meinung:
Tolles Vorlesebuch für ca. dreijährige Jungen oder Mädchen mit liebevoll gestalteter Geschichte.

Das großformatige Buch (ca. DIN A4) ist hochwertig gearbeitet.

Meist ist pro Doppelseite eine Zeichnung mit kurzen Texten dargestellt.

Die Zeichnungen sind farblich stimmig gehalten und inhaltlich nicht überladen; und es macht Spaß diese zu betrachten. D.h. die Illustrationen finde ich kindgerecht und wohl überlegt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Warum TTIP nur den Konzernen nützt - und uns allen schadet"

Die Freihandelslüge
0

"Warum TTIP nur den Konzernen nützt - und uns allen schadet"
(Buchuntertitel)

Hier einige Aussagen und Zitate zum Inhalt des Buches:

"Im Kern geht es darum Konzerninteressen in Gesetze zu gießen …
Politik ...

"Warum TTIP nur den Konzernen nützt - und uns allen schadet"
(Buchuntertitel)

Hier einige Aussagen und Zitate zum Inhalt des Buches:

"Im Kern geht es darum Konzerninteressen in Gesetze zu gießen …
Politik kann man ... definieren als die Durchsetzung wirtschaftlicher Zwecke mit Hilfe der Gesetzgebung." (S. 10)

So wird das TTIP bspw. in den Patent- und Datenschutz eingreifen.

Es werden Marktzugangsverpflichtungen gefordert, die bspw. bei der Trinkwasserversorgung die kommunale Einflussnahme aushebelt.

Das Abkommen zielt darauf den freien Handel zu fördern; deshalb sind viele TTIP-Protagonisten der Ansicht, dass Regeln grundsätzlich schlecht seien und jede weggeräumte Regel eine Wohltat sei.

Bei dem Freihandelsabkommen geht es darum, die nichttarifären Handelshemmnisse zu beseitigen:
"Qualitätsstandards als Handelshemmnisse - das ist TTIP in drei Worten." (S. 42)

"TTIP ist ein Konjunkturprogramm ohne Investitionen! Und das heißt, es ist nichts anderes als ein Sparprogramm: Die EU-Regierungen helfen den Konzernen, Geld zu sparen.'" (S. 65)

"... führt unweigerlich zu der Frage, welchen Sinn ein Freihandelsabkommen mit einem Partner haben soll, der die Dinge am liebsten ganz für sich allein entscheidet." (S. 222)

Meine Meinung:
Dieses Sachbuch ist sehr verständlich geschrieben und es wurden wirklich viele interessante Informationen zusammengetragen, die so über die Tageszeitung, die Abendnachrichten und Ähnliches nicht geliefert werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.

Trügerische Nähe
0

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.
Psychodrama: schon eher, aber auch nicht ganz.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Seesendorf, vor den Toren Berlins: Zwei Paare Mitte vierzig erfüllen sich ...

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.
Psychodrama: schon eher, aber auch nicht ganz.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Seesendorf, vor den Toren Berlins: Zwei Paare Mitte vierzig erfüllen sich ihren Traum und ziehen aus der Großstadt in einen stilvoll restaurierten Hof. Alle setzen große Hoffnungen in den Neuanfang und freuen sich auf ein harmonisches Zusammenleben.
Die beiden Männer kennen sich aus ihren Studienzeiten, auch ihre Partnerinnen Nora und Marlis verstehen sich gut. Als unerwartet Livia, Marlis' attraktive Tochter aus der ersten Ehe, auftaucht, verändert sich die Atmosphäre schlagartig: Livia wirkt verzweifelt, scheint in etwas verstrickt, über das sie nicht sprechen will. Nora möchte der jungen Frau helfen – doch die unnahbare Livia verfolgt ihre eigenen abgründigen Interessen. In kürzester Zeit wird sie zum Mittelpunkt der Gemeinschaft und spielt alle Bewohner subtil gegeneinander aus. Misstrauen und Eifersucht vergiften alle Beziehungen. Nora will nicht zusehen, wie ihr neues Leben zerstört wird. Doch wem kann sie noch vertrauen? Und warum spüren die anderen nicht, welche Bedrohung von Livia ausgeht?
Dann wird auf einer nahen Waldlichtung eine Leiche gefunden. Und allen ist klar, dass der Täter nur einer von ihnen sein kann ...

Meine Meinung:
Die Idylle zwischen den beiden Paaren und auch innerhalb der beiden Paaren zerfällt, für den Leser ersichtlich, sehr schnell.

So dass ich mich u.a. fragte:
Ja, wie naiv sind denn diese vier, mit ihren vierzig Jahren eigentlich lebenserfahrenen, Personen in dieses Abenteuer mit dem gemeinsamen Hof auf dem Lande eigentlich gestartet?!!
Und was wussten diese vier Personen eigentlich vorher von einander?!!

Als dann auch noch die jung-erwachsene Tochter Livia in der Zwei-Paares-Idylle auftaucht (sie hat sich selbst eine Auszeit aus ihrer Ausbildung in der Schauspielschule „genehmigt“ bzw. genommen) und sehr wohl bewusst durch ihr Verhalten zu den (gedanklichen) Verwirrungen der männlichen Protagonisten beiträgt, war es mir eigentlich schon zu viel.

Dieses (zwischenmenschliche) Rumgezicke auf der einen Seite oder das penetrante Gutmenschentum (den anderen permanent helfen zu wollen) der Hauptpersonen auf der anderen Seite nervte mich, ehrlich gesagt.
Ja, klar, Protagonisten müssen nicht unbedingt sympathisch sein; und hier war mir eigentlich niemand auch nur annähernd sympathisch.

(Gedankliches) Innenleben (hier oftmals z.B. Selbstmitleid) der Protagonisten gibt es generell in anderen Romanen auch; aber in diesem Roman stimmte für meinen Geschmack die Mischung nicht, so dass mich das Lesen „anstrengte“ und mich innerlich grantig machte.

Beispiel Livia's Bühnenauftritt (S. 234):
„Noch waren die Scheinwerfer aus, aber sie konnte im Halbdunkel gut sehen. … Dabei warf sie immer wieder unauffällig Blicke ins Publikum. Wo war er? Sie ging Reihe für Reihe durch. Er war nicht da. Die Enttäuschung traf sie wie ein Schlag in den Magen. Alle waren gekommen. Nur Alexander, ausgerechnet er, interessierte sich nicht dafür, was sie machte. Das Licht über ihr erstrahlte, ihr Zeichen, mit dem Monolog zu beginnen. Da saß ihre Mutter, in der letzten Reihe. Sie litt schon jetzt, aber wie schlecht würde es ihr erst gehen, wenn das ganze Dorf darüber tuschelte, wie unbegabt ihre Tochter war. Livia sagte die ersten Sätze auf wie ein Kind, das einen Schulaufsatz herunterleiert. Ihr Blick fiel auf Diana, und ein schlechtes Gewissen überkam sie. Diana hatte sich so viel Mühe mit allem, gegeben. Nein, eben nicht mit allem. Nicht mit ihr. Ihre Wut kehrte zurück. Diana war selbst Schuld. Sie hatte Livia hängen gelassen, die Rolle nicht mit ihr erarbeitet. Nun bekam sie ihre Quittung.“

Somit war das Ganze (inhaltlich und vom Schreibstil her) nicht so ganz mein Fall.