Cover-Bild Trügerische Nähe
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: carl's books
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 14.09.2015
  • ISBN: 9783570585504
Susanne Kliem

Trügerische Nähe

Kriminalroman
In einem Dorf vor den Toren Berlins erfüllen sich zwei Paare Mitte vierzig ihren Traum: Sie ziehen auf einen stilvoll renovierten Hof und freuen sich auf ein beschauliches, naturnahes Landleben. Die beiden Männer kennen sich aus Studienzeiten, auch ihre Partnerinnen Marlis und Nora verstehen sich gut. Als ganz unerwartet Livia, Marlis’ attraktive Tochter aus erster Ehe, auftaucht, setzt sie eine gefährliche Dynamik in Gang. Die junge Frau wirkt verzweifelt, scheint in etwas verstrickt, über das sie nicht sprechen möchte. Alle sorgen sich um sie. Doch Livia verfolgt ihre ganz eigenen abgründigen Interessen und spielt die Bewohner gnadenlos gegeneinander aus. In kürzester Zeit verwandelt sich der idyllische Hof in einen beklemmenden Ort: Eifersucht, Neid und Verdächtigungen vergiften alle Beziehungen und enden in erbitterter Feindschaft. Dann wird auf einer Waldlichtung eine Leiche gefunden. Und allen ist klar, dass der Täter nur einer von ihnen sein kann …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2018

Weder Krimi noch Psychodrama

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Zwei befreundete Paare Mitte 40 ziehen gemeinsam von Berlin hinaus aufs Land auf einen restaurierten Bauernhof. Ein Bauerngarten, gemeinsame Mahlzeiten draußen unter der alten Buche, ein Badesee in nur ...

Zwei befreundete Paare Mitte 40 ziehen gemeinsam von Berlin hinaus aufs Land auf einen restaurierten Bauernhof. Ein Bauerngarten, gemeinsame Mahlzeiten draußen unter der alten Buche, ein Badesee in nur zweihundert Meter Entfernung ... Idylle pur, könnte man meinen. Doch dann kommt ein Gast und wirbelt all die negativen Gefühle auf - Eifersucht, Selbstzweifel, Neid, Misstrauen. Bereits der Prolog des Buches verrät, dass es am Ende eine Leiche geben wird.

Der Klappentext und der Button „Ein meisterhaftes Psychodrama“ auf dem Cover weckten mein Interesse für dieses Buch. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, mit den Figuren warm zu werden, und das blieb leider auch so. Zwar wurde immer wieder die Perspektive gewechselt und abwechselnd aus Sicht der Hauptakteure erzählt, aber sie blieben für mich doch blass, ihre Motive nicht nachvollziehbar. Viele Hintergründe schienen mir unklar, manche sogar unlogisch. ACHTUNG SPOILER! z.B. Marlis - warum riss sie die Rosensträucher wieder raus? Und wieso blühen sie während der weiteren Erzählung trotzdem vor Noras Fenster? Wer kauft sich ein Pferd, wenn er nicht mal das Geld hat, der Tochter ein Bahnticket zu zahlen? Johannes, Alex, ihr Verhältnis zueinander. Waren sie jemals beste Freunde und falls nicht, warum ziehen sie dann zusammen? Die Zeitabläufe: Marlis Geburtstag, sie will nächsten Tag das Pferd holen. Tatsächlich holt sie es zwei Wochen später. Warum? Epilog: Erben, Verkaufen, Aus- und Einzug, Dorfbewohner von den neuen Besitzern schon auf einen Wein eingeladen ... alles in nur sechs Wochen? In Deutschland unmöglich. ENDE SPOILER

Die Hauptakteure blieben mindestens bis zur Hälfte des Buches so verwechselbar, dass ich immer wieder innehalten und mir die Konstellation klarmachen musste. Wer sind Livias, wer Lukas‘ Eltern? Das lag sicher auch daran, dass sie alle in ihrem Handeln inkonsequent blieben und niemand wirklich klar seine Motive verfolgte. Mit keiner der Figuren konnte ich mich identifizieren, sie blieben mir fremd. Dieses ganze Hin- und Her ihrer Gedanken, wer gerade wieder was über den Anderen dachte. Fast schon ein bisschen Kindergarten. Keiner kam auf die für mich naheliegenste Idee, sich zusammen unter die Buche zu setzen und die Dinge anzusprechen, jeder kochte sein eigenes Süppchen aus Vorurteilen, Misstrauen und Eigensinn.

Fazit: Auch wenn es eine Leiche gibt, weder die Bezeichnung „Krimi“ noch „Psychodrama“ wird diesem Roman gerecht. 3***

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.

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Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.
Psychodrama: schon eher, aber auch nicht ganz.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Seesendorf, vor den Toren Berlins: Zwei Paare Mitte vierzig erfüllen sich ...

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.
Psychodrama: schon eher, aber auch nicht ganz.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Seesendorf, vor den Toren Berlins: Zwei Paare Mitte vierzig erfüllen sich ihren Traum und ziehen aus der Großstadt in einen stilvoll restaurierten Hof. Alle setzen große Hoffnungen in den Neuanfang und freuen sich auf ein harmonisches Zusammenleben.
Die beiden Männer kennen sich aus ihren Studienzeiten, auch ihre Partnerinnen Nora und Marlis verstehen sich gut. Als unerwartet Livia, Marlis' attraktive Tochter aus der ersten Ehe, auftaucht, verändert sich die Atmosphäre schlagartig: Livia wirkt verzweifelt, scheint in etwas verstrickt, über das sie nicht sprechen will. Nora möchte der jungen Frau helfen – doch die unnahbare Livia verfolgt ihre eigenen abgründigen Interessen. In kürzester Zeit wird sie zum Mittelpunkt der Gemeinschaft und spielt alle Bewohner subtil gegeneinander aus. Misstrauen und Eifersucht vergiften alle Beziehungen. Nora will nicht zusehen, wie ihr neues Leben zerstört wird. Doch wem kann sie noch vertrauen? Und warum spüren die anderen nicht, welche Bedrohung von Livia ausgeht?
Dann wird auf einer nahen Waldlichtung eine Leiche gefunden. Und allen ist klar, dass der Täter nur einer von ihnen sein kann ...

Meine Meinung:
Die Idylle zwischen den beiden Paaren und auch innerhalb der beiden Paaren zerfällt, für den Leser ersichtlich, sehr schnell.

So dass ich mich u.a. fragte:
Ja, wie naiv sind denn diese vier, mit ihren vierzig Jahren eigentlich lebenserfahrenen, Personen in dieses Abenteuer mit dem gemeinsamen Hof auf dem Lande eigentlich gestartet?!!
Und was wussten diese vier Personen eigentlich vorher von einander?!!

Als dann auch noch die jung-erwachsene Tochter Livia in der Zwei-Paares-Idylle auftaucht (sie hat sich selbst eine Auszeit aus ihrer Ausbildung in der Schauspielschule „genehmigt“ bzw. genommen) und sehr wohl bewusst durch ihr Verhalten zu den (gedanklichen) Verwirrungen der männlichen Protagonisten beiträgt, war es mir eigentlich schon zu viel.

Dieses (zwischenmenschliche) Rumgezicke auf der einen Seite oder das penetrante Gutmenschentum (den anderen permanent helfen zu wollen) der Hauptpersonen auf der anderen Seite nervte mich, ehrlich gesagt.
Ja, klar, Protagonisten müssen nicht unbedingt sympathisch sein; und hier war mir eigentlich niemand auch nur annähernd sympathisch.

(Gedankliches) Innenleben (hier oftmals z.B. Selbstmitleid) der Protagonisten gibt es generell in anderen Romanen auch; aber in diesem Roman stimmte für meinen Geschmack die Mischung nicht, so dass mich das Lesen „anstrengte“ und mich innerlich grantig machte.

Beispiel Livia's Bühnenauftritt (S. 234):
„Noch waren die Scheinwerfer aus, aber sie konnte im Halbdunkel gut sehen. … Dabei warf sie immer wieder unauffällig Blicke ins Publikum. Wo war er? Sie ging Reihe für Reihe durch. Er war nicht da. Die Enttäuschung traf sie wie ein Schlag in den Magen. Alle waren gekommen. Nur Alexander, ausgerechnet er, interessierte sich nicht dafür, was sie machte. Das Licht über ihr erstrahlte, ihr Zeichen, mit dem Monolog zu beginnen. Da saß ihre Mutter, in der letzten Reihe. Sie litt schon jetzt, aber wie schlecht würde es ihr erst gehen, wenn das ganze Dorf darüber tuschelte, wie unbegabt ihre Tochter war. Livia sagte die ersten Sätze auf wie ein Kind, das einen Schulaufsatz herunterleiert. Ihr Blick fiel auf Diana, und ein schlechtes Gewissen überkam sie. Diana hatte sich so viel Mühe mit allem, gegeben. Nein, eben nicht mit allem. Nicht mit ihr. Ihre Wut kehrte zurück. Diana war selbst Schuld. Sie hatte Livia hängen gelassen, die Rolle nicht mit ihr erarbeitet. Nun bekam sie ihre Quittung.“

Somit war das Ganze (inhaltlich und vom Schreibstil her) nicht so ganz mein Fall.