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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Sammlung von Kurzgeschichten.

Alles - worum es geht
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Inhalt und meine Meinung:
Dieses Büchlein enthält eine Sammlung von ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten, die im wesentlichen das „Alles“ thematisieren.

Am besten hat mir gleich der erste Text mit dem ...

Inhalt und meine Meinung:
Dieses Büchlein enthält eine Sammlung von ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten, die im wesentlichen das „Alles“ thematisieren.

Am besten hat mir gleich der erste Text mit dem Titel „Warum?“ gefallen.
Eigentlich war diese Geschichte von allen die am schwersten Verständliche und machte mir somit den Einstieg in das Büchlein nicht leicht.
Es wird ein Dialog geschildert, in dem eigentlich kaum etwas gesprochen wird.
Und es geht auch aus den Dialogen kaum hervor, wer da mit wem spricht.
Aber im Laufe des Textes klärt sich das Bild, so dass dies meiner Vermutung nach ein Patientengespräch einer Psychologin mit einem Jugendlichen ist, der eine Gewalttat begangen hat, in dem sie versucht das Motiv für diese Tat zu erfragen.
Die begangene Gewalttat war, dass er genervt von einer brennenden Straßenlaterne jemanden mit einer herumliegenden Eisenstange zusammengeschlagen hat.

Beispielzitat (S. 16):
“Also bin ich nicht schuld?“
„ ... Nein, eigentlich nicht … “
“Du an meiner Stelle hättest das selbe getan?“
„Äh … das weiß ich nicht … “
„Du bist natürlich nie in meiner Situation gewesen. Aber mal angenommen …?“
„Mal angenommen … Vielleicht ja … “
„Du verstehst es also?“
„ … “
„Auf jeden Fall findest du es nicht merkwürdig, dass jemand in meiner Situation so was gemacht hat? […] Wenn man an die fehlenden Grenzen denkt, an das Licht der Straßenlaterne, den Rost der Eisenstange, dann ist es durchaus verständlich, dass ich das getan habe?“
„ … Ja-a … “

Diese Warum-Geschichte mit ihrem rudimentären Gespräch zeigt die Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit von Tätern zu ihren Motiven.
Und die immerwährende Güte und positive Grundhaltung, um nicht zu sagen „Verständnis“, von Psychologen gegenüber Gewalttätern, obwohl sie das zugrundeliegende Motiv nicht verstehen.

Fazit: Die Texte sollen meiner Meinung nach nicht gefallen, sondern sie sollen berühren und zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessantes Thema.

Mindreader
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Inhalt:
Sam Dryden war ein gut ausgebildeter ehemaliger Elite-Soldat.
Eines Tages läuft ihm im wahrsten Sinne eine 12-Jährige über den Weg.
Augenscheinlich ist Rachel auf der Flucht vor bewaffneten Soldaten.
[ ...

Inhalt:
Sam Dryden war ein gut ausgebildeter ehemaliger Elite-Soldat.
Eines Tages läuft ihm im wahrsten Sinne eine 12-Jährige über den Weg.
Augenscheinlich ist Rachel auf der Flucht vor bewaffneten Soldaten.
[ Recht viel mehr möchte ich hier zum Inhalt gar nicht sagen / verraten. ]

Meine Meinung:
Der Roman ist moderne Action-Krimi-Kost a la Unterhaltung made in USA.

Der Schreibstil des Autors ist dem Genre entsprechend von Spannung geprägt, so dass man gerne bei der Stange bleibt und die Action-Atmosphäre des Romans gerne aufnimmt, weil man die Erzählung nur ungerne unterbrechen möchte.

Thematisch liegt das Grundthema ziemlich genau auf meiner Wellenlänge.

Das Hörbuch ist vom Sprecher sehr gut umgesetzt und ein echter Genuss.

Warum es in meinen Augen nicht für 5 Sterne gereicht hat?
Weil ich fand, dass es mindestens eine Wendung zu viel in der Story gegeben hat; Wendungen machen eine Geschichte zwar spannend, aber zu viele Richtungswechsel wirken meiner Meinung nach zu sehr gewollt und aufgesetzt.
Und zum anderen hätte ich mir etwas mehr „Hintergrund“ und Plausibilität bzgl. Rachels „Besonderheiten“ gewünscht; auch ist der Roman gegen Ende der Story für meinen Geschmack etwas zu sehr in den realitätsfernen Fantasy-Bereich abgerutscht.

Aber: Die Story ist gut und ich könnte sie mir sehr gut als Film vorstellen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fiktive Story über die internen Machenschaften der Elite der Macht.

Machtrausch
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Inhalt:
In einer großen Firma ist Dr. Anton Glock auf dem besten Weg nach oben. Als angesehener Mitarbeiter der Strategieabteilung bietet man ihm eines Tages den Leitungsposten der zentralen Strategieabteilung ...

Inhalt:
In einer großen Firma ist Dr. Anton Glock auf dem besten Weg nach oben. Als angesehener Mitarbeiter der Strategieabteilung bietet man ihm eines Tages den Leitungsposten der zentralen Strategieabteilung an. Er wähnt sich am Ziel seiner Karriereziele. Aber das Ganze bekommt einen schalen Beigeschmack als quasi zeitgleich eine Freundin seiner Frau bei einem Überfall mit Vorsatz und schwer an der Hand verletzt wird, sein Vorgänger angeblich Selbstmord begeht und er Drohungen erhält. Daraufhin versucht er das interne Firmengeflecht aus geheimen Abteilungen und deren Machenschaften zu durchdringen.

Meine Meinung:
Dies ist eine sehr ruhig erzählte Geschichte, die ohne große Höhen und Tiefen des Geschehens oder des Gefühlslebens, auskommt.
Dennoch ist die Geschichte nicht langweilig.

Die gesprochene Version der Geschichte hat mir echt gut gefallen; der Sprecher mit seiner ruhigen, angenehmen und unaufgeregten Stimme passt sehr gut zu dieser Erzählung; und war ebenfalls nicht langweilig.

Die Story war, meiner Meinung nach, zwar nicht langweilig, aber irgendwie dennoch nicht spannend genug.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Thriller.

Die Zucht
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Inhalt:
Ein kleiner Junge verschwindet aus seinem Sandkasten.
Keine Entführung, denn es wird keine Lösegeld gefordert.
Die beiden Ermittler Henry Conroy und Manuela Sperling ermitteln.
Die Geschichte spielt ...

Inhalt:
Ein kleiner Junge verschwindet aus seinem Sandkasten.
Keine Entführung, denn es wird keine Lösegeld gefordert.
Die beiden Ermittler Henry Conroy und Manuela Sperling ermitteln.
Die Geschichte spielt in Deutschland im besiedlungsarmen Grenzgebiet zu Tschechien.

Meine Meinung:
Den Plot aus brummigen Hauptkommissar und neuer vorlauter und selbstbewusster Kollegin ist nicht neu.
Aber nicht überzogen sondern hier ehrlich und nachvollziehbar erzählt.
Letztendlich ergänzen sich die Beiden ganz hervorragend.

Die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite („... werden illegal Hunde gezüchtet. Hunde, die Fleisch brauchen, viel Fleisch. Und ihr Züchter besorgt es ihnen, koste es, was es wolle.“) erzeugt hier eine zu große Erwartungshaltung und entspricht meiner Meinung nach nicht ganz der Story, denn die Hunde sind nicht die Ursache der Geschehnisse.

Die Story besitzt leider auch die eine oder andere Ungereimtheit; z.B. stieß mir auf: Warum sollte der „alte Mann“ seiner verstorbenen Frau gegenüber die Bemerkung mit dem „Lächeln der Samojeden“ gemacht haben?!

Das Hörbuch ist echt gut gesprochen.
Der Sprecher macht seine Sache hier sehr gut: Betonungen, Stimmnuancen, … passt alles.
Einziger Kritikpunkt: Die Stimme hätte nicht immer so tief und männlich-markant sein müssen; minimal weniger hätte auch gereicht.

Gesamtnote ist in meinen Augen ein echt gutes Gut, was ich auf 4 Sterne aufgerundet habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Teambuilding - oder so ähnlich.

Der Pfau
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Inhalt:
Eine Londoner Banker-Gruppe bestehend aus vier Männern und ihrer Chefin verbringen ein Wochenende in dem alten Landsitz der McIntosh's für ein geplantes Teambuilding.
Mit dabei sind eine Psychologin ...

Inhalt:
Eine Londoner Banker-Gruppe bestehend aus vier Männern und ihrer Chefin verbringen ein Wochenende in dem alten Landsitz der McIntosh's für ein geplantes Teambuilding.
Mit dabei sind eine Psychologin als Moderatorin und eine Köchin.
Im Sinne von Lord und Lady McIntosh solle das Wochenende möglichst ruhig verlaufen, da sie sich nachfolgende Buchungen für ihr abgelegenes schottisches Landgut erhoffen.
Allerdings wirbelt ein einzelner, aus der Rolle gefallener, Pfau alles durcheinander.

Meine Meinung:
Die Geschichte bietet einen sehr feinsinnigen Humor.
Dieser füttert sich u.a aus den sehr unterschiedlichen beteiligten Charakteren.
Aus den Situationen.
Aus den Dialogen.
Aus den geschilderten Details.
Und somit aus dem Sprachwitz der Autorin.

Beispiele:
Es wird berichtet wie bisher die Hunde der Familie McIntosh zu ihnen gefunden hatten, weil sie z.B. heimatlos gewesen waren und wie sich dies auf die Vorliebe des Ehepaares ausgewirkt habe. Dass sie bspw. früher einen beigen, langhaarigen Hund hatten und sie sich deshalb alle ihre Fußböden und das Sofa in beige ausgewählt hatten, damit die Hundehaare nicht so auffallen würden. Und es wurde philosophiert, was passieren würde, wenn dann aber eines Tages ein hilfsbedürftiger Hund, der aber schwarz wäre, vor ihnen stehen würde.
„Es stand auch kein bedürftiger Hund vor der Haustüre, sondern der Postbote.“

Diese abrupten Themenwechsel finde ich sehr gelungen!

Es ging allgemein um die Zubereitungsarten für Geflügel; ob man evtl. auch aus Pfau ein Essen zubereiten könne. Die Köchin bejahte dies und erläuterte einige Rezepte dazu und teilte sogar Rituale aus dem Altertum mit. Dass früher beim Adel ein Pfau zubereitet worden war, dieser dann auf einer Platte wieder mit seinen Federn angerichtet und auf dem Tisch der Edelleute drapiert worden war.
„Es heißt, dass sogar einer mal vom Tisch geflogen war; Helen lachte und Marvin wurde es schlecht.“

Insgesamt kann ich sagen:
Super witzig und auf der menschlichen Ebene nachvollziehbar.
Super gesprochen – ein großes Lob an Christoph Maria Herbst.
Ein echter Ohrenschmaus!

Fazit: Hat mich sehr gut unterhalten!