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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein amüsanter Häkel-Krimi.

Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch?
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Inhalt:
Die drei über 90-jährigen Damen Siiri, Irma und Anna-Liisa wohnen als Freundinnen in der Altenresidenz „Abendhain“.
Zu ihrem Zeitvertreib spielen sie Canasta, trinken Rotwein und Whiskey und gehen ...

Inhalt:
Die drei über 90-jährigen Damen Siiri, Irma und Anna-Liisa wohnen als Freundinnen in der Altenresidenz „Abendhain“.
Zu ihrem Zeitvertreib spielen sie Canasta, trinken Rotwein und Whiskey und gehen auf Beerdigungen.
Als eines Tages der Koch stirbt, finden die Damen dies sehr seltsam, dass so ein junger Mensch stirbt und sie Alten „immer noch hier herumlaufen“.
Im Laufe der Zeit kommen sie so manchen Seltsamkeiten auf die Spuren, die in ihrer Altersresidenz vor sich gehen.

Meine Meinung:
In dem Roman blickt zuweilen die Realität durch, und dies fand ich richtig gut:
Die Oberschwester und die Heimleiterin erklären bei jeder erdenklichen Gelegenheit, dass alles Erdenkliche nur zum Wohle der Bewohner von Abendhain getan werde; aber in Wirklichkeit keinerlei (menschliches) Interesse an den Bewohnern des Pflegeheims haben.
Und die Tochter einer der „Alten Damen“ ist als erfolgreiche Ärztin in der ganzen Welt unterwegs, hat aber keine Zeit für ihre Mutter im Heim, denn sie hat ja zwei Pferde.
Für viele Angehörigen ist es eine Win-Win-Situation, wenn die Patienten endlich krank genug sind und in die Demenzabteilung abgeschoben werden können; denn das Heim bekommt nun mehr Geld für die Betreuung und die Angehörigen-Kinder erleichtert es das schlechte Gewissen, weil ihre Angehörigen-Eltern sie nun eh nicht mehr erkennen würden.

„Irma und Siiri konnten sich nicht entscheiden, was sie essen sollten, weil die Karte voller komischer Wörter war, die sich nicht verstanden. Die Portionen auf den Nachbartischen waren mickrig und prätentiös angerichtet. Das wurde also aus Essen, wenn es nicht mehr Grundbedürfnis war, sondern Hobby. Anders war es während des Krieges gewesen und danach, damals hatte man nicht mit Nahrungsmitteln spielen dürfen.“ (S. 73 über einen Restaurantbesuch).

Ein Roman so recht nach dem Geschmack von Miss Marple-Fans.
D.h. es fließt kein Blut und alles geht ganz gemütlich von statten.
Aber man sollte, meiner Meinung nach, nicht mit zu großen Erwartungen an den Roman heran gehen, dann macht es auch richtig Spaß ihn zu lesen.

Der Roman spielt in Helsinki / Finnland.
Aber für meinen Geschmack ist der Roman etwas zu sehr Helsinki-lastig.
Die vielen konkreten Nennungen von Namen der Cafes und Straßen, mit welcher Straßenbahnlinie die Damen in welchen Stadtteil gefahren sind und vor allem vom welchem Architekt oder Erbauer welches Gebäude oder welche Brücke ist; all dies nimmt, für meinen Geschmack, etwas zu viel Raum ein.

Man merkt dem Roman an, dass er als Dreiteiler angelegt ist, denn einige Themen aus der Story werden (noch) nicht aufgelöst.

Dem Zitat vom Buchrücken „Alter schützt vor Scharfsinn nicht“ würde ich hier zustimmen.

Fazit: Ich fühlte mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Recht
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Inhalt:
Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums geschehen mehrere Morde in Deutschland und Österreich.
Und manche lebende Personen bekommen mysteriöse Drohungen:
Bilder einer schwarzen Billardkugel mit ...

Inhalt:
Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums geschehen mehrere Morde in Deutschland und Österreich.
Und manche lebende Personen bekommen mysteriöse Drohungen:
Bilder einer schwarzen Billardkugel mit der 8 darauf und Hinweise auf rote Erde.
Die Wiener und Frankfurter Ermittler versuchen gemeinsam die Hintergründe zu ermitteln und kommen einer „schrägen Gesellschaft“ auf die Spur.

Meine Meinung:
Mich persönlich nervten die umgangssprachlichen Dialoge der Kommissare und Inspektoren.
Und ehrlich gesagt nervten mich auch die landesspezifischen Zwistigkeiten zwischen den Deutschen und Österreichischen Ermittlern.
Da wäre ich als Leser lieber an einer stringenteren Auflösung der Morde interessiert, als dieses ewige Nichts-Gönnen und Nicht-Vertrauen. Ja, man kann dies mal als Unterhaltung einfließen lassen, aber so war es mir einfach zu viel.

Während dagegen die eloquente Ausdrucksweise des Autors bei Beschreibungen fand ich sehr gut und hat mir immer wieder ein positiv-überraschtes Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Ja, spannend fand ich den Roman auf jeden Fall – zumindest zu Beginn; aber so im letzten Drittel fragte ich mich zunehmend worauf dies alles hinauslaufen solle; und je mehr mich beim Lesen diese Frage beschäftigte, desto zäher fühlte sich die Story an.

Bis ca. der Mitte des Buches dachte ich bei mir aufgrund des detaillierten Schreibstils des Autors und der vielen Darstellungen unterschiedlicher Szenen:
„Na, da bekommt man aber viel Buch (bzw. Text) für's Geld.“

Fazit: Der Autor kann sehr gut schreiben, aber … (siehe oben).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn du das hörst, wirst du mich verstehen (Buchuntertitel).

Playlist for the dead
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Inhalt:
Sam und Hayden sind beste Freunde.
Nach einer Party nimmt sich Hayden das Leben.
Sam fühlt sich schuldig und muss mit seiner Trauer und Einsamkeit zu recht kommen.

Meine Meinung:
In dem Roman ...

Inhalt:
Sam und Hayden sind beste Freunde.
Nach einer Party nimmt sich Hayden das Leben.
Sam fühlt sich schuldig und muss mit seiner Trauer und Einsamkeit zu recht kommen.

Meine Meinung:
In dem Roman geht es um Themen wie Freundschaft, Zuneigung, Außenseiter sein, gemein behandelt werden, nicht Dazugehören, Missverstanden werden, Einsamkeit und vieles mehr.
Alles sehr wichtige Themen, die Heranwachsenden in ihrer Seele brennen.

Der Roman ist meiner Meinung nach bis über die Hälfte etwas lau; zwar ist man als Leser neugierig, wie alles zusammenhängt, was die Hintergründe sind und wie die Personen zu einander stehen.
An manchen Stellen fand ich den Roman auch etwas einfältig.
Und er enthält meiner Meinung nach leider einige logische Stolpersteine, was ich nicht so gut fand.

Sehr gut fand ich hingegen, dass in dem Roman angesprochen wird, dass sich sehr viele Personen am Tode Haydens schuldig fühlen.
Und sie alle brauchten jemanden zum Reden und waren dankbar sich jemanden gegenüber öffnen zu können, um über ihre Schuldgefühle sprechen zu können.

Folgende Formulierung hat mir sehr gut gefallen:
„... nach einer Weile taute er auf und ich durfte in sein Zimmer kommen.
Wo es aussieht, als hätte sich der Todesstern erbrochen.“ (S. 181)

Fazit: Insgesamt ein guter Jugendroman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Darum ging es in dem Spiel in Wirklichkeit. ...

Panic - Wer Angst hat, ist raus
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„Darum ging es in dem Spiel in Wirklichkeit. Das war wahre Angst – dass man andere Menschen nie durchschaute, zumindest nicht völlig.“ (S. 255)

Inhalt:
In dem kleinen Kaff Carp ist es Usus, dass die Jugendlichen ...

„Darum ging es in dem Spiel in Wirklichkeit. Das war wahre Angst – dass man andere Menschen nie durchschaute, zumindest nicht völlig.“ (S. 255)

Inhalt:
In dem kleinen Kaff Carp ist es Usus, dass die Jugendlichen eines jeden Abschlussjahrgang an Panic teilnehmen (können), denn es winkt viel Geld. Aber es ist ein gefährliches, und natürlich illegales, „Spiel“!
Die Mutproben werden von Runde zu Runde immer gefährlicher, so dass auch schlimme Dinge passieren.
Und die Teilnehmer haben unterschiedliche Gründe, an Panic teilzunehmen.

Meine Meinung:
Die Sprache der Autorin fand ich an vielen Stellen außerordentlich gut gelungen:
Beim Betreten einer alten verlassenen Holzhütte, deren Holz bereits vermodert war: „Sofort roch sie es auch: Mäusekake und Schimmel, Moder, wie der Geruch eines Mundes, der jahrelang nicht geöffnet wurde.“ (S. 137)
„Heather umklammerte das Lenkrad und presste ihre Frustration durch die Handflächen hinaus.“ (S. 232)

Und auch die inneren Gefühle Jugendlicher kann sie gut nachvollziehbar beschreiben:
„Niemand hatte ihr je diese grundlegende Tatsache mitgeteilt: Nicht jeder wurde geliebt. Es war wie bei diesen dämlichen Glockenkurven, die sie in Mathe lernen mussten. Da gab es die große, dicke, glückliche Mitte, einen Walbuckel voller seliger Paare und Familien, die lachend an einem großen Tisch zu Abend aßen. Und dann, an den abgeflachten Enden, waren die abnormen Leute, die Sonderlinge, Freaks und Nullen wie sie.“ (S. 235)

Fazit: Gutes Jugendbuch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Never say anything.

Never Say Anything
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Inhalt:
Sophie Schelling ist Journalistin. Sie war auf einer Recherchereise in Marokko unterwegs. Dort war sie zur falschen Zeit am falschen Ort: Se geriet in einen Drohnenangriff auf ein kleines Dorf. ...

Inhalt:
Sophie Schelling ist Journalistin. Sie war auf einer Recherchereise in Marokko unterwegs. Dort war sie zur falschen Zeit am falschen Ort: Se geriet in einen Drohnenangriff auf ein kleines Dorf. Kein einziger Bewohner überlebte den Anschlag. Sophie hatte sehr großes Glück.
Zurück in der Heimat wird ihr klar, dass der Anschlag, den sie nur ganz knapp überlebt hat, in den Medien ganz anders dargestellt wird, als es den Tatsachen entspricht. Sophie versucht die Wahrheit in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken, stößt allerdings auf heftigen Widerstand, da niemand außer ihr ein Interesse daran hat, die Hintergründe herauszufinden und zu veröffentlichen.

Meine Meinung:
Ich fand, dass der Roman nicht ganz meine Erwartungen erfüllen konnte, die ich vorher aufgrund der Inhaltsbeschreibung hatte.
Für meinen Geschmack enthält die Story auch zu viele unschlüssige Wendungen; und das Ende hat leider nicht so ganz meinen Geschmack getroffen, weil es meiner Meinung nach nicht wirklich nachvollziehbar war.