Ein amüsanter Häkel-Krimi.
Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch?Inhalt:
Die drei über 90-jährigen Damen Siiri, Irma und Anna-Liisa wohnen als Freundinnen in der Altenresidenz „Abendhain“.
Zu ihrem Zeitvertreib spielen sie Canasta, trinken Rotwein und Whiskey und gehen ...
Inhalt:
Die drei über 90-jährigen Damen Siiri, Irma und Anna-Liisa wohnen als Freundinnen in der Altenresidenz „Abendhain“.
Zu ihrem Zeitvertreib spielen sie Canasta, trinken Rotwein und Whiskey und gehen auf Beerdigungen.
Als eines Tages der Koch stirbt, finden die Damen dies sehr seltsam, dass so ein junger Mensch stirbt und sie Alten „immer noch hier herumlaufen“.
Im Laufe der Zeit kommen sie so manchen Seltsamkeiten auf die Spuren, die in ihrer Altersresidenz vor sich gehen.
Meine Meinung:
In dem Roman blickt zuweilen die Realität durch, und dies fand ich richtig gut:
Die Oberschwester und die Heimleiterin erklären bei jeder erdenklichen Gelegenheit, dass alles Erdenkliche nur zum Wohle der Bewohner von Abendhain getan werde; aber in Wirklichkeit keinerlei (menschliches) Interesse an den Bewohnern des Pflegeheims haben.
Und die Tochter einer der „Alten Damen“ ist als erfolgreiche Ärztin in der ganzen Welt unterwegs, hat aber keine Zeit für ihre Mutter im Heim, denn sie hat ja zwei Pferde.
Für viele Angehörigen ist es eine Win-Win-Situation, wenn die Patienten endlich krank genug sind und in die Demenzabteilung abgeschoben werden können; denn das Heim bekommt nun mehr Geld für die Betreuung und die Angehörigen-Kinder erleichtert es das schlechte Gewissen, weil ihre Angehörigen-Eltern sie nun eh nicht mehr erkennen würden.
„Irma und Siiri konnten sich nicht entscheiden, was sie essen sollten, weil die Karte voller komischer Wörter war, die sich nicht verstanden. Die Portionen auf den Nachbartischen waren mickrig und prätentiös angerichtet. Das wurde also aus Essen, wenn es nicht mehr Grundbedürfnis war, sondern Hobby. Anders war es während des Krieges gewesen und danach, damals hatte man nicht mit Nahrungsmitteln spielen dürfen.“ (S. 73 über einen Restaurantbesuch).
Ein Roman so recht nach dem Geschmack von Miss Marple-Fans.
D.h. es fließt kein Blut und alles geht ganz gemütlich von statten.
Aber man sollte, meiner Meinung nach, nicht mit zu großen Erwartungen an den Roman heran gehen, dann macht es auch richtig Spaß ihn zu lesen.
Der Roman spielt in Helsinki / Finnland.
Aber für meinen Geschmack ist der Roman etwas zu sehr Helsinki-lastig.
Die vielen konkreten Nennungen von Namen der Cafes und Straßen, mit welcher Straßenbahnlinie die Damen in welchen Stadtteil gefahren sind und vor allem vom welchem Architekt oder Erbauer welches Gebäude oder welche Brücke ist; all dies nimmt, für meinen Geschmack, etwas zu viel Raum ein.
Man merkt dem Roman an, dass er als Dreiteiler angelegt ist, denn einige Themen aus der Story werden (noch) nicht aufgelöst.
Dem Zitat vom Buchrücken „Alter schützt vor Scharfsinn nicht“ würde ich hier zustimmen.
Fazit: Ich fühlte mich gut unterhalten.