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labbelman

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2022

Ich hatte mehr erwartet...

Stille blutet
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Nachdem mir nun von diversen Menschen die Bücher von Poznanski wärmstens empfohlen worden sind, wollte ich mir nun auch endlich eine Meinung bilden und dachte, dass dieser erste Band einer Reihe dafür ...

Nachdem mir nun von diversen Menschen die Bücher von Poznanski wärmstens empfohlen worden sind, wollte ich mir nun auch endlich eine Meinung bilden und dachte, dass dieser erste Band einer Reihe dafür ideal ist.

Der Start des Thrillers hat es dann auch in sich, denn ein im TV angekündigter Mord ist schon enorm heftig und hat Signalwirkung. Und dass Nadine Just ihr Partner in den Fokus gerät, war da beinahe klar. Wer war es wirklich?

Mir hat enorm gut gefallen wie die Schwierigkeiten von Fina Plank im Polizeidienst beschrieben werden, sprich ihr Frau sein, ihr Körper und vieles mehr ihre Kollegen reizen sie zu ärgern oder gar zu mobben. Das ist leider nicht nur bei der Polizei so, sondern auch in vielen anderen Berufsgruppen, die männlich geprägt sind. So ein Thema ist wichtig und gut wenn das mal Präsens hat und wenn es in einem Buch wie diesem ist. Da darf man gern öfter drüber sprechen.

Was mich jedoch enorm gestört hat und mir das Lesen verleidet hat: Bei mir kam einfach keine Spannung auf. Ich las und las und ich hatte immer mehr Fragen, aber keinen kleinen roten Faden, der mich vielleicht auf die richtige Spur lockt. So habe ich während des Lesens immer gedacht: Wird das jetzt noch etwas oder nicht. Erst auf den letzten 50 Seiten tat sich dann wieder etwas, was mir aber persönlich zu spät war. Ich möchte auch zwischendrin mehr Nervenkitzel haben.

So fühlte sich der Thriller für mich leider eher wie ein Roman mit Krimielementen an.

Fazit: Solide, aber die vielen Schwärmereien für die Schreibe der Autorin kann ich leider nicht nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Realistische Zukunftsvisionen?

Freiheitsgeld
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Ich lese in der Regel absolut kein Science Fiction, aber als ich im Laden stand, haben mich Aufmachung und Titel so begeistern können, dass ich mehr wissen wollte.

Eschbach spinnt hier eine Zukunftsvision, ...

Ich lese in der Regel absolut kein Science Fiction, aber als ich im Laden stand, haben mich Aufmachung und Titel so begeistern können, dass ich mehr wissen wollte.

Eschbach spinnt hier eine Zukunftsvision, die mit 2064 nicht allzu weit weg von unserer Gegenwart ist und sich rund ums bedingungslose Grundeinkommen, Klimaschutz und Erledigung von Arbeit durch Maschinen dreht.

Wer sich für diesen Roman entscheidet, der braucht Ausdauer, denn über 500 Seiten gefüllt mit jeder Menge Handlungsstränge, deren Zusammenhänge man nur begreift, wenn man konzentriert und aufmerksam liest.

Mir gefiel vor allem, dass Eschbach nüchtern, beinahe wie ein Zeitungsartikel schreibt und es daher so echt wirkt als könnte uns das wirklich ereilen.

Natürlich werden einige Klischees bedient wie das auch in der Zukunft die Reichen es besser haben als der Normalsterbliche, aber das wird wohl immer so sein, da die Welt nie gerecht sein wird.

Die Fortschritte vor allem im Technischen, aber auch im sozialen Miteinander erschienen mir realistisch und umsetzbar.

Spannend erzählt empfand ich zudem die Ermittlungen zu den beiden Todesfällen. So hat man auch noch ein paar Krimielemente im Buch.

Besonders gefallen hat mir als Figur Franka, weil ich ihr handwerkliches Geschick bewundere und ihre mutige Art einfach mochte. Ich bin eh ein Fan von starken Frauenfiguren und das ist sie ohne Frage.

Fazit: Eine Zukunft, die so stattfinden könnte. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und das offene Ende sorgt dafür, dass man auch nach der Lektüre weiter drüber nachdenkt. Empfehlenswert...

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Toxische Beziehung oder wie?

Verbrenn all meine Briefe
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Von Alex Schulman habe ich bereits viel Positives gehört und daher wollte ich nun endlich mal etwas von ihm lesen.

Im Buch wird die Geschichte seiner Großeltern erzählt und das auf teils verstörende Weise, ...

Von Alex Schulman habe ich bereits viel Positives gehört und daher wollte ich nun endlich mal etwas von ihm lesen.

Im Buch wird die Geschichte seiner Großeltern erzählt und das auf teils verstörende Weise, denn die Liebe war schnell vorbei und was folgte waren: Erniedrigung, Gewalt, Gehorsam und vieles mehr.

Vor allem durch die schnörkellose Sprache des Autors kickt das Gelesene noch mehr rein. Man kann sich die physischen und psychischen Misshandlungen sehr gut vorstellen.

Das was mich am meisten fasziniert hat war, dass sich die Erfahrungen von damals auf die nächsten Generationen übertragen haben. Ich habe mich oft gefragt warum mich manche Verhaltensweisen von Menschen so enorm triggern, obwohl ich nicht so viele Negativerfahrungen gemacht habe und dann kommt immer mal wieder raus, dass aber meine Eltern oder Großeltern so was erlebt haben und siehe da: der Autor hat scheinbar Recht.

Am meisten berührt haben mich die Liebesbekundungen in Form von Briefen. Das ging mitten ins Herz.

Fazit: Bedrückend, berührend, emotional und einfach heftig. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Von der Unbekannten zur Bekannten...

Die Frau des Blauen Reiter
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Mir wurde sehr oft ans Herz gelegt, endlich mal einen Roman von Heidi Rehn zu lesen und ich habe es zu keiner Zeit bereut, denn nicht nur las ich eine spannende Geschichte, sondern lernte eine mir bis ...

Mir wurde sehr oft ans Herz gelegt, endlich mal einen Roman von Heidi Rehn zu lesen und ich habe es zu keiner Zeit bereut, denn nicht nur las ich eine spannende Geschichte, sondern lernte eine mir bis dato gänzlich unbekannte Frau kennen: Maria Marc.

Ich habe schon einige Künstlerbiografien der Reihe gelesen, aber Frau Rehn geht es etwas anders an, denn wir lernen nicht nur Maria kennen, sondern auch den deutlich bekannteren Franz Marc. Man spürt wie sehr sich beide brauchen, um das zu schaffen wofür sie leben: ihre Kunst.

Zunächst glaubt man bei Maria eine starke, unabhängige Frau zu erleben, nur um dann zu merken wie sehr sie ihre Umgebung und vor allem Franz braucht. Was mich am meisten berührt hat war, dass ich mich ihr so enorm verbunden gefühlt habe, da ich ähnlich ticke und ebenfalls enorm emotional bin. Auch wenn es wehtut dies zuzugeben.

Mich hat der Roman enorm gefesselt und Frau Rehn weiß einfach wie man Leser in eine andere Zeit entführt und die Gegenwart einfach mal vergessen lässt.

Fazit: Ein tolles Künstlerporträt, welches ich keinesfalls missen möchte. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Berührend, bedrückend, schwer auszuhalten...

Die Schwestern von Auschwitz
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Ich denke jedem, der etwas zum Thema Auschwitz liest, der weiß dass er keine leichte Kost in den Händen hält und so ist es auch hier. Mich interessiert das Thema immer wieder, weshalb ich zum Buch gegriffen ...

Ich denke jedem, der etwas zum Thema Auschwitz liest, der weiß dass er keine leichte Kost in den Händen hält und so ist es auch hier. Mich interessiert das Thema immer wieder, weshalb ich zum Buch gegriffen habe.

Wir erleben das Schicksal von den drei Schwestern Livia, Magda und Cibi, die 1942 nach Auschwitz deportiert werden und nicht mehr rechtzeitig davor fliehen konnten. Sie haben sich ein Versprechen gegeben und das gilt es zu halten.

Die Autorin beschreibt durchaus sachlich und detailliert was im Lager und auch später auf den Todesmärschen passiert. Mich hat dies emotional sehr berührt, so dass ich die Geschichte nicht in einem Rutsch lesen konnte, sondern immer mal wieder pausieren und verdauen musste, was ich da las. Mit der Zeit hält man aber immer mehr aus. Übrig bleibt nur konstant die Frage: Wieso tun sich Menschen so etwas Grausames an.

Heather Morris gelingt es in jedem Fall ein authentisches Bild zu zeichnen, so dass sich jeder Leser vorstellen kann wie grausam es tatsächlich dort zuging. Und auch wenn viele dies vergessen wollen, so gilt es durch Bücher wie dieses daran zu erinnern, damit so etwas nie wieder auf der Welt passiert.

Fazit: Eine emotional aufreibende Geschichte, bei der es sich lohnt am Ball zu bleiben.

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