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labbelman

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2022

Beste Freundinnen für immer?

Freundin bleibst du immer
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Ich mag vor allem Geschichten mit starken Frauenfiguren, weshalb ich mich von dem Buch so angesprochen fühlte und das bekam ich auch geboten.

Die drei Frauen sind so unterschiedlich und dennoch verbinden ...

Ich mag vor allem Geschichten mit starken Frauenfiguren, weshalb ich mich von dem Buch so angesprochen fühlte und das bekam ich auch geboten.

Die drei Frauen sind so unterschiedlich und dennoch verbinden sie ihre Werte, ihre Kultur und ihre gemeinsamen Erlebnisse.

Der Roman gibt einen guten Einblick in die Kultur von Nigeria und wie die Menschen dort leben. Auch wenn ich es enorm spannend fand, bin ich doch froh dass Frauen in Europa mehr Recht haben. Befremdlich fand ich die Ehe mit mehreren Frauen.

Die drei Protagonistinnen sind absolute Gegensätze und haben sich wahrscheinlich genau deswegen gefunden und profitieren von der Andersartigkeit der jeweils anderen. Funmi ist laut, dominant und leicht ungehobelt. Enitan ist enorm schüchtern und im Geheimen mutig. Und Zainab, die Akademikertochter, die den Rebellen datet und sich dann doch in den Protegé des Vaters verliebt und beinahe das langweiligste Leben führt.

Zudem besticht der Roman durch Verluste, was mich teils sehr bedrückt hat. Wenn Menschen durch Gewalt vor ihrer Zeit sterben müssen, ist das nie leicht.

Mir hat am besten der Part in der Vergangenheit gefallen, auch wenn dieser etwas verwirrend geschrieben war, da sich die Ereignisse dort enorm überschlagen und man nicht immer weiß was genau alles passiert ist.

Auch wenn Funmi teils wie ein Elefant im Porzellanladen ist, war sie mir die liebste Figur, weil sie sich nimmt was ihr zusteht und sich durchzusetzen weiß.

Fazit: Lektüre, die echt mal so ganz anders ist als das was ich bisher so gelesen habe. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Auf ewig schuldig?

Sturmrot
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Dieser Kriminalroman wurde mir empfohlen und da ich noch nie einen Schwedenkrimi gelesen habe, wurde es jetzt langsam Zeit.

Mir gefiel in erster Linie das recht einsame, ländliche Setting, da man sich ...

Dieser Kriminalroman wurde mir empfohlen und da ich noch nie einen Schwedenkrimi gelesen habe, wurde es jetzt langsam Zeit.

Mir gefiel in erster Linie das recht einsame, ländliche Setting, da man sich so besser vorstellen kann, dass eine Leiche spurlos verschwinden und ein Täter ungesehen agieren kann.

Ermittlerin Eira Sjödin mochte ich schon alleine deswegen, weil sie Datingprobleme hat wie jeder durchschnittliche 30jährige Single in Europa und liebevoll ihre demente Mutter pflegt. Ihre Ruhe, wie sie an Dinge herangeht, hat mich beeindruckt, da ich das komplette Gegenteil bin.

Der zu klärende Kriminalfall ist vor allem deswegen spannend, weil sie als Ermittlerin in gewisser Weise mit drin steckt, da sie sowohl das Opfer als auch mögliche Verdächtige und die ganze Hintergrundgeschichte dazu kennt, weil sie im Ort des Verbrechens aufgewachsen ist.

Das Hin und Her zwischen den einzelnen Akteuren und was sie so treiben sorgt für Spannung. Es braucht ein wenig eh man alle Zusammenhänge versteht und wer zu wem gehört und in welcher Beziehung sie stehen, aber das hat mich nicht gestört. Es muss nicht immer alles auf den ersten Blick ersichtlich sein zu Beginn.

Ich mochte, dass die Ermittlungen auch in die Vergangenheit führen und ich war doch erschrocken wie die Polizeiarbeit damals ablief.

Die Erkenntnisse, die sich im Verlauf der Geschichte ergeben, haben mich zum Großteil sehr überrascht. Das hat die Autorin gekonnt in Szene gesetzt, dass sie den Leser auf die falsche Fährte führt.

Das Ende war nachvollziehbar und alles andere als konstruiert. Für mich blieben ein paar Fragen offen, aber da es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, kommt da später sicher mehr. Lust auf die Fortsetzungen habe ich in jedem Fall auch.

Fazit: Spannender erster Fall mit toller Ermittlerin. Da spreche ich sehr gern eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Drei bedeutende Tage im Leben einiger Menschen...

Drei Tage im August
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Ehrlich gesagt war mir nicht bewusst, dass der Titel Programm ist, denn wir begleiten die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Protagonisten ganze drei Tage.

Anne Stern, berühmt durch ihre Hebammenbücher, ...

Ehrlich gesagt war mir nicht bewusst, dass der Titel Programm ist, denn wir begleiten die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Protagonisten ganze drei Tage.

Anne Stern, berühmt durch ihre Hebammenbücher, führt den Leser wieder einmal durch Berlin, die eine meiner liebsten Städte ist. Die gewählte Zeit ist schon etwas besonderes, denn es sind die Olympischen Spiele und die Stadt gibt sich weltoffener als sie eigentlich ist.

Elfie habe ich gerade wegen ihrer Schwermut so sehr gemocht, denn man kann gut nachvollziehen, dass sie durch das Leben bei der strengen Großmutter nicht zu einem fröhlichen, unbeschwerten Menschen werden konnte. Mit der Chocolaterie Sawade kehrt ein bisschen Alltag und auch etwas Besonderes in das Leben der Menschen, die "Unter den Linden" leben ein. Wer lässt sich nicht ein bisschen Glückshormone geben, indem er in etwas Süßes beißt?

Die Mischung der Figuren wie einem jüdischen Buchhändler, dem ausländischen Barbesitzer Issa El Hamady, dem Blumenmädchen und vielen mehr ist sehr gelungen, denn sie alle passen irgendwie nicht so recht in das Schema der Nationalsozialisten und man spürt, dass die Ruhe vor dem Sturm bald ein Ende haben wird.

Fazit: Eine feinfühlige Geschichte, die drei Tage zu etwas Besonderem werden lassen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Einziger Nachteil: beim Lesen bekommt man mehr Lust auf Süßes als sonst.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Starke Frau geht ihren Weg...

Die Entdeckerin der Welt
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Ich wollte diesen Roman unbedingt lesen, da ich zuvor leider noch nie etwas von Maria Sibylla Merian gehört habe und wir ein Schicksal teilen, nämlich geschieden sind und neue Wege nach der Trennung gehen ...

Ich wollte diesen Roman unbedingt lesen, da ich zuvor leider noch nie etwas von Maria Sibylla Merian gehört habe und wir ein Schicksal teilen, nämlich geschieden sind und neue Wege nach der Trennung gehen müssen. Und auch über Surinam wusste ich vor der Lektüre wenig und musste erstmal googeln wo das überhaupt liegt.

Alexander Schwarz gelingt es sehr einfühlsam und authentisch das Leben dieser mutigen Frau aufzuzeigen und wie sie in der Welt der Männer tatsächlich auch ihren Mann steht und Unterstützer findet, die ihre Pläne finanzieren, denn als alleinstehende Frau, zumal zu der damaligen Zeit, ist das kein leichtes Unterfangen was sie vor hat.

Mir haben zwei Dinge unglaublich gut gefallen. Zum Einen die Schilderung von Surinam mit seiner Tierwelt, die etwas so Magisches hatte, dass es einem fast märchengleich erschien. Zum Andern wie diese mutige Frau ihre beiden Töchter Johanna und Dorothea zu Frauen erzieht, die einen wachen Geist haben und sich nicht von ihrer Umwelt unterkriegen lassen. Das hat mich enorm beeindruckt, denn man darf ja nicht vergessen, dass das um 1700 spielt und nicht erst vor 50 Jahren.

Mit Raupen, Schmetterlingen und Co habe ich mich bisher noch nie beschäftigt, aber das Thema war so spannend geschildert, dass man gern mehr darüber erfahren und recherchieren möchte.

Fazit: Ein gelungenes Porträt einer tollen, starken Frau, welches ich enorm gern gelesen habe und jedem nur ans Herz legen kann. Tolle Unterhaltung mit viel Lerneffekt.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Überzeugender Reihenauftakt

Die karierten Mädchen
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Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, der enorm Lust auf mehr gemacht hat, weil er leider mit einem offenen Ende daherkommt.

Die Hauptakteurin Klara ist 90 Jahre ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, der enorm Lust auf mehr gemacht hat, weil er leider mit einem offenen Ende daherkommt.

Die Hauptakteurin Klara ist 90 Jahre alt, blind und hält ihre Erinnerungen mittels Kassetten fest, um ihre Nachfahren an ihrem Leben teilhaben zu lassen, was ich als enorm spannende Idee ansehe und mir Gänsehaut verursacht, wenn ich mir vorstelle, dass meine Großeltern das getan hätten, denn so könnte ich noch ihre Stimmen anhören, obwohl sie schon lange nicht mehr leben.

Als Leser hat man so die Möglichkeit ihr Leben ab 1929, der Zeit der Wirtschaftskrise, zu erleben.

Die Thematik Nationalsozialismus wird realistisch dargestellt und die Autorin beschönigt nichts. Ich hatte sogar Verständnis für das Handeln von Klara, auch wenn viele das aus heutiger Sicht verurteilen würden, aber viele Möglichkeiten hatte die arme Frau eben auch nicht. Speziell finde ich nur, dass die Sympathieträger offenbar alle gegen das System waren, was sich etwa so liest als käme die Ansicht aus der heutigen Zeit und nicht von damals, aber mich hat das nicht gestört, da ich mich so besser mit den Figuren identifizieren konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Ich konnte problemlos in die Handlung abtauchen und habe das Geschilderte sehr genossen. Und vor allem lernt man auch wieder mal etwas dazu.

Fazit: Sehr lesenswert, das solltet ihr euch in jedem Fall gönnen!

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