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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2024

Berührende Trauerbewältigung

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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In "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" schafft die Autorin es auf berührende Art und Weise sich dem schweren Thema, den Tod eines geliebten Menschen zu näheren und mit einem hoffnungsvollen Ende ...

In "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" schafft die Autorin es auf berührende Art und Weise sich dem schweren Thema, den Tod eines geliebten Menschen zu näheren und mit einem hoffnungsvollen Ende abzuschließen.

Vier ungleiche Mitglieder einer Trauergruppe eines Krankenhauses beschließen, einen Road Trip nach Memphis zu machen.
Geschrieben ist der Roman aus Sicht einer dieser, und zwar aus der Sicht von Asher in Form eines Bewusstseinsstroms, wodurch man direkt mit Ashers Gedanken- und Gefühlswelt konfrontiert wird und sich gut in ihn hineinversetzen kann.
Asher will den Unfalltod seiner Mutter rächen, indem er den dafür verantwortlichen LKW-Fahrer ermorden will. Der 80-jährige Henry will Graceland besuchen, Sloane will mit einer Harley die Beale Street hinunterfahren und Will sich der Willkür des Krebses, der ihm seinen Bruder genommen hat, stellen.
Auf dem Weg dorthin lernt die Gruppe, einander zu vertrauen, sich gegenseitig zu helfen und dabei den Schmerz zu überwinden, den sie erleben.
Lustige und unterhaltsame Charaktere, die einem das Herz aufgehen lassen, das sind Asher, Henry, Will und Sloane.

Gut gefallen hat mir im Roman vor allem die taktvolle und liebenswürdige Art und Weise, wie mit der Trauer der Charaktere, allen voran der Hauptperson Asher, umgegangen wurde, und wie die verschiedenen Perspektiven der Charaktere und ihre Art, sie zu verarbeiten, gezeigt wurden.

"Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" von K. J. Reilly ist ein berührendes Jugendbuch, an dem auch Erwachsene Gefallen finden werden!
Es ist eine Geschichte voller Empathie, aufzeigt wie man anderen vergibt und für sich selbst Hoffnung nach dem Tod eines geliebten Menschen gibt.

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Winkelmann kann auch Wohlfühlkrimi!

Mord im Himmelreich
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Mit "Mord im Himmelreich" beweist Andreas Winkelmann, dass er nicht nur fesselnde und düstere Thriller schreiben kann, sondern auch, dass er kurzweilige und stimmungsvoll erzählte Wohlfühlkrimis schreiben ...

Mit "Mord im Himmelreich" beweist Andreas Winkelmann, dass er nicht nur fesselnde und düstere Thriller schreiben kann, sondern auch, dass er kurzweilige und stimmungsvoll erzählte Wohlfühlkrimis schreiben kann.

"Mord im Himmelreich" ist der erste Band einer neuen Reihe des bekannten Autors rund um den Hobby-Ermittler und Schauspieler im Ruhestand Björn Kupernikus und der charmanten Künstlerin Annabelle Schäfer.

Björn will eigentlich nur seinen wohlverdienten Ruhestand auf dem Campingplatz "Himmelreich" genießen, doch als er einen einsamen Hund von einem Paddelboot retten will, zieht er nicht nur den Hund vom Wasser, sondern auch auf der Rückseite eine männliche Leiche mit an Land.
Schnell ist es aus mit Ruhe auf dem Campingplatz und gemeinsam mit seiner neu gewonnen Bekanntschaft Annabelle begibt er sich auf Mördersuche, denn die ermittelnden Polizeibeamten scheinen der Aufgabe nicht gerade gewachsen.

Dank kurzer Kapitel und verschiedener Erzählperspektiven fliegt man regelrecht durch den amüsant und kurzweilig erzählten Kriminalroman.
Zum vergnüglichen Lesespaß tragen auch die liebenswerten Charakterzeichnungen bei, allen voran das Ermittlerduo Kupernikus und Schäfer.

Geschickt hält Winkelmann hierbei die Waage zwischen Humor und glaubwürdiger Krimihandlung, sodass der Krimi nicht in Klamauk abdriftet.

Zum Ende hin, geht alles vielleicht ein bisschen zu schnell und löst sich zu einfach bzw. bequem auf, doch tut dies der Lesefreude keinen Abbruch!

Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Spannender und gefühlvoller Historienroman

Die Tochter der Drachenkrone
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"Die Tochter der Drachenkrone" ist der neueste mittelalterliche Historienroman der Autorin Sabrina Qunaj, der mit einer spannenden und berührenden Geschichte überzeugen kann.

Erzählt aus der Sicht der ...

"Die Tochter der Drachenkrone" ist der neueste mittelalterliche Historienroman der Autorin Sabrina Qunaj, der mit einer spannenden und berührenden Geschichte überzeugen kann.

Erzählt aus der Sicht der Fürstentochter Gwenllian, folgt man ihr über die Jahre, wie sie von einem jungen Mädchen zu einer erwachsenen Frau mit Mann und Kindern heranwächst und dabei zwischen die Kämpfe ihrer Brüder um Macht und Einfluss gerät.
Gwenllian ist eine Protagonistin, die schon mit jungen Jahren weiß, was sie will und dafür kämpft sie auch leidenschaftlich, was sie aber auch das ein oder andere Mal in ziemliche Gefahr bringt. Für ihre Ziele und die Personen, die sie liebt, ist sie bereit auch Opfer zu bringen und mit Ednyfed scheint sie die große Liebe gefunden zu haben. Doch im stürmischen Wales ist das Glück nicht von Dauer.

Von Anfang an zeichnet sich der Roman durch eine atmosphärische und authentische Beschreibung der handelnden Personen sowie ihrer Lebensumstände zur damaligen Zeit aus.
Da der Roman aus der Perspektive von Gwenllian erzählt wird, wird man Teil ihrer Gedanken und Gefühle, wodurch ein vielschichtiges Bild von ihr als Person entsteht.
Besonders wenn es um die innere Gefühlswelt der Protagonistin geht, schafft die Autorin es, die Lesenden zu berühren.
Aber auch die politischen Machtkämpfe können überzeugen.

Einzig das Erzähltempo ist etwas unausgeglichen.
Zu Anfang lässt sich die Autorin vergleichsweise viel Zeit mit der Einführung der Charaktere und verbringt viel Zeit mit einer jungen Gwenllian. Als sie dann älter wird, finden verstärkt Zeitsprünge statt, wodurch manche Entwicklungen und Ereignisse zu kurz kommen. Gerne hätte ich mehr über Gwenllians Zeit als junge Ehefrau und Mutter erfahren.

Trotzdem entwickelt der Roman schnell eine Sogwirkung.

In "Die Tochter der Drachenkrone" verbinden sich tödliche Machtkämpfe zwischen Familienmitgliedern, wechselnde Loyalitäten und romantische Gefühle zu einem packenden historischen Roman, der Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts in Wales spielt.
Neben Fans der Autorin, auch für Fans mittelalterlicher (Liebes)Romane mit einer starken Protagonistin lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.11.2024

So macht Landwirtschaft Spaß!

Alles büddn wild
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Die Landwirtschaft ändert sich und damit auch das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof. "Alles büddn wild" von Annemarie Paulsen erzählt auf unterhaltsame und kurzweilige Art genau darüber, welche Rolle ...

Die Landwirtschaft ändert sich und damit auch das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof. "Alles büddn wild" von Annemarie Paulsen erzählt auf unterhaltsame und kurzweilige Art genau darüber, welche Rolle Tradition und Veränderung in der Landwirtschaft und im Dorfleben Einzug halten und aus dem Alltag einer Agrar-Influencerin.

Auf den ca. 250 Seiten lernt man Annemarie als Tochter, Mutter, Influencerin und Bäuerin kennen und erhält einen ehrlichen Einblick in ihr Leben und das Leben ihrer Kühe.
Von der ersten Seite an merkt man ihre Leidenschaft an, sie ist mit Leib und Seele Bäuerin. Sie hält nicht mit ihrer Meinung zurück, aber auch tolerant und verständnisvoll gegenüber anderen Ansichten.
Ein großes Augenmerk legt sie auch auf das Dorfleben und wie dieses sich mit der Zeit verändert hat und welche Rollen dabei Traditionen und auch Frauen gespielt haben und werden. Sie analysiert die guten wie schlechten Entwicklungen, ohne dabei einseitig zu werden.
Die vielen Geschichten aus ihrem Leben sorgen hierbei für Lebendigkeit und Anschaulichkeit.

Dank ihrer humorvollen Lebensart fliegt man nur so durch die Seiten und kann am Ende gut verstehen, warum so viele ihre Videos anschauen. Ehrlichkeit und Witz kommen einfach gut an.

Bedingt durch die Kürze des Buches und der Fülle an Themen, kamen mir manches zu kurz, so hätte ich z. B. gerne mehr über die Wandel und die Probleme in der Landwirtschaft gelesen. Vielleicht in einem weiteren Buch, wenn Zeit zwischen Bauernhof, Instagram und Familie bleibt.

Insgesamt ist "Alles büddn wild" von Annemarie Paulsen nicht nur für Fans ihres Instragram-Accounts lesenswert, sondern auch für alle, die einen frischen und unverblümten Einblick in das Leben einer Bäuerin von heute haben wollen.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Tödliche Machtspiele in Os

Der König
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Jo Nesbø weiß einfach, wie man von Anfang bis Ende spannende Krimis und Thriller schreibt!
Auch mit "Der König", der Nachfolgeband von "Ihr Königreich", stellt er dies wieder unter Beweis.

Erzählt aus ...

Jo Nesbø weiß einfach, wie man von Anfang bis Ende spannende Krimis und Thriller schreibt!
Auch mit "Der König", der Nachfolgeband von "Ihr Königreich", stellt er dies wieder unter Beweis.

Erzählt aus der Perspektive von Roy Opgard, dem Bruder von Carl, folgt man Roy gebannt, wie er versucht seine Pläne für eine Achterbahn in Os zu verwirklichen, Natalie näherzukommen und seinen Bruder bei seinen Plänen für ein Wellness-Hotel auf mehr oder weniger legale Weise zu unterstützen alles unter einen Hut zu bringen. Als wäre das alles schon nicht genug, muss er sich noch Kurt Olsen vom Hals halten, der versucht ihm des Mordes an seinen Vater zu überführen. Nicht nur seine und Carls blutige Vergangenheit holt ihn bald ein, sondern auch Rivalitäten in der Gegenwart spitzen sich zu und am Ende kann nur einer König von Os sein.

Anfangs noch etwas gemächlicher, geht es bald wortwörtlich Schlag auf Schlag. Die Entwicklungen und überraschenden Wendungen machen es einem schwer, mit dem Lesen aufzuhören, auch die kurzen Kapitel tragen ihren Teil dazu bei.

Roy ist bei weitem nicht der nette Schwiegersohn von nebenan. Um sich selbst, seine Interessen und die Personen, die ihm lieb sind, zu schützen, schreckt er nicht vor Gewalt und auch Mord zurück. Seine kompromisslose und raue Art spiegelt sich auch im Schreibstil wider, was nicht für jeden ist, aber gleichzeitig den Reiz des Krimis ausmacht.

"Der König" von Jo Nesbø ist sicherlich nichts für zarte Seelen, regieren doch Gewalt, Intrigen und tödliche Machtspiele in Os.
Wer Gefallen an stimmungsvoll düster geschriebene Krimis findet und auch "Ihr Königreich" mochte, wird mit dem Nachfolgeband "Der König" bestimmt auf seine Kosten kommen!

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