Die tapfere Waliserin
Die dreizehnjärige Tochter eines Waliser Fürsten hasst die normannischen Eindringlinge. Sie interessieren sich nicht für die Kultur der Einheimischen, sie versuchen nicht deren Sprache zu lernen, sie halten ...
Die dreizehnjärige Tochter eines Waliser Fürsten hasst die normannischen Eindringlinge. Sie interessieren sich nicht für die Kultur der Einheimischen, sie versuchen nicht deren Sprache zu lernen, sie halten sich nicht an Absprache. (Ihr jüngerer Bruder wurde als Pfand an den Feind gegeben und was machten die, sie blendeten den Jungen, und er ist jetzt hilflos wie ein neugeborenes Baby).
Es ist ein spannender Einstieg in den Roman, aber er zeigt auch die Brutalität des 12. Jahrhunderts. Und die Dreizehnjährige als Mädchen hat sowieso nichts zu sagen. Ihr Vater ist ein stattlicher Mann, ein großer Fürst, ein Diplomat. Doch das grassierende Fieber erwischt auch ihn.
Was für eine brutale Szene, der Priester will aus persönlichem Haß den Leichnam des Fürsten nicht in geweihter Erde begraben lassen. Er lässt den Leichnam auspeitschen.
Ist das jetzt reine Phantasie oder haben selbstherrliche Kirchenmänner das tatsächlich machen lassen? Ich vermute die Autorin, die - wie es heißt - schon einige historische Romane schrieb, hat gut recherchiert. Bislang habe ich noch nie von so etwas gelesen.
Doch bereits der spannende Einstieg zeigt, dass es ein interessanter Roman ist.
Eine Dreizehnjährige, ein junges Mädchen spielt die Hauptrolle in einer Zeit, in der Frauen nur eine Rolle im diplomatischen Geschachere innehatten (wer muss wen heiraten, damit Bündnisse geschlossen sind) und lediglich Gebärmaschinen für ihre streitsüchtigen Ehegesponste waren.
Auf jeden Fall wird viel von der walisischen Kultur erzählt, allein das macht es schon zu einem vielversprechenden Lesestück.