Liebe auf Station
Das St. Alex - TagmondDas schnuckelige St. Alex Krankenhaus kennt der Wiederholungsleser bereits aus dem ersten Band der Reihe Nachtleuchten, aber auch die, die mit diesem Band einsteigen, werden die Klinik sicher schnell ins ...
Das schnuckelige St. Alex Krankenhaus kennt der Wiederholungsleser bereits aus dem ersten Band der Reihe Nachtleuchten, aber auch die, die mit diesem Band einsteigen, werden die Klinik sicher schnell ins Herz schließen. Die Autorin schafft es, das auch für mich etwas vage Leben und Arbeiten im Krankenhaus mit all seinen Hochs und Tiefs für die breite Masse zugänglich zu machen und darzustellen. Damit wird der Fachkräftemangel natürlich nicht von jetzt auf gleich beseitigt, aber ich bin sicher, dass es Menschen gibt, die sich durch Bücher und die darin dargestellten Figuren inspirieren lassen. Und wenn es nur ein Einziger ist, der durch eine Krankenhausromanze den Weg in einen medizinischen Beruf findet, hat es sich schon gelohnt. Denn die Figuren in Tagmond sind auf jeden Fall dazu gemacht, ein Vorbild zu sein. Tessa und Beck haben sich wirklich durch viele kleine Dinge in mein Herz geschlichen. Ihre Leidenschaft im Job, ihre herzensguten Wesen und auch der Drang, immer das Richtige tun zu wollen machen die beiden gleichermaßen aus.
Die Handlung hat einen doch eher ungewöhnlichen Ansatz. Tessa ist nämlich mindestens die Hälfte der Geschichte in einer Beziehung mit einem anderen. Wo sie am Anfang noch denkt glücklich zu sein, kristallisiert sich langsam heraus, dass sie vielleicht doch etwas anderes im Leben will. Die Veränderungen in ihrem Denken und ihren Ansichten waren wirklich spannend zu verfolgen und wirkten aus emotionaler Sicht einfach richtig ernsthaft. Wie sie und Beck sich langsam angenähert haben und sie doch dagegen gekämpft hat, war sehr mitreißend dargestellt. Obwohl es sich also eigentlich um ein ruhiges New Adult Buch handelt, war mir nie langweilig beim Lesen, da es viele kleinere Spannungsfaktoren gab. Neben der Liebesgeschichte gibt es nämlich wie bereits in Band 1 erneut einen herausfordernden Fall in der Klinik zu bewältigen, der auch bei der Sache zwischen Beck und Tessa eine Rolle spielt. Und auch die Protagonisten aus dem ersten Teil haben ihre Auftritte in der Geschichte. Mir hat es gut gefallen, dass sich die drei Freundinnen aus der Ausbildung langsam wiederfinden und ich bin schon gespannt, wie das in Band 3 weiter ausgebaut wird.
Wenn ich mir etwas wünschen würde, dann wären es ab und zu mehr medizinische Details. Die interessieren vielleicht auch nicht jeden Leser, aber besonders in den Dialogen zwischen Pfleger und Arzt hätte ich mir manchmal mehr als ein "Es geht ihm gut" erhofft. Das ist aber auch schon das einzige, kleine Detail, was ich ändern würde, ansonsten finde ich die Geschichten aus dem St. Alex einfach nur zauberhaft schön, realitätsnah und ergreifend. Ich kann Band 3 kaum erwarten!