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Veröffentlicht am 15.02.2022

Facetten der Liebe

Bridgerton - Hochzeitsglocken für Lady Lucy
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Die Liebe war in Gregory Bridgertons Augen immer etwas besonderes, ein Knall, ein Moment, der alles verändern wird. Schließlich haben alle seiner sieben Geschwister ihren Herzensmenschen gefunden.

Nach ...

Die Liebe war in Gregory Bridgertons Augen immer etwas besonderes, ein Knall, ein Moment, der alles verändern wird. Schließlich haben alle seiner sieben Geschwister ihren Herzensmenschen gefunden.

Nach sieben Büchern musste sich die Autorin wirklich anstrengen, um eine spannende Story zustande zu bringen. Schließlich hat sie bereits sieben komplett unterschiedliche Geschichten zu Papier gebracht und auch bei Nummer acht hat sie es erneut geschafft. Hochzeitsglocken für Lady Lucy verfolgt eine unglaublich interessante Handlungslinie, die ich so noch gar nicht kannte und damit sehr originell fand.

Gregory verliebt sich nämlich auf den ersten Blick - in Lucys wunderschöne, beste Freundin, in deren Schatten sie aus Männersicht immer steht. Da man als Liebesromanleser aber weiß, dass immer die Personen, aus deren Perspektive ein Buch geschrieben ist, ist schnell klar, dass Gregory doch eigentlich mit Lucy zusammenkommen müsste. Der Weg dahin ist aber lang und unterhaltsam, und schließlich hat die Autorin mich mit einem unerwarteten Ende komplett überrascht.

Neben der wunderbaren Handlung und den liebgewonnenen Charakteren konnte mich auch wieder der Schreibstil vollständig gefangen nehmen. Dieser war aber bereits in der gesamten Reihe perfekt auf den Handlungszeitraum angepasst und hat das historische England ideal widergespiegelt.

Auch das wohl letzte Wiedersehen mit den anderen Bridgertons war noch einmal herzerwärmend, auch wenn ich natürlich immer gerne noch mehr von ihnen hören wollen würde. Die weiterführenden Epiloge, die in den Neuauflagen der Bücher integriert wurden, waren immer wieder ein wunderschöner Ausblick auf die Zukunft der jeweiligen Charaktere und haben mich mit einem wohligen Gefühl zurückgelassen.

Acht Bücher sind vielleicht eine lange Reihe, aber für mich war ein jedes von ihnen einfach nur gelungen.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Meine Erwartungen an Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe waren, gelinde gesagt, nicht klein. Bedingt durch den unglaublichen Hype im Englischen (The Love Hypothesis) und dem Klappentext, der ...

Meine Erwartungen an Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe waren, gelinde gesagt, nicht klein. Bedingt durch den unglaublichen Hype im Englischen (The Love Hypothesis) und dem Klappentext, der eine Geschichte versprach, die mir zu einhundert Prozent gefallen könnte, war ich einfach unglaublich gespannt auf dieses Buch.

Ich bin aber unheimlich froh, auf die deutsche Übersetzung gewartet zu haben, denn die Sprache in dem Buch war nicht so einfach, wie man es aus normalen Liebesromanen kennt und ich bin sicher, dass auch die englische Ausgabe mit dieser "gehobenen" Sprache aufwarten kann. Da ich dann vielleicht nicht jedes Wort gekannt hätte, wäre dem Buch vermutlich einiges an Wortwitz und Kalkül verloren gegangen. So aber konnte ich jede Zeile des wunderbaren Schreibstils genießen und bedingungslos in das kleine aber feine Universum der Nerdy Romance abtauchen.

Die ersten Kapitel des Buches sorgten bereits für Unterhaltung pur, denn das Olive einfach wahllos einen Mann küsst, der ihr in einem dunklen Flur über den Weg gelaufen ist, war an Komik schwer zu übertreffen. Dieser lustige Beginn sorgte für einen gelungenen Einstieg in das Buch und machte sofort Lust auf mehr. Mehr Hintergrundinfos, mehr von Olives manchmal wirren Gedankengängen und natürlich mehr von Adam!

Ach Adam... der manchmal etwas grummelige Wissenschaftler, der als Schrecken der Universität gilt und schon so manchen Doktoranten zum Hinschmeißen bewogen hat, zeigt sich bei Olive immer nur von seiner besten Seite und lässt immer wieder Humor durchblitzen, der zu wunderbaren Dialogen zwischen ihm und Olive führt. Wir als Leser merken schnell, dass da mehr dahinter steckt, als man (oder eher Olive) denken könnte. Leider ist die liebe Olive aber von einigen Selbstwertkomplexen gebeutelt, die verhindern, dass sie sich selbst lieben kann. Diese Komplexe und ihre Folgen in Olives Handlen und Gedanken waren eigentlich das Einzige, was mich ein klitzekleines Bisschen gestört hat, während es gleichzeitig natürlich eine wunderbare Möglichkeit darstellte, den Handlungsverlauf hinauszuzögern. Es war eine etwas eintönige Wahl, denn dadurch ist es eigentlich immer Olive und ihre Selbstwahrnehmung, die ein Weiterkommen der Geschichte verhindern.

Dieses Buch war aber natürlich etwas mehr als nur Olive und Adam, es ging um die Welt der Wissenschaft, unter die sich jeder normale Mensch wenig vorstellen kann. Es ging um die immer noch mehr als unterpräsente Rolle der Frau in dieser Welt, sexistisches Verhalten, welches besonders Richtung Ende noch einmal besonders hervorgehoben wird. Es ging um die Mischung eines Liebesromans mit dieser klinischen, emotionslosen Welt und wow, ich habe es einfach genossen. Trotz meiner kleinen Kritikpunkte habe ich jede Zeile genossen, da man einen wunderbaren Schreibstil geliefert bekommt, der zeigt, dass Liebesromane alles andere als geistlos sein müssen. Hier wurde jedes Wort durchdacht und das habe ich beim Lesen einfach gespürt.

Ich hoffe darauf, mehr aus der Feder von Ali Hazelwood lesen zu dürfen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass alles, was diese Frau schreibt, ein Gedicht sein wird.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Juwel der Reihe

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten
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Die Geschichte der jüngsten Bridgerton, Hyacinth, ist wohl die aufregendste der gesamten Reihe, was sich wohl auch in ihren unterhaltsamen Charakter widerspiegelt. Hyacinth ist frech, nie um Worte verlegen ...

Die Geschichte der jüngsten Bridgerton, Hyacinth, ist wohl die aufregendste der gesamten Reihe, was sich wohl auch in ihren unterhaltsamen Charakter widerspiegelt. Hyacinth ist frech, nie um Worte verlegen und unglaublich schlagfertig. Dem Bild der fügsamen, jungen Dame der Zeit entspricht sie also eher wenig und so trauen sich auch viele Männer nicht an sie heran.

Eine wirklich schöne Entwicklung der Geschichte war, dass Hyacinth mit Lady Danbury befreundet ist, einer alten Dame, die allgemein als Drachen der Gesellschaft wahrgenommen wird und in beinahe allen Bänden der Reihe einen Gastauftritt hatte. Die Freundschaft der beiden ist wirklich ein schöner Aspekt der Geschichte gewesen und sicherlich einer der Gründe, warum Hyacinth wirklich Charakter hat. Zufälligerweise hat Lady Danbury einen skandalumwickelten Enkel, der den Damen nicht abgeneigt ist und dessen dunkles Geheimnis man bereits im Prolog erfahren hat. Der werte Gareth ist nämlich nicht der Sohn seines Vaters, was die Ursache dessen Abneigung gegen ihn darstellt. So sind die beiden also verstritten und Gareth lebt für seine Verhältnisse eher bescheiden, daran, sich eine Frau zu suchen, denkt er trotzdem nicht, und schon gar nicht so eine wie Hyacinth.

Glücklicherweise hat Lady Danbury da ein Wörtchen mitzureden und so kommt es, dass Hyacinth Gareth dabei hilft, ein altes Tagebuch zu übersetzen, was zu einer Vielzahl an Aufeinandertreffen führt, die letztendlich sogar in einen Einbruch münzen. Die beiden gehen nämlich auf Diamantenjagd, wie der Titel bereits subtil verrät.

Dieser Handlungsverlauf stellte natürlich eine gelungene Abwechslung zu den Vorgängerbänden dar und beweist mal wieder, wie einfallsreich die Autorin doch ist. Jedenfalls kann man bei keinem buch behaupten, man wisse, was einen erwartet. Mit Mitternachtsdiamant wurde jedenfalls einer der unterhaltsamsten Bände der Reihe veröffentlicht. Für mich lag das vor allem an Hyacinth, da ich sie einfach unglaublich sympathisch fand, in ihrer eigenen Form der Wildheit und der Art, wie sie sich in sich selbst wohlfühlt und stets die Kontrolle hat.

Die Beziehung zu Gareth hat sich auf spannende Weise entwickelt, auch wenn ich die Vater-Sohn-Beziehung als Ausgangspunkt für Gareths Annäherungsversuche sowie auch seine Hinterhältigkeit bei der Sache etwas suspekt fand. Gleichzeitig hat dieser Punkt natürlich einen tollen Höhepunkt im Spannungsverlauf dargestellt und ist dahingehend doch irgendwie vertretbar.

Letztendlich war Hyacinth aber das Zentrum dieses Buches und die Kirsche auf der Bridgerton-Torte. Ich kann mir nur schwerlich vorstelle, wie Gregory das im nächsten Band toppen will. Aber ich bin gespannt!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Liebe auf dem Lande

Bridgerton - In Liebe, Ihre Eloise
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Nun sind wir bereits beim fünften Bridgerton-Sprössling angelangt, der den Bund der Ehe eingehen möchte. Die liebe Eloise hat es trotz ihrer Beliebtheit in der Londoner Gesellschaft viele Jahre vermieden ...

Nun sind wir bereits beim fünften Bridgerton-Sprössling angelangt, der den Bund der Ehe eingehen möchte. Die liebe Eloise hat es trotz ihrer Beliebtheit in der Londoner Gesellschaft viele Jahre vermieden zu heiraten, um auf den Richtigen zu warten. Nach der Hochzeit ihrer besten Freundin will aber auch sie mit ihren 28 Jahren nicht länger allein sein und ist sich sicher, in ihrem Brieffreund Sir Crane, die Liebe ihres Lebens finden zu können.

Mir hat der Ansatz mit der Annäherung durch den Briefaustausch sehr gut gefallen, da dadurch bereits ein gewisses Kennenlernen zwischen den Figuren stattgefunden hat und damit wieder ein anderer Ansatz der Liebe erzählt wird. Bisher war es beinahe immer die Liebe auf den ersten oder zweiten Blick, hier liegen ein Jahr Briefschreiberei zwischen Eloise und Phillip. Außerdem schließt die Geschichte nahtlos an die Geschehnisse des vierten Bandes an und erzählen die Geschichte auf spannende Weise weiter.

Einige Belange dieses Buches haben mir trotz dessen weniger gefallen, als ich es aus den bisherigen Büchern gewohnt bin. Zum einen spielt die Handlung in der ländlichen Gegend, in der Sir Cranes Anwesen liegt. Die bekannten Bälle und gesellschaftlichen Zusammenkünfte, auf denen immer allerlei interessanter Dinge passiert sind, fehlen hier vollkommen und lassen einiges an freiem Handlungsspielraum zurück. Das gibt dem Buch natürlich erstmal eine neue Richtung und das Potenzial, sich von seinen Vorgängern zu unterscheiden. In Kombination mit der emotionalen Gestaltung der Charaktere muss ich aber sagen, dass ich irgendwie weniger involviert und gespannt auf den weiteren Verkauf war, da ich den männlichen Part der Geschichte nicht wirklich verstanden habe. Die Anziehungskraft, die Phillip offensichtlich auf Eloise ausübt, wirkte für mich etwas unbegründet, weil er insgesamt einfach weniger Tiefe besessen hat und emotional nie zu durchschauen war. Die Ab und An gefallenen abfälligen Bemerkungen zum weiblichen Geschlecht an sich, fand ich zudem etwas übertrieben, sodass mir das negativ in Erinnerung geblieben ist. Natürlich, Phillip Crane unterscheidet sich von seinen männlichen Vorgängern in der Bridgerton-Reihe, aber ich muss sagen, nicht unbedingt im Positiven. Tatsächlich entwickelt er sich erst Richtung Ende ein wenig, sodass seine leicht grummelige, introvertierte Art etwas ansprechender wird.

Die Handlung war insgesamt auch etwas ruhiger gestaltet als sonst, da einfach sehr viel weniger Mitglieder der Bridgertons aktiv an der Handlung beteiligt sind. Generell beschränkt sich die Handlung auf weniger Charaktere, da sie wie gesagt im ländlichen Raum angesiedelt ist und es dort einfach weniger Menschen gibt. Ich will das Buch nicht gerade langweilig nennen, da Eloises Stiefkinder durchaus für Unterhaltung gesorgt haben, aber insgesamt war das Buch etwas ruhiger und auf emotionale Entwicklungen konzentriert. Das stand zunächst etwas im Kontrast zu Eloise redseligem Wesen, aber war dennoch eine passende Wendung.

Teil fünf wird mir nicht als Lieblingsband im Gedächtnis bleiben, aber was ich zu meinen Lieblingen zählen kann, ist der wirklich schöne zweite Epilog der Geschichte. Darin erfährt man mehr über Amanda, Eloises Stieftochter, und wie sie sich Jahre später auf wirklich schöne Weise verliebt. Darüber hätte ich ein ganzes Buch lesen können, so unterhaltsam habe ich den Epilog empfunden.

Nun bin ich mehr als gespannt auf die weiteren Bücher der Reihe und ob es mit den Büchern wieder bergauf geht. Die letzten zwei Teile haben mir nämlich etwas weniger gut gefallen, als der Rest.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Geheimnis gelüftet!

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Jetzt haben wir schon den vierten Band der Bridgerton-Reihe erreicht und ich bin weit davon entfernt, genug zu haben.

Band 4 dreht sich um einen meiner Lieblinge der Familie, Collin, und eine Frau, die ...

Jetzt haben wir schon den vierten Band der Bridgerton-Reihe erreicht und ich bin weit davon entfernt, genug zu haben.

Band 4 dreht sich um einen meiner Lieblinge der Familie, Collin, und eine Frau, die ich aufgrund ihrer niedrigen Stellung in der Gesellschaft lieb gewonnen habe. Die liebe Penelope wurde in allen bisherigen Büchern als das bemitleidenswerte, graue Mäuschen dargestellt und ich habe es richtig genossen zu lesen, wie sie sich langsam verändert hat und mit dem alles überstrahlenden Colin zusammen kam.

Die charakterliche Entwicklung beider stand in dieser Geschichte wirklich im Vordergrund, wenn man denn von dem bereits im Titel erwähnten "pikanten Geheimnis" absieht. Durch die wechselnde Perspektive habe ich Colin und Penelope sofort lieb gewonnen und ich fand es toll, dass die Autorin erneut einen anderen Ansatz in der Liebesgeschichte gewählt hat. Diesmal war Penelope nämlich seit ihrer Jugend in Colin, den Bruder ihrer besten Freundin, verliebt und im Laufe des Buches beginnt er ihre Gefühle zu erwidern, nachdem er sie jahrelang nicht wahrgenommen hat. Dieser Wechsel der Gefühle wurde zwar irgendwie versucht zu erklären, aber so ganz verständlich war er mir dann doch nicht. Da ich historische Liebesromane aber wenig kritisch lese, da es für mich um den Unterhaltungswert geht, hat mich das nicht weiter gestört.

Was ich aber etwas schade fand, war die Tatsache, dass Penelopes Geheimnis, dass sie Lady Whistledown ist, bereits im Klappentext gelüftet wird. Das hat die Spannung in dieser Angelegenheit komplett zerstört und ist für mich etwas unverständlich, da man dieses Detail gerne aus dem Klappentext hätte weglassen können. In der ersten Hälfte des Buches wäre ich nämlich niemals auf die Idee gekommen, dass Penelope hinter Lady Whistledown stecken könnte.

Aber auch wenn mir dieses Geheimnis nun bekannt war, hat es mich dennoch amüsiert zu verfolgen, wie die Gesellschaft Jagd auf die ominöse Klatschbase gemacht hat, genauso wie ich es schön fand, Colin mal von einer weniger heiteren Seite kennenzulernen.

Der Epilog, der einem bereits vieles über Eloises Geschichte verrät, stellt eine gelungene Überleitung zum nächsten Teil des Buches dar, auf den ich mehr als neugierig bin. Ich mache mich dann mal sofort ans Weiterlesen!

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