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Veröffentlicht am 25.06.2021

Ein gelungener Mix zwischen Humor und Dystopie.

QualityLand (QualityLand 1)
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QualityLand ist eine humorvolle Dystopie. Peter Arbeitsloser lebt in einer Welt in der Ales von Algorithmen bestimmt wird. Jeder sieht und bekommt nur das, was laut Algorithmus zu ihm passt. Der Alltag ...

QualityLand ist eine humorvolle Dystopie. Peter Arbeitsloser lebt in einer Welt in der Ales von Algorithmen bestimmt wird. Jeder sieht und bekommt nur das, was laut Algorithmus zu ihm passt. Der Alltag der Menschen wird von Maschinen bestimmt, die einfach alles über den einzelnen Menschen wissen. Irgendwann fragt sich Peter, ob das alles die Menschen wirklich glücklich macht und, ob der Algorithmus einem wirklich das gibt was man will, oder man durch den Algorithmus zu dem Menschen wird der man laut Algorithmus sein müsste.

Dieses Buch ist aufwühlend, witzig und regt zum nachdenken an. Vieles ist natürlich überspitzt, aber man zieht dennoch parallelen zu seinem eigenen Leben. Man fragt sich, wie man sich die Zukunft wünscht. Dem Autor gelingt eine Gratwanderung zwischen Unterhaltung und dem Thematisieren eines ernsten Themas.

Besonders gut gelungen sind die einzelnen Figuren, alle sind ganz besonders und haben eine unverkennbare Persönlichkeit, insbesondere die Maschinen. Diese Figuren erwecken das Buch zum Leben und machen die Geschichte nahbar.

Eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Eine tolle Idee, die teilweise leider nicht so gut umgesetzt wurde

All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten (All Our Hidden Gifts 1)
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Maeve Chambers muss als Strafaufgabe einen Kellerraum der Schule aufräumen, dabei findet sie Tarnt-Karten, die sie sofort in ihren Bann ziehen. Sie beginnt ihren Mitschülerinnen die Karten zu legen und ...

Maeve Chambers muss als Strafaufgabe einen Kellerraum der Schule aufräumen, dabei findet sie Tarnt-Karten, die sie sofort in ihren Bann ziehen. Sie beginnt ihren Mitschülerinnen die Karten zu legen und scheint dafür besonderes Talent zu haben. Nachdem sie ihrer ehemaligen besten Freundin Lilly ungefragt die Karten gelegt hat, verschwindet diese plötzlich. Maeve macht sich mit ihren beiden Freunden Rot und Fiona auf die Suche nach Lilly.

Wirklich begeistert hat mich die Aufmachung des Buches. Das Cover ist wunderschön und etwas besonderes. Auch die Kapitelanfänge sind sehr schön gestaltet, sodass man direkt in die Welt des Tarots eintauchen konnte.

Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, den es war mein erstes Buch, das die Tarot-Thematik behandelt. Anfangs hat mich das Thema auch sehr begeistert und man konnte das Kartenlegen und Deuten gut nachvollziehen und hat sich in dieser Welt eingefunden. Im Laufe des Buches wurde die Tarot-Thematik etwas schwammiger und es ging eher generell um übersinnliches. Das hat meine Erwartung an die Thematik leider nicht ganz erfüllt. Teilweise waren mir auch einzelne Zusammenhänge etwas unklar und es fiel mir schwer zu unterscheiden, was sich die Charaktere, die selber wenig über Übersinnliches wissen, zusammenreimen und was tatsächlich zusammenhängt. Da hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht. Die Atmosphäre wurde aber sehr gut rübergebracht.

Die Protagonistin Maeve war leider teilweise etwas anstrengend. Einiges an ihrem Verhalten oder ihren Gedanken ging meiner Meinung nach etwas übers Ziel hinaus. Vor allem ihre Eifersucht gegenüber quasi jeder anderen Person. Es gab daher einige Situationen in denen ich mich über ihr Verhalten etwas geärgert habe und es auch nicht unbedingt stimmig fand. In anderen Situationen hat sie sich aber toll verhalten und sie hat sich im Laufe des Buches auch wirklich entwickelt.

Sehr toll fand ich die Nebenthemen, die die Autorin in das Buch eingebracht hat. Durch den Nichtbinären Charakter wurde die LGBTQ+ Community einbezogen und das, meiner Meinung nach auf eine wirklich tolle Weise. Auch der Hass, der dieser Community teilweise entgegengebracht wir wurde thematisiert, sowie Rassismus. Es gelingt der Autorin außerordentlich gut, diesen Themen die notwendige Ernsthaftigkeit und Präsenz zu geben, ohne es gewollt erscheinen zu lassen.

Das Buch hat mich gut unterhalten und ist grundsätzlich lesenswert. Man sollte sich jedoch darüber bewusst sein, dass es ein Jugendbuch ist, das sehr jugendlich ist. Teilweise hätte ich mir etwas mehr Aufklärung der Geschehnisse gewünscht.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Ein wichtiges und schockierendes Buch

Die große Familie
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Dieses Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Die Lektüre geht unter die Haut, man kann sich dem Sog nicht entziehen. Meiner Meinung nach wäre eine Trigger-Warnung angebracht gewesen, wobei der Klappentext ...

Dieses Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Die Lektüre geht unter die Haut, man kann sich dem Sog nicht entziehen. Meiner Meinung nach wäre eine Trigger-Warnung angebracht gewesen, wobei der Klappentext schon offen legt um welches Thema es geht.

Camille Kouchner beschreibt ihre Kindheit in „der großen Familie“. Es beginnt mit unzusammenhängenden Erinnerungsfetzen, einzelne Situationen vor allem in der Sommerresidenz der Familie und geht über zu genaueren Beschreibungen der Beziehungen der Familienmitglieder untereinander. Bis das unaussprechliche passiert und sich Camilles Leben um 180 Grad verändert. Sie leidet 30 Jahre lang unter Schuldgefühlen, aufgrund ihres Schweigens.

Eine Bewertung fällt mir wirklich schwer und bei einigen Punkten bin ich zwiegespalten.
Der Schreibstil ist teilweise anstrengen aber andererseits passt er auch gut zu dem Buch. Viele Sätze sind sehr besonders und aussagekräftig. Die Erzählung ist nicht stringent, sondern meist durcheinander, dadurch wird das Gefühl beim Leser hervorgerufen, dass wild hervorbrechende Erinnerungen dargestellt werden. Der Schreibstil wirkt authentisch und bringt dem Leser die Erinnerungen sehr nah. Der Nachteil ist, dass es mir persönlich anfangs sehr schwer fiel in das Buch hinein zu finden, mir waren die vielen Namen und die zeitlich versetzten Handlungen zu viel und ich konnte das Dargestellte nicht einordnen. Ab der Hälfte wurde es aber deutlich einfacher dem Geschehen zu folgen, das liegt vermutlich auch daran, dass Erinnerungen mit dem Alter in denen sie entstanden sind immer klarer werden.

Es gelingt der Autorin sehr gut die Atmosphäre und Gefühle rüberzubringen. Mein Herz war beim lesen oft sehr schwer und ich habe mich bedrückt gefühlt.
Das Thema ist sehr wichtig und auch sehr unangenehm. Aber das Hinschauen ist notwendig und wichtig.

„Die große Familie“ ist keine leichte Lektüre, das Buch hat mich persönlich gefordert, aber auch weiter gebracht. Man sollte allerdings wissen worauf man sich einlässt.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Ein mutmachender Roman

Die Frau im Park
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Eva hat sich jahrelang darauf fokussiert ihrer Tochter, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, ein tolles Leben zu ermöglichen. Nachdem ihre Tochter ausgezogen ist, um zu studieren, hängt sie in der ...

Eva hat sich jahrelang darauf fokussiert ihrer Tochter, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, ein tolles Leben zu ermöglichen. Nachdem ihre Tochter ausgezogen ist, um zu studieren, hängt sie in der Luft, da sie keine Aufgabe mehr zu haben scheint. Im Laufe des Romanes entdeckt sie was sie will und welche Ziele sie in ihrem Leben hat, ein besonderer Fokus liegt dabei auf ihrer Ehe, die in der Vergangenheit hinter der Aufopferung für ihre Tochter zurück geblieben ist.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch ist leicht zu lesen. Die Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen habe. Anfangs dachte ich es ist eine "Zwischendurchlektüre", aber nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass viele wichtige Themen angesprochen werden und die Lektüre sehr zum nachdenken anregt. Es werden Fragen gestellt wie: Was ist wichtig in meinem Leben? Wofür lohnt es sich zu kämpfen?

Trotz der tiefgreifenden Themen, ist der Roman angenehm ruhig. Für meinen Geschmack stimmt das Verhältnis von Gedanken der Protagonistin und Ereignissen im Außen. Den Charakter der Protagonistin konnte ich gut fassen.

Besonders gut haben mir die Szenen im Park gefallen, ich konnte sie vor meinem inneren Auge sehen. Die Atmosphäre wurde sehr gut rübergebracht.

Insgesamt hat mich der Roman positiv überrascht und mich sehr berührt. Außerdem hat mir die Lektüre Hoffnung gegeben, denn man kann zu jedem Zeitpunkt alles in seinem Leben ändern, man ist nicht gefangen in dem Leben, das man sich aufgebaut hat, sondern kann jeden Tag neu entscheiden was einen glücklich macht.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Eine gelungene Verbindung der Persönlichkeit Maria Merians mit einer fiktiven Liebesgeschichte

Frau Merian und die Wunder der Welt
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Maria Sibylla Merian lebt für ihre Kunst und die Forschung, sie zeichnet Insekten und Pflanzen detailgetreu. Ihr größter Wunsch ist es in das ferne Surinam zu reisen und die dort heimischen Pflanzen und ...

Maria Sibylla Merian lebt für ihre Kunst und die Forschung, sie zeichnet Insekten und Pflanzen detailgetreu. Ihr größter Wunsch ist es in das ferne Surinam zu reisen und die dort heimischen Pflanzen und Tiere zu erforschen. Für diesen Traum gibt sie alles und lässt nichts unversucht. Dabei muss sie einige Schwierigkeiten des 17. Jahrhunderts überwinden.
Das Cover ist wunderschön und könnte nicht besser zu dem Roman passen, er verstärkt noch einmal die durch den Roman hervorgerufenen Bilder von Pflanzen und Tieren. Die Beschreibung der Kunst von Maria und den "Wundern"die sie sieht gelingt der Autorin außerordentlich gut, man kann es direkt vor sich sehen. Auch die Darstellung des Arbeitsprozesses hat mich sehr überzeugt, das Trocknen und Aufbewahren der Schmetterlinge wirkt sehr gut recherchiert. Dieser Part macht den Roman zu etwas ganz besonderem.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und sehr bildhaft. Das Buch lässt sich leicht lesen.
Die Geschichte von Maria ist wirklich sehr spannend und sie ist einfach eine ganz außergewöhnliche Frau. Es ist sehr bewundernswert und inspirierend, wie sie allen Schwierigkeiten entgegentritt und sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt.
Ein Leines Manko stellt für mich die sehr zentral eingebaute Liebesgeschichte dar, da hätte ich mir teilweise einen anderen Schwerpunkt gewünscht.
Besonders positiv aufgefallen ist mir das Nachwort, in dem die Autorin darüber aufklärt welcher Teil des Romanes fiktiv ist und welcher real.
Insgesamt ein sehr besonderer historischer Roman, der einem die Natur auf eine wunderschöne Art und Weise näher bringt.

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