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Veröffentlicht am 11.12.2022

Mittelmäßige moderne Mythologie

Neon Gods - Hades & Persephone
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Griechische Mythologie but make it hot and new - so das Versprechen von Neon Gods - Hades und Persephone von Katee Robert.

Persephone wird gezwungen den berühmt, berüchtigten Zeus zu heiraten. Da sie ...

Griechische Mythologie but make it hot and new - so das Versprechen von Neon Gods - Hades und Persephone von Katee Robert.

Persephone wird gezwungen den berühmt, berüchtigten Zeus zu heiraten. Da sie jedoch das Schicksal der ihrer Vorgängerinnen kennt, bleibt ihr nur eins übrig. Die Flucht. Geradewegs in die Arme von Hades. Sind die Grenzen zwischen Gut und Böse wirklich so leicht zu erkennen?

Die allseits bekannten Götter bekommen vollkommen neue Gesichter. Sehr modern und nahbar, fast wie die Nachbarn von nebenan. Auch das Setting gibt dem Rahmen einen Schups in die Moderne, da der Olymp mehr oder minder zu einer modernen Großstadt wird. Zwists zwischen den einzelnen Figuren werden gekonnt gestreut und strategisch aufgebaut.

Leider wiederholen sich bestimmte Passagen und Zusammenhänge sehr oft, sodass es etwas vom Lesespaß nimmt. Auch die Liaison zwischen Hades und Persephone wird mit jeder Seite langweiliger und vorhersehbarer, statt wie erhofft heißer. Die pikanten Szenen konnten bei mir leider auch nicht den gewünschten Effekt erzielen.

Alles in allem ganz okay, mehr aber leider nicht. Schade.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.12.2022

Schaurig, leider nicht gruselig

Der mexikanische Fluch
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Was macht einen Roman zur Schauergeschichte? Silvia Moreno-Garcia zieht den Leser in Der mexikanische Fluch in die grauenerregenden Untiefen der menschlichen Verderbtheit.

Noemí ist besorgt. Ihre Cousine ...

Was macht einen Roman zur Schauergeschichte? Silvia Moreno-Garcia zieht den Leser in Der mexikanische Fluch in die grauenerregenden Untiefen der menschlichen Verderbtheit.

Noemí ist besorgt. Ihre Cousine heiratet einen Fremden, zieht mit ihm fort und schreibt nun rätselhafte Briefe. Catalina geht es nicht gut. Das Leben auf High Place setzt ihr zu. Sie verliert den Verstand. Sie braucht Hilfe und es ist an Noemí herauszufinden, was in dem ominösen, alten Herrenhaus vor sich geht.

Eine Reise durch die Zeit bei der die Seiten nur so verfliegen und man schnell weiterlesen will, um zu erfahren, was in diesem seltsamen Haus mit seinen seltsamen Bewohnern vorgeht.

Noemí ist als Hauptfigur die Einzige, die wirklich Leben versprüht und Schwung in die Handlung bringt. Alle anderen Charaktere erscheinen nahezu wie ferngesteuerte Zombies, was wider Erwarten doch den Reiz der Story ausmacht. Man tappt als Leser gemeinsam mit Noemí im Dunkeln versucht das Rätsel um das Anwesen und dessen Bewohner zu lüften. Die Atmosphäre bleibt die gesamte Zeit schaurig, jedoch nie wirklich gruselig oder unheimlich.

Erst sehr spät kommt man dem Geschehen schließlich auf den Grund, wobei leider der Bezug zum Titel vollständig verloren geht. Von einem Fluch kann kaum die Rede sein. Der Originaltitel „Mexican Gothic“ erscheint dagegen als die weitaus treffendere Wahl.

Alles in allem war die Spannung gegeben, das Ende jedoch leider enttäuschend.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Wenn die Idee auf dem Weg verloren geht…

Kopenhagen mon amour
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… bleibt der Sinn der Buchauswahl wie bei Kopenhagen Mon Amour von Zoe Brisby leider auf der Strecke.

Brune ist unglücklich – frisch getrennt und kinderlos. Doch das soll sich jetzt ändern, denn Brune ...

… bleibt der Sinn der Buchauswahl wie bei Kopenhagen Mon Amour von Zoe Brisby leider auf der Strecke.

Brune ist unglücklich – frisch getrennt und kinderlos. Doch das soll sich jetzt ändern, denn Brune beschließt für die Familienplanung nicht auf Mister Right zu warten und stattdessen eine Kinderwunschklinik aufzusuchen. Dafür reist sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin nach Dänemark und erhält eine völlig neue Perspektive auf ihr Leben.

Die Versprechungen des Klappeninhalts suggerieren emanzipierte Macherfrau, die weiß, was sie will vom Leben, davon bekommt der Leser allerdings herzlich wenig. Stattdessen erhält man zwei Frauen, die beide nicht im Geringsten wissen, was sie eigentlich tun oder wollen. Was klingt, als könnte es spannenden Lesestoff bieten, endet schlussendlich in zwei vollkommen realitätsfremden, komikhaften Hauptfiguren, die sich in ihren Irrungen und Wirrungen immer weiter vom eigentlichen Thema des Buches entfernen. Dabei erhält man neben slapstickhaftem Humor, auch so ziemlich jedes Klischee, das irgendwie bedient werden könnte und eine Menge fehlplatzierter Lebensweisheiten.

Insgesamt trotz leichtgängigem Schreibstil von Seite zu Seite weniger Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Langweilig und nichtssagend - schade

Das Glück auf der letzten Seite
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Wenn der Titel zum Programm wird – „Das Glück auf der letzten Seite“ – leider nicht aus erfreulichen Gründen.

Als Anne-Lise in einem Hotel in der Bretagne ein Manuskript findet, ahnt sie nicht, wie sehr ...

Wenn der Titel zum Programm wird – „Das Glück auf der letzten Seite“ – leider nicht aus erfreulichen Gründen.

Als Anne-Lise in einem Hotel in der Bretagne ein Manuskript findet, ahnt sie nicht, wie sehr es ihr Leben durcheinanderwirbeln wird. Auf der Suche nach dem Autor kommt sie mit dem eigenbrötlerischen Sylvestre in Kontakt. Er gesteht ihr, vor über dreißig Jahren die erste Hälfte verfasst zu haben. Doch wie ist der Roman in das Hotel gelangt? Wo hat er die letzten dreißig Jahre gesteckt? Und wer hat den Schluss geschrieben? Es beginnt eine abenteuerliche Reise. Schon bald stellt sich heraus, dass der geheimnisvolle Text das Leben von all denen, die ihn gelesen haben, in eine neue Richtung lenkt. Der Bestseller aus Frankreich ist ein Liebesbrief an Briefe, an die Liebe, an das Lesen und die Gewissheit, dass ein Buch ein Leben verändern kann.

Ein Briefroman – perfekt! So meine erste Annahme. Ich bin großer Fan dieser Form eine Handlung zu verpacken und Charaktere darzustellen, denn das Besondere: die Figuren des Romans steuern das Leseerlebnis ganz bewusst. Es werden bewusst Informationen ausgelassen, die sich erst im großen Ganzen entpuppen, die Wahrnehmungen sind sehr subjektiv, werden jedoch oft aus mehreren Perspektiven beleuchtet und ein Großteil der Handlung, nämlich alles, was zwischen den Briefen geschieht, bleibt im Verborgenen.

Die Umsetzung ist hier jedoch wenig gelungen. Die Idee zur Geschichte bietet eigentlich spannenden Stoff, der in einer Schnitzeljagd durchaus fesselnd sein könnte, jedoch fehlt es hier sowohl am Storybuilding, wie auch an den Charakteren und der Fokussierung. So gibt es weder Spannung, noch Highlights, die Figuren bleiben alle farblos und uninteressant und teilweise werden Nebenfiguren und Nebenhandlungen gestartet und sofort wieder vergessen, dass sich der komplette Roman einfach leer und schlecht konstruiert anfühlt. Langweilig und nichtssagend. Schade.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Fremde Welt

Die Stimme meiner Schwester
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Geschichte und fremde Kulturen kennenlernen – so die Intention, als ich „Die Stimme meiner Schwester“ von Itamar Vieira Junior zu lesen begonnen habe.

Beim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem ...

Geschichte und fremde Kulturen kennenlernen – so die Intention, als ich „Die Stimme meiner Schwester“ von Itamar Vieira Junior zu lesen begonnen habe.

Beim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem Bett ihrer Großmutter einen alten Koffer, darin eingewickelt ein großes Messer. Im Rausch dieser Entdeckung ereignet sich ein tragischer Unfall: Eine der Schwestern verliert ihre Zunge, die andere ersetzt fortan ihre Stimme.
Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts spricht Großmutter Donana mit den Toten, der Vater ist ein angesehener Geistheiler. Dieser Welt stellt sich Bibiana entgegen, als sie mit ihrem Geliebten das Dorf verlässt, und Belonísia, indem sie sich gegen die Schläge des ihr zugewiesenen Mannes wehrt.

Zugegeben, war es für mich zunächst schwierig in den Roman zu finden. Einige Längen zwischendrin machten es mir teils schwer am Ball zu bleiben, ABER dran bleiben lohnt sich.

Die Entwicklung und das Erwachsenwerden der Schwestern zu verfolgen, in einer Welt, die einem als Deutsche sehr fremd erscheint, ist spannend. Die untergeordnete Rolle der Frau innerhalb der Gemeinschaft und auch deren Beziehung zum männlichen Geschlecht, zwingt die beiden recht verschiedenen Schwestern dazu, mit Konventionen zu brechen und ihren eigenen Weg zu finden.

Die Schilderungen der Dorfgemeinschaft, des Glaubens, der Landarbeit und der Natur, in denen die Protagonisten zu Hause sind, sind in einer wunderschönen Sprache beschrieben. Es zeichnen sich sofort Bilder vor dem inneren Auge.

Insgesamt eine Geschichte, die mich berührt hat und mir die Tür einen winzig kleinen Spalt breit zu einer „anderen“ Welt öffnen konnte.

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