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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2024

Kurzweilig, romantisch, weihnachtlich

A Bookboyfriend for Christmas
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Booktok Fans aufgepasst. Das ist unsere Romanze! Was gibt es besseres als allein in einer Buchhandlung eingeschlossen zu werden? Richtig? Einen mysteriösen, sexy Arzt mit dabei, der zufällig Single ist. ...

Booktok Fans aufgepasst. Das ist unsere Romanze! Was gibt es besseres als allein in einer Buchhandlung eingeschlossen zu werden? Richtig? Einen mysteriösen, sexy Arzt mit dabei, der zufällig Single ist. Die Mischung aus grumpy x sunshine wird hier perfekt auf die Spitze getrieben, denn wir haben hier on top noch Grinch x Weihnachtsmaus. Die Atmosphäre des gesamten Buches ist so schön weihnachtlich und witzig, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich habe es an einem Abend durchgesuchtet, das gab es schon lange nicht mehr. Der Mix aus Leseratte und Nichtleser ist hier auch so wunderschön aus dem Leben gerissen, nur dass sich der Mann hier tatsächlich auf die Booktok-Lovestories einlässt und ebenfalls zu lesen beginnt. Hiervon hätte ich mir gerne noch mehr gewünscht. Dafür hätte ich das letzte Drittel nicht unbedingt gebraucht. Da ich nicht spoilern will nur so viel: die beiden Turteltäubchen bekommen unerwarteten Besuch in der Buchhandlung.
Alles in allem eine super süße Geschichte für zwischendurch. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Familie, Freunde, Fleisch oder was sonst?

Die Vegetarierin
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Die Vegetarierin - ein seltsamer Titel für ein seltsames Buch. Doch trifft "seltsam" hier nicht ganz den Punkt. Es ist viel mehr eine Mischung aus verstörender Nüchternheit und abstruser Realitätsflucht.
Thematisiert ...

Die Vegetarierin - ein seltsamer Titel für ein seltsames Buch. Doch trifft "seltsam" hier nicht ganz den Punkt. Es ist viel mehr eine Mischung aus verstörender Nüchternheit und abstruser Realitätsflucht.
Thematisiert wird die Entwicklung von Yong-Hye. Geradezu über Nacht mutiert diese vom ruhigen, unauffälligen, stillen Mäuschen und wortlos gehorchender Ehefrau zur Selbstbestimmtheit. Entgegen dem Titel entscheidet sie sich zum Veganismus, nicht zum Vegetarismus und lehnt sich plötzlich bewusst gegen gesellschaftliche Konventionen. In einer Gesellschaft, wie dem konformitätsbewusstem Korea, beginnt sie sich gegen Freunde, Familie, Fremde und ihren Mann zu richten und ihrem eigenen Pfad zu folgen. Im Verlaufe der Geschichte bekommt die Erzählung dabei eine immer abstraktere Wendung. Die Protagonistin sieht bald kein Ende in ihrer Abkopplung von allem Fleischlichen und versucht sich mit allen Mitteln selbst vollständig neu zu definieren bis auch sie nicht mehr aus Fleisch und Blut besteht. Ihr todesmutiger Widerstand gegen die Gesellschaft bleibt ungebrochen, ihre Selbstbestimmung uneingeschränkt, auch wenn sie hart dafür bezahlt.
Zwischenzeitlich ist es durch die verworrene Erzählweise mit vielen Analogien, Metaphern und viel Interpretationsspielraum nicht leicht zu folgen. Es wird gleichzeitig so viel und so wenig über deren Hintergründe preisgegeben, dass vermutlich jeder Leser eine gänzlich verschiedene Interpretation vornehmen könnte. Ob dieser Roman nun den Literaturpreis verdient kann diskutiert werden. Dennoch eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Platz der Frau in der Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Holpriger Start in eine rasante Fahrt

Grace (Academy of Dream Analysis 2)
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Wenn der erste Teil eine 10/10 war, kann dann der zweite Teil mithalten? Um dies zu beantworten muss man etwas ins Detail gehen.
Die ersten 70 Seiten waren für mich nahezu eine Qual. Sie zogen sich wie ...

Wenn der erste Teil eine 10/10 war, kann dann der zweite Teil mithalten? Um dies zu beantworten muss man etwas ins Detail gehen.
Die ersten 70 Seiten waren für mich nahezu eine Qual. Sie zogen sich wie Kaugummi und machten mir den Wiedereinstieg wirklich schwer. Gefühlt gab es auf den ersten Seiten keine andere Handlung, außer der Sorge um Mercy. Ok. Betrachtet man die Tatsache, dass der erste Teil mit dem Cliffhanger endete, dass Neiro lebt und die Rache für Neiro im ersten Teil Nemesis kompletten Charakter ausgemacht hat, eine absolut seltsame Wahl. Natürlich darf das Liebespaar nicht zu kurz kommen, jedoch war mir die konfliktbeladene Situation hier zu einseitig. Im Laufe des Buches kam glücklicherweise aber der Fokus zurück und es wurden alle Charakterkonflikte, seien es Mercy und seine Mütter, Jupiter, Esra oder Neiro, alle sehr gelungen eingebaut. Die Spannung kam zurück und es machte wieder Spaß zu lesen. Zwischen all der actiongeladenen Stimmung gingen mir teilweise die Beziehungen etwas unter. So gab die Beziehung zwischen Nemesis und Mercy nach seinem Erwachen nicht viel mehr als Smut, ein paar schnulzige Liebesbekundungen und kaum inhaltsvolle Konversation. Für einige Figuren, wie Jupiter und Esra hätte ich mir außerdem etwas mehr Tiefe gewünscht und auch Neiros Wortbeiträge waren recht spärlich. Alles in allem war es eine gelungene Fortsetzung. Im Vergleich zum ersten Teil, aber etwas schwächer.

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Ein Roman so langsam, dass es schmerzt

Von Norden rollt ein Donner
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Wie ist es wenn die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleich ist? Eine Frage mit der sich die Hauptfigur des Romans aktiv auseinandersetzen muss. Jannes ist Schäfer in der Lüneburger Heide. Wie seine ...

Wie ist es wenn die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleich ist? Eine Frage mit der sich die Hauptfigur des Romans aktiv auseinandersetzen muss. Jannes ist Schäfer in der Lüneburger Heide. Wie seine ganze Familie vor ihm. Niemals hat er etwas anderes erlebt. Niemals wird er etwas anderes erleben. Der Alltag vergeht im alten Kulturberuf wie Kaugummi. Jeder Tag ist nahezu unerträglich gleich. Man spürt die Eintönigkeit und auch Einsamkeit auf jeder Seite. Bis eine neue alte Bedrohung das Schaffen der Familie bedrängt: der Wolf. Und auch wenn die Gefahr die Familie kaum trifft, beginnt schnell die Abwärtsspirale. Existenzangst als Konsequenz aus politischen Entscheidungen, die die eigenen Lebensumstände scheinbar nicht berücksichtigen. Ein Phänomen, das gerade zu aktuellen Zeiten des politischen Wandels aktueller nicht sein könnte. Schnell spitzt sich die Angst in Paranoia zu und die Grenzen zwischen Realität und Horrorszenario verschwimmen in den Köpfen der Protagonisten. Etwas verwirrend, wenn auch spannend, die Verknüpfung der Kriegstraumata der alten Generationen mit den Geschehnissen der Neuzeit, sowie deren "Vererbung" an die Jugend. Insgesamt bringen gerade diese Einschübe eine Dunkelheit in die Atmosphäre, die absolut beklemmend und berührend ist und die Frage heraufbeschwört, welche Bedrohung hier tatsächlich thematisiert wird. Der Wolf oder doch eher der Mensch selbst. Für mich Abzüge aufgrund einiger Längen und einer insgesamt etwas verwirrenden Vermischung von Themen, ansonsten ein durchaus gutes Buch.

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Zwiegespalten, aber gut

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Wenn man mittendrin ist und gar nicht weiß, wie man das Buch finden soll... Der Beginn ist tatsächlich sehr spannend. Lena ist verschwunden und missbraucht von einer Gruppe Fremder. Ein Verbrechen das ...

Wenn man mittendrin ist und gar nicht weiß, wie man das Buch finden soll... Der Beginn ist tatsächlich sehr spannend. Lena ist verschwunden und missbraucht von einer Gruppe Fremder. Ein Verbrechen das es aufzulösen gilt. Es werden einige sehe unterschiedliche Personen mit ins Spiel gebracht, was die Ermittlungen wirklich interessant macht. Auch die Ermittlerin, die durch die Erfahrungen mit ihrer eigenen Tochter viel Persönlichkeit und Empathie mitbringt, hat mir gut gefallen. Obwohl ich den Autor zuvor nur als humoristischen Schreiber kannte, empfand ich seinen Schreibstil hier als sehr ernsthaft und dem Genrewechsel angemessen. Positiv auch, dass trotz Ermittlerperspektive nicht zu nüchtern erzählt wurde. So fällt es nicht schwer direkt eine Verbindung zur Story aufzubauen. Die Wendung später, in der die Medien und auch die Frage was echt ist und was fake ist, regt zum Nachdenken an. Man hinterfragt direkt, ob man alles glauben sollte, was man sieht und was ist, wenn man etwas im falschen Moment eben nicht glaubt? Wo sind die Grenzen? Wo ist die Realität? Mir war das Ende etwas zu künstlich und übertrieben. Etwas so, als hätte man den leichtesten Weg gewählt um schnell zum Ende zu kommen. Die Idee war gut, die Aufklärung Lenas Todesfalls mir dann doch etwas zu schnell und flach, daher einen Stern Abzug. Trotzdem insgesamt ein kurzweiliges Buch, das gerade Social Media Konsumenten ruhig mal lesen könnten.

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