Die Optimisten
Die OptimistenDer junge Kunstexperte Yale Tishman ist 1985 auf der Suche nach besonderen Objekten für seine Galerie, daher steht er mit Nora wegen einer Gemäldesammlung in Kontakt. Doch dann greift ein Virus um sich, ...
Der junge Kunstexperte Yale Tishman ist 1985 auf der Suche nach besonderen Objekten für seine Galerie, daher steht er mit Nora wegen einer Gemäldesammlung in Kontakt. Doch dann greift ein Virus um sich, der das Leben von ihm und seinen Freunden in Chicagos „Boystown“ verändert. Angst davor sich zu infizieren kommt auf. Freunde von Yale erkranken und sterben. Dazu wird der Hass auf die Homosexuellen noch größer als er ohnehin schon war.
Im zweiten Handlungsstrang, der 2015 spielt, ist Fiona in Paris auf der Suche nach ihrer Tochter Claire, zu der sie schon eine ganze Weile keinen Kontakt mehr hatte. Sie trifft alte Freunde, die sie aus Chicago kennt und Erinnerungen kommen hoch. Fiona hat damals ihren Broder Nico und ihren Freund Yale an das Virus verloren.
Dies ist ein komplexer und bewegender Roman, der sich aber nicht einfach so weg lesen lässt. Der Schreibstil von Rebecca Makkai ist wunderbar eindringlich. Es geht um Leben und Tod, um die Kunst und darum, wie Erlebtes und ein Leben lang begleitet und prägt.
Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab. Ich fand es aber wesentlich interessanter in die achtziger Jahre in Chicago einzutauchen und mitzuerleben, wie durch die Krankheit doch viele Lebensträume zerbrechen. Ich kann mich noch erinnern, als die ersten Meldungen über Aids in den Medien waren. Für mich war das aber weit weg, nun erleben ich wie die Wirklichkeit für die Betroffenen aussah und es hat mich berührt.
Bei allem dem Traurigen, der Angst und dem Tod, spürt man aber auch Optimismus. Es sind die Liebe, das Leben und die Freundschaft, die zählen.
Ein interessanter und berührender Roman.