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Veröffentlicht am 29.04.2020

Bittere Kapern

Bittere Kapern
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Obwohl dies schon der fünfte Band von Kommissarin Katharina Waldmann ist, war dies mein erster Krimi mit ihr.
Katharina verbringt ihren Urlaub auf der idyllischen Insel Paros. Im September wird es ruhiger ...

Obwohl dies schon der fünfte Band von Kommissarin Katharina Waldmann ist, war dies mein erster Krimi mit ihr.
Katharina verbringt ihren Urlaub auf der idyllischen Insel Paros. Im September wird es ruhiger auf der Insel, denn die Touristen sind dann weg. Vor allem aber möchte sie auch mehr Zeit für ihren Lebenspartner Dawid haben. Doch es kommt ganz anders, denn es wird eine Tote gefunden. Die Frau kam aus Köln.
Das Buch lässt sich sehr schön flüssig lesen. Die Beschreibung der Insel ist auch sehr gelungen. Man hat die Bilder vor Augen und möchte gleich die griechische Küche ausprobieren – Rezepte gibt’s im Buch auch. Ich mag Kapern, habe mir aber noch nie besonders viel Gedanken über sie gemacht. Nun weiß ich mehr.
Die Charaktere sind gut und authentisch gestaltet. Katharina hat sich für den Urlaub einiges vorgenommen. Sie will für Dawid Zeit haben und sich auf die Taufe des kleinen Dimitri, dessen Patentante sie werden soll, vorbereiten. Aber sie liebt auch ihren Job und kann natürlich gar nicht anders als ermitteln. Die Tote war krank. Hat sie daher eventuell Selbstmord begangen? Oder war es ein Mord? Aber da ist auch noch die Tochter, die kaum Kontakt zu ihrer Mutter hatte.
Als Leser fragt man sich die ganze Zeit, was hinter dieser Geschichte steckt. Am Ende klärt sich dann alles schlüssig.
Ein unterhaltsamer, aber mäßig spannender Krimi mit viel griechischer Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Gelungenes Finale

Café Engel
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Es geht weiter mit dem Café Engel. Nach „Eine neue Zeit“ und „Schicksalhafte Jahre“ ist dieser Band das Finale der Reihe.
Die schwierigen Jahre der Nachkriegszeit sind überstanden und es geht aufwärts. ...

Es geht weiter mit dem Café Engel. Nach „Eine neue Zeit“ und „Schicksalhafte Jahre“ ist dieser Band das Finale der Reihe.
Die schwierigen Jahre der Nachkriegszeit sind überstanden und es geht aufwärts. Doch auch im Jahr 1959 hat man im Café Engel mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Konkurrenz schläft nicht und zieht mit besonderen Attraktionen Gäste an. Elsa aber ist Neuerungen gegenüber nun mal nicht aufgeschlossen. Doch Hilde weiß, dass sie etwas unternehmen muss, sonst droht das Aus. Von ihrem Ehemann Jean-Jacques kann sie keine Hilfe erwarten, denn er ist voll beschäftigt mit seinem Weingut und glänzt daher meist durch Abwesenheit. Der neu eingestellte Konditor hat ein Auge auf Hilde geworfen. Die Ehekrise ist vorprogrammiert.
Der Schreibstil der Autorin Marie Lamballe ist wieder schön flüssig zu lesen. Wieder wird aus wechselnden Perspektiven berichtet.
Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Zu den vertrauten Personen kommen neue hinzu. Hilde führt zwar das Café Engel, aber ihre Mutter will auch noch mitreden. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem Hilde zu kämpfen hat. Sie muss gegen die Konkurrenz bestehen, in der Ehe kriselt es und sie hat einen Verehrer. Es geht also weiter turbulent zu. Dass Jean-Jacques mit seinem Weingut zu tun hat, ist die eine Sache, aber er ist auch verheiratet und das scheint er fast zu vergessen. Hildes Bruder Wilhelm ist von der sich weiterentwickelnden Filmindustrie sehr angetan und sieht seine Chancen. Swetlana sorgt sich um ihren Sohn, aber auch die Tochter braucht ihre Zuwendung.
Auch der Abschluss dieser Familiengeschichte hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Die Mitte ist ein guter Anfang

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Eva und Arne sind schon über zwanzig Jahre ein Paar und Eva kommt gut ohne Trauschein aus, denn für sie fühlt es sich gut an, unabhängig zu sein. Als sie nach einem Urlaub bei ihrer Freundin Carla in Spanien ...

Eva und Arne sind schon über zwanzig Jahre ein Paar und Eva kommt gut ohne Trauschein aus, denn für sie fühlt es sich gut an, unabhängig zu sein. Als sie nach einem Urlaub bei ihrer Freundin Carla in Spanien zurückkommt, macht ihr Arne einen Antrag. Während die gemeinsame Tochter Frieda begeistert ist, hält sich Evas Freude in Grenzen. Dazu kommt, dass Arne beruflich für einige Jahre ins Ausland geht. Plötzlich hinterfragt Eva ihr ganzes Leben.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
Fast jeder, der ein gewisses Alter hat, stellt sich irgendwann einmal die Fragen: War’s das jetzt? Was hatte ich vom Leben erträumt? Habe ich das erreicht? Was möchte ich noch erleben?
Ich konnte mich gut in Eva hineinversetzen. Sie ist schon lange mit Arne zusammen und der Alltag ist in diese Beziehung eingezogen. In ihrem Urlaub knistert es wieder einmal und das fühlt sich gut an. Sie hat nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen dabei, zumal vor einiger Zeit Arne auch etwas mit einer Kollegin hatte. Eva spürt, dass ihr in der langjährigen Beziehung etwas fehlt. Dieser Antrag von Arne setzt etwas in Bewegung und es stellt sich heraus, dass die beiden unterschiedliche Erwartungen an ihre Beziehung haben. Ich konnte aber auch Arnes Argumente verstehen. Während die beiden noch ausloten, werden sie mit den Erwartungen ihres Umfeldes konfrontiert. Hochzeitsvorbereitungen sind aufwendig – natürlich, aber hier wurde es mir ein wenig zu viel.
Auch wenn die Geschichte mit Humor beschreibt, was dieser Antrag von Arne alles auslöst, so hat sie auch Tiefgang.
Ein unterhaltsames und nachdenklich stimmendes Buch, das lebensnah ist und mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Gesund statt Genuss?

Kann Gelato Sünde sein?
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Auch in Kalabrien macht sich die Flucht vom Land in die Stadt bemerkbar. Immer mehr junge Menschen ziehen weg und die Alten bleiben. Aber so ein Dorf lebt von den Menschen und um das Dorf zu erhalten, ...

Auch in Kalabrien macht sich die Flucht vom Land in die Stadt bemerkbar. Immer mehr junge Menschen ziehen weg und die Alten bleiben. Aber so ein Dorf lebt von den Menschen und um das Dorf zu erhalten, kommt der Bürgermeister auf eine eigenwillige Idee. Die Bewohner dürfen einfach nicht sterben und damit das auch funktioniert, gibt es Morgengymnastik und Rohkost. Doch die Dorfbewohner haben ihre eigenen Vorstellungen von ihrem leben und wollen sich nicht bevormunden lassen. Da passt es gut, dass Emilia Bäumle eine Konditorei im Ort eröffnen will. Nicht nur der Bürgermeister hält davon nichts, auch Emilias Tochter Julia findet das nicht gut, denn sie hat ganz andere Vorstellungen. Aber Emilia zieht ihr Ding durch.
Da ich ein großer Fan von Gelato bin, kann ich die Frage Im Buchtitel ganz einfach beantworten: Nein! Das Buch ist locker und leicht zu lesen. Alles ist so schön beschrieben, dass man sich nach Kalabrien versetzt fühlt.
Auch die Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet. Emilia gefällt das Rentnerdasein nicht so gut, denn sie wird nicht gefordert. Also macht sie sich ans Werk, um sich einen Traum zu erfüllen. Davon will sie sich auch von niemandem abhalten lassen. In Arturo findet sie jemanden, der sie unterstützt. Julia hat ihr Studium geschmissen und will mit ihrem Freund Francesco eine Pension der besonderen Art betreiben. Ob das die Touristen wirklich so wollen?
Es kommt, wie es kommen muss: Es gibt ein Menge Chaos, was ganz unterhaltsam beschrieben ist. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Wer also humorvolle Bücher mag, wird hier bestens bedient. Allerdings werden hier auch viele Klischees bedient.
Unterhaltsame Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Der letzte Weg

Der Kaufmann und der Rinpoche
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Die beiden Hirtenjungen Dorjee Wangchuck und Sonam Tsering sind sehr unterschiedlich und doch verbindet sie eine enge Freundschaft. Dorjee hatte schon immer das Bestreben, etwas zu erreichen und er hat ...

Die beiden Hirtenjungen Dorjee Wangchuck und Sonam Tsering sind sehr unterschiedlich und doch verbindet sie eine enge Freundschaft. Dorjee hatte schon immer das Bestreben, etwas zu erreichen und er hat es geschafft. Er ist ein vermögender Kaufmann. Sein Freund hat sich für ein Leben im Kloster entschieden, ein Leben in Armut und nach den Lehren Buddhas. Als Dorjee im Sterben liegt, lässt er seinen Freund kommen. Der Rinpoche soll ihm den Bardo Thödol, das Tibetische Totenbuch, vorlesen. Dorjee, dem ein Leben lang der Glaube nichts bedeutet hat, macht sich nun Sorgen, dass ihm der Weg in die Wiedergeburt verwehrt wird. Er möchte die Unterstützung seines Freundes auf dem schweren Weg durch die Zwischenwelt.
Dies ist ein wundervolles und sehr philosophisches Buch. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, aber dann fand ich ihn sehr angenehm zu lesen. Immer wieder wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit ab, so dass man die Freunde gut kennenlernt.
Mir hat es gut gefallen, dass ich Neues über Tibet, seine Geschichte und den Buddhismus erfahren habe.
Wir Menschen streben ständig nach mehr – mehr Geld, mehr Ansehen, mehr Macht -, doch das alles muss uns nicht glücklich machen. Viel wichtiger ist es, ob wir unseren inneren Frieden gefunden haben. Auch Dorjee hatte stets das Bestreben, voran zu kommen. Nun, am Ende seines Lebens, spürt er wohl, dass da noch mehr sein muss. Sonam dagegen ruht in sich; er ist sein Freund und daher der richtige Mensch, um ihn am Ende zu begleiten.
Ein wundervoller, sehr spiritueller Roman, der einen nachdenklich macht. Meine absolute Leseempfehlung!

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