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Veröffentlicht am 11.10.2019

Harry zurück in Oslo

Die Larve
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Seit Harry Hole aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, lebt er in Hongkong. Das hat ihm gutgetan, denn es gibt für ihn keinen Alkohol und keine Drogen mehr. Doch dann erreicht ihn ein Anruf. Der Sohn ...

Seit Harry Hole aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, lebt er in Hongkong. Das hat ihm gutgetan, denn es gibt für ihn keinen Alkohol und keine Drogen mehr. Doch dann erreicht ihn ein Anruf. Der Sohn seine großen Liebe Rakel wurde festgenommen. Oleg soll seinen Freund ermordet haben. Harry hatte immer ein gutes Verhältnis zu dem Jungen. Daher reist er zurück, um ihm zu helfen. Obwohl die Indizien gegen Oleg sprechen, ist Harry davon überzeugt, dass Oleg unschuldig ist.
Dies ist der neunte Band aus Jo Nesbøs Reihe um Harry Hole. Ich mag die etwas düstere Atmosphäre bei skandinavischen Krimis und Thrillern.
Ich mag skandinavische Thriller und der Schreibstil von Jo Nesbø gefällt mir besonders. Er lässt sich gut lesen und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann.
Harrys hat seine Ecken und Kanten. Er ist Alkoholiker, auch wenn er gerade mal trocken ist. Aber er ist auch ein genialer Ermittler mit einem besonderen kriminalistischen Gespür. Ich mag ihn. Dieser Fall ist sehr persönlich und er muss sich sogar der Vergangenheit stellen.
Harry ist erschrocken darüber, was aus dem netten Jungen, den er gekannt hat, geworden ist. Oleg ist ein Junkie, der behauptet, sich wegen der genommenen Drogen an nichts erinnern zu können. So kommt Harry nicht wirklich an ihn heran.
Um herauszufinden, was wirklich geschehen ist, muss sich Harry in die Osloer Drogenszene begeben. Für ihn ist das nicht ungefährlich, denn er ist aufgrund seiner Vorgeschichte natürlich enorm gefährdet. Bei seinen Ermittlungen stößt er in ein Wespennest und jemand will Harry mit allen Mitteln aus der Welt schaffen.
Es gibt eine ganze Reihe von Wendungen, die dafür sorgen, dass man als Leser im Unklaren bleibt und welche Spannung immer aufrecht halten.
Ein sehr spannender und packender Thriller

Veröffentlicht am 10.10.2019

Hatte andere Erwartungen

Washington Black
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Man sollte den Klappentext wohl nicht so genau betrachten, denn sonst ist man eventuell nachher enttäuscht. Meine Erwartungen waren jedenfalls ganz anders. Dennoch ist es eine interessante Geschichte.
Der ...

Man sollte den Klappentext wohl nicht so genau betrachten, denn sonst ist man eventuell nachher enttäuscht. Meine Erwartungen waren jedenfalls ganz anders. Dennoch ist es eine interessante Geschichte.
Der 11-jährige Washington Black ist Sklave auf einer Plantage auf Barbados. Dann wird er vom Bruder seines Masters, Christopher Wilde (genannt Titch), ausgewählt, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Christopher ist Wissenschaftler und er entdeckt die besonderen Fähigkeiten von Washington Black, der sehr naturgetreu zeichnen kann. Die Bedingungen auf der Plantage sind grausam und unmenschlich. Da geschieht etwas Schreckliches auf der Plantage und Wash wird zum Sündenbock. Die beiden fliehen in einem selbst gebauten Luftschiff. Washington Black wird zum Gejagten.
Der Schreibstil der Autorin Esi Edugyan hat mir gut gefallen, die Geschichte allerdings hat mich nicht wirklich gepackt und ich habe lange gebraucht, das Buch zu beenden. Mein Interesse ließ immer mehr nach.
Washington hat immer nur die Bedingungen auf der Plantage erlebt, die wirklich grausam und abstoßend waren. Titch behandelt die Sklaven nicht so schlimm wie sein Bruder, der Master. Aber auch er sieht in Washington erst einmal Ballast für sein Luftschiff, bis er erkennt, dass ihm der Junge auch anderweitig nützlich sein kann. Die Flucht bringt sie nicht sehr weit. Washington wird zum Gejagten und kommt in der Welt herum. Sein Verhalten kommt mir manchmal nicht schlüssig vor aufgrund seiner Vorgeschichte. Auch wenn er auf dem Papier frei ist, muss er erkennen, dass er in Wahrheit weiter unfrei bleibt. Titch verändert sich, er wird seinem Bruder ähnlicher. Viele Figuren tauchen auf und verschwinden genauso schnell auch wieder. Es wird so viel angerissen und geh nicht in die Tiefe. Wirklich überzeugen konnten mich die Charaktere nicht.
Es gibt einige unerwartete Wendungen, aber mir erschien nicht immer alles realistisch. Auch das Ende kam für mich ziemlich abrupt und es blieben eine Menge Fragen offen.
Das ist nicht die Abenteuergeschichte, die ich aufgrund der Beschreibung erwartet hatte und vieles konnte mich nicht überzeugen. Schade!

Veröffentlicht am 09.10.2019

Der Report der Magd

Der Report der Magd
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Dieses Buch wurde bereits 1985 geschrieben und ist immer noch aktuell. Frauen haben dafür gekämpft, dass sie gleichberechtigt sind. Nicht alles war geschafft, aber wir befanden uns auf einem guten Weg. ...

Dieses Buch wurde bereits 1985 geschrieben und ist immer noch aktuell. Frauen haben dafür gekämpft, dass sie gleichberechtigt sind. Nicht alles war geschafft, aber wir befanden uns auf einem guten Weg. Doch in letzter Zeit wendet verändert sich diese Entwicklung und orientiert sich rückwärts. Es ist erschreckend.
Aber genauso erschreckend ist es, was Desfred in der Republik Gilead erlebt. Man hatte sie vor eine Wahl gestellt, die kaum eine war. Entweder sie wurde an der Mauer gehenkt oder sie fügt sich in das Leben als Magd. Als Magd hat sie Kinder zu gebären für Frauen, denen es nicht möglich ist, ein Kind auszutragen. Nur dafür ist sie da, ansonsten hat sie keine Rechte. Alles in Gilead ist Regeln unterworfen und diese Regeln verbieten Frauen, dass sie Lesen und Schreiben dürfen. Sie müssen seltsame Kleidung tragen, an der man erkennen kann, was sie sind und die den Blick einschränkt. Es gibt Wächter, Tanten, Marthas und Mägde. Aber eines kann man nicht verhindern, dass Frauen denken.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Atmosphäre aber bedrückend und düster. Wir erfahren diese Geschichte aus der Perspektive von Desfred. Sie hat nicht viel zu tun und daher Zeit, Zeit zum Nachdenken. Ihre Gedanken schweifen immer wieder ab in die Zeit vor Gilead, als sie noch über sich selbst bestimmen konnte und Mann und Kind hatte. Diese Gedanken sind nüchtern und sehr sprunghaft. Die Charaktere blieben mir zu fremd, als dass ich hätte mit ihnen fühlen können.
Auch wenn ich finde, dass das Buch Längen hat, so war es durchaus auch spannend. Das Ende lässt einen etwas ratlos zurück, denn es bleibt vieles offen.
Es ist eine bedrückende Geschichte über eine Gesellschaft, die totalitär und patriarchalisch geprägt ist und mich eigentlich nur wütend gemacht hat.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Viele schauen nur weg

Ich bin V wie Vincent
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Milo ist mit seiner Familie aus Namibia nach Deutschland gekommen. Alles ist noch fremd für ihn und er hat Heimweh. An seiner Schule ist Milo Mobbing ausgesetzt, ganz besonders weil Max eifersüchtig ist, ...

Milo ist mit seiner Familie aus Namibia nach Deutschland gekommen. Alles ist noch fremd für ihn und er hat Heimweh. An seiner Schule ist Milo Mobbing ausgesetzt, ganz besonders weil Max eifersüchtig ist, da sich Nike und Milo verstehen. Milo ist verzweifelt und startet einen YouTube-Kanal „V wie Vincent“. Viele fühlen sich davon angesprochen. Doch es hat Folgen für Milo.
Der Schreibstil ist gut verständlich für die angegebene Altersklasse. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, so dass ich Milos und Nikes Gedanken gut nachvollziehen konnte, ich hätte aber auch gerne gewusst, warum Max so ist, wie er ist.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet.
Milo wird aus seinem Umfeld herausgerissen, in dem er sich angenommen und geborgen fühlte. So ganz anders ist das leben für ihn in Deutschland und er sehnt sich zurück. Er ist neu in der Klasse und sieht sich gleich Anfeindungen ausgesetzt. Besonders Max hat es auf ihn abgesehen und seine Eifersucht macht es noch schlimmer. Er ist aggressiv und brutal. Nike fühlt sich von Milo akzeptiert, denn er ist verständnisvoll und nett. Das gefällt ihr. Alle schauen weg, wenn Milo gemobbt wird und auch seine Eltern sind viel zu beschäftigt, um mitzubekommen, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Aber auch die Lehrer bekommen nichts mit oder wollen es einfach nicht sehen. Die Idee mit dem seinen YouTube-Kanal ist toll, aber die Folgen hatte Milo nicht bedacht.
Es ist ein wichtiges Thema, das hier behandelt wird. Leider blieb die Geschichte auch ein wenig seicht und das Enge hat mich auch nicht so überzeugt.
Das Buch regt dazu an, über dieses Thema zu sprechen. Es gibt viele, die gemobbt werden und noch mehr, die zuschauen. Versetzt euch in die Lage des Gemobbten, ihr möchtet so etwas nicht alleine aushalten müssen. Also schaut nicht weg!
Ein wichtiges Thema, leider nicht ganz überzeugend umgesetzt.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Harry unter Verdacht

Fährte (Ein Harry-Hole-Krimi 4)
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In Oslo geschieht ein besonders schlimmer Banküberfall. Eine junge Angestellte wird vom Täter erschossen, obwohl er das Geld hat und nur noch verschwinden müsste. Was hat ihn veranlasst so sadistisch vorzugehen? ...

In Oslo geschieht ein besonders schlimmer Banküberfall. Eine junge Angestellte wird vom Täter erschossen, obwohl er das Geld hat und nur noch verschwinden müsste. Was hat ihn veranlasst so sadistisch vorzugehen? Harry Hole geht der Sache nach. Doch dann wird eine seiner Ex-Geliebten tot aufgefunden. Harry hatte sie als Letzter lebend gesehen und gerät unter Verdacht. Wollte ihm jemand eine Falle stellen? Hole taucht unter und ermittelt auf eigene Faust.
Dies ist der vierte Band aus Jo Nesbøs Reihe um Harry Hole. Ich mag die etwas düstere Atmosphäre bei skandinavischen Krimis und Thrillern.
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Auch wenn Harry Hole so immer wieder Alkoholprobleme hat, so ist er doch ein sehr fähiger und sympathischer Ermittler. Seit er Rakel kennt, will er trocken bleiben. Doch Rakel muss erst einmal ihre eigenen Probleme aus der Welt schaffen und reist nach Moskau.
Es gibt eine ganze Reihe von Wendungen, die dafür sorgen, dass man als Leser im Unklaren bleibt und die die Spannung immer aufrecht halten. Am Ende wird es dann noch überraschend.
Ein sehr spannender und packender Thriller