Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2023

Leben auf dem Land

Draußen die Welt
0

Mary Perrault lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern auf einer Farm in Kalifornien. Sie führen ein bescheidenes und beschauliches Leben. Alle müssen mitarbeiten, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten ...

Mary Perrault lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern auf einer Farm in Kalifornien. Sie führen ein bescheidenes und beschauliches Leben. Alle müssen mitarbeiten, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Mary hilft in der Gemeinde und im Dorf, wo sie nur kann. Sie liebt ihre Familie und ist mit ihrem Leben zufrieden. Doch das Schicksal sorgt auch für Schläge, die nicht einfach wegzustecken sind. Ihre Freundin stirbt bei einem Unfall, bei dem auch die Enkel ihr Leben lassen mussten. Mary kümmert sich hingebungsvoll um den Mann ihrer Freundin. Auch der Börsencrash von 1929 geht nicht spurlos an den Menschen vorbei. Mary muss sich den Herausforderungen stellen.
Die Autorin Janet Lewis hat einen unaufgeregten, detailreichen Schreibstil, der die Umgebung, die Tätigkeiten und die Menschen sehr ausführlich beschreibt. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch ich mochte diese ruhige Erzählung. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit mag einem das beschauliche Leben von Mary Perrault mit viel harter Arbeit wie aus der Welt gefallen vorkommen, doch wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, dann war es doch sehr ähnlich. Man arbeitete hart, war mit wenig zufrieden und kümmerte sich um die Menschen in seinem Umfeld.
Man muss sich auf diese Erzählung einlassen können. Mir jedenfalls hat dieser Roman gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2023

Ein schwieriges Opfer

Auricher Tresor. Ostfrieslandkrimi
0

Lehrer Jan Schepker liegt ermordet vor seinem offenen leeren Safe. Alles deutet also auf einen Raubüberfall hin. Doch ist es wirklich so einfach? Bei ihren Ermittlungen erfahren die Kommissare Wiebke Jacobs ...

Lehrer Jan Schepker liegt ermordet vor seinem offenen leeren Safe. Alles deutet also auf einen Raubüberfall hin. Doch ist es wirklich so einfach? Bei ihren Ermittlungen erfahren die Kommissare Wiebke Jacobs und Dr. Evert Brookmer, dass der Tote kein einfacher Zeitgenosse war, und die Befragten verschweigen wohl auch einiges. 
Dies ist bereits der sechste Fall für die Kommissare Jacobs und  Brookmer, der auch wieder verzwickt ist, denn es gibt doch einige Verdächtige.
Der gebürtige Ostfriese Evert Brookmer hat einen Doktortitel und wird daher immer wieder von seinem Kollegen Klaas Behrends, der für die Spurensicherung zuständig ist, aufgezogen. Evert macht gerne einen Abstecher zum Kiosk von Oma Tieske, die ihn mit Kaffee und auch mal mit einer Tüte Süßem versorgt. Oma Tieske ist immer bestens informiert und hat daher öfter hilfreiche Hinweise. Wiebke Jacobs ist eine sympathische Frau, die mit viel handwerklichem Geschick an dem geerbten Häuschen werkelt, aber sie ist auch eine clevere Polizistin. Natürlich gehört auch Brookmers Hund Fiete mit zum Team.
Mir hat dieser Krimi mit dem sympathischen Team aus Aurich wieder gut gefallen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, auch wenn es manchmal ein paar Wiederholungen zu viel sind. Der Kriminalfall ist spannend und zeigt wieder einmal, zu was Menschen fähig sind, wenn die Geldgier sie antreibt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2023

War es ein Unfall?

Tod über Wittmund. Ostfrieslandkrimi
0


Hedda und Enno Böttcher werden von ihrem Chef Jörg um einen persönlichen Gefallen gebeten. Rebecca, die Nichte seiner Lebensgefährtin, hat den Tod ihres Freundes Jens auch nach fast einem Jahr noch nicht ...


Hedda und Enno Böttcher werden von ihrem Chef Jörg um einen persönlichen Gefallen gebeten. Rebecca, die Nichte seiner Lebensgefährtin, hat den Tod ihres Freundes Jens auch nach fast einem Jahr noch nicht verwunden. Sie glaubt nicht, dass es ein Unfall war, als Jens bei einem Ballonflug über Wittmund abstürzte, doch seitens der Polizei wurde der Fall zu den Akten gelegt. Bei ihren Nachforschungen stoßen Hedda und Enno auf überraschende Erkenntnisse.
Dies ist der fünfzehnte Fall, mit dem sich Hedda und Enno Böttcher beschäftigen müssen. Die beiden arbeiten für eine Geheimeinheit und führen nach außen ein recht normales Leben. Hedda schreibt Krimis und Enno arbeitet als Streetworker. Sie haben sich inzwischen weiterentwickelt, sind weniger mit sich selbst beschäftigt, gehen ihre Ermittlungen oft aber immer noch etwas unbedarft an. 
Jens war ein draufgängerischer Typ, der für ein spektakuläres Foto gerne Risiken in Kauf nahm. Doch hat er wirklich sein Versprechen damit aufzuhören gegenüber Rebecca gebrochen? Seine Freunde, mit denen er im Ballon fuhr, behaupten jedenfalls, dass er noch ein letztes grandioses Foto für seinen Instagram-Kanal haben wollte. Der Pilot des Heißluftballons hat nichts mitbekommen, da er gerade abgelenkt war. Was also ist passiert? Hedda und Enno bleiben an der Sache dran, da es doch einige Ungereimtheiten gibt.
Dieser Ostfrieslandkrimi ist wieder spannend und gut zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Spannend, aber Luft nach oben

Bruch
0

Nicole Schauer ist gerade erst nach Dresden versetzt worden, als ein zwölfjähriges Mädchen verschwindet. Mit ihrem Kollegen Felix Bruch übernimmt sie den Fall, obwohl sie eigentlich in der Mordkommission ...

Nicole Schauer ist gerade erst nach Dresden versetzt worden, als ein zwölfjähriges Mädchen verschwindet. Mit ihrem Kollegen Felix Bruch übernimmt sie den Fall, obwohl sie eigentlich in der Mordkommission sind. Der einzige Hinweis, den die Kommissare haben, ist ein Fall von vor zwei Jahren, als in derselben Nachbarschaft schon einmal ein Mädchen verschwand. Damals kehrte das Mädel allerdings zurück, machte aber keine Angaben zu ihrem Verschwinden. Nicht nur der Fall bereitet Nicole Probleme, auch ihr eigenartiger Kollege macht es ihr zunehmend schwer.
Ich habe mich auf das Buch gefreut, da mich der Autor Frank Goldammer mit seinem Kommissar Heller wirklich packen konnte. Auch wenn dieser Kriminalroman nicht schlecht ist, so bin ich noch nicht ganz überzeugt.
In diesem Fall stoßen zwei Ermittler aufeinander, die mehr als unterschiedlich sind. Sie müssen sich aneinander gewöhnen. Nicole Schauer wollte wegen ihrer Beziehung aus Hamburg weg, doch der Grund hatte sich erledigt als ihr die neue Stelle zugesagt wurde. Felix Bruch hadert mit dem Tod eines Kollegen, aber er ist auch sonst nicht einfach. Er ist wortkarg, unberechenbar und tablettenabhängig – kein angenehmer Kollege. Seine ungewöhnlichen Methoden bringen sie aber weiter.
Es ist ein etwas düsterer und beklemmender Krimi, bei dem ich doch recht früh wusste, wohin die Reise führt. Dennoch ist er spannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2022

Erinnerungen

Die karierten Mädchen
0

Die blinde, über neunzigjährige Klara findet, dass es an der Zeit ist, ihre Geschichte zu erzählen. Dafür nutzt sie Tonbandkassetten, denen sie ihre Geheimnisse anvertraut. Wie wird es die Familie aufnehmen, ...

Die blinde, über neunzigjährige Klara findet, dass es an der Zeit ist, ihre Geschichte zu erzählen. Dafür nutzt sie Tonbandkassetten, denen sie ihre Geheimnisse anvertraut. Wie wird es die Familie aufnehmen, wenn sie erfährt, was Klara in der Vergangenheit gemacht hat?
Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ist Klara froh, dass sie eine Stelle in dem Kinderheim in Oranienbaum bekommt. Dann soll die einjährige Tolla für kurze Zeit aufgenommen werden. Klara kümmert sich um das Mädchen, das aber nicht mehr abgeholt wird. Die wirtschaftliche Situation macht natürlich auch vor dem Kinderheim nicht halt und Klara, die inzwischen die Leitung hat, versucht alles, um das Heim zu retten. Dafür setzt sie auf die neuen Machthaber und erkennt zu spät, auf wen sie sich das eingelassen hat. Damit gerät auch Tolla in Gefahr, da sie jüdisch ist. Klara versucht Tolla als ihr Kind auszugeben.
Dies ist der erste Band der Trilogie, in der die Autorin Alexa Hennig von Lange die Erinnerungen ihrer Großmutter verarbeitet. Es ist eine berührende Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Das Buch liest sich gut und flüssig, hat mich aber nicht ganz überzeugt.
Mit Klara konnte ich mich nicht wirklich identifizieren. Sie wirkt auf mich oft etwas naiv. Die Zeiten sind schwierig und sie versucht zu helfen. Dabei weiß sie, dass sie sich auf ein gefährliches Terrain begibt, verdrängt das aber trotz ihrer Ängste. Sie versucht zwar, das jüdische Mädchen zu retten, aber das doch eher aus Zuneigung als aus Widerstand gegen das Regime. Für mich ist sie eine Mitläuferin, wie es damals so viele gegeben hat. Damit will ich sie nicht verurteilen, weil ich nicht weiß, wie ich selbst mich verhalten hätte.
Auch wenn sich meine Begeisterung in Grenzen hält, so würde ich doch gerne wissen, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere