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Veröffentlicht am 26.07.2019

Ein Leben für die Kunst

Die Malerin des Nordlichts
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Ich mag die skandinavischen Länder und habe mich auch viel mit der Kunst in Skandinavien beschäftigt. Als ich die Ankündigung für dieses Buch las, wunderte ich mich: wer ist Signe Munch? Dann versuchte ...

Ich mag die skandinavischen Länder und habe mich auch viel mit der Kunst in Skandinavien beschäftigt. Als ich die Ankündigung für dieses Buch las, wunderte ich mich: wer ist Signe Munch? Dann versuchte ich mehr zu erfahren und wollte Bilder von ihr sehen. Doch ich habe keins gefunden. Das machte mich noch neugieriger auf das Buch, das ich wahrscheinlich sowieso gelesen hätten, denn ich habe alle Bücher aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ gelesen.
Signe war nicht wirklich glücklich in ihrer Ehe. Nun ist sie geschieden und kann endlich das tun, was sie am liebsten tut: Malen! Sie nimmt Unterricht bei Pola Gauguin, besucht die Kunstakademie und will ihrem Onkel Edvard Munch nacheifern. Obwohl man ihr Talent anerkennt und ihr durch ein Stipendium einen Studienaufenthalt im Ausland ermöglicht, traut Signe sich nicht so recht, das herauszulassen, was in ihr steckt. Dann lernt sie Einar Siebke kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Es wird die glücklichste Zeit für sie, denn nun kann sie auch alles in ihre Bilder legen, was sie bewegt. Einar schließt sich dem Widerstand an, als die Deutschen nach Norwegen kommen und damit verändert sich ihr Leben dramatisch.
Mich hat dieser Roman sehr beeindruckt. Der Schreibstil ist intensiv und angenehm zu lesen. Die Örtlichkeiten sind wundervoll beschrieben, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Auch das Künstlerleben in Oslo, das damals Kristiania genannt wurde, war interessant beschrieben. Frauen hatten es als Künstler nicht einfach. Sie mussten sich ihre Anerkennung hart erkämpfen. Doch als die Deutschen nach Norwegen kommen, verändert sich alles. Auch dieses Stück Zeitgeschichte wird auch sehr gut dargestellt.
Signe hat es nicht leicht, denn sie steckt in vielen Konventionen fest und kann sich nur schwer daraus lösen. Selbst nachdem sie die glücklose Ehe hinter sich gelassen hat, braucht es seine Zeit, bis sie all das ausdrücken kann, was ihr auf der Seele liegt. Durch ihre Liebe zu Einar fällt ihr das leichter. Doch das Schicksal schlägt unbarmherzig zu.
Ein interessanter Roman über eine Frau, die ihren Weg als Künstlerin sucht und deren Werk leider verschollen ist. Dadurch ist sie natürlich auch nicht so bekannt.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Familienzwist mit Schokolade

Das Rosenpalais
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Die erfolgreiche Süßwarenfabrik, die Ellas Vater Felix Dorn aufgebaut hat, steht vor dem Bankrott. Obwohl ihr Vater bereits vor über einem Jahr verstorben ist, haben sich weder Ella, noch ihr Bruder Eric ...

Die erfolgreiche Süßwarenfabrik, die Ellas Vater Felix Dorn aufgebaut hat, steht vor dem Bankrott. Obwohl ihr Vater bereits vor über einem Jahr verstorben ist, haben sich weder Ella, noch ihr Bruder Eric um den Betrieb gekümmert. Eric ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt und nicht in der Lage, sich um die Geschäfte zu kümmern. Doch Ella will das Unternehmen retten und hat auch Ideen, wie das vonstattengehen soll. Sie will sich spezialisieren – auf Schokolade. Aber sie erfährt Widerstand aus der Familie und von den Mitarbeitern der Firma.
Dies ist der erste Band einer Reihe um die Familie Dorn, einer Chocolatier-Familie im Koblenz der Zwanziger Jahre. Beim Lesen dieses Buches bekam ich öfters Mal heftige Schokoladengelüste.
In diesem Band, der sich angenehm leicht lesen lässt, geht es im Wesentlichen um Eleonora Dorn, die Ella genannt wird. Nach dem Tod der Eltern will sie das Unternehmen retten. Dabei hat sie wohl nicht bedacht, dass sie mit Gegenwind rechnen muss. Zu jener Zeit gab es keine Frauen an der Spitze eines Betriebes. Frauen hat zu heiraten und sich dann um die Familie zu kümmern. Ein Unternehmen zu leiten und dabei auch noch Ideen für den wirtschaftlichen Erfolg zu entwickeln, konnten sich die Männer bei einer Frau nicht vorstellen. Ella entwickelt ungeahnte Stärke, um sich durchzusetzen. Dabei ist sie eine Person, die verletzlich ist. Doch nicht immer konnte ich ihre Handlungsweisen nachvollziehen.
Von Eric kann sie keine Hilfe erwarten, denn der muss sehen, dass er sein eigenes Leben wieder in den Griff bekommt. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von Personen, die alle sehr individuell gestaltet sind. Leider sind darunter auch einige, die Ella das Leben schwer machen.
Mal sehen wie es weitergeht mit den Dorns. Mich hat dieser erste Band gut unterhalten.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Blutiger Verrat

Blutiger Verrat. Ostfrieslandkrimi
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Emily und Celine sind Freundinnen. Gemeinsam warten sie auf Nachricht einer Agentur, denn sie erhoffen sich eine Rolle in einer Fernsehserie. Kurz nachdem Emily die Nachricht, dass sie die ersehnte Rolle ...

Emily und Celine sind Freundinnen. Gemeinsam warten sie auf Nachricht einer Agentur, denn sie erhoffen sich eine Rolle in einer Fernsehserie. Kurz nachdem Emily die Nachricht, dass sie die ersehnte Rolle hat, bekommen hat, wird sie angefahren. Der Fahrer begeht Fahrerflucht und Emily überlebt schwer verletzt. Dieser Fall geht Kommissar Joost Kramer sehr nah, doch schon bald muss er sich mit einer Entführungsserie beschäftigen. Babys wohlhabender Paare werden entführt und gegen eine relativ geringe Summe wieder freigelassen. Als die Polizei dem Entführer näherkommt, läuft etwas aus dem Ruder.
Dies war mein erster Krimi von Dörte Jensen. Ich bin ein wenig zwiegespalten, denn einerseits ist es eine sehr emotionale Geschichte, die einem nahegeht, aber andererseits war auch einiges von Anfang an so offensichtlich. Trotzdem habe ich diesen Krimi sehr gerne gelesen.
Was Emily passiert geht einem sehr nahe und man begreift nicht, welche Abgründe Menschen in sich tragen. Zum Glück aber, gibt es auch mitfühlende Menschen wie Joosts Freundin Riccarda, die mit ihren Freundinnen einiges auf die Beine stellt. Joost und Riccardas könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist freiberufliche Fotografin und recht impulsiv. Joost dagegen ist ordnungsliebend und kann nicht aus seiner Haut heraus. Aber er hängt sich dieses Mal oft so rein, dass es sogar seinem Kollegen Martin manchmal zu viel wird, aber trotzdem lässt er sich mitziehen.
Ein spannender Krimi aus Ostfriesland.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Grausam und düster

Das Labyrinth des Fauns
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Es ist eine Weile her, dass Ofelias geleibter Vater gestorben ist. Inzwischen hat die Mutter eine neue Beziehung und ist schwanger. Mit Ofelia zieht sie in die Berge, wo ihr neues Zuhause sein wird. Ofelias ...

Es ist eine Weile her, dass Ofelias geleibter Vater gestorben ist. Inzwischen hat die Mutter eine neue Beziehung und ist schwanger. Mit Ofelia zieht sie in die Berge, wo ihr neues Zuhause sein wird. Ofelias Stiefvater, Capitán Vidal, ist ein grausamer Mann, dem es Vergnügen bereitet, die Widerstandkämpfer im Spanien des Jahres 1944 zu jagen und auszuschalten. Das Mädchen flüchtet in die Traumwelt ihrer Märchenbücher, um der düsteren Atmosphäre der Mühle zu entfliehen. In der Nähe der Mühle ist ein Labyrinth, das Ofelia erkunden möchte. Dort begegnet sie einem Faun. Er sieht in ihr eine lange verloren geglaubte Prinzessin. Daher stellt er ihr Aufgaben, die Ofelia bestehen muss, um zu beweisen, dass sie diese Prinzessin ist.
Inspiriert von Guillermo del Toros Werk „Pans Labyrinth“ hat die Bestsellerautorin Cornelia Funke eine phantastische Welt erschaffen, die faszinierend und grausam zugleich ist. Ich kann dieses Buch nicht mit dem Film vergleichen, da ich ihn nicht kenne. Ich lese auch sehr selten Fantasy-Romane, doch das Buch hat mich angezogen.
Der gut zu lesende Schreibstil ist bildhaft und sehr poetisch. Die Charaktere sind interessant und gut dargestellt. Ofelias Mutter ist eine schwache Frau, die bei dem imposanten Mann halt sucht. Doch der verliert schnell das Interesse an ihr, nur der ungeborene Sohn interessiert ihn noch. Er ist grausam und ihm bereitet es Vergnügen, andere Menschen zu quälen. Ofelia entflieht der bedrückenden Atmosphäre des Hauses und gerät in diese magische Welt. Doch wird es ihr gelingen, die Aufgaben zu erfüllen, die ihr abverlangt werden? Zum Glück gibt es da Mercedes, die als Haushälterin für Vidal arbeitet, weil sie die Rebellen unterstützen will, zu denen auch ihr Bruder gehört. Sie kümmert sich um Ofelia.
Die Atmosphäre in dieser Geschichte ist unheilvoll und düster und es geht ziemlich brutal zu. Darauf sollte man sich beim Lesen einstellen, doch ich will nicht zu viel verraten.
Das Buch ist sehr schön gestaltet, das beginnt bereits mit dem Cover.
Eine sehr fantasievolle Geschichte, die mir aber zu grausam war.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Was ist die Wahrheit?

Kalte Wasser
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Nach einer schwierigen Geburt ist Lauren nun Mutter von zwei Jungen. Glücksgefühle kommen nach den Strapazen noch nicht bei ihr auf. Da steht in der Nacht eine Frau an ihrem und will eines von Laurens ...

Nach einer schwierigen Geburt ist Lauren nun Mutter von zwei Jungen. Glücksgefühle kommen nach den Strapazen noch nicht bei ihr auf. Da steht in der Nacht eine Frau an ihrem und will eines von Laurens Kindern gegen ihres tauschen. Lauren flüchtet mit ihren Kindern und ruft die Polizei. Da niemand die andere Frau gesehen hat, glaubt ihr keiner. Man schiebt es auf die Nachwirkungen der Geburt. Doch nachdem Lauren mit ihren Kindern wieder zu Hause ist, passieren merkwürdige Dinge. Sie fühlt sich bedroht, aber weder ihr Mann noch ihr Arzt nehmen sie ernst. Nur die Polizistin Joanna Harper glaubt Lauren. Dann werden die Kinder entführt. Sehr schnell hat man die Schuldige ausgemacht und die Kinder gerettet, doch Lauren ist sich sicher, dass das nicht ihre Söhne sind. Sie will ihre eigenen Kinder zurück. Wird sie langsam verrückt?
Dieses Buch ist keinem Genre richtig zuzuordnen. Aufgrund des Klappentextes habe ich an einen Thriller gedacht, aber es kommen mystische Elemente hinzu und für Lauren artet es in blanken Horror aus.
Viele Frauen haben nach einer Geburt eine Wochenbettdepression. Aber das was Lauren hier erlebt, geht weit darüber hinaus. Ist sie verrückt oder nicht? Die ganze Zeit über fragt man sich, was wohl wirklich geschehen ist. Alle Personen wirken undurchsichtig und man weiß nicht, ob man ihnen trauen kann.
Immer wieder fragt man sich, wie die Realität wirklich aussieht und so bleibt es spannend und man muss einfach weiterlesen. Am Ende bleiben jedoch eine Reihe Fragen unbeantwortet, was mir nicht so gefallen hat.
Ein außergewöhnliches Thema und ein spannender Roman.