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Veröffentlicht am 15.06.2021

Düsterer Thriller

Blütengrab
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Kurz nach der Wende wird in einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz ein totes Mädchen von einem Kind gefunden. Die Leiche liegt auf Blütenzweigen drapiert und ist mit Runen gezeichnet. Die junge Polizistin ...

Kurz nach der Wende wird in einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz ein totes Mädchen von einem Kind gefunden. Die Leiche liegt auf Blütenzweigen drapiert und ist mit Runen gezeichnet. Die junge Polizistin Ulrike Bandow aus dem Ort ermittelt mit dem neuen Kollegen Ingo Larssen aus dem Westen. Sie stoßen auf widerwärtige Verbrechen in der Vergangenheit. Die Verstrickungen reichen in die höchsten Kreise und so werden ihnen bald eine Menge Steine in den Weg gelegt.
Es ist kurz nach der Wende und in dem kleinen Ort Wussnitz ist es ziemlich trostlos. Die Einwohnerzahl hat stark abgenommen und vieles verfällt einfach. Anscheinend traut man Ulrike Brandow die Ermittlungen nicht so wirklich zu, denn man stellt ihr den westdeutschen Kollegen Ingo Larssen an die Seite. Vorbehalte und Misstrauen gibt es auf beiden Seiten, doch um den Fall zu lösen, müssen sie aufeinander zugehen und sich vertrauen. Dabei haben beide ihre Geheimnisse, die sie auch weiter wahren wollen. Aber Brandow muss in ihre eigene Vergangenheit eintauchen, damit sie in diesem Fall weiterkommen. Die persönlichen Seiten der Kommissare spielen also in diesem Thriller auch eine Rolle. Ulrikes Bruder sympathisiert mit der rechtsextremen Szene. Beziehungen sollen dabei helfen, alles unter der Decke zu halten.
Auch wenn ich finde, dass es zwischendurch ein paar Längen gibt, ist dieser komplexe Thriller mit seiner etwas düsteren und trostlosen Atmosphäre durchaus spannend.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Interessanter Küstenkrimi

Haie unter dem Eis - Kira Lunds erste Reportage
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Es ist ein eisiger Winter im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Die Beamtin der Flensburger Stadtverwaltung, Carola Hansen, taucht mit ihrem Mann Jesper in der zugefrorenen Ostsee. Sie kehrt vom Tauchgang ...

Es ist ein eisiger Winter im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Die Beamtin der Flensburger Stadtverwaltung, Carola Hansen, taucht mit ihrem Mann Jesper in der zugefrorenen Ostsee. Sie kehrt vom Tauchgang nicht zurück und Jesper gerät in Verdacht. Kira Lund, die Reporterin eines Lokalsenders, war mit Carola befreundet. Sie glaubt nicht, dass Jesper etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun hat. Bei ihren Recherchen stößt sie auf dunkle Machenschaften und bringt sich und ihr Umfeld in Gefahr.
Dieser Krimi beginnt sehr spannend mit dem Tauchgang. Diese Spannung kann leider nicht die ganze Zeit aufrecht gehalten werden. Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Es wird aus wechselnden Perspektiven erzählt.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Kira geht bei ihren Recherchen der Sache gerne auf den Grund. Ihr Freund Lukas ist für einige Zeit in der Antarktis, aber zum Glück leistet Ditch, ihr Hund, Gesellschaft. Dieser Fall weckt nicht nur ihr berufliches Interesse, denn sie ist durch die Freundschaft mit Carola auch persönlich betroffen. Aber auch die Helene Christ ist eine fähige und sympathische Person. Nach ein paar Schwierigkeiten arbeitet sie gut mit Kira zusammen, was vorteilhaft für beide ist.
Es braucht ein Weilchen, bis die Ermittlungen in Schwung kommen. Nach und nach setzen sich die Teile zu einem Gesamtbild zusammen und der Fall löst sich schlüssig auf.
Es ist ein gelungener Auftakt dieser Reihe, die ich gerne weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Die dunkle Seite des Fußballstars

Opfer ohne Gewissen
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Der ehemalige Fußballtorwart der Nationalmannschaft Rune Katt wurde erschossen und ganz Schweden ist erschüttert. Hauptkommissar Casper Munk übernimmt diesen Fall und stellt bald fest, dass Rune Seiten ...

Der ehemalige Fußballtorwart der Nationalmannschaft Rune Katt wurde erschossen und ganz Schweden ist erschüttert. Hauptkommissar Casper Munk übernimmt diesen Fall und stellt bald fest, dass Rune Seiten hatte, die nicht öffentlich waren. Im hat es offensichtlich Freude bereitet, andere zu demütigen und zu quälen. Die Kugel, die gefunden wurde, war bemalt. Was hat das zu bedeuten? Hat es damit zu tun, dass ihn sein Trainer als homosexuell geoutet hat? Oder hat es etwas mit den Sámi zu tun, zu denen die Ex-Freundin von Rune gehört? Munk hat einen Plan, um den Täter zu fassen, doch der ist riskant und lebensgefährlich.
Ich kenne Casper Munk bereits aus dem Vorgängerband „Opfer ohne Blut“. Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen und lässt sich angenehm und flüssig lesen.
Die Charaktere sind individuell und gut ausgearbeitet. Casper Munk ist ein interessanter und sympathischer Kommissar, der gerade erst befördert wurde. Auch sein Team gefällt mir gut. Als Fan von Rune Katt muss Munk feststellen, dass er sich in dem Ex-Torwart sehr getäuscht hat, denn der ist nicht der nette Mensch, für den ihn alle gehalten haben. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, doch dann gerät die Ermittlung ins Stocken, so dass Munk einen gewagten Plan durchzieht, um den Täter aus der Reserve zu locken. Es wird sehr gefährlich – lebensgefährlich.
Es gibt nicht nur Informationen über Fußball, sondern auch über die politischen Verhältnisse sowie über das Land und die Menschen dort.
Die Spannung ist durchgängig da und das Ende schlüssig.
Ein spannender und unterhaltsamer Skandinavien-Krimi.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Intrigen und Machtmissbrauch

Mitten im kalten Winter
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Nach einem Ausflug sind eine Gruppe Schülerinnen des Eliteinternats Kloster Eichenburg und ihr Betreuer verschwunden. Ein Schneetreiben erschwert die Arbeit der örtlichen Polizei. Tinus Geving vom LKA ...

Nach einem Ausflug sind eine Gruppe Schülerinnen des Eliteinternats Kloster Eichenburg und ihr Betreuer verschwunden. Ein Schneetreiben erschwert die Arbeit der örtlichen Polizei. Tinus Geving vom LKA wird hinzugezogen. Er geht davon aus, dass sich alles schnell klärt. Doch dann wird die Gruppe gefunden. Es hat ein regelrechtes Massaker stattgefunden. Nur ein Mädchen hat überlebt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Allerdings gefiel mir die Textgestaltung nicht so gut. Aber von Anfang an baut der Autor eine bedrückende Atmosphäre auf.
Tinus Geving ist ein vielschichtiger Charakter. Er war an einem Europol-Einsatz beteiligt, bei dem viele Menschen ihr Leben verloren. Dieser Einsatz hat in schwer traumatisiert. Daher hat er seinen Job gewechselt und ist nun beim LKA. Aber er leidet immer noch unter Flashbacks. Geving ist aber auch ein guter Ermittler, der seine Fälle aufklären will und sich dafür nicht immer an alle Regeln hält. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn Geving stößt auf eine Mauer des Schweigens. Erst als eine Schülerin sich öffnet, zeigt sich das wahre Ausmaß dieses Falles. Die Ermittlungen führen ihn in höchste Kreise von Politik und Wirtschaft und die lassen sich nicht gerne in die Karten schauen. Man wirft ihm Steine vor die Füße und dann muss er sich auch noch seiner traumatischen Vergangenheit stellen. Die anderen Charaktere sind teilweise auch gut dargestellt, teilweise aber blieben sie auch blass.
Es ist ein komplexer und spannender Thriller, der mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Ein interessanter Fall

Shalom Berlin
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Auf einem jüdischen Friedhof in Berlin wird ein Grab geschändet. Nachdem die Journalistin Hanna Golden einen Artikel über den Vorfall veröffentlicht hat, wird sie per Mail mit dem Tod bedroht. Sie meldet ...

Auf einem jüdischen Friedhof in Berlin wird ein Grab geschändet. Nachdem die Journalistin Hanna Golden einen Artikel über den Vorfall veröffentlicht hat, wird sie per Mail mit dem Tod bedroht. Sie meldet das der Polizei und Alain Liebermann vom Staatsschutz übernimmt den Fall, der schon bald eskaliert, denn es bleibt nicht bei Worten. Selbst für Liebermann und sein Team wird es gefährlich.
Dies ist der Auftaktband zu einer Reihe um den jüdischen Ermittler Alain Liebermann, der eine Berliner Spezialeinheit leitet. Ich fand diesen Fall sehr packend, auch wenn mir der Schreibstil nicht so zusagte. Einiges wiederholte sich und mir waren auch nicht alle jüdischen Begriffe bekannt.
Die Protagonisten hätten durchaus etwas mehr Tiefe vertragen können, denn so kam ich ihnen nicht so wirklich nahe.
Alain Liebermann ist ein Ermittler, der gerne auch mal unkonventionelle Wege geht, um zum Ziel zu kommen. Bei diesem Fall sieht es so aus, als würde sich alles um Antisemitismus drehen. Daher ist er als Jude natürlich besonders betroffen. Doch so nach und nach kommen andere Aspekte zum Vorschein und so nimmt die Ermittlungen eine neue Wendung und sie werden von oben ausgebremst.
Wir erfahren aber auch einiges über sein Privatleben. Seine Frau ist an einer Krankheit verstorben und er hat den Verlust noch nicht überwunden. Alain hat eine recht große Familie und die 95-jährige Großmutter Helene ist der Mittelpunkt.
Trotz einiger Schwächen, ist dieser Krimi spannend und die Auflösung schlüssig.

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