Lebenserinnerungen
Das rote AdressbuchDoris ist alt, sie wurde 1918 geboren und lebt alleine in Stockholm. Nur die Pflegerinnen kommen regelmäßig zu ihr. Mit Jenny, der einzigen Verwandten, die sie noch hat und die mit ihrer Familie in San ...
Doris ist alt, sie wurde 1918 geboren und lebt alleine in Stockholm. Nur die Pflegerinnen kommen regelmäßig zu ihr. Mit Jenny, der einzigen Verwandten, die sie noch hat und die mit ihrer Familie in San Francisco lebt, hat sie nur Kontakt per Skype.
Ein Geschenk ihres Vaters, das dieser ihr zum 10 Geburtstag schenkt, hütet sie auch nach all den Jahren noch wie einen Schatz. Es ist ein Adressbuch in dem sie alle wichtigen Kontakte festhalten sollte. Nun sitzt sie da mit ihrem Adressbuch und erinnert sich zurück. Sie will ihre Geschichte aufschreiben und sie Jenny hinterlassen.
Sie stellt sehr bald fest, dass die meisten Menschen aus ihrem Adressbuch längst verstorben sind. Besonders erinnert sie sich an Allan, ihre große Liebe. Leider wurde nichts aus dieser Liebesbeziehung, trotzdem konnte sie ihn nicht vergessen.
Schon das wundervolle Cover macht auf dieses Buch aufmerksam, aber es ist auch eine wunderbare Geschichte, die uns hier erzählt wird.
Doris hatte ein bewegtes, nicht immer einfaches Leben, aber nun sitzt sie einsam in ihrer Wohnung. Skypen und Besuche der Pflegerinnen sind einfach kein Ersatz für Menschen, die um einen Herum sind und mit einem leben. Doris hat sich immer eine erfüllende Liebe gewünscht, aber es hat nicht sollen sein.
Die Charaktere sind sehr glaubhaft und vielschichtig beschrieben. Doris war mir sympathisch und ich konnte gut mit ihr fühlen. Sie ist einsam und wartet auf den Tod, aber man spürt trotzdem keine Verbitterung in ihr.
Dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt und ich habe es sehr gerne gelesen. Die Geschichte hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt.
Sehr lesenswert!