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Veröffentlicht am 13.08.2018

Eine berührende Geschichte

Über uns nur die Farben des Himmels
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Beim Durchsehen der Unterlagen ihres verstorbenen Vaters entdecken Amy und ihre Schwestern einige merkwürde Belege. Während ihre älteren Schwestern der Meinung sind, man solle alles auf sich beruhen lassen, ...

Beim Durchsehen der Unterlagen ihres verstorbenen Vaters entdecken Amy und ihre Schwestern einige merkwürde Belege. Während ihre älteren Schwestern der Meinung sind, man solle alles auf sich beruhen lassen, will Amy der Sache auf den Grund gehen und reist nach Portugal. Vor dem Flughafen von Faro muss Amy sehen, wie ein Auto einen Hund anfährt und verschwindet. Sie und ein junger Mann wollen dem Tier helfen. So lernt sie Jacco kennen und er wird die Liebe ihres Lebens. Mit ihm und mit Mozart, dem geretteten Hundewelpen reist sie durch Portugal und erlebt das Leben wie einen Rausch. Doch dann verschwindet Jacco ganz plötzlich und für Amy bricht die Welt zusammen. Sie begegnet in dieser verzweifelten Zeit der Streunerin Red wieder, die sie einmal als „stupid bitch“ bezeichnet hat und die die Menschen mit ihrer Geige verzaubern kann. Sie haben beide mit ihren Dämonen zu kämpfen und versuchen sich gegenseitig zu helfen.
Ich habe dieses Buch in einem Zug ausgelesen, denn es hat mich berührt und ich wollte wissen, ob Amy Antworten auf ihre Fragen bekommt.
Die Landschaften sind einfach toll beschrieben. Ich hatte die Bilder vor Augen und die Gerüche in der Nase. Die Charaktere sind liebevoll und interessant gezeichnet.
Amy ist ein emotionaler Mensch. Ihr Vater war viel unterwegs und sie hat die Zeit mit ihm genossen, denn ihre Mutter ist Mutter ziemlich unterkühlt ist und ihre Schwestern sind um einiges älter. Während ihre Schwestern beruflich erfolgreich sind, betrachtet die Familie Amys Malerei als Kleckserei. Doch in Portugal gibt es so viele Eindrücke, die Amy in ihren Bildern verarbeiten kann. Auch als Jacco verschwindet, kann Amy ihre Gefühle nur beim Malen ausdrücken und die Bilder werden nicht mehr farbig, sondern nur tiefdunkel. Was hat Jacco, der Amy genauso liebt wie sie ihn, nur dazu gebracht, so plötzlich zu verschwinden? Es ist gut, dass es liebevolle Menschen gibt, die Amy auffangen, wie Rosa und José. Aber auch die kaputte Red, die in Wirklichkeit Sandrine heißt, tut ihr gut. Aber auch Amy verlangt Red einiges ab. Es wird eine schwierige Zeit für Amy und ihre Freundin, doch ihre Freundschaft hilft über vieles hinweg.
Ich habe mit Amy und Red gelitten und gehofft und auch Jacco mochte sich sehr.
Diese emotionale Geschichte über Liebe und Freundschaft hat mich sehr berührt.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Eine unterhaltsame Gruselgeschichte

Emily Bones
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Als die dreizehnjährige Emily Bones wach wird, ist es dunkel und eng. Emily hat ihre beste Freundin Lisa im Verdacht. Lisa hat ihr bestimmt einen Streich gespielt. Aber dann muss sie feststellen, dass ...

Als die dreizehnjährige Emily Bones wach wird, ist es dunkel und eng. Emily hat ihre beste Freundin Lisa im Verdacht. Lisa hat ihr bestimmt einen Streich gespielt. Aber dann muss sie feststellen, dass sie gestorben ist und nun als Geist auf dem „Le Cimetière du Père-Lachaise“ ihr weiteres Dasein fristen muss. Sie ist ermordet worden und will den Mörder fassen, damit sie ihr Leben zurückbekommt. Aber erst einmal bekommt sie es mit vielen anderen Kreaturen der Anderwelt zu tun.
Dies ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich mich vom Cover habe überzeugen lassen – es ist einfach toll.
Dies ist mein erstes Buch von Gesa Schwartz, aber bestimmt nicht mein letztes, denn der Schreibstil ist einfach toll. Es geht ziemlich gruselig zu auf dem größten Friedhof von Paris, aber immer wieder gibt es auch lustige und sehr unterhaltsame Begebenheiten.
Emily ist ein Mädchen wie alle anderen im Alter von Dreizehn. Sie war auf einer Halloween-Party und dann zur falschen Zeit am falschen Ort. So hatte sie sich das alles nicht vorgestellt. Da hat ihr jemand das Leben geklaut und sie will es zurück. Ziemlich eigensinnig verfolgt sie ihren Plan und lässt sich auch von all den skurrilen und gruseligen Figuren nicht davon abbringen. Zum Glück gibt es aber auch Wesen, die ihr helfen könnten. Emily ist schlagfertig und mit genügend Groll im Bauch auch sehr mutig. Aber sie muss erst einmal lernen, dass es in der Anderwelt auch eine Menge Regeln gibt, die man zu befolgen hat. Wir erfahren auch eine Menge über die Vergangenheit von Emily, die es auch schon einiges mitgemacht hat, ob wohl sie nur so jung war.
Aber auch all die anderen Charaktere sind sehr schön und sehr individuell gezeichnet. Da ist zunächst einmal der Irrwicht Cosimo, der ein wenig zu spät ist, als sie aus dem Sarg kommt. Aber auch der Vampir Balthasar gefällt mir sehr, der ein Auge auf Emily hat und sie beschützt. Aber selbst die Gegenspieler sind interessant.
Es ist ein toller Lesespaß für Kinder in dem angegebenen Alter. Es ist gruselig und es ist spannend, aber durchaus auch hoffnungsvoll und unterhaltsam. Man erfährt, wie gut es ist, wenn man Freunde hat – ganz gleich ob in dieser Welt oder der Anderwelt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Absolut lesenswert

Das Ende ist erst der Anfang
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Lake hat noch 23 Tage bis zu Ihrem Geburtstag, an dem sie achtzehn wird. 23 Tage, um eine Entscheidung zu treffen, die über Leben und Tod bestimmt. Niemand möchte so eine Entscheidung treffen und auch ...

Lake hat noch 23 Tage bis zu Ihrem Geburtstag, an dem sie achtzehn wird. 23 Tage, um eine Entscheidung zu treffen, die über Leben und Tod bestimmt. Niemand möchte so eine Entscheidung treffen und auch für Lake ist es nicht leicht.
Lake lebt in einer Zeit, in der man das Recht hat, an seinem 18. Geburtstag einen Menschen wieder zum Leben zu erwecken. Dafür gibt es strenge Regeln. Lakes Bruder Maat ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt und findet sein Leben nicht mehr lebenswert. Sie könnte sich für ihn entscheiden, wenn er vor ihrem Geburtstag zu Tode käme, aber er darf weder durch Sterbehilfe noch durch Suizid sterben. Er wäre danach wieder gesund. Aber da sind auch noch Lakes beste Freunde Will und Penny, die durch einen Unfall gestorben sind. Die Familien der beiden versuchen Einfluss auf Lake zu nehmen, was ihr die sowieso schwierige Entscheidung noch mehr erschwert.
Wir können Lakes Geschichte bis zum Geburtstag erleben, erfahren aber zwischendurch auf immer wieder Begebenheiten aus der Vergangenheit.
Das Buch liest sich sehr leicht, auch wenn es um ein schwieriges Thema geht. Darf jemand das Recht haben, ober Leben und Tod zu entscheiden? Vielleicht will der Erweckte ja gar nicht mehr zurück in diese Welt. Warum also sollte man einem so jungen Menschen eine solche Bürde auferlegen? Dürfen Andere verlangen, dass man sich in ihrem Interesse entscheidet?
Lake muss sich alle diese Fragen stellen und eine Entscheidung treffen. Wie die aussieht, sei jetzt einmal dahingestellt. Aber indem sie sich mit dem Thema beschäftigt, wird sie auf jeden Fall reifer.
Lake hatte eine besonders innige Beziehung zu Penny und Will, denn ihre Eltern haben sich nach Matts Unfall nur um ihn gekümmert und Lake geriet ins Hintertreffen.
Ich konnte sehr gut mit Lake fühlen, die innerlich zerrissen ist, und hätte nicht in ihrer Haut stecken mögen. Zum Glück hat sie einen neuen Freund, der zu ihr steht und ihr Halt gibt. Aber auch Matt konnte ich gut verstehen.
Es ist ein hoch emotionales Buch, dass streckenweise auch sehr traurig ist. Aber ich kann diese tiefgründige und berührende Geschichte nur empfehlen.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Briefwechsel

Das Versprechen, dich zu finden
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Tinas beste Freundin ist gestorben. Sie hatten einen gemeinsamen Plan, der jedoch nie ausgeführt wurde. Nun schreibt die englische Bauersfrau Tina Hopgood Professor Glob einen Brief, der ihr und anderen ...

Tinas beste Freundin ist gestorben. Sie hatten einen gemeinsamen Plan, der jedoch nie ausgeführt wurde. Nun schreibt die englische Bauersfrau Tina Hopgood Professor Glob einen Brief, der ihr und anderen Mädchen ein Buch gewidmet hat. Der Professor ist längst verstorben und an seiner Stelle antwortet Anders Larsen, ein Museumskurator. Es geht zunächst um den Tollund Man, der in Dänemark gefunden wurde. Auch Anders hat einen Verlust erlitten und sie führen diesen Briefwechsel fort. Es entsteht eine Brieffreundschaft, die zwei einsamen Menschen zu einem Ansprechpartner verhilft. Am Ende wollen sie etwas im Leben verändern. Sie wollen leben.
Als Leser kann man bei dem Briefwechsel von Tina und Anders ihre intimsten Gedanken miterleben. Die Beiden können sich über alle Themen austauschen. Man erfährt von ihren Verlusten, ihren Wünschen und auch Enttäuschungen. Sie analysieren sich und ihr Leben und kommen immer mehr zu der Erkenntnis, dass man die Erfüllung seiner Wünsche nicht immer weiter aufschieben sollte, weil man sonst am Ende dasteht und sich fragt, ob das alles gewesen ist im Leben.
Es passiert nicht viel in diesem Buch, man muss sich einfach darauf einlassen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Die philosophischen Diskussionen sind interessant, aber es geht auch um Alltägliches.
Ich habe so gehofft, dass sich die Protagonisten einmal treffen werden. Ob dies geschieht, müssen Sie selber herausfinden.
Mich hat das Buch beeindruckt. Ich kann die Lektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Düsternis und Schmäh

Der Tod ist ein Wiener
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Die ehemalige Kunsthändlerin Adele ist in die Jahre gekommen und macht sich Gedanken, an wen ihr Vermögen gehen soll. Sie hat beschlossen, es der Tochter einer verstorbenen Freundin zu vermachen, obwohl ...

Die ehemalige Kunsthändlerin Adele ist in die Jahre gekommen und macht sich Gedanken, an wen ihr Vermögen gehen soll. Sie hat beschlossen, es der Tochter einer verstorbenen Freundin zu vermachen, obwohl es auch noch Verwandtschaft gibt, die ein Auge auf das Erbe geworfen haben. Aber die Frau muss erst gefunden werden und die Detektivin Magdalena Musil soll sie ausfindig machen. Sie erfährt, dass die verstorbene Freundin von Adele angeblich Selbstmord begangen hat, da sie wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung war und die Tochter Tanja zur Adoption freigegeben wurde. Als Adele dann plötzlich stirbt, verschwinden wertvolle Zeichnungen. Wer steckt hinter allem? Ist jemand auf das Erbe aus? Oder hat es mit der Vergangenheit zu tun? Wem kann man noch trauen!
Dies ist mein erster Krimi der Autorin Edith Kneifl. Manchmal hatte ich ein wenig den Eindruck, dass mir die Vorgeschichte fehlt. Trotzdem hat mir dieser Krimi mit viel Wiener Lokalkolorit gut gefallen.
Nicht nur die geplante Erbin muss gefunden werden, die Ermittlungen führen dann auch noch weit in die Vergangenheit. Wir lernen auch Larissas Geschichte kennen, die in der Psychiatrie am Steintor gelandet ist. Es ist ziemlich bedrückend, was sich dort abgespielt hat.
Aber es gibt nicht nur Düsteres in diesem Krimi, erfreulich sind die humorvollen Dialoge der drei Damen vom Naschmarkt, deren Leben eine umfängliche Rolle spielt. Magdalenas Freundinnen Elvira und Sofia sind häufig abgelenkt, so dass Magdalena meist alleine ermittelt.
Ich mag es, wenn Geschichten in die Vergangenheit führen, auch wenn die nicht besonders ruhmreich ist.
Wer Krimis ohne viel Action, dafür aber mit ungewöhnlichen Ermittlern und viel Lokalkolorit mag, dem wird dieser Wiener Krimi gefallen.
Das Buch hat mich gut unterhalten.