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Veröffentlicht am 21.11.2017

Abenteuer in der Hasenheide

Hase und Holunderbär - Die schönsten Abenteuer
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In diesem Buch werden drei abenteuerliche Geschichten erzählt, die der Holunderbär und der Hase, der auch „Kleiner Freund“ vom Holunderbär genannt wird, erleben.
Der Regenbogen weist den Weg zu einem ...

In diesem Buch werden drei abenteuerliche Geschichten erzählt, die der Holunderbär und der Hase, der auch „Kleiner Freund“ vom Holunderbär genannt wird, erleben.
Der Regenbogen weist den Weg zu einem Schatz, der auf der Holunderinsel verborgen ist. Doch die Schatzsuche des Hasen und des Bären auf der Insel verläuft nicht so, wie sich das die beiden vorgestellt haben. Dann verschwindet auch noch ihr Boot und sie sitzen auf der Insel fest und dann ist da noch das geheimnisvolle Trommeln
Einmal geht es um einen Dieb, der die Vorräte des dicken Jakob gestohlen hat. Dem Hasen fällt einiges ein, um den Dieb dingfest zu machen und am Ende gibt es dann eine große Überraschung.
Sehr geheimnisvoll ist auch, was am Löcherberg geschieht. Dort gibt es merkwürdige Geräusche und es scheinen Gespenster umzugehen. Das ist eine Sache, der der Hase und der Holunderbär unbedingt nachgehen müssen.
Es sind sehr spannende Geschichten, die die Kinder gefangen nehmen. Es geht ein wenig geheimnisvoll, abenteuerlich und sogar gruselig zu. Doch dann wendet sich alles zum Guten. Es werden neue Freundschaften geschlossen, manche Tiere sind gar nicht so garstig wie sie wirken und ein vermeintlicher Dieb wundert sich am Ende über sich selbst.
Die Bilder sind kindgerecht und sehr schön und farbenfroh.
Es macht einfach viel Spaß, dieses Buch zu lesen – und zwar Spaß für Groß und Klein.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Verletzte Seelen

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Edda ist im Herbst an die Nordsee gekommen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie hat Angst vor Menschen, vor engen Räumen, vor dem endlosen Himmel über ihr. Sie fürchtet sich aber auch vor dem Meer und ...

Edda ist im Herbst an die Nordsee gekommen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie hat Angst vor Menschen, vor engen Räumen, vor dem endlosen Himmel über ihr. Sie fürchtet sich aber auch vor dem Meer und dennoch, oder gerade deshalb will sie sich genau hier ihrer Angst stellen. Ein sehr traumatisches Erlebnis hat sie zu dem Menschen werden lassen, der sie ist und ausgerechnet hier begegnet sie einem Mann, der ebenfalls mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft. Es ist eine Begegnung, die beide verändert.
Ich finde, dass Edda trotz aller Verletzungen und Ängste eine sehr mutige Person ist. Sie stellt sich ihren Ängsten und zwar genau dort, wo sie am schlimmsten sein müssen. Obwohl ihre Mutter Bedenken hat und ihr diese Reise ausreden möchte, Hat sich Edda ein Ferienhaus am Meer gemietet. Doch ihrer Vermieterin ist ein Fehler unterlaufen, sie hat das Haus an einen weiteren Gast vermietet. Edda möchte eigentlich alleine sein, aber dennoch überlässt sie dem Fremden ein Zimmer. Auch Sebastian möchte für sich sein und zeigt sie von Anfang an sehr widerborstig. Er kann sich mit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren nicht abfinden und ist hin und her gerissen zwischen Trauer und Schuld. Da sind sie nun in einem Haus, zwei Menschen, die eigentlich für sich sein wollen und nun müssen sie sich arrangieren. Edda gelingt es, über ihre Vergangenheit zu reden und Sebastian versucht ihr mit ganz besonderen Gesten zu helfen. Es ist ein schwieriges Unterfangen, mit seinen Ängsten fertig zu werden und immer wieder gibt es Rückschläge. So sehr sich beide zueinander hingezogen fühlen, ist ihnen überhaupt eine gemeinsame Zukunft möglich?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam und bildhaft. Die Charaktere sind ausführlich und sehr authentisch in allen Facetten beschrieben. Auch das Meer, das Watt und Naturgewalten sind gut dargestellt.
Es hat mich sehr berührt, über Eddas Schicksal zu lesen. Viele Rückblenden verdeutlichen, welches Gefühlschaos in ihr herrscht. Es ist verständlich, dass Edda in ihrem Leben so etwas wie Normalität erleben möchte. Aber auch die kleine Mia, die ganz unbekümmert scheint und trotzdem Angst hat, hat mir leid getan.
Ich habe mir beim Lesen keine Gedanken darüber gemacht, wie die Geschichte ausgehen könnte. Doch das Ende hat mich überrascht und ist aber sehr passend.
Eine wundervolle und sehr berührende Geschichte.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Lauf für den Führer

Ich war Hitlers Trauzeuge
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Im Jahr 1945 ist abzusehen, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden kann und das Ende des 1000jährigen Reiches naht. Trotzdem startet am Ostersonntag der dreizehnte Volkslauf „Wir laufen für den Führer“. ...

Im Jahr 1945 ist abzusehen, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden kann und das Ende des 1000jährigen Reiches naht. Trotzdem startet am Ostersonntag der dreizehnte Volkslauf „Wir laufen für den Führer“. Der Gewinner darf dem Führer dann am 20. April im Namen des deutschen Volkes zum Geburtstag gratulieren. Reichsfilmregisseurin Leni Riefenstahl soll diese Veranstaltung als Durchhaltefilm in Szene setzen. Sie ist anspruchsvoll und Das Läuferfeld entspricht nicht ihren Ansprüchen. Zufällig sieht sie einen Mann, blond und mit blauen Augen - der perfekte Arier, der unbedingt dabei sein muss. Der Jude Harry Freudenthal hat bisher unter einer ganzen Reihe von Identitäten überlebt, nun ist er Paul Renner, der sich plötzlich unter den Läufern befindet und damit im letzten Augenblick seiner Exekution entgeht. Es ist aberwitzig, was er während des 1000-Kilometer-Laufs erlebt, doch es gelingt ihm, den Führerbunker zu erreichen und zu überleben.
Als mir das Buch in die Hand fiel, bin ich mit einiger Skepsis an dieses Buch herangegangen, obwohl ich historische Romane mag. Ich habe erwartet, nur den Schrecken, das Morden, die Angst und das Elend zu erleben. Aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn es ging durchaus auch amüsant zu. Allein schon wenn man sich vorstellt, dass ein Jude unter den Augen der Nazis dem System ein Schnippchen schlägt.
Ich mochte den sympathischen Harry Freudenthal, der sich alles abverlangt, damit er diesen Lauf übersteht und überlebt, und mit Widrigkeiten hatte er wohl genug zu kämpfen. Während des Laufs hat er viel Zeit, sich zurück zu erinnern. Durch seine Gedanken erfahren wir auch viel über seine Vergangenheit und seine Familie. Das Glück scheint ihm immer wieder hold gewesen zu sein.
Es ist eine fiktive Geschichte, aber mit so vielen realistischen Details, dass man sie für bare Münze nehmen könnte. Sie ist in einem ironisch-lockeren Ton geschrieben, so dass sich das Buch angenehm und flüssig lesen lässt. Obwohl schon früh bekannt ist, dass der Protagonist überleben wird, habe ich mitgefiebert und gebangt.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich kann es wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 17.11.2017

… und alles begann schon vor langer Zeit

Der Zerberus-Schlüssel
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Obwohl es bereits drei Vorgängerbände gegeben hat, habe ich zuvor nur den „Nostradamus Coup“ gelesen, der mich schon begeistert hat. Auch "Der Zerberus Schlüssel" ist bietet wieder ein gewichtiges Buch ...

Obwohl es bereits drei Vorgängerbände gegeben hat, habe ich zuvor nur den „Nostradamus Coup“ gelesen, der mich schon begeistert hat. Auch "Der Zerberus Schlüssel" ist bietet wieder ein gewichtiges Buch mit vielen unterhaltsamen Seiten.
In Berlin findet eine Studentin eine erhängte Mumie in einem seit langem verlassenen Haus. Als dann auch noch „frische“ Leichen auftauchen, die scheinbar keine Vergangenheit, dafür aber eine Menge Geld und Waffen haben, wird Kommissar Thomas der Urlaub mit seiner Freundin, der Frankfurter Kommissarin Martina Trapp, gestrichen.
Sein Freund John Finch, ist bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin wieder einmal in seinem Element, als ihm ein paar Chinesen ein merkwürdiges Angebot machen.
Finchs Freund Llewellyn Thomas erhält an seinem Rückzugsort in Schottland ein Paket, das vor langer Zeit aufgegeben wurde und ein blutiges Messer enthält, und Alexander Reiter ist auf der Suche nach einem verschollenen alten Buch.
Zwischendurch werden wir noch in die Vergangenheit mitgenommen, als während des Zweiten Weltkrieges der deutsche Kreuzer „Komet“ in geheimen Auftrag unterwegs ist.
Es gibt also einige Handlungsstränge zu verfolgen in diesem komplexen Thriller. Die Freunde, die mir schon im vorigen Buch ans Herz gewachsen sind, haben also wieder alle Hände voll zu tun, um die verwickelten Situation zu entwirren. Es stellt sich mit der Zeit heraus, dass alles mit allem zu tun hat und dass da eine graue Eminenz seine Strippen zieht. Wer konnte schon ahnen, dass alles sogar noch weiter in die Vergangenheit führt. Es geht um sehr viel, was die Geheimdienste einiger Länder auf den Plan ruft.
Neben den bekannten und beliebten Protagonisten gibt es auch noch Nebencharaktere, die mir gut gefallen haben, wie ein Berliner Original und ein schottische Lady. Es hat mich auch gefreut, dass die französischen Twins mit ihren coolen T-Shirts wieder dabei waren. Die Jungs bringen frischen Wind in die geweihräucherte Kirche.
Es war wieder sehr, sehr spannend. Ich habe beim Lesen alles um mich herum vergessen und mich ganz der action- und temporeichen Geschichte hingegeben. Obwohl es so spannend ist, gibt es aber auch sehr humorvolle Gespräche.
Meine Leseempfehlung für diesen hochspannenden und temporeichen Thriller.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Eine mystische Liebesgeschichte

Die Rückkehr der Wale
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Das Leben auf den Hebriden ist rau und beschwerlich. Hier bewirtschaften die Gillans ein Croft, doch Geld fehlt an allen Ecken und Kanten . Kaylas Ehe mit Dalziel ist nicht einfach, denn er trauert immer ...

Das Leben auf den Hebriden ist rau und beschwerlich. Hier bewirtschaften die Gillans ein Croft, doch Geld fehlt an allen Ecken und Kanten . Kaylas Ehe mit Dalziel ist nicht einfach, denn er trauert immer noch seiner früheren Frau nach. Es gibt immer öfter Streit und Kayla fürchtet ihren Mann. Dalziel erwartet von seinem Sohn, dass der in seine Fußstapfen tritt, doch Iain will etwas anderes und verlässt im Streit das Haus.
Als eines Tages ein Fremder namens Brannan auftaucht, fühlt sich Kayla gleich zu ihm hingezogen. Brannan ist ungewöhnlich und es gibt Gerede. Kayla sitzt zwischen zwei Stühlen; einerseits zieht sie alles zu Brannan, andererseits ist da die Verantwortung in ihrer Ehe.
Dieses ungewöhnlich Buch liest sich wundervoll. Grandios ist die Landschaft beschrieben, die beeindruckend und abweisend sein kann. Auch die Menschen, die in dieser kargen Gegend leben, sind sehr gut und authentisch dargestellt. Sie sind so rau wie die Landschaft, die ihnen ihr Auskommen beschert. Sehr gut gefallen haben mir auch die mystischen Passagen, in den wir die alten Sagen kennenlernen.
Kayla hat ihren Mann geliebt, doch das Leben ist hart und er ist grob. Als sein Sohn das Weite sucht, lastet er das Kayla an. Er ist aggressiv und der Alkohol macht alles nicht besser. Kein Wunder, dass sich Kayla von der aufmerksamen Art Brannans angesprochen fühlt. Sie besinnt sich wieder auf sich und ihre Gefühle. Aber kann es eine Zukunft mit ihm geben?. Kaylas Zerrissenheit ist sehr gut spürbar, sie muss eine Entscheidung treffen.
Das Ende habe ich so nicht erwartet, aber es ist passend.
Man kann diese Buch nicht in eine bestimmte Schublade stecken und ich glaube, dass es auch nicht jedermanns Sache ist. Mir aber hat es sehr gefallen.