Sprachlos
KirchbergHanna erleidet nach einer Operation einen Schlaganfall. Schwer eingeschränkt von ihrer Krankheit kehrt sie in das kleine Dorf Kirchberg in Schwaben zurück, wo sie bei ihren Großeltern aufgewachsen ist. ...
Hanna erleidet nach einer Operation einen Schlaganfall. Schwer eingeschränkt von ihrer Krankheit kehrt sie in das kleine Dorf Kirchberg in Schwaben zurück, wo sie bei ihren Großeltern aufgewachsen ist. Sie kann sich kaum noch verständlich machen, denn sie findet die Worte nicht. Das alte Haus ihrer Großeltern steht verlassen da, nichts hat sich verändert. Sie nistet sich dort ein. Doch es ist ein kleines Dorf und so bleibt sie nicht lange unbemerkt. Ihre Nachbarin schaut nach ihr und kümmert sich dann um Hanna, sie kennen sich seit Kindertagen. Auch ihr alter Freund Patrizio schaut nach ihr. Einen ganz besonderen Kontakt aber knüpft sie zu der kleinen Tochter von Sabrina.
Hannas Mutter wollte das Kind nicht, weil es sie bei der Selbstverwirklichung behindert hätte. So haben die Großeltern Hanna aufgezogen. Wer ihr Vater ist, weiß Hanna nicht, aber in ihr ist eine Sehnsucht nach ihm.
Es ist ein trauriges Buch, das von Ausgeschlossensein erzählt, von Träumen, die sich nicht erfüllen und von einem Leben, das einem die eigenen Grenzen aufzeigt. Ich konnte mich gut in Hanna hineinversetzen. Das Buch hat aber auch hoffnungsvolle Aspekte, wie die Freundschaft, die Hanna erfährt. Der Körper lässt sie immer mehr im Stich, aber sie lebt und sie erlebt alles sehr bewusst.
Der Schreibstil des Buches ist distanziert und ein wenig melancholisch. Aber es ist ein Geschichte, die mir nahe ging.