Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2017

Maxim Charkow ermittelt wieder

Allmacht
0

Neun Skifahrer brechen 1959 zu einer Tour auf den „Berg der Toten“ auf und kommen nicht wieder zurück. Der Suchtrupp findet ihre entstellten Leichen. Aber es kommt nie heraus, was die Untersuchungen ergeben ...

Neun Skifahrer brechen 1959 zu einer Tour auf den „Berg der Toten“ auf und kommen nicht wieder zurück. Der Suchtrupp findet ihre entstellten Leichen. Aber es kommt nie heraus, was die Untersuchungen ergeben haben, dafür gibt es jede Menge Gerüchte.
Der russischen Milliardärs Igor Komarow wird tot aufgefunden. Die Indizien weisen auf ein Beziehungsdrama hin, doch der Ermittler Maxim Charkow hat seine Zweifel. Seine Ermittlungen führen ihn auch ins russische Konsulat. Dort aber ist man nicht sehr gesprächig.
Dieses Buch ist der vierte Band um Chefermittler Maxim Charkow. Schon „Januskinder“ hatte mir gut gefallen.
Maxim Charkow ist ein sympathischer und besonnener Ermittler, der ein Gespür dafür hat, wenn die Indizien gestellt sind. Er will einen Fall unbedingt klären, beweist aber trotzdem Geduld bei seinen Ermittlungen. Mir gefällt, wenn er sich eine kulinarische Auszeit nimmt, denn in den meisten Krimis muss es ernährungstechnisch bei Polizisten immer schnell gehen. Auch seine Mitarbeiter Priska und Cla sind sympathisch und engagiert. Von ihrem Privatleben darf allerdings keiner wissen, dabei ist ziemlich offensichtlich, dass sie sich mögen.
In diesem Fall hilft die russische Abstimmung von Maxim, denn er versteht nicht nur die Sprache, sondern auch die russische Seele. Der Fall ist komplex und hinter dem Mord an Komarow steckt viel mehr, als ich anfangs vermutet habe. Immer wieder gibt es neue Wendungen.
Die Story ist gut und nachvollziehbar erzählt und von Anfang an spannend. Nach und nach fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und am Ende sind alle Fragen beantwortet. Es ist erschreckend, wie kaltblütig mit dem Leben von anderen Menschen gespielt wird.
Ein empfehlenswerter Krimi.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Lasse niemals einen Unschuldigen sterben

Projekt Orphan
0

Evan Smoak hat wieder einmal einen Auftrag angenommen und hilft einem Mädchen, das beinahe in die Fänge eines Mädchenhändlerringes geraten wäre. Doch dabei gerät er selbst in Gefangenschaft. Sein Entführer ...

Evan Smoak hat wieder einmal einen Auftrag angenommen und hilft einem Mädchen, das beinahe in die Fänge eines Mädchenhändlerringes geraten wäre. Doch dabei gerät er selbst in Gefangenschaft. Sein Entführer René hat ihn in die Schweizer Berge verschleppt, weil er an Evans Geld will. Eine Flucht scheint unmöglich, doch so schnell gibt Evan nicht auf. Die Zeit drängt, denn er will eine Mädchen aus den Händen des Mädchenhändlerringes befreien und hat dafür nur wenige Tage Zeit. Aber auch sein alter Feind Sciver ist weiter auf der Jagd nach ihm.

Der Waise Evan Smoak ist 12 Jahre alt, als er von Jack aus dem Heim geholt wird und zu einem Auftragskiller ausgebildet wird. Doch Jack entwickelt auch eine menschliche Seite an Evan, der nach seiner aktiven Zeit als Orphan X nun als „Nowhere Man“ unentgeltlich Menschen in Not hilft. Evan ist ein sympathischer Typ, der sich auch nach Erledigung eines Auftrages verantwortlich fühlt. Daher ist er nun auch in diesen Schlamassel geraten. Aber er wäre nicht „Nowhere Man“, wenn er nicht immer eine Chance sehen würde, schließlich wurde er von seinem Mentor bestens ausgebildet.

Sein Entführer René ist genau wie Sciver ein sehr unsympathischer Typ. René ist eitel obwohl er wahrlich keine Schönheit ist. Er greift zu sehr rücksichtslosen Methoden um seinen Körper in Form zu halten.

Dies ist der zweite Band der Reihe um Orphan X und es geht wieder sehr spannend und actionreich zu. Aber vieles ist mir auch zu ausführlich beschrieben, so dass das Tempo manchmal ausgebremst wird. Dennoch: Wer Filme wie „Mission impossible“ und „James Bond“ liebt, wird auch dieses Buch mögen.

Ein unterhaltsamer und sehr spannender Thriller

Veröffentlicht am 22.08.2017

Eine packende Geschichte

Ellas Geheimnis
0

Die junge Henny geht 1937 mit ihrer Freundin Frieda auf einen Faschingsball. Als sie belästigt wird, hilft ihr der Feuerwehrmann Emil aus der unangenehmen Situation. Die beiden verlieben sich ineinander ...

Die junge Henny geht 1937 mit ihrer Freundin Frieda auf einen Faschingsball. Als sie belästigt wird, hilft ihr der Feuerwehrmann Emil aus der unangenehmen Situation. Die beiden verlieben sich ineinander und so gibt es bald eine Hochzeit und eine kleine Tochter namens Ella. Aber Emil ist auch fürchterlich eifersüchtig und so kommt es immer wieder zu Streit und dann zu einer Trennung. Henny reist mit ihrer kleinen Tochter nach Afrika, wo ihre verstorbenen Eltern gelebt haben. Sie ahnt nicht, was für Geheimnisse dort ans Tageslicht kommen werden.

Diese Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wir lernen die Geschichte von Henny in einer Zeit, die von Angst und Verfolgung geprägt ist, kennen und aus Tagebuchauszügen die Geschichte von Luise, die um die Jahrhundertwende spielt.

Bei allen drei Frauen – Luise, Henny und Frieda – dachte ich zunächst: Oh, wie naiv sie doch sind. Doch sofort wurde mir klar, dass sie einfach jung sind und Träume haben. Sie treffen ihre Entscheidung und stehen dann dazu, auch wenn es schwierig wird. Je besser ich die Frauen kennenlernte, umso sympathischer wurden sie mir und ich habe sie für ihren Mut bewundert. Dabei haben sie alle auch ihre Schwächen, was sie authentisch und menschlich macht.

Luise kann ihre Liebe nicht bekommen und will den ihr zugedachten Mann nicht heiraten und so sucht ihr Glück an der Seite eines Missionars in Afrika. Sie will dort Kinder unterrichten. Dass ihr das Land und seine Bewohner so ans Herz wachsen würde, hatte sie wohl nicht gedacht. Ihr Mann Thomas zeigt Seiten, von denen sie vor der Abreise nichts ahnte.

Henny muss sich nach der Trennung von Emil mit ihrer Tochter alleine durchschlagen und wird sehr angefeindet. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als aus Deutschland wegzugehen. In Afrika wird sie da schon herzlicher aufgenommen. Daher sieht sie dort ihre Zukunft. Aber das Schicksal hat noch einiges mit ihr vor.

Frieda liebt den falschen Mann und auch sie hat es nicht einfach. Henny und Frieda sind sehr gute Freundinnen, die sich aufeinander verlassen können, auch wenn sie unterschiedliche Meinung haben.

Die Lage in Deutschland verändert sich immer mehr und viele Menschen jubeln dem Führer zu. Auch Emil kann sich dem Charisma nicht entziehen. Ich hätte ihn oft schütteln können, denn er merkt lange nicht, dass er manipuliert wird. Erst als er etwas tun soll, was ihm nicht behagt, schaltet er seinen Verstand ein. Aber die Verhältnisse lassen nicht zu, ein Gewissen zu haben. Wie wird er sich entscheiden?

Am Ende verbinden sich die Handlungsstränge und einige Geheimnisse kommen ans Licht.

Das Buch hat mich wirklich gepackt und ich ganz es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Eine ergreifende Geschichte

Die Farbe der Pfefferblüte
0

17. Jahrhundert: Um der neuen Frau ihres Vaters aus dem Weg zu sein, wird Catarina da Silvera, die junge uneheliche Tochter eines portugiesischen Adligen, zu ihrem Onkel nach Brasilien geschickt. Der Onkel ...

17. Jahrhundert: Um der neuen Frau ihres Vaters aus dem Weg zu sein, wird Catarina da Silvera, die junge uneheliche Tochter eines portugiesischen Adligen, zu ihrem Onkel nach Brasilien geschickt. Der Onkel hat dort eine Zuckerrohrplantage. Sie lernt Jeremy Glanville, einen Engländer kennen, den ein Schiffsschaden nach einem Sturm auf die Plantage verschlagen hat. Catarina verliebt sich in Jeremy. Doch er meint es nicht ernst mit Catarina, denn er ist in London längst gebunden. Die Liaison bleibt nicht ohne Folgen.
Ich mag den Schreibstil der Autorin, er liest sich angenehm flüssig. Dieser Roman spielt sowohl in Portugal und London, als auch in der exotischen Umgebung Brasiliens, die wundervoll beschrieben ist. So fühlt man sich in diese Atmosphäre hineingezogen. Die Arbeit auf der Zuckerrohrplantage wird natürlich von Sklaven erledigt. Es ist bedrückend wie diese Menschen ausgenutzt und behandelt werden.
Die sympathische Catarina hat ein sehr mitfühlendes Wesen und sie bemüht sich, das Leben der Sklaven zu erleichtern. Andererseits ist sie behütet aufgewachsen und ziemlich naiv. Sehr verliebt lässt sie sich auf Jeremy ein, ohne zu bedenken, was da für Konsequenzen haben kann. Durch die Umstände entwickelt sie sich aber im Laufe der Geschichte weiter. Jeremy ist für mich kein Mensch, der besonders interessant ist. Er ist ein wenig farblos. Er hat Catarina in diese Situation hineinmanövriert, ohne sich um die eventuellen Folgen zu kümmern. Erst Druck von außen bringt ihn dazu, sich seiner Verantwortung bewusst zu werden.
Im 17. Jahrhundert gab es eine Menge Zwänge, die bestimmten, wie man sich verhält und wann und wie ein Beziehung eingegangen werden konnte. Daher konnte es bei Catarina und Jeremy nur Schwierigkeiten geben. Außerdem musste es zwangsläufig zu Missverständnissen kommen, da er ja sein Verlobte verschwieg.
Einige geschichtliche Aspekte fließen auch in diesen Roman ein, so dass man sich gut ein Bild über die damaligen Verhältnisse machen konnte. Informativ ist auch der Anhang, der für einen besseren Überblick sorgt.
Dieser historische Liebesroman hat mich wunderbar unterhalten.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Die Hetzjagd

Gehetzt
0

Eigentlich mag ich Fantasy gar nicht so gerne. Aber dieses Buch habe ich mit Begeisterung gelesen.
Atticus ist ein Druide, 2100 Jahre alt, sieht aber aus wie 21. Sein treuester Begleiter ist der Wolfshund ...

Eigentlich mag ich Fantasy gar nicht so gerne. Aber dieses Buch habe ich mit Begeisterung gelesen.
Atticus ist ein Druide, 2100 Jahre alt, sieht aber aus wie 21. Sein treuester Begleiter ist der Wolfshund Oberon. Atticus hat sich in Arizona niedergelassen und betreibt dort einen okkulten Laden mit Buchhandlung. Oft hilft er seiner alten irischen Nachbarin im Garten und er hat immer einen coolen Spruch drauf.
Dort in der Einsamkeit glaubt er sich sicher vor dem keltischen Gott Aenghus Óg, dem er einst ein besonderes Schwert stibitzt hat. Leider gefehlt! Es tauchen immer mehr seltsame Gestalten dort auf mit magischen Kräften, gegen die sich Atticus zur Wehr setzen muss, da er nicht mehr fliehen will. Es geht oft recht blutig zu, aber das macht nichts, weil man ja magische Fähigkeiten hat und deshalb alles im Nu wieder heilt. Und Anwälte, die Wehrwölfe sind oder Vampir sind, sind auch recht hilfreich. Witzig ist auch die Kommunikation zwischen Atticus und Oberon, die auch lautlos von statten gehen kann.
Es ist eine Geschichte voller Kontraste: einerseits die uralte Götterwelt, andererseits die Jetztzeit mit moderner Technik.
Bis man sich in der Götterweltzurecht gefunden hat, braucht es schon ein Weilchen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Die Geschichte ist amüsant und kurzweilig. Der nächste Teil ist ein Muss für mich.