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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2017

Am Büdchen ist was los

Voll von der Rolle
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Lorettas Freund Frank hat einen Kiosk übernommen und erfüllt sich damit einen Lebenstraum. Alle helfen mit, das gute Stück auf Vordermann zu bringen. Aber schon bald ist „Kropkas Klümpchenbude“ verunstaltet. ...

Lorettas Freund Frank hat einen Kiosk übernommen und erfüllt sich damit einen Lebenstraum. Alle helfen mit, das gute Stück auf Vordermann zu bringen. Aber schon bald ist „Kropkas Klümpchenbude“ verunstaltet. Keiner hat gesehen, wer die Schmierereien begangen hat, dabei dürfte doch den drei Alten das eigentlich nicht entgangen sein, denn JuppZwo, Locke und Steiger hocken ständig auf der Bank beim Kiosk und geben ihren Senf zu allem ab. Loretta aber hat einen Verdacht. Sie ist davon überzeugt, dass es die Jungs sind, die sich überall unbeliebt machen. Doch dann stolpert sie über eine Leiche und schon gibt es wieder was zu ermitteln. Während die Polizei von einem Unfall ausgeht, weil sich das Skateboard bei dem Toten befindet, hat Loretta da ihre Zweifel.
Dies ist der achte Fall, in dem Loretta ihre Ermittlungen aufnimmt.
Das Buch liest sich wieder locker flockig und liefert eine große Portion Lokalkolorit aus dem Pott.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und individuell beschrieben. Man muss Loretta und ihre Freunde einfach mögen. Lorettas Freund ist aber nicht begeistert davon, dass Loretta sich schon wieder kriminalistisch betätigt. Dass Pascal dann weg ist, belastet Loretta aber nicht sonderlich. Die drei Opas fand ich einfach köstlich.
Die Hinweise führen Lorettas Ermittlungen in unterschiedliche Richtungen, denn der Skater hat sich bei einigen Leuten unbeliebt gemacht.
Auch wenn sich die Spannung in Grenzen hält, so ist es das ganze Drumherum, was die Geschichte sehr unterhaltsam macht.
Ein toller Krimi mit Ruhrpott-Atmosphäre.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Spannend bis zum Schluss

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat sich inzwischen gut in Le Lavandou eingelebt und genießt das Leben in der südfranzösischen Provinz. Aber auch in der Idylle gibt es das Verbrechen. Er bekommt einen ...

Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat sich inzwischen gut in Le Lavandou eingelebt und genießt das Leben in der südfranzösischen Provinz. Aber auch in der Idylle gibt es das Verbrechen. Er bekommt einen Toten auf den Seziertisch, der brutal gefoltert wurde. Es handelt sich um Richter Nicolas Lambert, der verschwunden war. Er setzte sich engagiert für Flüchtlinge ein. Hat das jemandem nicht gefallen? Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten, bald gibt es weiteren Tote mit sehr ähnlichen Verletzungen. Bei der Gendarmerie hat man schnell einen Verdächtigen ausgemacht, aber Ritter hat seine Zweifel und macht sich an eigene Ermittlungen.
Dies ist bereits der dritte Band, in dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter ermittelt. Das Cover passt sehr gut zu den anderen Covern der Reihe.
Der Schreibstil lässt sich leicht und angenehm lesen. Die besondere Atmosphäre der Provence kommt sehr schön rüber. Ich hätte gerne mit Leon ein Partie Boule gespielt und wäre durch die Weinberge gewandert.
Ich mag Dr. Ritter schon seit dem Vorgängerband und finde, dass ihm der Aufenthalt in der Frankreich sehr gut tut. Inzwischen wohnt er bei Isabelle Morell, die stellvertretende Polizeichefin ist, und ihren Tochter Lilou. Leon ist ein intelligenter Ermittler, der auch seinem Bauchgefühl vertraut, dadurch lässt der die Polizei manchmal alt aussehen.
Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell dargestellt. Nicht verstanden habe ich allerdings, dass Isabelle so schnell das Vertrauen in Ritter verliert, als böse Behauptungen aufgestellt werden. Polizeichef Zerna ist ein Mensch, den man gerne zum Mond schießen würde; manchmal sollte er alles etwas nüchterner betrachten und mal überdenken.
Leons Ermittlungen reichen in die Vergangenheit, aber da hat wohl jemand etwas dagegen, dass diese Geheimnisse aufgedeckt werden.
Die Geschichte ist spannend bis zum außergewöhnlichen Ende.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Eine fesselnde Familiengeschichte

Die Zeit, in der wir träumten
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Sarah Havensworth lebt mit ihrem Mann Hunter in San Francisco. Hunter stammt aus einer wohlhabenden Familie und so ist es Sarah möglich, einem Studium nachzugehen statt zu arbeiten. Eigentlich wollte sie ...

Sarah Havensworth lebt mit ihrem Mann Hunter in San Francisco. Hunter stammt aus einer wohlhabenden Familie und so ist es Sarah möglich, einem Studium nachzugehen statt zu arbeiten. Eigentlich wollte sie als Studienarbeit einen Roman schreiben, doch damit geht es nicht vorwärts. Ein Stadtteil von San Francisco, der nicht den besten Ruf hat, zieht sie viel mehr an und sie möchte mehr über die Historie wissen. Dabei erregt ein Zeitungsartikel über das Verschwinden von zwei jungen Frauen im Jahr 1876 ihre Aufmerksamkeit. Die Journalistin in ihr kommt zum Vorschein und sie hängt sich in diese Geschichte voll hinein. Dabei stößt sie auch auf den Namen Havensworth. Was hat die Familie ihres Mannes damit zu tun? Aber auch Sarah verheimlicht ihrem Mann etwas.
Die Deutsche Hanna und die Irin Margaret leben im 19. Jahrhundert unweit des berüchtigten Rotlicht-Viertels Barbary Coast und sie arbeiten als Näherinnen. Beide haben ein hartes Leben, denn sie müssen für ihre Geschwister die Mutter ersetzen und die Familien ernähren, da die brutalen Väter das Geld mit Alkohol und Glücksspiel verschwenden. Bei ihrer Arbeit lernen sie die Cousins Lucas und Robert Havensworth kennen. Obwohl es nicht sein darf, denn sie stammen aus sehr unterschiedlichen Schichten, verliebt sich Hanna in Lucas. Dann verschwindet Margaret und Hanna macht sich mit Lucas auf die Suche nach ihr.
Diese beiden Handlungsstränge wechseln sich ab. Der Schreibstil des Buches ist sehr packend und hat mich vollkommen gefesselt. Die Charaktere wurde sehr authentisch dargestellt. Obwohl Hanna und Margaret unterschiedlich sind, schweißt sie ihr Schicksal zusammen. Sie müssen einiges ertragen, aber sie sind stark und verantwortungsbewusst. Lucas stammt aus der Oberschicht und erfährt erst durch Hanna, wie hart andere Menschen ums Überleben kämpfen müssen. Auch Hunter hat immer im Wohlstand gelebt. Er liebt Sarah und würde alles für sie tun. Aber Sarah hat in der Vergangenheit etwas erlebt, das sie auch mit Hunter nicht teilen will und das sie doch sehr belastet. Sie wirkt wie eine starke Frau und doch in Wirklichkeit ist sie sehr verunsichert.
Es ist sehr spannend mit Sarah in die Vergangenheit einzutauchen und den Geheimnissen nachzuspüren und das Ende ist wirklich überraschend.
Ein absolute Leseempfehlung für diese fesselnden Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Rattenlinien

Rattenlinien
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Der zweite Weltkrieg ist noch nicht lange zu Ende und Kriegsverbrecher versuchen sich über die Rattenlinien abzusetzen. Der ehemalige Polizist Andreas Eckart ist vor Kriegsbeginn in die USA geflohen und ...

Der zweite Weltkrieg ist noch nicht lange zu Ende und Kriegsverbrecher versuchen sich über die Rattenlinien abzusetzen. Der ehemalige Polizist Andreas Eckart ist vor Kriegsbeginn in die USA geflohen und bekommt den Amerikanern den Auftrag, mit einem Kommando sich auf die Jagd nach derartigen Flüchtlingen zu machen.
Ich hatte schon früher von den Rattenlinien gehört, aber so ganz genau wusste ich darüber nicht Bescheid. Daher hat mich das Buch gleich interessiert. Wer befürchtete, dass er von den Alliierten für seine Taten während des NS-Regimes belangt würde, versuchte sich über die Alpen zunächst nach Italien und von dort aus nach Übersee abzusetzen. Erschütternd fand ich es, wieviel Unterstützung die Flüchtigen erhielten, sogar von der katholischen Kirche.
Dem Autor gelingt es exzellent, gut recherchierte historische Fakten in diesen Thriller einzuarbeiten. Herausgekommen ist ein Buch, das sehr spannend und informativ zugleich ist.
Andreas Eckart hat eigentlich keine Lust auf die Aufgabe, die da an ihn herangetragen wird, denn er ist nicht mehr der Jüngste. Da die Amerikaner aber auch hinter seinem ehemaligen Kollegen und Rivalen Gerhard Wagner, den „Schlächter von Baranawitschy“ her sind, schließt er sich doch dem Kommando an. Auch mit dabei ist Special Agent Dan Vanuzzi, der gerne sein eigenes Ding durchzieht. Aber mir waren beiden Männer sympathisch. Während ihrer Jagd macht ihnen das Wetter mächtig zu schaffen, aber das ist nicht das einzige Problem, dem sie sich ausgesetzt sehen. Der Geheimdienst scheint eigene Interessen zu verfolgen und ist in seiner Vorgehensweise nicht gerade zimperlich.
Die Nachwirkungen des Krieges sind allerorts noch zu spüren und die Menschen sind abgestumpft und misstrauisch.
Es ist keine leichte Kost, die in diesem Buch präsentiert wird. Daher musste ich das Buch auch immer mal wieder beiseitelegen, um das Gelesene zu überdenken.
Ich kann diesen komplexen historischen Thriller nur empfehlen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Cold Cases

Die Grausamen
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Tessa ist dreizehn Jahre alt, als sie auf dem Weg von ihrer Freundin nach Hause spurlos verschwindet. Der Fall wird nie geklärt und die Familie zerbricht an dem Verlust.
Zwanzig Jahre später sieht sich ...

Tessa ist dreizehn Jahre alt, als sie auf dem Weg von ihrer Freundin nach Hause spurlos verschwindet. Der Fall wird nie geklärt und die Familie zerbricht an dem Verlust.
Zwanzig Jahre später sieht sich der Polizeichef vor einem Problem. Er muss zwei Polizisten beschäftigen, die beide traumatisiert und für den normalen Dienst nicht mehr geeignet sind. Gabriel Dickinson, genannt „Gabe“, ist alkohol- und spielsüchtig. Seine Frau hat sich von ihm getrennt, da sie ihm die Schuld gegeben hat am Tod ihres Zwillingsbruders, der bei einem Segeltörn um Leben kam. Die ehemalige Drogenfahnderin Marta Rodriguez-Johnson hat aus Versehen ihren Kollegen erschossen. Damit die beiden nicht ihren Dienst quittieren müssen, gründet man eine neue Abteilung, die sich mit Cold Cases befassen soll. Zufällig entdecken sie einen Zusammenhang zwischen ungelösten Mordfällen und dem Verschwinden von Tessa. Warum aber wird ihnen nun von „oben“ die Ermittlung in den Mordfällen verboten? Aber die beiden haben Blut geleckt und ermitteln weiter. Dabei begeben sie sich aber in tödliche Gefahr.
Das Buch liest sich angenehm flüssig. Die Perspektiven wechseln, so dass wir die Geschichte aus Gabes und Marthas Sicht kennenlernen. Beide haben in der Vergangenheit einiges durchgemacht und sind „kaputte“ Typen. Dennoch finde ich sie sympathisch. Dass sie wieder eine Aufgabe haben, die sie fordert, tut ihnen gut. So finden sie wieder ins Leben zurück. Sie ergänzen sich gut und ich denken, dass sie einander auch gut tun.
Die Spannung war von Anfang an da und bis zum Schluss gab es immer neue Wendungen, die es mir unmöglich machten, die komplexe Geschichte zu durchschauen.
Obwohl dieses Buch für mich mehr Krimi als Thriller ist, hat mich die Geschichte gepackt, denn sie ist gut konstruiert und sehr spannend.
Absolute Leseempfehlung!