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Veröffentlicht am 14.03.2017

Ketzerverfolgung

Der Klang der Lüge
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Sybilla rettet ein kleines , das von der Mutter im Wald ausgesetzt wurde, vor dem Tod. Die Mutter dachte, dass ihr Kind ein Wechselbalg sei. Aber schon 9 Jahre später verliert Alissende ihre Ziehmutter, ...

Sybilla rettet ein kleines , das von der Mutter im Wald ausgesetzt wurde, vor dem Tod. Die Mutter dachte, dass ihr Kind ein Wechselbalg sei. Aber schon 9 Jahre später verliert Alissende ihre Ziehmutter, denn Sybilla stirbt. Als Bedienstete hat sie kein einfaches Leben. Als ihr letzter Dienstherr, ein Jude, verhaftet wird, flieht sie mit den Söhnen in eine Gegend, wo auch noch Juden toleriert werden. In Sériol, das von Katharern bewohnt wird, wird sie wieder Dienstmagd. Dort lernt sie den Schäfer Simon kennen und lieben.
Doch Bischof Durand verfolgt Ketzer und bald schon sind die Bewohner von Sériol nicht mehr sicher. Nur die Kinder und Allissende können entkommen.
Diese historische Geschichte ist wundervoll erzählt. Lebendig wird die Landschaft beschrieben. Die Charaktere sind gut beschrieben und ihre Handlungen nachvollziehbar dargestellt. Alissende ist eine mutige und sympathische Person, die ihr schweres Leben mit Bravour meistert.
Obwohl die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, ist es doch eine fiktive Liebesgeschichte, die im Mittelpunkt dieses Buches steht. Man bekommt eine guten Überblick über das Leben in der damaligen Zeit.
Der Schreibstil dieses Buches ist flüssig zu lesen und sehr anschaulich. Durch unverhoffte Wendungen kam auch immer wieder Spannung in die Geschichte.
Ein empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 14.03.2017

Die blaue Muschel

Der Klang der blauen Muschel
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Die Familie Mayberg will zukünftig auf Samoa zusammen leben. Der Vater war zuvor am Klondike zum Goldschürfen, während die restliche Familie in Deutschland lebte. Weil Sophie an Tuberkulose erkrankt ist, ...

Die Familie Mayberg will zukünftig auf Samoa zusammen leben. Der Vater war zuvor am Klondike zum Goldschürfen, während die restliche Familie in Deutschland lebte. Weil Sophie an Tuberkulose erkrankt ist, muss sie in Deutschland bleibt und so sind die Zwillingsschwestern Henriette und Sophie das erste Mal getrennt. Kaum sind sie auf Samoa angekommen, will der Vater Henriette verheiraten, weil der Mann in irgendwie in der Hand hat.
Henriette hat aber am Strand Tamatoa kennengelernt und sich verliebt. Aber Tamatoa sagt ihr, dass sie nicht zusammen sein können. Er schenkt ihr eine blaue Muschel. Diese Muschel ist etwas Besonderes, denn nur bestimmte Menschen hören etwas, wenn sie die Muschel ans Ohr halten; außerdem fängt sie manchmal an zu glühen.
Die Geschichte kann man keiner Kategorie zuordnen, es ist ein historischer Roman mit mystischen Elementen und beinhaltet sowohl eine Liebesgeschichte als auch einen Krimi.
Die Insel wurde sehr gut beschrieben, so dass man sie bildlich vor Augen hat. Ihre Mythen fließen in die Geschichte genauso ein wie der Boxer-Aufstand in China. Die Deutschen auf Samoa verachten die Samoaner, weil sie angeblich faul sind. Stattdessen beschäftigen sie chinesische Sklaven.
Leider findet Henriettes Mutter, dass der Komfort zu wünschen übrig lässt und dass es zu heiß ist. Die Zwillinge werden sehr lebendig dargestellt, man kann sehr gut mit ihnen fühlen. Sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte zu jungen Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Der Vater ist ein Patriarch, der seine Wünsche ohne Rücksicht durchsetzt. Hinterfragen führt unweigerlich zu Strafen. Henriettes Verlobter Hofmann ist ein Mensch mit zwei Gesichtern, nach außen weltgewandt und charmant ist er ein widerlicher und Manipulativer Mensch. Eine der Nebenfiguren ist Jack London. Eine weitere Nebenfigur und doch so unendlich wichtig ist Niam, die ganz anders ist, als sie nach außen hin zeigt.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr anschaulich. Wie die Geschichte ausgehen wird, ist zwar recht früh vorauszusehen, trotzdem ist es spannend, weil man wissen möchte, auf welche Art und Weise dies geschieht.
Ein sehr unterhaltsames Buch, das exotisch und bewegend ist.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Konnte mich nicht überzeugen

Sie werden dich finden
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Einst war Kate Swift eine erfolgreiche Agentin, nun ist sie auf der Flucht. Dass sie unschöne Interna ihres früheren Arbeitgebers, der CIA, publik machte, hat man ihr sehr übel genommen. Sie ist mit ihrer ...

Einst war Kate Swift eine erfolgreiche Agentin, nun ist sie auf der Flucht. Dass sie unschöne Interna ihres früheren Arbeitgebers, der CIA, publik machte, hat man ihr sehr übel genommen. Sie ist mit ihrer Tochter untergetaucht und hat eine neue Identität angenommen. Dann beobachtet sie vor der Schule ihrer Tochter, dass Jugendliche eine Amoklauf durchführen wollen. Sie muss sich einschalten und damit ist ihre Tarnung aufgeflogen. Sie flieht mit ihrer Tochter. Aber ihre Gegner sind ihr auf den Fersen und wollen sie – tot oder lebendig.
Die Geschichte ist spannend und actionreich, aber leider konnte sie mich absolut nicht überzeugen. Die Sprache ist oft sehr derb und auch erschien mir einiges nicht ganz logisch. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein sechsjähriges Kind das alles so klaglos über sich ergehen lässt. Meine Kinder hätten es jedenfalls nicht getan.
Die Charaktere sind gut beschrieben, aber es gibt niemanden, der mir sympathisch gewesen wäre. Dass man beim CIA nicht allzu zart besaitet sein darf, ist schon klar, aber eine derartige Skrupellosigkeit, wie sie Lucien Benway an den Tag legt, ist schon heftig. Kates früherer Mentor hat sich in Thailand dem Suff ergeben, so dass er auch keine Hilfe sein kann. Aber auch Kate selbst mochte ich nicht. Denkt sie bei ihrem Aktionismus jemals an ihre Tochter?
Viel Action, viel Blut – aber keine überzeugende Geschichte, dafür aber werden viele Klischees bedient.
Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Sich finden in wilder Landschaft

Die Zitronenschwestern
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Elettra geht es nicht gut. Sie hat kein Geld und weiß auch sonst nicht weiter. Ihre Mutter Edda liegt im Koma. Elettra ist nun auf sich gestellt, denn ihren Vater kennt sie nicht. Als sie sich im Krankhaus ...

Elettra geht es nicht gut. Sie hat kein Geld und weiß auch sonst nicht weiter. Ihre Mutter Edda liegt im Koma. Elettra ist nun auf sich gestellt, denn ihren Vater kennt sie nicht. Als sie sich im Krankhaus nicht ans Bett der Mutter traut, begegnet sie Eva, die mit ihrer Mutter befreundet ist. Eva gibt ihr den Hinweis, Anisbrötchen zu backen und sich damit auf den Weg zum Kloster Santa Elisabetta auf der Isola del Titano zu machen. Auch Elettras Freundin Esther hat ihr geraten, eine Reise zu machen, um sich abzulenken, und sie steuert sogar das Geld dafür bei. Also begibt sich Elettra auf die Insel.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und sehr bildhaft. Ich konnte mir die beeindruckende wilde Landschaft auf der Insel sehr gut vorstellen und ich habe Elettra gerne auf die Insel begleitet. Aber die Inselbewohner sind verschlossen, unfreundlich und leben in der Vergangenheit. Frauen, die ihren Mann an das Meer verloren haben, tragen ihre Trauer ein Leben lang nach außen durch ihre schwarze Kleidung. Auf der Insel findet Elettra nicht nur mehr über ihre Mutter heraus, sondern sie findet auch zu sich selbst.
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch geschildert.
Elettra hat eine komplizierte Beziehung zu ihrer Mutter. Sie wollte ihre Träume verwirklichen und wäre gerne Journalistin geworden, aber ihre Mutter hat das verhindert. Stattdessen musste sie in der Bäckerei mitarbeiten, aber sie ist nicht mit ihrem Herzen dabei. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ihre Gefühle für die Mutter zwischen Liebe und Hass schwanken. Trotzdem waren die beiden halt füreinander.
Elettras Mutter war eine begnadete Bäckerin und zwischendurch gibt es Rezepte, die uns das immer wieder nahe bringen.
Auf der Insel begegnet Elettra Lea, die sie aufnimmt, wie sie auch andere Frauen aufgenommen hat. Wird sie hier Antwort auf alle ihre Fragen finden?
Es ist eine komplexe und faszinierende Geschichte, voller Gefühl und ein wenig süß.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Auf der Suche nach den Wurzeln

Die Töchter des Roten Flusses
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Tuyet ist 29 Jahre alt und eine erfolgreiche Anwältin. Ihre Mutter ist mit ihrer Schwester nach Vietnam zurückgegangen, als Tuyet noch sehr klein war. Daher ist sie bei ihrem vietnamesischen Vater Phong ...

Tuyet ist 29 Jahre alt und eine erfolgreiche Anwältin. Ihre Mutter ist mit ihrer Schwester nach Vietnam zurückgegangen, als Tuyet noch sehr klein war. Daher ist sie bei ihrem vietnamesischen Vater Phong und ihrer Stiefmutter Marina aufgewachsen. Als Ihre Stiefmutter stirbt, vermacht sie Tuyet einen Stapel Briefe ihrer leiblichen Mutter. Dadurch ergibt sich ein vollkommen neues Bild der Vergangenheit. Daher macht sich Tuyet auf nach Hanoi, um ihre Mutter zu finden und damit ihre eigenen Wurzeln.
Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Die Geschichte ist wirklich exotisch und farbenprächtig. Man erhält einen guten Einblick in das doch so anderen Leben in Vietnam und erfährt, wie grausam der Krieg dort damals war. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, die zeigen, warum Hanh mit Tien nach Vietnam zurückgingen, während Phong geblieben ist. Man erfährt einiges über die Lebensbedingungen der vietnamesischen Vertragsarbeiter in der ehemaligen DDR.
Aber es gibt ziemlich viele Zufälle in dieser Geschichte, die zwar die Story voran brachten, aber nicht immer so überzeugend wirkten.
Dass Tuyet durch die Briefe verunsichert wird, ist verständlich, denn vieles von dem, was sie bisher für die Realität gehalten hat, wird über den Haufen geworfen. Natürlich muss sie versuchen, das alles aufzuarbeiten, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Selbstverständlich wird das ihr fremde Land und alles was sie herausfindet, sie auch verändern. Aber oft reagiert sie über. Daher reist ihr Freund Alexander, der sie begleitet hat, auch bald wieder zurück nach Deutschland.
Ihre Schwester Tien ist nicht besonders erfreut darüber, dass Tuyet auftaucht. Aber wenn man ihr bisheriges Leben kennenlernt, hat man Verständnis für ihre Reaktion. In Hanoi lernt Tuyet die sympathische Linh kennen, die sie mit nach Hause zu ihrer Mutter nimmt.
Mir hat diese Familiengeschichte, die auf zwei Kontinenten spielt, gut gefallen.