Abhängigkeit
Der Frühling ist in den BäumenRenina ist vierundzwanzig und Martin Heideggers jüngste Assistentin, als sie sich entschließt, sich scheiden zu lassen und sich selbstständig zu machen. Sie gründet die erste Frauenzeitschrift „Lady“.
In ...
Renina ist vierundzwanzig und Martin Heideggers jüngste Assistentin, als sie sich entschließt, sich scheiden zu lassen und sich selbstständig zu machen. Sie gründet die erste Frauenzeitschrift „Lady“.
In diesem Roman erzählt die Autorin Jana Revedin die Geschichte ihrer Mutter. Der Schreibstil ist flüssig und emotional.
In den fünfziger Jahren hatten es die Frauen nicht leicht. Ihre Rolle in der Gesellschaft war festgelegt und damit auch ihre Abhängigkeit vom Mann. Mit ihrer Zeitschrift will Renina das Rollenverständnis zugunsten der Frauen verändern. Ich hätte gerne etwas mehr über ihre Arbeit bei Heidegger erfahren und auch um die Tätigkeit rund um die Zeitschrift.
Renina schlittert etwas naiv in eine Ehe mit Fred, Doktor der Atomphysik und Neffe von Marlene Dietrich, die ihr nicht guttut. Die sexuelle Abhängigkeit ist groß, doch erst als er sie unter Drogen setzt und sie seinen Freunden überlässt, zieht sie den überfälligen Schlussstrich. Sie befreit sich aus der Abhängigkeit und möchte auch anderen Frauen zu einem neuen Rollenverständnis verhelfen. Doch Fred ist nicht bereit, das hinzunehmen und will sein vermeintliche Recht durchsetzen. Zum Glück weiß sie aber, dass ihre Eltern und Freunde zu ihr stehen.
Ein interessanter Roman über das Frauenbild in der männerdominierten Zeit der fünfziger Jahre, der mich allerdings nicht immer ganz überzeugen konnte.