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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein bemerkenswerter Mann

Die Geschichte des Sitting Bull.
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Ich lese sehr gerne Bücher über Indianer und daher hat mich dieses Buch gleich angesprochen. Die Aufmachung ist sehr hochwertig und die Illustrationen sind sehr schön und passend.
Obwohl ich schon vieles ...

Ich lese sehr gerne Bücher über Indianer und daher hat mich dieses Buch gleich angesprochen. Die Aufmachung ist sehr hochwertig und die Illustrationen sind sehr schön und passend.
Obwohl ich schon vieles über Sitting Bull gelesen habe, war es doch etwas ganz Besonderes, die Geschichte aus der Perspektive des Enkels erzählt zu bekommen. David erfährt die Geschichte aus erster Hand, als er mit seinem Großvater am Lagerfeuer sitzt. Natürlich wird die Geschichte aus Sicht der Indianer erzählt, aber Tatanka Iyotake, bekannt als Sitting Bull, ist einer weiser Anführer seines Volkes und sieht das, was geschehen ist, ziemlich realistisch. Er weiß auch um die Fehler, die sein Volk begangen hat.
Der Schreibstil ist relativ sachlich, liest sich aber sehr flüssig.
Das Buch ist auch für Leser interessant, die sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben. Man lernt viel über die Denkweise der Lakota, über ihr Leben und ihre Traditionen. Wie übel Die Bleichgesichter den Indianern mitgespielt hat, wissen wir, aber in dieser Geschichte erleben wir es noch einmal auf sehr erschütternde Weise. Man entzieht einem stolzen und freien Volk die Lebengrundlage, nimmt ihnen ihr Recht und zwängt sie in Reservate.
Sittung Bull hat alles dies kommen sehen und dennoch für und mit seinem Volk gekämpft. Aber er war auch weitsichtig genug, um sich mit dem Weißen Mann zu einigen und Kompromisse zu schließen. Aber die Verträge wurden nicht eingehalten.
Ein sehr schönes Buch über einen Mann, der zur Legende wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Goldenen Zwanziger

Feine Leute
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Berlin 1925: Paul Genzer ermittelt in einem Fall, der recht eindeutig erscheint. Der reiche Gottlieb Straumann wurde erschossen und seine Frau Bernice ist tatverdächtig. Genzer hat Zweifel und als Bernice ...

Berlin 1925: Paul Genzer ermittelt in einem Fall, der recht eindeutig erscheint. Der reiche Gottlieb Straumann wurde erschossen und seine Frau Bernice ist tatverdächtig. Genzer hat Zweifel und als Bernice dann plötzlich auch an einer Überdosis Morphium stirbt, sieht er seine Zweifel bestätigt. Seine Ermittlungen bringen ihn in die ihm fremde High Society, daher kommt ihm die Unterstützung des Schauspielers Carl von Bäumer sehr gelegen.
Der Schreibstil ist anspruchsvoll und daher lässt sich das Buch nicht so einfach weg lesen.
Die beiden ungleichen Ermittler ergänzen sich sowohl bei den Ermittlungen als auch im Privatleben. Sie wurden authentisch und gut beschrieben, so dass ich sie mir vorstellen konnte. Ihre privaten Probleme standen mir aber zu sehr im Vordergrund. Alle anderen Charaktere waren nicht so detailliert gezeichnet.
Die Goldenen Zwanziger in Berlin sind Jahre des Aufatmens nach einer schwierigen Zeit und geprägt von der Sucht nach Vergnügen. Ich mag Krimis, die in dieser Zeit und in Berlin spielen, denn damals herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Aber diese Atmosphäre habe ich hier nicht gespürt.
Für mich blieb die Spannung auf der Strecke, da es doch eine Reihe von Nebenschauplätze gibt. Es löst sich am Ende aber alles schlüssig auf und Zusammenhänge werden klar.
Dieses Buch hat mich nicht vollends überzeugen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Seelensterben

Exkarnation - Seelensterben
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Sia, die Vampirin, ist auf der Suche nach ihrer Ziehtochter Elena und glaubt, dass Elena von der Organisation "Libra" gefangen gehalten wird. Claire ist als Seelenwanderer in den Körper der Lene von Bechstein ...

Sia, die Vampirin, ist auf der Suche nach ihrer Ziehtochter Elena und glaubt, dass Elena von der Organisation "Libra" gefangen gehalten wird. Claire ist als Seelenwanderer in den Körper der Lene von Bechstein geschlüpft. Sie sucht ihren entführten Ehemann. Ihr Personaltrainer Ares von Löwenstein hat gerade erfahren, dass er Großvater wird und Konstantin Korff wird als Bestatter zu einem mysteriösen Todesfall in einem Hotelzimmer gerufen. Immer wieder kreuzen sich die Wege der Beteiligten.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, wenn… Ja wenn man sich mit Markus Heitz‘ Protagnisten auskennt. Da ich selten Fantasy-Bücher lese und bisher noch kein Buch von Heitz gelesen habe, tat ich mich schwer mit dem Lesen dieses Buches, musste einiges zweimal lesen. Ständig hatte ich das Gefühl, dass mit entscheidende Kenntnisse fehlen. Wie ich inzwischen weiß, liegt es wohl daran, dass die Figuren aus den unterschiedlichsten Büchern von Markus Heitz hier zusammenkommen.
Die Figuren sind interessant und alle etwas ganz Besonderes. Ganz besonders gut gefiel mir der Rocker Ares Leon Löwenstein, der ein harter Typ ist, aber ein sehr weiches Herz hat wenn es um seine Familie geht. Aber auch Sia Sarkowitz, die so rassig wirkt und dabei uralt ist, ist eine interessante Figur.
Auch wenn sich Allianzen bilden, scheint doch jeder der Charaktere seine eigenen Interessen zu verfolgen. Dabei geht es rasant zu und man ist nicht gerade zimperlich im Umgang mit seinen Gegnern.
Immer wieder kommt es anders, als man gerade erwartet und dadurch ist es sehr spannend. Dieses Buch macht auf jeden Fall Lust darauf, auch andere Werke des Autoren zu lesen.
Ein Muss für Fantasy-Fans.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erben auf italienisch

Erben auf Italienisch
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Alberto Pampaloni hat sich hochgearbeitet und ist nun sehr reich. Er ist ein Lebemann und verhält sich sehr despotisch. Nun ist er sehr krank und beordert die Familie zu sich, um das Erbe aufzuteilen. ...

Alberto Pampaloni hat sich hochgearbeitet und ist nun sehr reich. Er ist ein Lebemann und verhält sich sehr despotisch. Nun ist er sehr krank und beordert die Familie zu sich, um das Erbe aufzuteilen. Familie, das ist sein gieriger Sohn Edo nebst Familie und seine unterwürfige Tochter Carla mit ihrem Sohn.
Diese Geschichte wird aus der Sicht von Carla erzählt. Einerseits berichtet sie, was geschieht, aber durch ihre Erinnerungen lernen wir auch die Vergangenheit kennen. Sie hat ihrem exzentrischen Vater nichts entgegen zu setzen. Statt ihm mal die Meinung zu geigen, lässt sie sich nicht nur alles gefallen, sondern findet immer wieder Entschuldigungen für ihn. In ihrem Mann hat sie auch keine Unterstützung, der lebt sein eigenes Leben und ihr Sohn Massimo ist ein verwöhntes Kerlchen. Sie ist eine intelligente Frau, warum lässt sie sich so behandeln.
Albertos Aktionen sind nicht zu tolerieren. Er ist einfach nur ein Stinkstiefel. Auch Bruder Rogoredo, kurz Edo genannt, ist ein unsympathischer Mensch, der nur hinter dem Geld her ist. Da hilft er gerne auch mal mit einem gefälschten Testament nach.
Beim Lesen habe ich mich über alle geärgert. Carla war mir zu unterwürfig, Edo zu geldgierig und Alberto zu bösartig. Alles ist sehr überspitzt und schrill dargestellt. Diese Art von Humor ist so gar nicht meine Sache. Es mag sein, dass das von anderen nicht so gesehen wird.
Am Ende tritt Alberto dann auch nicht leise ab, nein, er verschwindet ziemlich dramatisch aus dem Leben. Carla sorgt dann das erste Mal dafür, dass ihre eigenen Interessen zum Zuge kommen.
Die Geschichte hat mich nicht wirklich angesprochen, dafür war mir das Schrille einfach zu viel. Dadurch gingen bedenkenswerten Teile einfach unter.
Wer derben Humor mag, wird dieses Buch mögen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Machenschaften der Kirche

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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Charles Fitzpatrick wurde ermordet. Wer tut das einem Kirchenmann im Ruhestand an? Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo soll den Fall auf Wunsch ihres Chefs möglichst schnell abschließen. ...

Charles Fitzpatrick wurde ermordet. Wer tut das einem Kirchenmann im Ruhestand an? Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo soll den Fall auf Wunsch ihres Chefs möglichst schnell abschließen. Aber es gibt fast keine Spuren und kaum brauchbare Hinweise. Was war das Motiv? Obwohl der Tote nicht sonderlich beliebt war, stoßen Emma und ihr Kollege James nur auf Schweigen.
Das Buch beginnt ein den sechziger Jahren mit einer Vergewaltigung in einer Scheune. Als Leser geht man sehr schnell davon aus, dass der Todesfall mit dieser Vergewaltigung zusammenhängt.
Das Buch erzählt einem neben der Krimihandlung sehr viel über Irland, die Stellung der Kirche und des Glaubens in diesem Land. Es erzählt aber auch von dem ewigen Misstrauen und den Vorurteilen. Unter diesen Vorurteilen hat auch Emma zu leiden. In dieser Gegend hat man katholisch zu sein, sie aber ist protestantisch, dazu noch geschieden und alleinerziehende Mutter. Ihrem Ex kreidet man das aber nicht an, obwohl er mit seiner Gewalt Emma in die Flucht getrieben hat. Emmas Kollege James ist ein gut aussehender und sympathischer Typ. Ich mochte die lockeren Dialoge zwischen den beiden. Der Polizeichef dagegen ist Wenig an der Polizeiarbeit, dafür aber sehr am Golfen interessiert. Er will bei den Ermittlungen auch keinen Konflikt mit der Kirche.
Die Geschichte verläuft relativ ruhig, aber mit überraschendem Ende. Dafür zeigt sich ein authentisches Bild von Irland, in dem die Kirche große Macht hat und der Glaube das Leben der Menschen mitbestimmt.
Mit hat das Buch gut gefallen.