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Veröffentlicht am 15.09.2016

Selbstjustiz

Das Haus des Windes
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Ein Indianer-Reservat in North Dakota, 1988: Die Mutter des 13jährigen Joe Coutts wird Opfer eines brutalen Verbrechens, sie wurde vergewaltigt und verletzt. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ...

Ein Indianer-Reservat in North Dakota, 1988: Die Mutter des 13jährigen Joe Coutts wird Opfer eines brutalen Verbrechens, sie wurde vergewaltigt und verletzt. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, verschließt sie sich, denn sie hat Angst. Sie spricht nicht und isst auch nicht. Alle machen sich Sorgen. Weder ihr Mann noch Joe können sie erreichen. Joes Vater ist Richter am Stammes-Gericht und er versucht, seine Möglichkeiten zu nutzen, um die Sache aufzuklären. Aber auch Joe möchte den Täter ermitteln. Dabei helfen ihm seine Freunde, allen voran Cappy. Der verdächtige Linden wird verhaftet, kommt aber sehr schnell wieder frei aufgrund von Kompetenzproblemen, denn der Tatort liegt genau dort, wo drei Territorien zusammentreffen.
Wir lernen die Geschichte aus der Sicht von Joe kennen. Sie wird in einem ruhigen Tempo erzählt. Umso mehr gehen einem die beschriebenen Brutalitäten an die Nieren. Es wird ein gutes Bild gezeichnet von den Verhältnissen in den Reservaten. Die Indianer werden diskriminiert und die Gesetzgebung ist auch unzureichend.
Der pubertierende Joe ist recht behütet aufgewachsen und möchten einmal Anwalt werden. Dann bricht dieser furchtbare Überfall in sein Leben. Er will seiner Mutter und damit der ganzen Familie helfen, indem er versucht, den Täter zu ermitteln. Das Gefühlschaos von Joe ist sehr gut spürbar. Neben den dramatische Teilen gibt es aber auch komische. Dies ist unter anderem Joes Großvater Mooshum zu verdanken, der wirklich sehr skurril ist.
Das Buch vermittelt einen interessanten Einblick in die Kultur der Indianer und über deren heutige Lebensweise, die immer noch schwierig ist. Die Geschichte ist spannend und das Ende dramatisch.
"Das Haus des Windes" ist ein berührender und sehr interessanter Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unverhofftes Erbe

Das Fell der Tante Meri
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Als erstes hat mich das tolle Cover angesprochen, aber auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Doch ich muss sagen, dass meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt wurden. Die Geschichte konnte ...

Als erstes hat mich das tolle Cover angesprochen, aber auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Doch ich muss sagen, dass meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt wurden. Die Geschichte konnte mich nicht packen.
Worum geht’s? Tante Meri ist und Ferdinand erbt ihr Vermögen samt Grundbesitz in Südamerika. Das wirft für ihn Fragen auf. Warum hat Meri ausgerechnet ihn zum Erben bestimmt? Wenn er sich zurück erinnert, war das Verhältnis zu der Tante nichts besonders eng.
Neben dem Handlungsstrang um Ferdinand, Ferdl genannt, gibt es noch zwei weitere. Da ist einmal die Anni, die während der Zeit des Deutschen Reiches in einen SS-Offizier verliebt ist. Politik und Weltgeschehen kümmern sie nicht. Dann ist da noch der Mann, der sich als Karl Müller ausgibt und der sich nach dem Weltkrieg nach Südamerika abgesetzt hat. Die Geschichte der drei wird abwechselnd jeweils aus ihrer Sicht erzählt.
Ferdinand ist Junggeselle und ein etwas unbeholfener Typ, den ich ganz sympathisch finde. Dagegen hält Karl mit seiner Gesinnung nicht hinterm Berg. Er ist nicht dumm, aber seine vergebliche Suche nach anderen entflohenen Nazis wird schon irgendwie merkwürdig. Die Frisörin Anni ist ziemlich unbedarft.
Während Ferdl in die Geschichte seiner Familie eintaucht, muss er feststellen, dass da doch einiges im Verborgenen gehalten wurde, aber so richtig Geheimnisvolles gibt es da nicht aufzudecken. Es war weder spannend noch unterhaltend. Am besten gefielen mir da noch die Ermittlungen zum Tod seiner Tante.
Die Geschichte ist in einer österreichisch eingefärbten Sprache geschrieben und lässt sich gut lesen.
Wirklich überzeugt hat mich dieses Buch nicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wendepunkt

Bangkok Oneway
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Eine sehr zugerichtete Leiche, offensichtlich ein Ausländer, wird in Yang Than gefunden.
Die Schöllers wollen ihren Urlaub in Bangkok verbringen. Kaum sind sie angekommen, ist Heinz verschwunden. Die ...

Eine sehr zugerichtete Leiche, offensichtlich ein Ausländer, wird in Yang Than gefunden.
Die Schöllers wollen ihren Urlaub in Bangkok verbringen. Kaum sind sie angekommen, ist Heinz verschwunden. Die zuständige Reiseleiterin kann und will sich damit nicht beschäftigen. Zum Glück trifft Dagmar mit der pragmatischen Reiseleiterin Ute zusammen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Heinz und es entwickelt sich eine Freundschaft. Dann stößt auch noch die diebische und etwas skurrile Hermine dazu. Als Ute dann ihren Job verliert, müssen alle Frauen einsehen, dass sie ihr Leben ändern sollten.
Das Buch liest sich sehr angenehm und vermittelt einen tollen Eindruck von Bangkok. Die Mühlen mahlen dort anders als bei uns, dass muss auch Dagmar feststellen, als sie auf der Suche nach Heinz ist. Die Polizei zeigt nicht gerade motivierten Einsatz.
Die Personen sind sehr gut beschrieben. Dagmar hat ihren Mann immer umsorgt und sich darüber selbst ein wenig vergessen. Sie kann nicht gut alleine sein und hat deshalb an der unbefriedigenden Ehe festgehalten. Heinz hat sich durch seine Entscheidungen in seine jetzige blöde Situation gebracht und sieht nicht einmal ein, dass er sein Elend selbst verursacht hat.
Die kompetente Ute liebt ihr Einzelgängerleben und kann sich schlecht auf jemand anderen einlassen.
Hermine lockert mit ihrem Humor die Sache auf, aber ihr Verhalten nervte mich mit der Zeit nur.
Die Beteiligten an dieser Geschichte stehen vor einem Wendepunkt in ihrem Leben und müssen sich entscheiden, wie es weitergehen soll. Es war spannend mitzuerleben, wie sie sich mit der Situation zurechtfinden oder eben nicht.
Ein unterhaltsames Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Et kütt wie et kütt

Ich hatte mich jünger in Erinnerung
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Angekündigt wurde das Buch mit dem Hinweis „Lesebotox für die Frau ab 40“. Natürlich erfreut einen der Blick in den Spiegel ab einem gewissen Alter nicht mehr so, aber dass die Fältchen und Falten irgendwann ...

Angekündigt wurde das Buch mit dem Hinweis „Lesebotox für die Frau ab 40“. Natürlich erfreut einen der Blick in den Spiegel ab einem gewissen Alter nicht mehr so, aber dass die Fältchen und Falten irgendwann kommen, ist doch jedem bewusst. Auch dass die Männer lieber etwas jüngerem hinterherschauen, ist einem schon frühzeitig klar.
Was also bietet dieses Buch Neues? Eigentlich nichts! Entweder man nimmt das, was da mit einem geschieht, wie es ist und lässt sich nicht verrückt machen oder man kann mit den Erscheinungen nicht umgehen und dann hilft einem das Buch auch nicht weiter. Also eher kein Botox.
Das Buch bietet ein Sammelsurium von Episoden, die mehr oder weniger unterhaltsam sind und in denen man sich immer ein Stückchen wiederfindet. Wechseljahre, Männer, Diäten, Wehwehchen und vieles mehr werden hier mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Auch wenn einem das Buch bei all diesen Problemchen nicht weiterhilft, so ist es doch unterhaltsam und lässt sich schnell mal lesen.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Es trifft uns alle und man sollte es nicht so eng sehen.
Ein humorvoller Blick auf die Jahre jenseits der 40.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verrat im Zunfthaus

Verrat im Zunfthaus
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Die Apothekerin Adelina lebt Ende des 14. Jahrhunderts in Köln und ist mit dem Medicus Neklas verheiratet. Als sie mit ihrer Magd Franziska dem Zunfthaus einen Besuch abstattet, findet sie die fürchterlich ...

Die Apothekerin Adelina lebt Ende des 14. Jahrhunderts in Köln und ist mit dem Medicus Neklas verheiratet. Als sie mit ihrer Magd Franziska dem Zunfthaus einen Besuch abstattet, findet sie die fürchterlich zugerichtete Leiche der jungen Bela. Der Verlobte von Bela, ein Zunftmeister, verschwindet spurlos, bis er dann tot wieder auftaucht. Adelina kann nicht anders, sie muss ihre eigenen Ermittlungen anstellen. Dabei hat sie eigentlich alle Hände voll zu tun. Ihr Sohn Colin ist nämlich erst drei Monate alt und ihr Vater ist dement. Außerdem hat sich auch noch die Schwiegermutter angekündigt. Bedrohlich wird es für Adelina, als sie dann auch noch unter Verdacht gerät.
Dies ist der dritte Band um die Kölner Apothekerin Adelina. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, aber das ist nicht weiter schlimm, denn alles Notwendige aus den anderen Bänden wird sehr schön aufgegriffen.
Mir gefällt es immer wieder gut, Geschichten aus einer Zeit zu lesen, die so weit weg ist. In dieser Geschichte erfährt man sehr viel über das Leben in jener Zeit. Das wird sehr gut ergänzt durch diesen spannenden Kriminalfall.
Alle Charaktere sind sehr gut und lebendig beschrieben und ganz besonders Adelina ist mir ans Herz gewachsen.
Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Adelina weitergeht, denn sie wird es nicht lassen können, ihre Nase in Kriminalfälle zu stecken.
Ein wunderbarer historischer Krimi.