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Veröffentlicht am 15.09.2016

Kuckucksbrut

Kuckucksbrut
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Die Leiche einer jungen Frau wird auf einem historischen Richtertisch im Wald gefunden. Am Fundort findet die Polizei eine Tarotkarte. Sehr bald ist die Identität der Frau bekannt. Sie hat einen kleinen ...

Die Leiche einer jungen Frau wird auf einem historischen Richtertisch im Wald gefunden. Am Fundort findet die Polizei eine Tarotkarte. Sehr bald ist die Identität der Frau bekannt. Sie hat einen kleinen Sohn und lebt mit ihrer Familie in einem abgelegenen Dorf. Die Polizei kommt mit ihren Ermittlungen nicht recht weiter. Aber der Täter hat schon die nächste Frau aus dem Dorf ins Auge gefasst.
Dieses Buch ist der zweite Teil einer Reihe, aber es ist nicht zwingend notwendig, den ersten Band zu lesen. Obwohl Ich „Knochenfinder“ nicht gelesen habe, erhielt ich alle notwendigen Informationen in diesem Buch.
Das Buch liest sich flüssig und angenehm. Die Perspektiven wechseln und bringend Spannung in die Geschichte. So lernen wir auch die Gedankengänge des Täters kennen.
Die Polizistin Natascha Krüger ist sympathisch und glaubwürdig Sie hat ein gutes Gespür für Menschen. Neben der Polizistin lernen wir auch ein wenig die Privatperson Natascha kennen. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch beschrieben.
In einem Dorf wie Weißbach möchte ich nicht leben, denn die Bewohner sind misstrauisch gegenüber Zugezogenen, beobachten argwöhnisch alles und jeden und sind sehr drastisch im Durchsetzen ihrer Interessen. Auch gegenüber der Polizei zeigen sie sich sehr verschlossen.
Dass am Schluss nicht alle Fragen zu dem Ermittlerteam beantwortet sind, lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
Ein interessanter Krimi, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frauen gehen ihren Weg

Insel der blauen Gletscher
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Insel der blauen Gletscher
1907: Emilie kommt langsam in das heiratsfähige Alter. Ihre Tante Fanny soll sie in Berlin in die Gesellschaft einführen. Emilies Bruder Max kann den strengen Anforderungen des ...

Insel der blauen Gletscher
1907: Emilie kommt langsam in das heiratsfähige Alter. Ihre Tante Fanny soll sie in Berlin in die Gesellschaft einführen. Emilies Bruder Max kann den strengen Anforderungen des Vaters nicht gerecht werden. Nun soll er für seinen Professor bei einer Expeditionstour nach Norwegen Aufgaben übernehmen, fühlt sich der Aufgabe aber nicht gewachsen. So reist seine Schwester verkleidet als Max mit.
2013: Hanna muss feststellen, dass sie sich etwas vorgemacht hat und dass ihre Ehe längst nicht so perfekt ist, wie sie das angenommen hat. Ihr Mann tritt mit einer jüngeren Frau eine Weltreise an und informiert Hanna kurz mit einem Zettel. Die geschockte Hanna will ihr Leben nun selbst in die Hand nehmen und in ihrem früheren Job arbeiten. Von jetzt auf gleich reist sie nach Norwegen.
Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt. Lange hatte ich den Eindruck, ich lese parallel zwei Geschichten. Erst ziemlich am Ende gibt es eine Verknüpfung, die zwar schlüssig ist, die aber dennoch ruhig ein wenig ausführlicher sein dürfte.
Emilie entspricht so gar nicht den Vorstellungen, die ihre Mutter von einem wohlerzogenen Mädchen hat. Es fällt Emilie schwer, den Erwartungen gerecht zu werden, denn sie ist sehr direkt und hat ihren eigenen Kopf. Gut, dass ihre Tante Fanny sie unterstützt, als Emilie sie in Berlin besucht. So kann sie beweisen, dass eine beherzte Frau manchem Mann etwas vormachen kann.
Hanna hat sich ganz der Familie gewidmet. Als ihr Mann sie verlässt, erkennt sie, dass sie sich selbst aufgegeben hat. Nur kurz lässt sie den Schmerz zu, dann nimmt sie Ihr Leben in die Hand. Weil sich bei ihrem alten Arbeitgeber keiner gefunden hat, der die Berichterstattung von Spitzbergen übernehmen will, erhält Hanna gleich eine Chance und packt sie. In Norwegen lernt sie dann den sympathischen Kåre kennen, der ihr viel über die Landschaft und Geschichte Spitzbergens erzählen kann.
Zwei Frauen zu unterschiedlichen Zeiten, die sympathisch sind und sich durch das Schicksal nicht entmutigen lassen. Sie packen an und nehmen ihre Chancen wahr. Beide sind in diesem Buch authentisch dargestellt.
Der Schreibstil ist den dargestellten Zeiten angepasst und lässt sich angenehm flüssig lesen.
Die Landschaft war sehr schön beschrieben, so dass ich mich direkt dorthin versetzt fühlte. Auch über die Geschichte habe ich einiges erfahren und nebenbei auch über Umweltprobleme.
Ein unterhaltsamer Roman mit einem Schuss Romantik.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was wäre, wenn …

Ein guter Tag zum Leben
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Joe O‘Brien ist 44 Jahre alt, Ire, ein guter Ehemann, eine liebevoller Vater und mit Leib und Seele Polizist. Doch dann wird er vergesslicher und aufbrausender. Zunächst wird es auf den anstrengenden Beruf ...

Joe O‘Brien ist 44 Jahre alt, Ire, ein guter Ehemann, eine liebevoller Vater und mit Leib und Seele Polizist. Doch dann wird er vergesslicher und aufbrausender. Zunächst wird es auf den anstrengenden Beruf geschoben und dass sowas jedem mal passieren kann. Aber über die Jahre wird es schlimmer und als ihm dann häufiger etwas fällt, er die Akten auf der Dienststelle nicht mehr richtig bearbeiten kann und anfängt fürchterlich zu zappeln, kann man nicht mehr darüber hinwegsehen, dass irgendetwas nicht stimmt. Seine Frau Rosie schleppt ihn zu einer Untersuchung und ihm wird mitgeteilt, was er vermutlich hat: Chorea Huntington. Er kann damit nichts anfangen, doch Rosie holt sich ihre Informationen aus dem Internet. Erst zwei Monate später wird die Diagnose bestätigt. Aber nicht nur, dass Joe krank ist, jedes seiner vier Kinder hat eine fünfzigprozentige Chance ebenfalls betroffen zu sein. Es fällt Joe und Rosie schwer, die Kinder zu informieren und ihnen diese Bürde aufzuhalsen.
Zunächst fallen alle in eine Art Schockstarre, beobachten sich und die anderen, ob es schon Anzeichen für die Krankheit gibt. Jedes der Kinder versucht auf seine Weise mit der Nachricht umzugehen. Das enfant terrible Patrick bereitet der Familie weiterhin Sorgen. JJ und seine Frau Colleen müssen die traurige Nachricht in einem Moment verkraften, als eigentlich Freude angesagt ist. Meghan startet gerade ihre Ballett-Karriere. Doch am meisten trifft es Katie, die vor kurzem ihre große Liebe kennengelernt hat. Jedes der Kinder muss für sich entscheiden, will es wissen, ob es dieses „defekte“ Gen hat.
Während die Kinder mit ihren Ängsten fertig werden und überlegen müssen, ob sie sich dem Test unterziehen, verschlimmert sich Joes Zustand immer mehr. Er hat seine Gliedmaßen nicht mehr unter Kontrolle und kann seine Kräfte nicht mehr steuern. Die Ausübung seines geliebten Berufes ist nicht mehr möglich und tragen dazu bei, dass es zusätzliche Sorgen gibt, denn das amerikanische Sozialsystem ist ziemlich gnadenlos. Der starke Glaube geht der überforderten Rosie fast verloren. Joe plagen Schuldgefühle, weil er die Krankheit eventuell an seine Kinder weitergibt. Er, der sich immer als stark empfunden hat, überlegt ob seine Pistole nicht der Ausweg ist.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte die uns Lisa Genova erzählt aus verschiedenen Perspektiven erzählt, um auf diese Krankheit aufmerksam zu machen. Das Schicksal beutelt die Familie, aber sie steht zusammen und gibt nicht auf. Obwohl es eigentlich eine traurige Geschichte ist, gibt es aber auch immer wieder tröstliche und sogar auch witzige Momente.
Als Leser leidet man mit. Ich habe mich oft gefragt, ob ich mich testen lassen würde, wenn ich von dem Risiko erfahren würde. Ich weiß es nicht, denn wirklich sagen kann man das erst, wenn man betroffen ist.
Eine Geschichte, die tief unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beerenmännlein

Balau aus dem Blaubeerbusch
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Balau aus dem Blaubeerbusch
Ina will mit Oma Rosa Kuchen backen. Zwischen den Blaubeeren entdeckt sie etwas, das aussieht wie eine Beere, sich aber bewegt. Das kleine Männchen ist blau und heißt Balau. ...

Balau aus dem Blaubeerbusch
Ina will mit Oma Rosa Kuchen backen. Zwischen den Blaubeeren entdeckt sie etwas, das aussieht wie eine Beere, sich aber bewegt. Das kleine Männchen ist blau und heißt Balau. Es putzt mit einem Federhandschuh die Beeren, damit sie schön glänzen. Doch dass die Beeren in einem Kuchen landen sollen, gefällt dem kleine Wicht überhaupt nicht. Balau ist aus Versehen zwischen die Blaubeeren geraten, die Oma Rosa gekauft hat, weil er den Weg zurück zu seinem Wohnplatz nicht mehr finden konnte. Ina will nun helfen.
Das Buch ist wunderschön illustriert, so dass man die Geschichte anhand der Bilder gut nachvollziehen kann. Der Schreibstil ist kindgerecht und passend.
Das Buch ist für Kinder im Alter von 5 - 7 Jahren. Die erkennen gut, dass man manche Sachen nicht machen sollte. So darf Ina nicht ohne die Oma zu fragen weggehen. Sie schreibt zwar einen Zettel, lügt aber, als sie schreibt, dass die Beeren schlecht waren. Dennoch fanden sie es gut, dass Ina Balau helfen will. Sie ist auch sehr pfiffig, als sie den weg findet, weil Balau Federchen verloren hat. Trotzdem wäre es besser, wenn die Geschichte ein wenig gestrafft wäre, denn so geht die Aufmerksamkeit schnell verloren. Auch zum Selberlesen ist der Text etwas lang.
Dennoch ein schönes gestaltetes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Selbstmord oder Mord?

Verdammt lang tot
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Hauptkommissar Lukas Born wurde vom Dienst suspendiert, weil er einen Entführer bedroht hat, um das Entführungsopfer zu finden. Nun hat er sich mit seinem Hund Manolo auf einen Campingplatz am Niederrhein ...

Hauptkommissar Lukas Born wurde vom Dienst suspendiert, weil er einen Entführer bedroht hat, um das Entführungsopfer zu finden. Nun hat er sich mit seinem Hund Manolo auf einen Campingplatz am Niederrhein zurückgezogen, um seine Laufbahn als Privatdetektiv zu starten. Doch die Klienten laufen ihm nicht gerade die Bude ein, da bleibt Zeit sich um Fall von Wolle zu kümmern, der in einem Baggersee ertrunken ist. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Aber Lukas findet sehr schnell heraus, dass das unwahrscheinlich ist, denn Wolfgang »Wolle« Lodzinski war früher ein erfolgreicher Schwimmer.
Born wollte, dass Lukas für ihn etwas klärt, dass ihm sehr am Herzen lag. Da er todkrank war, hat er Hinweise gestreut, damit Lukas in seinem Sinne nachforscht. Doch das ist nicht so einfach.
Der Entführungsfall sorgte nicht nur für die Suspendierung, sondern auch für Eheprobleme, denn Lukas und seine Frau, die auch bei der Polizei ist, haben recht unterschiedliche Ansichten darüber, wie man zu Ergebnissen bei Ermittlungen kommt. Dass Julia Wolles Fall so schnell zu den Akten legt, spornt Lukas umso mehr an.
Lukas Born ist mir sympathisch. Er hat die Chance, in seinen Beruf zurückzukehren, aber er ist konsequent. Seine Ansicht ist, dass der Zweck notfalls die Mittel heiligt, und er lässt sich nicht verbiegen. Dumm ist nur, dass er dadurch ständig knapp bei Kasse ist. Er liebt seinen Sohn sehr, ist überglücklich, wenn er bei ihm ist, und weiß doch, dass der Junge bei der Mutter gut aufgehoben ist.
Der Schreibstil ist locker und lässt sich ungemein flüssig lesen. Ich komme aus dem Rheinland und fühlte mich von Anfang an zu Hause. So ist er, der Rheinländer. Lukas hat wirklich ein paar urige Typen auf dem Campingplatz und im Freundeskreis, die ihn bei seinen Recherchen unterstützen. Gut gefallen hat mir auch sein naseweiser Sohn.
Die Geschichte ist spannend bis zum schlüssigen Ende. Sie ist aber auch sehr humorvoll trotz des ernsten Hintergrundes. Wer also eine solche Mischung mag, der ist mit diesem Krimi bestens bedient.