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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2018

Traurige Realität

Das Weihnachtswunder
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Am Heiligenabend müssen die Eltern des kleinen Theo arbeiten. Während die Babysitterin eingeschlafen ist, versucht Theo den Weihnachtsbaum zu schmücken. Viele Kugeln sind zerbrochen, aber vier Christbaumanhänger ...

Am Heiligenabend müssen die Eltern des kleinen Theo arbeiten. Während die Babysitterin eingeschlafen ist, versucht Theo den Weihnachtsbaum zu schmücken. Viele Kugeln sind zerbrochen, aber vier Christbaumanhänger - ein Schaukelpferd, ein Rotkehlchen, einen Zinnsoldaten mit einer Trommel und ein Engelchen – sind einigermaßen heil. Dann schaut Theo aus dem Fenster, sieht eine Sternschnuppe und wünscht sich, nicht mehr alleine zu sein. Da werden die Figuren lebendig und so wird es doch noch ein schöner Abend für Theo.

Die Geschichte liest sich sehr flüssig und ist ganz nett, aber dass es eine Geschichte voller Herz und Magie sein soll, finde ich übertrieben. Mir fehlte das Geheimnisvolle, das Wundersame in dieser Weihnachtsgeschichte.

Der Schreibstil ist kindegerecht und verständlich. Die Illustrationen sind passend und gefallen mir sehr gut.

Was mir wenig gefallen hat ist, dass aus Geschenkgutscheinen unter dem Weihnachtsbaum ein riesiger Berg Geschenke wurde und dass die Sternschnuppe in Wirklichkeit nur ein Flugzeug war. Am traurigsten fand ich es, dass ein Kind am Heiligabend mit seinem Babysitter alleine ist, weil die Eltern arbeiten müssen und dass diese Babysitterin sich mit dem Handy beschäftigt hat, bis sie eingeschlafen ist. Soll das ein Weihnachtswunder sein? Es ist einfach nur sehr traurig.

Dies ist keine Weihnachtsgeschichte, die ich den Kleinen vorlesen würde in der geheimnisvollen und wundersamen Weihnachtszeit.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Honolulu King

Honolulu King
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Hardy Hardy ist fast achtzig Jahre alt, kommt aus Indonesien, hat aber einen großen Teil seines Lebens in den Niederlanden verbracht. Früher einmal gehörte er zu den „Honolulu Kings“, die mit ihrer hawaiianischen ...

Hardy Hardy ist fast achtzig Jahre alt, kommt aus Indonesien, hat aber einen großen Teil seines Lebens in den Niederlanden verbracht. Früher einmal gehörte er zu den „Honolulu Kings“, die mit ihrer hawaiianischen Musik ziemlich erfolgreich waren. Heute führt er einen Imbiss mit indonesischem Essen. Er und seine Familie mussten während des zweiten Weltkrieges Schreckliches erdulden. Zeitlebens hat Hardy die Japaner dafür verantwortlich gemacht und noch immer ist sein Hass vorhanden.
Ich habe mich mit diesem Buch sehr schwergetan. Es werden eine Menge Themen angerissen, wie Freimaurer, Rassismus, Schuld, Liebe, Demenz und Musik.
Hardy war mir nicht so besonders sympathisch, auch wenn er mir manchmal leidtat. Sein offener Rassismus ging mir zu weit. Schön fand ich allerdings, wie liebevoll er zu seiner dementen Frau Christina ist und ihr das Leben schön machen will.
Er und seine Freunde hängen im Imbiss ihren Erinnerungen nach und träumen davon, noch einmal einen Gig zu haben. Kasetten mit Aufnahmen zeugen von dem brutalen Geschehen in der Vergangenheit. Als er den Freimaurern beitritt, erfahren wir seine traumatischen Erlebnisse.
Hardys Tochter Aswani hat kein Verständnis für ihren Vater. Sie kommt mir ziemlich gefühlskalt vor. Synne, die Enkelin, liebt ihren Großvater und ist gerne in seinem Imbiss. Aber sie muss auch noch ihren Weg finden.
Die Geschichte plätscherte so dahin und konnte mich daher auch nicht mitreißen. Obwohl so viel Dramatisches und so viel Leid in der Geschichte steckt, fehlt mir der Spannungsbogen. Am Ende bleiben für mich nur offene Fragen.
Es war wirklich nicht mein Buch.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Nicht packend

Das einfache Leben
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Die Schwestern Adele und Elisabeth Kohlbrenner sind in Dachsberg im Südschwarzwald groß geworden. In den sechziger Jahren – zur Zeit des Wirtschaftswunders – verlassen sie das Dorf. Sie erhofften sich ...

Die Schwestern Adele und Elisabeth Kohlbrenner sind in Dachsberg im Südschwarzwald groß geworden. In den sechziger Jahren – zur Zeit des Wirtschaftswunders – verlassen sie das Dorf. Sie erhofften sich ein besseres und interessanteres Leben weit weg in der Stadt. Aber das Leben hat Ihre Hoffnungen und Träume nicht Wirklichkeit werden lassen. Nach dem Tod von ihrem Geliebten Dietrich hat Elisabeth nichts in Bonn halten können, aber auch Adele, die Prinzessin, ist aus Hamburg für eine Auszeit in ihren Heimatort gekommen. Sie beschließen einen alten Traum zu verwirklichen und einen Rosengarten anzulegen. Dafür wollen sie ausgerechnet das kontaminierte Gelände nutzen, wo die Verpackungsfirma ihres verstorbenen Bruders stand, die nach einem Umweltskandal schließen musste. Obwohl jeder, der ein wenig Ahnung hat, ihnen abrät, dass das Gelände für Rosen ungeeignet ist – zu hoch, zu steinig -, machen die beiden unbeirrt weiter. Je mehr Gegenwind sie verspüren, umso weniger wollen sie sich abbringen lassen.
Obwohl dieses Buch recht wenige Seiten hat, habe ich ziemlich lange gebraucht, um durchzukommen. Die Geschichte konnte mich nicht packen und die Menschen blieben mir fremd. Auch mit den Schwestern konnte ich wenig anfangen. Sie hatten nichts, was mich dazu brachte mit ihnen zu fühlen und auch nichts, an dem ich mich reiben konnte. Dabei wirkte das Prinzesschen Adele ein wenig interessanter als Elisabeth, denn sie hat es faustdick hinter den Ohren. Die Geschichte hat durchaus Potenzial, wenn nur nicht alles so trocken und leidenschaftslos erzählt würde. Es ist mir schwergefallen, das Buch bis zu Ende zu lesen.
Ich bin etwas enttäuscht, denn die Buchbeschreibung hatte vielversprechend geklungen.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Nur Satire?

DONALD TRUMP UND DAS HAARTEIL DES GRAUENS
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Seit geraumer Zeit ist er weltweit in aller Munde: Donald Trump. Beim Lesen dieses Buches erfahren wir, dass Donald Trump früher einmal ein selbstloser Wohltäter und Menschenfreund gewesen ist. Doch leider ...

Seit geraumer Zeit ist er weltweit in aller Munde: Donald Trump. Beim Lesen dieses Buches erfahren wir, dass Donald Trump früher einmal ein selbstloser Wohltäter und Menschenfreund gewesen ist. Doch leider wurde er eines Tages von einem hinterhältigen Gehirnparasit befallen, der sich als Haarteil auf seinem Kopf festgekrallt hat. So wurde aus dem bescheidenen Mann ein Egomane, der wütet und rücksichtlos handelt. Dann will dieser fremdgesteuerte Mensch auch noch Präsident der USA werden. Ein fall für den ausgebrannten Dokumentarfilmer Michael Moore, der das Geheimnis der merkwürdigen Frisur ergründen und die Bürger der USA vor solch einem Präsidenten und der damit zusammenhängenden fürchterlichen Zukunft bewahren will.
Diese Satire liest sich gut und flüssig. Man kann über die abstrusen Begebenheiten lächeln und eventuell lauthals lachen, aber oft bleibt einem auch das Lachen im Hals stecken. Trumps Einwanderungspolitik betrifft auch deutsche Schäferhunde, und die Mexikaner erhöhen freiwillig die Mauer, weil sie die flüchtenden Amerikaner nicht haben wollen.
Wer groteske Geschichten mag, wird vielleicht seinen Spaß mit dem Buch haben, mich hat es allerdings nicht so begeistert, denn die Wirklichkeit scheint die beste Satire zu sein.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Midlife-Crisis oder Unsympath

Odessa Star
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Fred, 47 Jahre alt, steckt in der Midlife-Crisis. Alles langweilt ihn. Die Ehe ist nicht mehr das, was sie mal war. Der pubertierende Sohn nervt. Die alte Dame, die mit ihrem Hund im Erdgeschoss wohnt, ...

Fred, 47 Jahre alt, steckt in der Midlife-Crisis. Alles langweilt ihn. Die Ehe ist nicht mehr das, was sie mal war. Der pubertierende Sohn nervt. Die alte Dame, die mit ihrem Hund im Erdgeschoss wohnt, stört ihn auch. Wegen des Hundes stinkt es im ganzen Haus.
Dann gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Klassenkameraden Max, der ein aufregendes, aber auch ein kriminelles Leben führt. Max tritt rücksichtslos auf und hat die tollsten Frauen. Fred beneidet Max, der scheinbar alles das hat, was Fred sich heimlich wünscht. Als Fred von seiner furchtbaren Nachbarin erzählt, ist diese kurz darauf verschwunden. Dafür soll sich Fred revanchieren. Da Max den Moderater von "Wer wird Millionär" in der Hand hat, soll Fred dort mitspielen und 10 Millionen gewinnen, von denen Max allerdings 9 Millionen für sich beansprucht.
Dann wird Max vor dem Restaurant erschossen, während Fred auf der Toilette war. Ein Erlebnis, dass ihn zum Nachdenken bringt.
Der Roman hat viele Rückblenden, wenn sich Fred an frühere Zeiten erinnert. Er ist ein unsympathischer Mann, wenig tolerant und sehr ich-bezogen.
Obwohl manches witzig geschrieben ist, konnte ich mich mit dem Buch nicht anfreunden. Zu wenig Thriller, zu wenig Handlung, dafür aber zu viel absurde Gedanken.