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Veröffentlicht am 04.05.2024

Drei Frauenschicksale am Haff

Unter dem Moor
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Die Ärztin Nina fühlt sich ausgebrannt und spürt, dass sie so nicht mehr weiter machen kann. Sie kündigt und reiste mit ihrer Hündin Ayla an die Ostsee. Ayla gräbt bei einem Spaziergang menschliche Knochen ...

Die Ärztin Nina fühlt sich ausgebrannt und spürt, dass sie so nicht mehr weiter machen kann. Sie kündigt und reiste mit ihrer Hündin Ayla an die Ostsee. Ayla gräbt bei einem Spaziergang menschliche Knochen aus.
Gine ist im Jahr 1936 erst vierzehn Jahre alt, als sie zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt wird und dort Schreckliches erlebt.
Die zwanzigjährige Sigrun lebt 1979 in der DDR. Sie versucht angepasst unter dem Radar der Stasi zu bleiben und doch träumt sie davon, dieser Einengung zu entkommen.
Die Autorin Tanja Weber verwebt die Handlungsstränge über drei sehr unterschiedliche Frauen, die zu verschiedenen Zeiten leben, zu einer interessanten und spannenden Geschichte. Das Cover passt hervorragend zum Buch und gibt die verschwommene Moorlandschaft im Nebel wieder. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und die Gegend am Stettiner Haff ist schön bildhaft beschrieben.
Auch die Protagonistinnen sind gut und authentisch dargestellt. Ich mochte sie alle drei, besonders aber hat mich das Schicksal von Gine berührt. Ich konnte mich gut in ihre Gedanken, Sehnsüchte, aber auch ihre Ohnmachtsgefühle hineinspüren. Aber auch die anderen Charaktere sind glaubhaft dargestellt.
Ich wollte natürlich wissen, was diese unterschiedlichen Frauen miteinander verbindet, aber erst so nach und nach werden Zusammenhänge aufgedeckt, so dass es spannend bleibt.
Mich hat diese Geschichte von Anfang an gefesselt und ich kann den Roman zur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Opfer des Krieges

Wo die Asche blüht
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Ein Krieg hinterlässt immer viele Opfer. In diesem Roman geht es um ganz besondere Opfer, nämlich die, die aus einer Beziehung zwischen vietnamesischen Frauen und amerikanischen Soldaten entstanden sind. ...

Ein Krieg hinterlässt immer viele Opfer. In diesem Roman geht es um ganz besondere Opfer, nämlich die, die aus einer Beziehung zwischen vietnamesischen Frauen und amerikanischen Soldaten entstanden sind. Sie können nicht für ihr Dasein, werden aber verachtet.
Die Schwestern Trang und Quỳnh gehen in die Stadt, um als Barmädchen zu arbeiten. So wollen sie ihre Eltern unterstützen, die hochverschuldet sind und kaum genug zum Leben haben. Wie es ihnen dort ergeht, darf die Familie nicht wissen. Trang lernt einen amerikanischen Soldaten kennen und das bleibt nicht ohne Folgen.
Phong wurde einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt. Nun möchte er mit seiner Familie in die USA auswandern, denn als Kind einer Vietnamesin und eines Amerikaners hat er es sehr schwer. Doch er erhält kein Visum, denn man verlangt einen Beweis, dass sein Vater Amerikaner ist.
Der einstige Hubschrauberpilot Dan ist ein Veteran, der auch nach vierzig Jahren immer noch unter dem Trauma leidet, das der Krieg ihm zugefügt hat. Er reist zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt, wo er einst die schwangere Kim zurückgelassen hat.
Dies ist ein beeindruckender Roman, der mich auch sprachlich angesprochen hat. Die Autorin beschreibt deutlich und sehr realistisch die Folgen des Krieges und was er mit den Menschen macht.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
Am Ende werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt.
Mir hat dieser bewegende Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Kinder auf der Flucht

Der Wind kennt meinen Namen
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Wien 1938: Nach der Pogromnacht trifft Rachel Adler eine schwere Entscheidung. Sie will ihren 6-jährigen Sohn Samuel retten und lässt ihn mit einem Kindertransport aus dem von den Nazis besetzen Österreich ...

Wien 1938: Nach der Pogromnacht trifft Rachel Adler eine schwere Entscheidung. Sie will ihren 6-jährigen Sohn Samuel retten und lässt ihn mit einem Kindertransport aus dem von den Nazis besetzen Österreich nach England reisen und hofft, dass sie sich später wieder sehen. Doch es kommt anders.
Rund 80 Jahre später werden 7-jährige Anita Díaz und ihre Mutter bei der Flucht von El Salvador in die USA getrennt, da die amerikanische Regierung rigoros vorgeht. Anita kommt in ein Lager für unbegleitete Minderjährige. Sie flüchtet sich in eine Fantasiewelt.
Ich habe schon einige Romane von Isabelle Allende gelesen und sie hat mich jedes Mal mit ihren Geschichten packen können. Auch dieser ergreifende Roman hat mich wieder begeistert. Kinder sind in besonderem Maße Leidtragende, wenn die politisch Mächtigen ihre Entscheidungen treffen. Obwohl zwischen den beiden Handlungssträngen eine lange Zeit liegt, hat sich wohl nicht viel verändert.
Die Entscheidung Rachel Adlers, sich von ihrem Sohn zu trennen, zeugt von ihrer Liebe. Doch das wird nicht nur sie verfolgen. Auch ihr Sohn Samuel hat es nicht leicht. Er wird ein Leben lang darunter leiden, dass er seine Mutter nie mehr wiedergesehen hat. Die Trennung und die Ungewissheit, was mit ihr geschehen ist, belastet ihn. Genauso erschütternd aber ist auch das Schicksal der kleinen Anita, die durch gnadenlose Entscheidungen von Politikern von ihrer Mutter getrennt wird. Auch Anita kann die Trennung nicht verwinden. Glücklicherweise aber gibt es Menschen, denen derartige Schicksale nicht egal sind und die versuchen zu helfen.
Es ist ein wundervoller und berührender Roman, der zum Nachdenken anregt und den ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Eine Familie mit Geheimnissen

Meeresfriedhof
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Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Schiff der Hurtigroute von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Viele Menschen sterben dabei, auch der Reeder Thor „Store“ Falck. Seine Frau Vera und der kleine ...

Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Schiff der Hurtigroute von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Viele Menschen sterben dabei, auch der Reeder Thor „Store“ Falck. Seine Frau Vera und der kleine Sohn Olav werden aber gerettet. Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Sie hat sich kurz zuvor das Testament aushändigen lassen, das ebenfalls spurlos verschwunden ist. Olav macht sich Sorgen um das Erbe. Außerdem wurden Veras Memoiren vor Jahren vom Staatsschutz einkassiert. Olavs Tochter Alexandra, genannt Sasha, will die Wahrheit herausfinden, auch wenn sie damit ihrem Vater auf die Füße tritt.
Dies ist er erste Band aus der Falck-Saga-Reihe. Ich lese sehr gerne Thriller und mir hat dieses Buch gefallen, aber ich würde es eher nicht ins Genre Thriller einordnen. Der Erzählstil gefällt mir gut, auch wenn die volle Aufmerksamkeit beim Lesen gefordert ist, denn die Handlung ist komplex und die Handlungsorte und Zeiten wechseln immer wieder. Außerdem gibt es recht viele Personen, die auseinandergehalten werden müssen, doch da hilft der Familienstammbaum am Anfang des Buches.
Früher besaß die Familie Falck eine Reederei. Nun führt Olav Falck die einflussreiche Saga-Stiftung. Neben dem reichen Zweig der Familie in Oslo gibt es aber noch einen verarmten Teil in Bergen. Olav sorgt sich, dass seine Mutter das Testament geändert und die Familie in Bergen bedacht hat. So wirklich sympathisch war mir niemand in der Familie, aber genau das macht es interessant. Wie in vielen reichen Familien geht es auch hier um Macht und Geld. So kommt es auch zu Zwistigkeiten zwischen den Familienmitgliedern aus Oslo und Bergen. Jeder hat seine eigenen Interessen, die ihn antreiben. Sasha möchte die Wahrheit herausfinden und holt sich dazu die Unterstützung des norwegischer Soldaten John Omar Berg, der für den Geheimdienst gearbeitet hat und lange in einem Gefängnis im Irak gewesen war.
Zwischendurch gab es Wendungen, die mich überraschten, aber manches war auch vorhersehbar.
Mir hat diese komplexe und spannende Geschichte gut gefallen und ich bin gespannt, wie es mit den Falcks weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Schneewittchen musste sterben

Norderney Mord. Ostfrieslandkrimi
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Kommissarin Fenna Hansen ist gerade erst auf Norderney angekommen, als sie schon ihren ersten Mordfall hat. Eine junge Frau in einem Schneewittchen-Kostüm wurde auf der Bürgermeisterwiese erschlagen. Kurz ...

Kommissarin Fenna Hansen ist gerade erst auf Norderney angekommen, als sie schon ihren ersten Mordfall hat. Eine junge Frau in einem Schneewittchen-Kostüm wurde auf der Bürgermeisterwiese erschlagen. Kurz vor ihrem Tod hatte die Frau an einem Fotoshooting im Rahmen der Wahl zur Miss Norderney teilgenommen. Bei den anderen Teilnehmerinnen hatte sich Paula Friese ziemlich unbeliebt gemacht, denn sie war der Meinung, dass nur sie als Einheimische ein Recht auf den Titel hatte. Aber ist das ein Motiv? Bei ihren Befragungen erfahren Fen und ihr Kollege Henning Petersen, dass angeblich auch verbotene Diätpillen im Spiel gewesen sein sollen. Aber die Obduktion bringt etwas zum Vorschein, was dem Fall eine brisante Wendung gibt.
Dies ist der Auftaktband der Reihe „Die Inselpolizisten“. Es hat Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen.
Fenna Hansen ist mit Henning Petersen nach ihrer Ausbildung auf Streife unterwegs gewesen. Erst ging er nach Norderney, dann holte er Fenna nach. Doch kaum ist sie angekommen, wird sie schon verletzt. Dabei hatte Henning extra gesagt, dass sie keine Alleingänge unternehmen soll, denn er achtet streng darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden. Aber sonst versteht er sich gut mit Fen, was man auch an den lockeren Gesprächen der beiden feststellen kann. Aber zum Thema Privatleben sind beide ziemlich verschlossen.
Norderney ist voll auf Tourismus ausgerichtet und will den Urlaubern viel Unterhaltung bieten. Daher gibt es auch diese Misswahl, die von Sponsoren, der Leiterin Anne Schräder und auch den Teilnehmerinnen verbissen ernst genommen wird. Unter den Teilnehmerinnen herrscht Zickenkrieg, an dem die ehrgeizige Paula nicht ganz unschuldig war. Musste sie deshalb sterben?
Die Ermittlungen kommen nicht so recht voran, denn Verdächtige gibt es, aber sie haben ein Alibi. Also muss Fen mal wieder nicht ganz vorschriftsgemäß ihre Fühler ausstrecken.
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.

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