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Veröffentlicht am 28.06.2022

Eine toxische Freundschaft

Sieben Lügen
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Marnie und Jane sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Als Jane dann ihren Partner verliert, möchte sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen, doch die will lieber mit ihrem Partner Charles zusammen sein. ...

Marnie und Jane sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Als Jane dann ihren Partner verliert, möchte sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen, doch die will lieber mit ihrem Partner Charles zusammen sein. Jane bestätigt gegen ihre wirkliche Überzeugung, dass Charles und Marnie gut zusammenpassen. Doch wo eine Lüge ist, gibt es bald weitere. Jane kennt keine Skrupel. Sie lügt nicht nur weiter, sondern geht auch über Leichen, um mit Marnie zusammen zu sein.
Eigentlich ist diese Geschichte von der Grundidee spannend. Trotzdem hat sie mich nicht so richtig gepackt.
Das Buch hat sieben Abschnitte und jeder steht für eine Lüge. Leider steht jede Lüge für sich. Ich hatte erwartet, dass jede weitere Lüge verhindern soll, dass die vorangegangenen vertuscht werden sollten. Dem ist nicht so.
Marnie und Jane sind unterschiedlich, aber schon lange befreundet. Jane hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Familie, daher bedeutete die Freundschaft zu Marnie ihr sehr viel. Es gab sie nur noch im Doppelpack. Doch dann wurden sie älter und hatten ihre Beziehungen. Schon bald ist Jane wieder alleine, da ihr Partner stirbt. Sie erwartet von Marnie, dass diese sie auffängt und für sie da ist, doch Marnie hat andere Pläne. Es ist keine Freundschaft auf Augenhöhe, denn Jane ist von Marnie besessen und will sie für sich.
Für mich war dieses Buch definitiv kein Thriller. Mir fehlte die Spannung bei dieser etwas langatmigen Geschichte. So wurde Potential verschenkt.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Man kann niemandem trauen

Fabrik der Schatten
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Der Zug braucht nur noch etwa eine halbe Stunde bis Wiesbaden. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück und mehrere Menschen sterben. In Bonn wird ein Student erschossen und bei der Abholung von Flugzeugen ...

Der Zug braucht nur noch etwa eine halbe Stunde bis Wiesbaden. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück und mehrere Menschen sterben. In Bonn wird ein Student erschossen und bei der Abholung von Flugzeugen aus Elsass-Lothringen gibt es auch einen Toten. Für den Leiter der Abteilung Spionage Frankreich, Major Albert Craemer, sind das merkwürdige Vorgänge und er geht mit seiner Assistentin Lena Vogel der Sache nach. Was haben die Vorgänge miteinander zu tun? Wer steckt dahinter und was sind die Motive? Obwohl Craemer das verdächtig findet, ahnt er dennoch nicht, in was für ein Wespennest er sticht.
Mir hat dieser Kriminalroman gut gefallen. Es geht gleich dramatisch los. Der Schreibstil ist gut zu lesen, bleibt aber immer ein wenig distanziert.
Die Charaktere sind interessant und gut gezeichnet. Craemer wird nicht ganz voll genommen, da er seine Laufbahn bei der Polizei begonnen hat. Aber er ist zielstrebig und gebildet und geht auch außergewöhnliche Wege, um sein Ziel zu erreichen. Das hat er auch bei der Auswahl seiner Mitarbeiterin bewiesen. Lena Vogel hat auch immer gewusst, was sie will, auch wenn es nicht immer leicht für sie war. Für alle Fälle hat sie stets ihren Schirm dabei, der nicht nur bei Regen gute Dienst leistet. Sie ist gewieft und mutig und weiß die Waffen einer Frau einzusetzen. Ihr Vorgesetzter hat Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Der Pilot Gustav Nante wird auch vom Geheimdienst eingespannt und soll Lena unterstützen, dabei stellt er sich geschickt an.
Das Militär spielt zu jener Zeit eine große Rolle und entsprechend unterwürfig waren viele Menschen, sobald die Obrigkeit etwas wollte.
Es gab immer wieder neue Wendungen, so dass ich zwar einige Verdächtige recht früh ausgemacht hatte, aber nicht wirklich erkennen konnte, was hinter allem steckt. So blieb es spannend bis zum Schluss.
Mir hat dieser historische Kriminalroman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Was ist mit Poppy?

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Die Influencerin Lotte Wiig präseniert ihre zweijährige Tochter Poppy ständig in den Medien. Dann ist das Mädchen plötzlich verschwunden. Die Bekanntheit von Mutter und Tochter macht die Ermittlungen natürlich ...

Die Influencerin Lotte Wiig präseniert ihre zweijährige Tochter Poppy ständig in den Medien. Dann ist das Mädchen plötzlich verschwunden. Die Bekanntheit von Mutter und Tochter macht die Ermittlungen natürlich sehr schwierig. Als Emer Murphy von der Entführung des Mädchens erfährt, entschließt sie sich der Sache nachzugehen, obwohl sie krankgeschrieben ist. Sie setzt sogar die Psychopharmaka ab, um ihre Intuition spüren zu können und begreift, dass bei dem Fall nichts so ist wie es scheint. Außerdem wird sie an etwas erinnert, das sie längst vergessen wollte.
Es ist eine spannende Geschichte und der Schreibstil sehr fesselnd.
Ich muss sagen, dass ich nicht verstehen kann, wie Menschen ihr ganzes Leben in den sozialen Medien allen anderen zugänglich machen können. Noch weniger verstehe ich, wie man sein Kind auf diese Weise vermarkten kann. Nun gut, das ist meine Meinung. Doch diese Öffentlichkeit birgt auch Gefahren.
Lotte ist für mich nicht so ganz fassbar. Einerseits präsentiert sie sich der ganzen Welt, andererseits zeigt sie auch paranoide Züge. Als sie gestalkt werden, gibt es bei ihr Zweifel, doch ihr Mann Jens sieht die steigenden Klicks, die Geld bringen.
Kommissarin Emer Murphy hat auch ihr Päckchen zu tragen. Dieser Fall aber bringt sie dazu, sich in die Arbeit zu stürzen, obwohl das riskant für sie ist. Sie und ihr Kollege Mons Tidemand müssen in viele Richtungen ermitteln. Da gibt es den Stalker, Pädophile könnten dahinterstecken, aber auch die Familienmitglieder scheinen alle etwas zu verbergen. Die Klärung ist also nicht einfach.
Immer wieder gibt es neue Wendungen, so dass man sich bis zum Schluss nicht sicher sein kann, was hinter allem steckt.
Mir hat dieser spannende Thriller gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Das Fundbüro der verlorenen Träume

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Ein großer Verlust hat Dot mächtig zugesetzt. Sie vergräbt sich in ihre Arbeit im Londoner Fundbüro und lässt sonst niemanden an sich heran. Wenn sie einem Besitzer etwas zurückgeben kann, macht sie das ...

Ein großer Verlust hat Dot mächtig zugesetzt. Sie vergräbt sich in ihre Arbeit im Londoner Fundbüro und lässt sonst niemanden an sich heran. Wenn sie einem Besitzer etwas zurückgeben kann, macht sie das zufrieden. Als Mr Appleby bei ihr nachfragt, ob eine Tasche abgegeben wurde, die ihm viel bedeuten würde, da sie ein Andenken an seine verstorbene Frau enthält, setzt Dot alles daran, dem Mann zu helfen. Doch sie hatte nicht gedacht, dass sie dabei sich selbst und ihr Leben wiederfindet.
Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch, doch ich musste feststellen, dass sie zu hoch waren. Ich hatte gedacht, dass ich mehr über die persönlichen und gefühlvollen Schicksale der Besitzer der Fundsachen erfahre. Doch während die Dinge ausführlich (mir zu ausführlich!) beschrieben wurden, kommen die Episoden der Menschen zu kurz. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen.
Dot war mir nicht besonders sympathisch und kam mir die ganze Zeit nicht richtig nahe. Mein erster Eindruck war der einer etwas älteren Person, die mit dem Verlust des Lebenspartners nicht fertig wurde. Doch es ist alles ganz anders. Das Schicksal meint es nicht immer gut mit Dot, aber sie fühlt sich schuldig für etwas, das nicht in ihrer Verantwortung lag. Ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Ihre Einsichten kamen für mich etwas spät. Dagegen hat mich die Liebesgeschichte von Mr. Appleby berührt und ich hätte gerne noch mehr erfahren. Auch die anderen Personen hatten kaum Tiefe.
Mich hat diese etwas traurige Geschichte nicht packen können.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Aufbruch in ein neues Leben

Fishergirl's Luck
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Jahrelang hatte Anna ihrem Freund Geoff, einem Koch und Restaurantbesitzer, zugearbeitet. Doch nun hat sie einen Schlussstrich gezogen und sich etwas unüberlegt ein kleines Häuschen in Crovie, einem winzigen ...

Jahrelang hatte Anna ihrem Freund Geoff, einem Koch und Restaurantbesitzer, zugearbeitet. Doch nun hat sie einen Schlussstrich gezogen und sich etwas unüberlegt ein kleines Häuschen in Crovie, einem winzigen Fischerdorf am Moray Firth in Schottland, gekauft. Ihre erste Begegnung dort ist nicht gerade freundlich, doch nicht alle Bewohner sind so abweisend. Anna will ein paar Wochen abschalten und überlegen, wie es weitergehen soll. Aber sie wird so freundlich aufgenommen, dass sie sich schon bald sehr wohlfühlt. Auch verspürt sie wieder Lust aufs Kochen. Sie beschließt, in einem Pop-Up Restaurant nur wenige Gäste zu beköstigen. Ihre Gäste sind begeistert und empfehlen sie weiter. Anna spürt, wie viel Freude das Kochen ihr bereitet, und auch die Menschen in dem kleinen Ort wachsen ihr ans Herz. Eigentlich möchte sie gar nicht mehr weg.
Es ist eine richtige Wohlfühlgeschichte, die uns Sharon Gosling erzählt. Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen.
Obwohl Anna in der Ausbildung schon besser war als Geoff, hat sie sich ihm untergeordnet. Er hat beruflich und privat bestimmt, wo es lang geht. Ich habe Anna nicht verstanden, dass sie sich zig Jahre so klein gemacht hat. Auch nach der Trennung verhält sie sich nicht vernünftig. Sie kauft das Haus, ohne es je gesehen zu haben, weil die finanziellen Mittel dafür gerade reichen. Doch nun wird sie bald vierzig und ahnt nicht, dass das Leben noch einige Überraschungen für sie bereithält. Es hat mir gefallen, wie die Menschen in Crovie zusammenhalten, wenn’s brenzlig wird. Pat und Frank, Ronda und noch andere sind freundlich und hilfsbereit. Dann ist da noch der Neuseeländer Liam, der Anna auf andere Gedanken bringt. Besonders mochte ich aber die beiden Roberts, den alte Robbie, der gar nicht so alt ist, und seinen zehnjährigen Sohn, der ein Faible für Delfine hat und sie schützen will. Nur Douglas McKean ist ein alter sturer Griesgram, der darauf beharrt, dass das Fishergirl's Luck ihm gehört. Aber auch die Vorbesitzerin des Hauses spielt immer eine Rolle, obwohl sie längst verstorben ist.
Natürlich kommt es, wie es kommen muss und Anna findet heraus, was sie wirklich will.
Mich hat dieser wundervolle Roman sehr gut unterhalten.

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