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Veröffentlicht am 05.08.2024

Ungewöhnliche Geschichte

Nachtleben
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Anna und Anno kennen sich seit ihrer Jugend. Sie werden ein Liebespaar und dann stirbt Anno bei einem tragischen Unfall. Anna versucht das Leben zu führen, welches sie gemeinsam führen wollten, wie sie ...

Anna und Anno kennen sich seit ihrer Jugend. Sie werden ein Liebespaar und dann stirbt Anno bei einem tragischen Unfall. Anna versucht das Leben zu führen, welches sie gemeinsam führen wollten, wie sie es sich versprochen haben. Doch das führt sie an die Grenzen ihres Verstandes.
Aber nicht nur Anna wird an diese Grenzen geführt, auch ich habe mich mit der herausfordernden Geschichte schwergetan. Ich schätze Sabin Tambrea als Schauspieler. Mein erster Gedanke war daher: Wieder mal ein Schauspieler, der sich als Schriftsteller versucht, ob das wohl gelingt? Sowohl die Geschichte selbst, als auch der Schreibstil haben es mir nicht leicht gemacht. Ich denke, dass dieses ungewöhnliche Buch polarisieren wird.
Ich kann Annas Verlust nur zu gut nachvollziehen, doch wie sie sich an das gemeinsame Leben mit Anno klammert und dabei die Wirklichkeit ausblendet, das ist mir unbegreiflich. Daher hat mich das Buch nicht packen können. Doch es hat mir wieder einmal bewusst gemacht, dass man jeden Moment mit anderen Menschen bewusst annehmen und auskosten sollte.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Ein persönlicher Fall für Janosch Janssen

Totes Moor
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Wanderer machen im Moor einen grausigen Fund. Dort liegt die Leiche einer jungen Frau, die – wie sich später herausstellt – vor vielen Jahren nach einer Abiparty spurlos verschwand. Dieser Fall wird für ...

Wanderer machen im Moor einen grausigen Fund. Dort liegt die Leiche einer jungen Frau, die – wie sich später herausstellt – vor vielen Jahren nach einer Abiparty spurlos verschwand. Dieser Fall wird für Kommissar Janosch Janssen sehr persönlich, denn die Tote war seine Jugendliebe. Sein Vater wurde damals verdächtigt und beging unter dem Druck Suizid. Janosch will nun beweisen, dass sein Vater unschuldig war und muss dafür mit Kriminaloberrätin Diana Quester zusammenarbeiten, die damals an den Ermittlungen beteiligt war und die Janosch für den Freitod seines Vaters verantwortlich macht.
Dieser Krimi lässt sich schön flüssig lesen. Er spielt in dem fiktiven Ort Grimmbach in der Rhön. Die Atmosphäre der Gegend ist gut eingefangen. Einerseits wird die Ermittlungsarbeit heute beschrieben, andererseits erfahren wir aber auch, was zur Zeit von Matildas Verschwinden geschah.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Janosch Janssen ist in seinen Heimatort zurückgekehrt, um seine Mutter zu unterstützen, die nicht mehr alleine leben kann. Für ihn ist dieser Fall etwas Besonderes, denn er trifft ihn ganz persönlich. Von den Ermittlungen will er sich nicht fernhalten und geht der Sache auf eigene Faust nach. Diana Quester hat ihre Karriere im Blick und dieser alte Fall passt ihr so gar nicht ins Konzept. Sie holt Janosch dann zwar notgedrungen ins Team, mag seine Alleingänge aber nicht. Diana ist mir nicht wirklich sympathisch, während ich Janosch gleich mochte. Aber wenigstens erkennt Diana, dass Janosch ein fähiger Polizist ist.
Nicht jeder in der Gegend ist daran interessiert, dass in der Vergangenheit herumgestochert wird. Immer wieder gibt es Wendungen in dem Fall, welche die Spannung aufrechthalten.
Mir hat dieser eher ruhig verlaufende, aber dennoch spannende Krimi gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Der Ruf des Goldes

Feuerjagd
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Cal Hooper kannte ich schon aus dem Roman „Der Sucher“. Der Ex-Cop aus Chicago hat sich in dem kleinen irischen Dorf Ardnakelty niedergelassen und betreibt dort eine Schreinerei. Anfangs waren die Bewohner ...

Cal Hooper kannte ich schon aus dem Roman „Der Sucher“. Der Ex-Cop aus Chicago hat sich in dem kleinen irischen Dorf Ardnakelty niedergelassen und betreibt dort eine Schreinerei. Anfangs waren die Bewohner des Ortes ihm gegenüber ziemlich misstrauisch, aber nun ist er akzeptiert. Er kümmert sich um die fünfzehnjährige Trey, die ihren Bruder verloren hat und ihm in der Schreinerei hilft. Doch dann taucht Treys Vater Johnny Reddy wieder im Ort auf und bringt einen Fremden mit. Sie lösen einen Goldrausch im Ort aus. Cal sieht die Gefahr, die auf sie zukommt und will Trey schützen, doch Trey hat ihre eigenen Pläne. Dann geschieht ein Mord und viele sind verdächtig.
Mir hat der bildhafte Schreibstil der Autorin Tana French wieder gut gefallen, denn ich konnte mir die Umgebung dadurch vorstellen. Allerdings wird alles sehr ausführlich beschrieben, so dass es zu Längen kommt. Man muss sich also auf die Geschichte einlassen können.
Die Charaktere sind auch authentisch und vielschichtig ausgearbeitet. Aber wirklich sympathisch war mir kaum jemand. Einerseits wirkt Ardnakelty idyllisch, doch hinter dieser Fassade gibt es Geheimnisse und Abgründe.
Im Dorf ist niemand erfreut, als Johnny wieder auftaucht, doch als er seinen Plan offenbart, siegt wohl die Gier nach Gold. Trey sieht ihre Chance gekommen, sich zu rächen. Cal möchte sie unter allen Umständen schützen, aber Trey will sich nicht schützen lassen.
Auch wenn die Geschichte Längen hat, so habe ich sie doch gerne gelesen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Zum Ende hin entwickelt sie sich ganz anders als ich erwartet habe. Die Auflösung ist überraschend und schlüssig.
Ein ruhiger, etwas düsterer, aber sehr atmosphärischer Roman, dem allerdings etwas die Spannung fehlt.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Eine mutige Frau

Wir waren nur Mädchen
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Johanna Schaft, genannt Hannie, ist eine eher schüchterne junge Frau. Sie studiert Jura in Amsterdam und lernt während des Studiums Philine und Sonja kennen. Sie freunden sich an. Doch ihre Zukunftspläne ...

Johanna Schaft, genannt Hannie, ist eine eher schüchterne junge Frau. Sie studiert Jura in Amsterdam und lernt während des Studiums Philine und Sonja kennen. Sie freunden sich an. Doch ihre Zukunftspläne werden durch den Krieg zunichte gemacht. Die Jüdinnen Philine und Sonja dürfen nicht weiter studieren. Um ihren Freundinnen zu helfen, schließt sich Hannie dem Widerstand an. Zunächst übernimmt sie einfache Aufgaben, doch zunehmend wird ihre Arbeit gefährlicher. Aber sie kämpft weiter bis zum bitteren Ende.
Hannie Schaft ist eine mutige junge Frau, die alles riskierte und die Konsequenzen in Kauf nahm. Man fragt sich unwillkürlich, was man selbst in so einer Situation getan hätte.
Die Autorin Buzzy Jackson erzählt die Geschichte von Hannie Schaft aus der Ich-Perspektive, so dass man sehr nahe an der Protagonistin dran ist. Der Anfang zieht sich meiner Meinung nach etwas, doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf und wird spannender, aber auch grausamer. Die Anmerkungen der Autorin sowie das Nachwort liefern weitere Informationen über das Geschehen in den Niederlanden in jener Zeit.
Hannie will Ihren Freundinnen helfen und bringt sie bei ihren Eltern unter. Doch um sie zu schützen, benötigt sie die Unterstützung des Widerstands und übernimmt daher recht einfache Aufgaben. Dann aber wird sie weiter ausgebildet und ist bereit, auch zu töten. Die Männer ließen sich von dem „Mädchen mit den roten Haaren“ bereitwillig einwickeln. Einerseits gefällt mir diese Entwicklung nicht so, aber ich kann auch verstehen, dass sich Hannie radikalisiert, denn Nichtstun ändert ja nichts und die Menschen leiden unter der Besatzung.
Dieser oft sehr bedrückende Roman ist keine leichte Kost, dennoch hat er mich bewegt und ich habe ihn sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Nicht meins

Ein Garten offenbart sich
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Katrin de Vries zieht nach Jahren in der Stadt zurück in ihre Heimat auf Land in Ostfriesland. Zu dem Backsteinhaus gehört ein Garten. Sie verhält sich zunächst wie ihre Nachbarn auch, hegt und pflegt ...

Katrin de Vries zieht nach Jahren in der Stadt zurück in ihre Heimat auf Land in Ostfriesland. Zu dem Backsteinhaus gehört ein Garten. Sie verhält sich zunächst wie ihre Nachbarn auch, hegt und pflegt und schaut, dass alles schön ordentlich ist. Doch dann lässt sie der Natur zunehmend ihren Lauf.
Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch, doch diese Erzählung machte es mir schwer. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, da es mich nicht abholte. Die Sprache hatte oft einen schulmeisterlichen Ton. Das zeigt sich besonders, wenn die Söhne ihre Mutter in eine bestimmte Richtung bringen wollte. Dann hatte ich nicht das Gefühl, dass da eine Unterhaltung auf Augenhöhe war.
Zwischendurch waren die Gedanken der Autorin dann auch immer wieder in der Vergangenheit. Sie erinnerte sich, wie das Leben ihrer Großeltern verlief und wie diese den Garten als notwendig für ihr Leben betrachteten. Das bedeutete harte Arbeit und nicht Freude und Erholung.
Ich habe mich durch dieses Buch gequält. Schade!

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