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Veröffentlicht am 06.12.2021

Eine große Herausforderung

Barbara stirbt nicht
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Walter Schmidt kennt es nicht anders, als dass seine Frau Barbara ihn umsorgt und ihm den Rücken freihält. Das findet er auch ganz richtig so. Doch dann wird Barbara krank und Walter ist ziemlich überfordert, ...

Walter Schmidt kennt es nicht anders, als dass seine Frau Barbara ihn umsorgt und ihm den Rücken freihält. Das findet er auch ganz richtig so. Doch dann wird Barbara krank und Walter ist ziemlich überfordert, denn niemals hat er den Herd bedient oder den Staubsauger. Zum Glück gibt es das Internet, das Hilfe in allen möglichen Lebenslagen verspricht. Doch er ist ein bärbeißiger Typ, der nicht gut mit anderen Menschen kann.
Diese Geschichte lädt dazu ein, oft lauthals zu lachen, doch oft bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen.
Walter Schmidt ist ein Mann, der etwas aus der heutigen Zeit gefallen zu sein scheint. Dass seine Frau sich stets um Haus und Garten gekümmert hat, ist für ihn ganz selbstverständlich. Auch dass sie immer für ihn da war und ihn betüddelt hat, war doch richtig so – oder? Nun muss er sich also selbst ans Werk machen, spürt, dass alles nicht einfach ist, aber ist dennoch der Meinung, dass Barbara manches hätte besser machen können. Der alte Grantler hat aber auch eine Menge Vorurteile und er ist stur. Dass er dann auch noch ein Geheimnis offenbaren will, das komischerweise alle aber schon kennen, macht es nicht leicht für ihn.
Man muss Walter nicht unbedingt mögen, aber die Situation sorgt dafür, dass er sich weiterentwickelt. Man spürt, wie sehr er seine Frau braucht und dass er sich sorgt. Leider merkt er zu spät, was er an seiner Frau hatte.
Obwohl die Geschichte humorvoll ist, hat sie doch auch Tiefgang. Mir hat sie gefallen.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Starke Frauen kämpfen für ihre Rechte

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Dr. Anne Fitzpatrick hat England Hals über Kopf heimlich verlassen und ist nach zwölf Jahren wieder zurück nach Hamburg gekommen. Sie will sich zukünftig für die Frauen einsetzen und ein Haus für Frauen ...

Dr. Anne Fitzpatrick hat England Hals über Kopf heimlich verlassen und ist nach zwölf Jahren wieder zurück nach Hamburg gekommen. Sie will sich zukünftig für die Frauen einsetzen und ein Haus für Frauen in einer entlegenen und unschönen Ecke des Hafens eröffnen. Die Pastorentochter Helene Curtius fühlt sich zu Hause sehr eingeengt. Sie will im Frauenhaus helfen. Doch dann entdeckt sie im Hafenbecken eine Leiche. Kommissar Berthold Rheydt wird mit einer ziemlich zugerichteten toten Frau konfrontiert. Er ist überzeugt, dass der Täter nicht zum ersten Mal getötet hat und findet wenig später eine weitere Leiche. Auch wenn die Morde offiziell schnell als Milieumorde abgetan werden, so ermittelt Rheydt dennoch weiter. Auch Anne lässt die Sache nicht kalt. Gemeinsam mit Helene versucht sie der Sache nachzugehen und bringt sich selbst in Gefahr.
Dieser Roman ist der erste Teil der Trilogie „Die Hafenärztin“. Mich hat die Geschichte von Anfang an gepackt und ich bin schon auf die Folgebände gespannt. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser sehr nahe am Geschehen ist.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Anne Fitzpatrick hat London nicht aus freien Stücken hinterlassen. Sie hat ein Geheimnis und den Namen gewechselt. Nun will sie sich für die Frauen einsetzen und zwar für die Ärmsten der Armen. Mit dem grünen Haus im Hafen will sie eine Anlaufstelle schaffen, wo die Frauen verschnaufen können. Helene ist eine Pastorentochter, die ihren Weg gehen möchte. Doch für ihren Freiheitsdrang hat der Vater wenig Verständnis, zumal schon Helenes älterer Bruder die Familie verlassen hat. Doch Helene will nicht nur Hausfrau und Mutter sein und sie lässt sich nicht einsperren. Es sind starke Frauen, die ihren Weg gehen und sich auch durch Gegenwind nicht abhalten lassen. Gut gefallen hat mir aber auch Kommissar Berthold Rheydt, der mit seinen eigenen Dämonen kämpft. Trotzdem will er die Morde an den Frauen aufklären, auch wenn niemand ein großes Interesse an der Aufklärung hat.
Es ist spannend mitzuerleben, wie die Frauen für ihre Rechte kämpfen. Aber mindestens genauso spannend ist der Kriminalfall, bei dem ein Monster Jagd auf Frauen macht. Ich habe die Protagonisten gerne durch das Hamburg jener Zeit begleitet.
Ein interessanter und spannender historischer Roman, der mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Wem kann man trauen?

SCHWEIG!
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Am Tag vor Weihnachten taucht Esther bei ihrer Schwester Sue im Wald auf, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Eigentlich sollte Esther das Fest für ihre Familie vorbereiten, doch ein ...

Am Tag vor Weihnachten taucht Esther bei ihrer Schwester Sue im Wald auf, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Eigentlich sollte Esther das Fest für ihre Familie vorbereiten, doch ein Schneesturm sorgt dafür, dass sie nicht zurückkann. Die Schwestern trinken den Wein und sprechen Dinge aus, die besser ungesagt geblieben wären. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Erzählt wird diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und geht auch immer wieder in die Vergangenheit zurück. Man kann sich nicht sicher sein, ob alles so ist, wie es scheint. Doch für mich hat sich die Lösung recht früh gezeigt. Dennoch bleibt es spannend.
Die Personen sind gut dargestellt. Sie schleppen Verletzungen der Vergangenheit mit sich herum, die nach Oben drängen. Sue lebt für sich und ist kontaktscheu. Sie benötigt Tabletten, um nicht durchzudrehen. Esther will sehen, ob Sue sie wirklich einnimmt, damit die Situation nicht wieder eskaliert. Sue möchte ihre Ruhe und will Esther möglichst loswerden. Aber Esther versucht wie immer, Sue zu bevormunden. Doch das Wetter spielt nicht mit. Vieles kommt in diesem einsamen Haus zur Sprache und Geheimnisse der Vergangenheit drängen ans Licht. Doch was ist die Wahrheit?
Aber auch Esthers Mann Martin spielt eine Rolle in dieser problematischen Schwesterbeziehung. Mir war keiner der Protagonisten sympathisch.
Es ist ein beklemmendes und sehr spannendes Familiendrama.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Die Wunden der Vergangenheit

Das Geheimnis
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Die neunjährige Ulla begreift nicht, dass ihre Mutter Helga sie verlassen hat und keinen Kontakt zu ihr wünscht. Das hat ihr ganzes Leben beeinflusst und sich sogar auf die Beziehung zu ihrer Tochter Sandra ...

Die neunjährige Ulla begreift nicht, dass ihre Mutter Helga sie verlassen hat und keinen Kontakt zu ihr wünscht. Das hat ihr ganzes Leben beeinflusst und sich sogar auf die Beziehung zu ihrer Tochter Sandra ausgewirkt. Inzwischen ist Ulla fast sechzig und es macht ihr immer noch zu schaffen. Daher versucht sie auf Moarhof in Moosleitn am Chiemsee, wo ihre Mutter in einer Kommune lebte und arbeitete, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Zufällig entdeckt sie dort alte Kassetten, die von ihrer Mutter besprochen wurden. Ulla taucht in die Vergangenheit ihrer Mutter ein und erfährt, was ihre Mutter gequält hat und warum sie Ulla nicht haben wollte.
Diese Geschichte wurde von Ellen Sandberg auf eine ungewöhnliche Weise aufgebaut, die anfangs verwirrend ist, aber auch für Spannung sorgt.
Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Auch wenn mir eigentlich niemand wirklich sympathisch ist, so hat mich die Tragik doch erschüttert, die das Leben der Frauen so beeinträchtigt hat. Dass Helga ihre Tochter verlassen hat, hat das Leben von Ulla geprägt. Sie wollte es bei ihrer Tochter Sandra besser machen, stößt aber bei Sandra auf Unverständnis und Abweisung. Da Helga nicht über ihre Vergangenheit redet, kann Ulla auch nach all den Jahren nicht begreifen, was ihre Mutter zu der damaligen Entscheidung getrieben hat. Aber auch Luise, die ebenfalls auf dem Moarhof lebt, hat ihre Geheimnisse.
Es ist eine Geschichte um Mutter-Tochter-Beziehungen, Traumata und Schuld. Helga versucht das in ihren Kunstwerken zu verarbeiten. Als sie endlich reden will, passiert etwas, dass dies verhindert.
Mich hat diese tiefgründige Geschichte von Anfang an gefesselt und ich kann sie nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Königin der Herzen

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Die junge Diana Spenzer verliebt sich in den viel älteren Thronfolger Prinz Charles. Als das bekannt wird, ist es ein gefundenes Fressen für die Presse. Alles wird genau verfolgt und in der Yellow Press ...

Die junge Diana Spenzer verliebt sich in den viel älteren Thronfolger Prinz Charles. Als das bekannt wird, ist es ein gefundenes Fressen für die Presse. Alles wird genau verfolgt und in der Yellow Press ausgebreitet. Nicht einfach für so eine junge Frau. Trotzdem heiraten sie mit viel Pomp in der St. Paul's Cathedral. Wer hat nicht vor dem Fernseher gesessen und die Hochzeitsfeierlichkeiten verfolgt? Doch es wird nicht immer eitel Sonnenschein bleiben und wie es weitergegangen ist, weiß wohl jeder.
Julie Heiland hat über Lady Di eine wundervolle und sehr emotionale Romanbiografie geschrieben, die sich angenehm lesen lässt.
Diana hat sich verliebt und scheint das große Los gezogen zu haben. Doch die Wirklichkeit holt sie bald ein, denn ihr Mann liebt sie nicht und führt seine Affäre mit Camilla Parker-Bowles. Außerdem bestimmt das Protokoll und die Queen über Dianas Leben. Die junge Frau fühlt sich zunehmend unwohl, doch es interessiert niemanden wirklich, was in ihr vorgeht. Das hindert die Paparazzi natürlich nicht daran, sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Aber Lady Di findet ihren Weg und engagiert sich in wohltätigen Projekten. Sie wird von den Menschen verehrt und geliebt.
Obwohl es nicht wirklich neues zu entdecken gibt, hat mir dieser Roman gut gefallen.

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