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Veröffentlicht am 17.07.2021

Eine ungesunde Liebe

Das Haus der Libellen
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Schon lange hatte die 28-jährige Sophie keinen Kontakt mehr zu den von Gutenbachs. Doch nun bittet Emilia sie, nach Noah zu suchen, der verschwunden ist. Sophie verbrachte ihre Kindheit mit den Geschwistern ...

Schon lange hatte die 28-jährige Sophie keinen Kontakt mehr zu den von Gutenbachs. Doch nun bittet Emilia sie, nach Noah zu suchen, der verschwunden ist. Sophie verbrachte ihre Kindheit mit den Geschwistern in der geheimnisvollen Villa der von Gutenbachs. Vom ersten Blick an war Sophie in Noah verliebt und später wurden sie ein Paar. Doch dann verschwand Noah ohne eine Nachricht und Sophie blieb verletzt zurück. Auch wenn es sie Überwindung kostet, so kann Sophie nicht anders, als zurückzukehren an den Ort ihrer Kindheit und nach Noah zu suchen.
Ich wurde förmlich in die Geschichte hineingezogen und musste dann immer weiterlesen. Ich wollte unbedingt erfahren, was die die Geschwister und Sophie verbunden hat und warum Noah Sophie kommentarlos verlassen hat. Einiges habe ich geahnt, anderes hat mich überrascht.
Der Schreibstil der Autorin Emma Behrens liest sich leicht und angenehm. Ihr gelingt es hervorragend, die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre der alten Villa darzustellen. Man würde selbst zu gerne einmal auf Entdeckungstour durch die Räume gehen.
Auch die Charaktere sind individuell und vielschichtig dargestellt. Sophie beobachtet als Kind, wie die neue Familie in der Nachbarschaft einzieht. Schon beim ersten Blick ist sie von Noah angezogen. Aber Noah gibt es nicht ohne seine Schwester. Die Beiden sind undurchsichtig, charismatisch und launisch. Noah ist witzig und oft verschlossen und somit für Sophie nicht fassbar. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen auf eine Art, die schon fast toxisch ist. Auch nachdem er sie verlassen hat, beherrscht er noch ihre Gefühle und Gedanken. Ich habe mich in Sophie hineinversetzen können und konnte gleichzeitig nicht nachvollziehen, wie eine selbständige junge Frau über Jahre so fixiert bleiben konnte. Trotzdem hab e ich ihr gegönnt, dass sie einen Weg findet, Vergangenes hinter sich zu lassen und ihr Leben zu leben. Sie würde alles für Noah tun und nun macht sie sich auf, um ihn zu finden. Der Gärtner Manuel unterstützt sie bei ihrer Suche, während Emilia manipulativ, immer wieder abwesend und nicht wirklich fassbar ist.
Mich hat diese spannende Geschichte von Anfang an gefesselt und auch das Ende ist passend.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Eine Liebe in Tokio

Der kleine Teeladen in Tokio
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Die Bloggerin und Fotografin Fiona hat ein Stipendium erhalten, damit sie sich in Tokio weiterbilden kann. Als I-Tüpfelchen gibt es nachher noch eine Ausstellung ihrer Bilder in einer angesehenen Londoner ...

Die Bloggerin und Fotografin Fiona hat ein Stipendium erhalten, damit sie sich in Tokio weiterbilden kann. Als I-Tüpfelchen gibt es nachher noch eine Ausstellung ihrer Bilder in einer angesehenen Londoner Galerie. Doch in Tokio trifft sie fast der Schlag, denn statt Professor Kobashi, der verhindert ist, soll sich Gabriel Burnett als Tutor um Fiona kümmern. Das erinnert Fiona an eine peinliche Situation in der Vergangenheit, doch Gabe scheint sich daran nicht zu erinnern. Er zeigt aber auch wenig Interesse daran, seine Tutor-Aufgaben wahrzunehmen. Doch Fiona ist bei einer Familie untergekommen, die Fiona sehr freundlich aufnimmt und ihr die japanische Kultur näherbringt.
Julia Caplin hat einen wundervollen leichten Schreibstil. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Japan, denn sie beschreibt die Handlungsorte sehr atmosphärisch. In Japan stößt modernes hektisches Leben immer wieder auf Tradition.
Die Charaktere sind einfach toll dargestellt. Fiona ist mit viel Enthusiasmus nach Tokio aufgebrochen, auch wenn ihre nervende Mutter das gar nicht gut fand. Aber sie hatte auch erwartet, dass ihr Tutor sie unterstützt. Doch Gabe hat keine Lust und zeigt das deutlich. Er ist ein begabter Fotograf, der sich aber auf seinem Weg etwas verirrt hat. Das lässt er dann an anderen aus. Obwohl Fiona auf den ersten Blick ziemlich unsicher wirkt, gibt sie Gabe kontra. Die viele Reibereien zwischen den Beiden waren unterhaltsam. Dass es dann immer mehr auf ein Happyend zusteuert, war ja vorhersehbar. Fionas Gastgeber haben mir gut gefallen, sie sorgen dafür, dass sich Fiona wohlfühlen kann und viel über Japan lernt. Das gibt Fiona die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, so dass sie am Ende der Reise selbstbewusst ist.
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Liebesgeschichten, aber ich reise sehr gerne und diese buchmäßige Reise nach Tokio war einfach toll.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Ein spannendes Finale

Der Bund der Familien
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Bernried am Starnberger See, 1938: Wilhelm Lehmann geht es nach seinem Schlaganfall langsam wieder besser. Doch das verheimlicht er. Nur Paul-Friedrich von Falkenbach weiß, wie es ihm geht. Wilhelm wurde ...

Bernried am Starnberger See, 1938: Wilhelm Lehmann geht es nach seinem Schlaganfall langsam wieder besser. Doch das verheimlicht er. Nur Paul-Friedrich von Falkenbach weiß, wie es ihm geht. Wilhelm wurde von seinem Sohn Leopold gedemütigt und hintergangen. Daher möchte er nicht, dass Leopold die Firma weiterführt. Er verkauft die Firma für fünf Reichsmark an Paul-Friedrich. Natürlich ist die Familie nicht erfreut. Besonders Leopold ist erzürnt, doch es war alles rechtens. Derweil verliebt sich Wilhelmine von Falkenbach in einen kommunistischen Widerstandskämpfer und ist dann erschüttert, weil er sang- und klanglos verschwunden ist. Alle Familienmitglieder geraten ins Visier des Gauleiters Karl Langenmüller, denn der will den Familien schaden und ihren Besitz konfiszieren. Ihm ist jedes Mittel recht, doch wird er damit Erfolg haben?
Dies ist der dritte Band der Falkenbach-Saga. Es ist empfehlenswert alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der Schreibstil der Autorin Ellin Carsta liest sich einfach toll und diese Geschichte hat mich gleich wieder gepackt.
Die Nazis machen sich immer breiter und dadurch den Menschen das Leben schwer. Es herrscht Misstrauen und Intrigen und Verleumdungen sind an der Tagesordnung. Auch für die Familien von Falkenberg und Lehmann wird es gefährlicher. Da ist Zusammenhalt gefragt statt Familienzwist.
Wilhelm weiß, was er von seinem Sohn zu halten hat und entwickelt eine Strategie, die der Familie nicht gefallen kann. Leopold sieht immer nur sich und ist nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen. Doch Irma hält zu ihm und wirkt immer wieder auf ihn ein. Paul Friedrich ist ein gewiefter Geschäftsmann, der seine Chancen zu nutzen weiß. Er ist nicht leicht zu durchschauen, daher ist es ihm möglich, auch schwierige Situationen zu meistern. Elisabeth hat sich auf ihr Kind gefreut, doch nun muss sie Angst haben. Aber auch die anderen Familienmitglieder spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle. Alle Charaktere sind individuell und authentisch beschrieben und nicht alle sind sympathisch. Besonders Langenmüller ist ein furchtbarer Mensch.
In den Familien gibt es so Einiges, was nicht nach außen dringen darf. Auch gibt es immer wieder Zwistigkeiten, doch wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.
Mir hat diese dramatische und spannende Geschichte wieder sehr gut gefallen. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Interessantes Setting

Die Zahlen der Toten
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Im kleinen Ort Painters Mill in Ohio wird eine junge Frau auf einem schneebedeckten Feld tot aufgefunden. Man hat sie missbraucht und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Diese Umstände lassen ...

Im kleinen Ort Painters Mill in Ohio wird eine junge Frau auf einem schneebedeckten Feld tot aufgefunden. Man hat sie missbraucht und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Diese Umstände lassen vermuten, dass der „Schlächter“ nach sechszehn Jahren sein Unwesen wieder treibt. Doch die neue Polizeichefin Kate Burkholder weiß es besser. Sie hat den Täter als Jugendliche in Notwehr erschossen. Ihre Familie hat das damals vertuscht. Umso wichtiger ist es, dass sie den Täter nun schnellstens dingfest macht. Doch als weitere Morde geschehen, schalten sich andere Behörden ein. Besonders Agent John Tomasetti vom BCI bereitet Kate Sorgen, denn wenn rauskommt, was damals geschehen ist, dann ist ihr Job als Polizeichefin in Gefahr.
Dies ist der erste Band aus der Kate Burkholder-Reihe. Der Schreibstil von Linda Castillo sagt mir sehr zu. Sie schafft es, den Leser von Anfang an zu packen.
Kate Burkholder hat früher einmal zu den Amishen gehört, doch dann ihre Familie verlassen und sich ein Leben außerhalb der Gemeinde aufgebaut. Doch nun gibt es in ihrem Job immer wieder Berührungspunkte zu den Amishen, was ein Vorteil ist, da sich Kate natürlich gut in diese Menschen hineinversetzen kann. Aber ihre Vorgeschichte gibt ihr das Gefühl, dass sie nirgendwo richtig dazu gehört. Dieser Fall ist sehr persönlich für sie, denn nicht nur die Erinnerungen kommen zurück, sondern er ist auch eine Gefahr für ihren Job. John Tomasetti hat Furchtbares erlebt und ist neben der Spur und eigentlich noch nicht so weit, ihn auf einen Fall loszulassen. Obwohl er sich gerade nicht von seiner besten Seite zeigt, finde ich ihn dennoch sympathisch.
Der Mörder geht sehr brutal vor und man muss solche Details schon gut wegstecken können. Aber es ist eine vielschichtige und sehr spannende Geschichte, die mit gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Lady Churchill

Lady Churchill
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Jedem ist wohl Winston Leonard Spencer-Churchill ein Begriff, doch über seine Frau wissen wohl die Wenigsten etwas. Die Autorin Marie Benedict hat sich in dieser Romanbiografie mit der Frau des Staatsmannes ...

Jedem ist wohl Winston Leonard Spencer-Churchill ein Begriff, doch über seine Frau wissen wohl die Wenigsten etwas. Die Autorin Marie Benedict hat sich in dieser Romanbiografie mit der Frau des Staatsmannes beschäftigt. Clementine Churchill
Clementine Hozier hatte keine einfache Kindheit und sie stammte wie Winston Churchill aus einer adligen Familie. Winston hatte politische Ambitionen und benötigte daher eine Ehefrau. Doch erst als er die Clementine kennenlernt, findet er eine Frau, die ihm nicht nur Ehefrau werden will, sondern auch in die gleiche Richtung denken. Clementine wird Mutter von fünf Kindern, um die sie sich aber wenig kümmert, das überlässt sie lieber den Nannies. Sie hat großen Einfluss auf ihren Mann und seine Politik und setzt sich engagiert für die Rechte von Frauen ein. Sie ist die starke Frau an Churchills Seite, die ihr eigenes Leben zurückstellt, aber dennoch ihren Einfluss geltend macht.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive von Clementine. Sie lässt sich gut und flüssig lesen, hat aber meiner Meinung nach einige Längen. Wir begleiten die Churchills von der Hochzeit bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Winston Churchill ist kein einfacher Mann, aber Clementine ist ihm gewachsen und sie greift auch vermittelnd ein. In einer anderen Zeit wäre sie sicherlich ihren eigenen Weg zielstrebig gegangen und ich bin sicher, dass sie erfolgreich gewesen wäre. So aber blieb sie im Hintergrund. Auch wenn ich mich in sie hineinversetzen konnte, so war sie mir doch nicht besonders sympathisch.
Am Ende hätte ich gerne gewusst, was denn nun Realität und was Fiktion ist.
Ein interessantes Buch über eine besondere Frau.

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