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Veröffentlicht am 24.12.2020

Heißbegehrte Nylons

Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen
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Es ist trostlos im Hamburg 1948. Überall gibt es Trümmer und auch die Kleidung der Menschen macht nichts mehr her. Hier lebt auch Paula Rolle mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in sehr ärmlichen Verhältnissen. ...

Es ist trostlos im Hamburg 1948. Überall gibt es Trümmer und auch die Kleidung der Menschen macht nichts mehr her. Hier lebt auch Paula Rolle mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in sehr ärmlichen Verhältnissen. Aber es hätte auch noch schlimmer kommen können. Als Paula auf der Straße eine gutgekleidete Frau sieht, kommt es ihr vor, „als würde plötzlich eine Farbfotografie in einem Schwarz-Weiß-Film auftauchen.“ Paula möchte gerne Schönheit in den tristen Alltag bringen. Die Gelegenheit bietet sich, als sie einen Job beim Strumpffabrikanten Wilhelm Röbcke findet. Doch dann bekommt sie es mit einem britischen Offizier zu tun, der ein Auge auf die Geschäfte ihres Chefs hat.
Diese Geschichte, die uns in die Nachkriegszeit führt, lässt sich angenehm und flüssig lesen. Viele Männer sind im Krieg geblieben oder sind traumatisiert zurückgekommen. Es war eine Zeit, in der Frauen zeigen konnten, was in ihnen steckt.
Die Personen sind gut und authentisch beschrieben. Paula ist eine mutige und engagierte junge Frau. Der Krieg hat ihr die große Liebe genommen, aber sie sieht dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft. Sie möchte wieder Farbe ins Leben bringen, denn sie weiß, dass man sich besser fühlt, wenn man hübsch angezogen ist. Dass ihr Chef sie unterstützt, ist natürlich toll. Es ist aber auch gut für sein Geschäft, denn Paula hat Ideen. Der Laufmaschendienst ist eine solche Idee, den ich als Jugendliche auch gerne genutzt habe, denn selbst in den sechziger Jahren hat man seine Nylon-Strümpfe nicht einfach weggeworfen, wenn sie eine Laufmasche hatten. Auf den britischen Offizier Felix Robinson macht Paula Eindruck, als sie sich für eine junge Frau mit Kinderwagen einsetzt. Aber auch Paula ist fasziniert. Wird es für Felix und Paula eine Zukunft geben? Oder wird ihr früherer Freund Konrad zwischen ihnen stehen?
Es ist eine gelungene Geschichte über die Nachkriegszeit und eine junge Frau, die anpackt und auf eine bessere Zukunft hofft.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte

Weihnachten am Ku'damm
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Der Hungerwinter 1946 bringt auch noch eine furchtbare Kälte ins zerstörte Berlin. Das Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern. Der Familie Thalheim geht es besser als den meisten, dennoch geht es bei ihnen ...

Der Hungerwinter 1946 bringt auch noch eine furchtbare Kälte ins zerstörte Berlin. Das Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern. Der Familie Thalheim geht es besser als den meisten, dennoch geht es bei ihnen auch viel bescheidener zu als vor dem Krieg. Dann hockt ein kleiner Junge vor dem Laden. Er ist halb verhungert und erfroren. Rike nimmt Erich mit nach Hause, da der kleine sie an ihren Bruder Oskar erinnert, die im Krieg verschollen ist. Die Thalheim-Schwestern wollen dem Kleinen ein schönes Weihnachtsfest bescheren.
Diese kurze Geschichte ist eine wundervolle Ergänzung zur Trilogie „Die Schwestern vom Ku'damm“. Es sind sehr harte Zeiten und kaum jemand hat genug. Doch der Krieg ist vorbei und man sieht trotz aller Entbehrungen hoffnungsvoll in die Zukunft.
Die Thalheim-Schwestern wollen für den aufgelesenen Jungen ein schönes Weihnachtsfest ausrichten. Doch dazu gehört auch ein Weihnachtsbaum. Aber woher soll man den nehmen, wenn alles abgeholzt ist?
Es ist eine warmherzige und berührende Weihnachtsgeschichte.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Das Leben und seine Geschichten

Der Halbbart
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Schweiz 1313: Der Sebi lebt mit seiner Mutter und seinen älteren Brüdern in einem kleinen Dorf. Es gibt viel zu tun, doch der Sebi ist weder für die harte Arbeit noch für das Soldatenleben oder das Klosterleben ...

Schweiz 1313: Der Sebi lebt mit seiner Mutter und seinen älteren Brüdern in einem kleinen Dorf. Es gibt viel zu tun, doch der Sebi ist weder für die harte Arbeit noch für das Soldatenleben oder das Klosterleben gemacht. Er ist ein Freund von Geschichten, sei es die gehörten oder auch seine eigenen ausgedachten. Als dann ein Fremder ins Dorf kommt mit einem Gesicht voller Brandnarben, bekommt er von den Dörfler einen Namen verpasst, wie bei allen anderen auch. Er ist der „Halbbart“. Er bleibt für sich und redet kaum. Aber mit dem Sebi, mit dem redet er und der Sebi ist fasziniert von diesem Fremden. Sebi versteht nicht alles, was der Fremde sagt, aber das macht nichts.
Der Autor Charles Lewinsky erzählt mir großer Fabulierlust. Die Sprache ist entsprechend üppig. Das Buch umfasst ungefähr 700 Seiten und die Schrift ist sehr klein, dass macht das Lesen anstrengend. Es passiert auch gar nicht so viel in dieser Geschichte, meist sind es die Alltäglichkeiten. Aber das wird alles sehr detailliert und erzählfreudig berichtet.
Die Geschichte spielt in der Zeit des Marchenstreit, bei dem die einfachen Leute zwischen die Interessen der Mächtigen geraten, sei es die der geistlichen oder die der weltlichen Machthaber. Da harte und oft auch gewalttätige Leben im Mittelalter wird gut dargestellt.
Ich mochte den etwas naiven Sebi mit seiner hoffnungsfrohen Einstellung, der mit dem geheimnisvollen Fremden gut klarkommt. Erst so nach und nach erfahren wir, was dem Halbbart widerfahren ist. Der Halbbart wird von Sebi zum Freund erkoren. Der Vater vom Sebi ist schon lange tot und der Dreizehnjährige kann eine männliche Bezugsperson, zu der er aufschauen kann, gut gebrauchen. Aber auch die anderen Personen sind individuell (was sich schon in ihren Namen ausdrückt) und interessant beschrieben.
Es ist kein Buch, das einen mit seiner Spannung gefangen nimmt, dennoch hat es mir Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Sehr informativ

Essen gut, alles gut
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Eigentlich wissen wir alle, dass wir viel häufiger auf unseren Körper hören sollten. Nur allzu oft ignorieren wir diese Botschaften.
Dieses Buch von Dr. Heike Niemeier zeigt uns, dass Diäten und Verzicht ...

Eigentlich wissen wir alle, dass wir viel häufiger auf unseren Körper hören sollten. Nur allzu oft ignorieren wir diese Botschaften.
Dieses Buch von Dr. Heike Niemeier zeigt uns, dass Diäten und Verzicht der falsche Weg sind, um sich wohlzufühlen. Sie erklärt in ihrem Buch, dass schon kleine Veränderungen in der Ernährung zu einer großen Wirkung führen kann.
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, die dann jeweils noch Unterkapitel haben:
1. Wozu über das Essen nachdenken?
2. Lebensmittel sind Mittel zum Leben. Was essen wir?
3. Wissen allein reicht nicht. Wie essen wir?
Der Schreibstil ist gut lesbar. Dazu gibt es Tipps, Grafiken und Illustrationen, die das Ganze auflockern.
Doch es gibt nicht nur Theorie, sondern auch Rezepte, um das Theoretische in die Praxis umzusetzen. Die Rezepte sind einfach nach zu kochen. Die Einkaufstipps sind auch hilfreich.
Ein interessantes und verständliches Buch, für alle, die sich mit dem Thema Ernährung beschäftigen wollen und eine Anregung, doch mal auf den Bauch zu hören.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Lebe deine Träume

Miss Bensons Reise
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Das Leben, das Margery Benson führt, ist nicht das, was sie sich einst erträumt hatte. Als ihre Schülerinnen es dann im Unterricht zu weit treiben, fasst Margery den Entschluss, dass es so nicht weitergehen ...

Das Leben, das Margery Benson führt, ist nicht das, was sie sich einst erträumt hatte. Als ihre Schülerinnen es dann im Unterricht zu weit treiben, fasst Margery den Entschluss, dass es so nicht weitergehen kann. Sie will sich nun ihren Traum erfüllen und in Neukaledonien den goldenen Käfer finden, den ihr Vater ihr in einem Naturkundebuch gezeigt hatte. Sie gibt eine Annonce auf, in der sie eine Begleitung sucht. Am Ende der Bewerbungsphase blieb nur die wenig gebildete, aber umso auffallendere Enid Pretty übrig, die so gar nicht der Vorstellung von Margery entsprach. Dennoch begeben sich die beiden so unterschiedlichen Frauen gemeinsam auf die Reise. Auch Enid hat einen Traum, der für sie wahr werden soll.
Dies ist mein erstes Buch der Autorin Rachel Joyce. Es ist ein wundervolles und warmherziges Buch, das mich von Anfang an gepackt hat. Einiges ist zwar etwas überzogen dargestellt ist, doch das hat mich überhaupt nicht gestört. Mir hat das Buch einfach Freude bereitet.
Die Charaktere sind wirklich toll ausgearbeitet. Mit Margery konnte ich von Anfang an mitfühlen. Es ist schrecklich, was sie als Zehnjährige miterleben musste. Das hat sie bestimmt für ihr Leben geprägt. Sie ist sie zu einer etwas verschrobenen und biederen Frau geworden, die nicht besonders auf sich achtet. Ihr Traum ist in der Versenkung verschwunden, doch anscheinend hat er nur auf den rechten Moment gewartet, um wiederaufzutauchen. Enid Pretty ist schon äußerlich das totale Gegenteil von Margery. Sie plappert munter drauf los. Die Beschreibung von ihr ließ mich gleich an Marilyn Monroe denken, aber schon auf dem Bahnsteig zeigt sie, dass mehr in ihr steckt.
Die beiden ungleichen Frauen brechen zu einer Reise auf, die abenteuerlich und herausfordern wird, bei der sie ihre Stärken entdecken können und die ihnen eine ganz besondere Freundschaft beschert.
Eine bezaubernde Geschichte vom Leben, von Träumen und Freundschaft.

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