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Veröffentlicht am 05.11.2020

Furchtbare Kriegszeiten

Die Krankenschwester von St. Pauli – Jahre des Aufbruchs
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Ich war schon sehr gespannt auf diesen dritten Teil der St. Pauli Reihe um die Krankenschwester Svantje.
Das Leben hat Svantje schon einige Probleme beschert, doch nun muss sie auch noch den Krieg miterleben. ...

Ich war schon sehr gespannt auf diesen dritten Teil der St. Pauli Reihe um die Krankenschwester Svantje.
Das Leben hat Svantje schon einige Probleme beschert, doch nun muss sie auch noch den Krieg miterleben. Mit ihrer Tochter Karoline kümmert sie sich in Hamburg um die verwundeten Soldaten. Nachdem Karoline geheiratet hat, will sie ihrem Mann folgen und meldet sich zum Lazarettdienst an die Front. Svantje sorgt sich um ihre Tochter, sie will ihr nahe sein und auf sie aufpassen, daher meldet auch sie sich zum Dienst. Friedrich ist aufgrund seiner Verletzung nicht tauglich, daher hält er die Stellung in Hamburg, wo die Not immer größer wird. Die beiden Frauen erleben die fruchtbaren Gräuel des Krieges mit und dann findet sich Svantje auf feindlicher Seite wieder. Wird sie ihre Familie jemals wiedersehen?
Obwohl mir auch die Vorgängerbände gut gefallen haben, gibt es bei diesem Buch noch eine deutliche Steigerung. Der Schreibstil der Autorin Rebecca Maly lässt sich gut und flüssig lesen. Doch nun sind die Beschreibungen der Kriegsrealitäten so realistisch, dass es einem wirklich sehr nahe geht und man diese Schrecken kaum aushalten kann. Man leidet mit den liebgewonnenen Protagonisten, aber auch mit allen anderen, die das alles mitmachen mussten. Besonders mit Svantje habe ich gelitten, da mir di4ese mutige und starke Frau ganz besonders ans Herz gewachsen ist.
Mich hat dieser spannende, aber auch düstere historische Roman von Anfang an gefesselt. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.11.2020

lesenswert

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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Marie Curie ist eine bemerkenswerte Person, denn welche Frau bekam schon zu ihrer Zeit die Möglichkeit zu studieren und dann auch noch Forschungen zu betreiben. Diese Romanbiografie beschäftigt sich mit ...

Marie Curie ist eine bemerkenswerte Person, denn welche Frau bekam schon zu ihrer Zeit die Möglichkeit zu studieren und dann auch noch Forschungen zu betreiben. Diese Romanbiografie beschäftigt sich mit dieser ungewöhnlichen Frau, die zwei Nobelpreise erhielt – 1903 für Physik und 1911 für Chemie.
Schon als Kind wollte Marie der Enge in Polen, das von Russland besetzt war, entfliehen. Sie ist e3in intelligentes und wissbegieriges Mädchen. Es gelingt ihr tatsächlich wegzukommen, weil sie eine kämpferische Person ist, die weiß, was sie will. Sie studiert an der Sorbonne in Paris, wo sie auch ihren Mann kennenlernt. Gemeinsam forschen sie und erzielen Erfolge. Aber sie verspürt auch Gegenwind. Man verweigert ihr die Aufnahme in die „Académie des sciences“ und feindet sie als Frau, als Jüdin und als Ausländerin an. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Radiologin hinter der Front und engagiert sich später für den Völkerbund. Sie hat viel geleistet und wurde am Ende ein Opfer der von ihr entdeckten radioaktiven Elemente.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Marie erzählt. Zufällig begegnet Marie zwei Frauen und unterhält sich mit ihnen. Die Erinnerungen kommen hoch und sie erzählt aus ihrem bewegten Leben.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Maries Leben ist spannend und ungewöhnlich für eine Frau ihrer Zeit.
Eine fesselnde Erzählung über eine ganz besondere Frau, deren Namen wohl jeder schon einmal gehört hat.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Er will spielen

Raum der Angst
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Janus treibt ein böses Spiel mit seinen Opfern. Er holt sie betäubt aus ihrem Zuhause und schließt sie in einen kalten dunklen Raum ein. Er will spielen und die Spielregeln bestimmt er. Es gilt Rätsel ...

Janus treibt ein böses Spiel mit seinen Opfern. Er holt sie betäubt aus ihrem Zuhause und schließt sie in einen kalten dunklen Raum ein. Er will spielen und die Spielregeln bestimmt er. Es gilt Rätsel zu lösen und nur wer gewinnt, kann dem Albtraum entkommen, denn man spielt nicht alleine.
Die Teilnehmer eines wissenschaftlichen Escape-Room-Experiments hatten sich das sicherlich ganz anders vorgestellt. Sie hatten sich freiwillig gemeldet im Gegensatz zu Psychologiestudentin Hannah, die entführt wurde und nicht weiß, was ihr geschehen ist. Als der erste Teilnehmer tot ist, ahnen die anderen, dass es um ihr Leben geht. Derweil sucht die Polizei fieberhaft nach den verschwundenen Teilnehmern des Experimentes.
Die Reihe von Lorenz Stassen um den Anwalt Nicholas Meller habe ich verschlungen, daher war ich gespannt auf dieses Buch. Es war spannend, aber ich fand es teilweise auch sehr brutal.
Das Experiment verlangte sehr unterschiedliche Personen, die jeweils bestimmte Charakterzüge aufweisen sollten. Diese hatten die Teilnehmer des Spiels dann auch, mir aber waren sie oft zu klischeehaft dargestellt. Ich fand niemanden von ihnen sympathisch, nur mit Hannah konnte ich mitfühlen. Aber auch der Kommissar war mir sympathisch. Je länger das Spiel dauert, umso grausamer wird es. Ich kann also nur jeden warnen, der so etwas nicht mag.
Abwechseln können wir die Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit begleiten, um dann wieder die Schrecken im Escape-Room mitzuerleben.
Dieser Thriller war nicht so ganz mein Ding, ich habe es nicht gerne so horrorhaft. Trotzdem wird man beim Lesen gepackt, denn man will wissen, wie es ausgeht.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Des Amtes nicht würdig

Der Mann, der nicht verlieren kann
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Ich denke, wie man sich beim Spiel verhält, sagt viel über einen Menschen aus. Dabei ist es wohl ganz gleich, ob es sich um „Mensch ärgere dich nicht“ handelt oder um das Golfspiel. Der Autor dieses Buches, ...

Ich denke, wie man sich beim Spiel verhält, sagt viel über einen Menschen aus. Dabei ist es wohl ganz gleich, ob es sich um „Mensch ärgere dich nicht“ handelt oder um das Golfspiel. Der Autor dieses Buches, Rick Reilly, hat Donald Trump über 30 Jahre beim Golfen beobachtet. Was er dabei entdeckt hat, ist wirklich erschütternd. Kaltschnäuzig und skrupellos, dabei noch stolz auf sich, verschafft sich dieser Mann Vorteile, denn er kann nicht verlieren. Er lügt und betrügt beim Golf genauso, wie wir es auch sonst schon so oft erlebt haben, wenn er Reden hält und Tweets loslässt. Würde er doch nur bei seinem Golfspiel bleiben.
Das Buch liest sich sehr angenehm und bringt einen manchmal zum Lachen. Doch dann fällt einem gleich wieder ein, dass diese Stories aus dem Leben des amerikanischen Präsidenten stammen, und es macht einen dann doch eher wütend und fassungslos.
Was ich auch nicht begriffen habe ist, dass ihn die Menschen, die ihn offensichtlich durchschaut haben, mit diesen Eskapaden immer wieder durchkommen lassen. „Frechheit siegt“, sagt man – aber so sollte es nicht sein.
Amüsant zu lesen und daher umso erschreckender.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Der größte Kapitän aller Zeiten

Der größte Kapitän aller Zeiten
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Der eine Kapitän geht von Bord und in seinen Ruhestand, der nächste Kapitän kommt. Leider hat er Neue von nichts eine Ahnung, dafür aber schwört er, alles besser machen zu wollen als sein Vorgänger. Mit ...

Der eine Kapitän geht von Bord und in seinen Ruhestand, der nächste Kapitän kommt. Leider hat er Neue von nichts eine Ahnung, dafür aber schwört er, alles besser machen zu wollen als sein Vorgänger. Mit seinen Vertrauten, den Upskirt Boys, bringt er Mannschaft und Passagiere mächtig durcheinander und wehe, man ist nicht seiner Meinung, dann wird es für denjenigen nass, sehr nass. So läuft das bis eines Tages ein Pirat an Bord kommt.
Gewisse Ähnlichkeiten sind absolut beabsichtigt. Das Buch ist sehr unterhaltsam und liest sich flott weg. Man amüsiert sich prächtig und doch ist da etwas, dass einem Magenprobleme bereitet.
Der Kapitän hat keine Ahnung von Navigation, weiß nichts über Seerecht und auch sonst nicht viel. Doch er ist von sich überzeugt. Ist er nicht stattlich und hat er nicht geniale Visionen? Sein Selbstbewusstsein ist unermesslich und die gelbe Feder schmückt ihn obendrein ganz ungemein. Regeln gelten für ihn nicht, er lügt wie gedruckt und wer nicht seiner Meinung ist, landet unversehens im Meer.
Treffsicher beschreibt Dave Eggers nicht nur den „größten Kapitän aller Zeiten“, sondern auch alle anderen an Bord.
Der „Helle“ bringt dann eine ungeahnte Wendung, die folgenschwere Auswirkungen haben.
Mir hat dieser satirische Kurzroman gut gefallen. Er unterhält und stimmt einen nachdenklich zugleich.

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