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Veröffentlicht am 03.09.2024

Herbstlektüre

Was die Toten bewegt (Eine packende und atmosphärische Nacherzählung von Edgar Allan Poes Klassiker „Der Untergang des Hauses Usher“)
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Als Liebhaber von allem, was Poe geschrieben hat, konnte ich dem Buch absolut nicht widerstehen. Wobei ich es vor dem Lesen nicht wusste, dass es auf dem Untergang des Hauses Usher basiert. Tatsächlich ...

Als Liebhaber von allem, was Poe geschrieben hat, konnte ich dem Buch absolut nicht widerstehen. Wobei ich es vor dem Lesen nicht wusste, dass es auf dem Untergang des Hauses Usher basiert. Tatsächlich hat mich hier das Cover sofort in einen Bann gezogen und zusammen mit dem Titel wusste ich einfach, dass das Buch was für mich ist. Als ich den Klappentext gelesen hab, war ich zuerst etwas skeptisch, ob es nicht etwas viel gewollt wäre, eine der bekanntesten Poe-Geschichten nachzuerzählen.
Aber T. Kingfisher hat mich komplett abgeholt!
Die Bilder, die sie mit ihren wunderschön geschriebenen Sätzen in meinen Kopf gepflanzt hat, sind so wundervoll düster, atmosphärisch und ein bisschen gruselig. Ich bereue es, dass ich das Buch bei 33 Grad im Schatten mit den Füßen in einem Miniplanschbecken gelesen habe. Eigentlich passt es eher zu einem verregneten Herbsttag mit dicker Strickjacke und selbstgestrickten Socken, einer Kuscheldecke auf der Couch und einer heißen Schokolade mit Pumpkin Spice und Sahne. Und genau das werde ich im Herbst dann noch nachholen, sobald der Nachfolgeband erscheint.
Wer leicht gothic angehauchte, düster-atmosphärische Fantasy-Retellings mag, wird dieses Buch absolut lieben!
Vier Sterne, weil es einfach unglaublich dünn ist für den Preis - nach dem Mesen des Rezensions-Ebooks musste ich mir das physische Buch noch kaufen. Bei unter 200 Seiten musste ich bei dem Preis allerdings erstmal kurz schlucken.

*Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Nett, aber kein Highlight

Iron Empire – Erwählt vom Licht der Wälder
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Kann milde Spoiler enthalten
Da von der Dilogie bisher so viele Leute geschwärmt haben, musste ich sie jetzt auch endlich mal anfangen. Leider waren meine Erwartungen wieder mal zu hoch. Schlecht war der ...

Kann milde Spoiler enthalten
Da von der Dilogie bisher so viele Leute geschwärmt haben, musste ich sie jetzt auch endlich mal anfangen. Leider waren meine Erwartungen wieder mal zu hoch. Schlecht war der erste Teil jetzt definitiv nicht. Aber auch nicht weltbewegend. Die ganze Geschichte hat mich irgendwie an Avatar (den Film, nicht die Anime-Serie) erinnert. Der verehrte Baum, der lebendige Wald, der Eindringling von einer anderen Kultur, die den Wald zerstört… Ich fand den Film jetzt leider auch nicht so wahnsinnig toll, aber das Buch hätte Potenzial gehabt.
Leider blieben mir die Charaktere hier viel zu flach. Plötzlich haben die beiden Protas Gefühle füreinander. Aber wann hatten sie Zeit, diese überhaupt zu entwickeln? Irgendwie haben mir da ein paar tiefergehende Gespräche zwischen Kae und Hunter gefehlt, wie er von seinem Bruder und den Erwartungen an ihn nach dessen Tod erzählt und sie von ihrer nicht vorhandenen Familie, von ihrem Aufwachsen und was es für sie bedeutet, als Seherin ernannt worden zu sein. Die beiden haben quasi nur Smalltalk geführt und plötzlich sind sie sich so nah und verliebt. Das war für mich nicht schlüssig. Dafür war die Enthüllung um den Urherber der Intrige wenig überraschend und auch die Entwicklungen um die Tode vorhersehbar.
Die geschriebenen Bilder waren schon schön und ich freue mich, dass es im nächsten Teil doch erst einmal zurück in den Wald geht. Die generische Stadt mit Palast hatte für mich da leider weniger Reiz. Lesen werde ich den zweiten Teil auf jeden Fall zeitnah. Aber ein Highlight ist die Serie auf keinen Fall. Dafür sind meine Ansprüche mittlerweile zu hoch geworden.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Auch der Tod kann cosy sein

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
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Das war echt schön. Nachdem mir Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte so gut gefallen hat, habe ich mich an Wallace Price gemacht. Beim ersten Anlauf kam ich allerdings nicht wirklich weit und konnte ...

Das war echt schön. Nachdem mir Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte so gut gefallen hat, habe ich mich an Wallace Price gemacht. Beim ersten Anlauf kam ich allerdings nicht wirklich weit und konnte mich nicht komplett auf das Buch einlassen. Der Anfang zog sich wirklich ein wenig und Wallace war keine Person, der man so gern hätte folgen wollen. Ich habe es dann erst mal abgebrochen.
Diesmal lief es besser und ich habe das Buch nochmal ganz von vorn gelesen. Sobald sich die ersten Veränderungen in Wallace bemerkbar machten, konnte ich das Buch nicht mehr so schnell weglegen. Auch wenn ich die Veränderungen als ein wenig zu schnell empfand. Aber vielleicht war Wallace gar nicht der unangenehme Mensch, den man anfangs kennenlernte, sondern er hat nur eine sehr unangenehme Mauer um sich hochgezogen.
Die kleine Familie aus Hugo, Mei, Nelson und Apollo war für mich wirklich wie eine liebevolle Umarmung für Wallace, um diese Mauer zum Einstürzen zu bringen.
Das Ende empfand ich allerdings ein bisschen zu erzwungen, damit alle glücklich sind.
Fragen blieben bei mir auch offen. Und vor allem wundere ich mich, warum in den vielen Wochen, die Wallace in der Teestube blieb, so wenig anderer „Besuch“ kam. Täglich sterben so viele Menschen. Wieviele Fährmänner gibt es denn dann? Fiktion, ich weiß. Aber das ist für mich leider eine Logiklücke, die mich gestört hat.
Trotzdem fand ich das Buch tolle Cosy Fantasy und nun warte ich geduldig noch sechs Wochen, bis endlich der zweite Teil der Parnassus-Reihe erscheint.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Ein Fingerspiel für Maud

A Restless Truth
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Was für ein Buch! Ich hatte wirklich das große Glück, dass ich gerade fertig mit dem ersten Band war, als die Anfrage für den zweiten Teil bestätigt wurde. Also habe ich direkt weiter gelesen. Ein paar ...

Was für ein Buch! Ich hatte wirklich das große Glück, dass ich gerade fertig mit dem ersten Band war, als die Anfrage für den zweiten Teil bestätigt wurde. Also habe ich direkt weiter gelesen. Ein paar Monate sind vergangen, seit Robin und Edwin versuchten, Edwins Bruder Walt aufzuhalten. Glücklicherweise konnten sie es so drehen, dass sie sich weiterhin einmischen können und nach den verblieben Teilen des Vertrags suchen, so dass er nicht der immer noch mysteriösen Gruppe um Walt in die Hände fällt.
Da die beiden beobachtet werden, unterstützt Robins Schwester Maud das Unternehmen und begibt sich auf eine Schiffsreise, bei der alte und auch neue Bekannte dazustoßen. Das Ganze startet direkt mit einem Mord an Bord der Lyric und dem Verschwinden des Teils des Vertrags, von dem Maud nicht einmal weiß, was es ist.
Ich kann nicht genug betonen, wie sehr ich diese Reihe liebe! Urban Fantasy, historisch kurz nach der Wende ins 20. Jahrhundert, erneut eine queere Lovestory, ein interessantes Magiesystem, was hier noch eine Erweiterung erfährt und zudem noch ein bisschen „Kriminalgeschichte auf der Titanic“-Feeling.
Ich hoffe, der dritte Teil, der dann das Ende der Reihe darstellt und Lord Hawthorn in den Mittelpunkt stellt, erscheint zeitnah. Ich bin absolut verliebt in diese Trilogie!
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Ganz okay für zwischendurch

Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz
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Wo fange ich an..? Am Anfang ist wohl das beste. Das Vorwort der Autorin ist bei diesem Buch tatsächlich wichtig und sollte vor dem Lesen wirklich verinnerlicht werden. Es gibt eine leichte Content-Warnung ...

Wo fange ich an..? Am Anfang ist wohl das beste. Das Vorwort der Autorin ist bei diesem Buch tatsächlich wichtig und sollte vor dem Lesen wirklich verinnerlicht werden. Es gibt eine leichte Content-Warnung zu (auch sexueller) Gewalt und die ausführlichere hinten im Buch mit Seitenangabe. Beide fand ich wichtig.
Dass das Buch mit Zoés Tod beginnt, war tatsächlich erfrischend. Von da an ging es direkt recht dunkel weiter. Zeitweise ein wenig klischeehaft wie aus dem Romantasybaukasten. Das Worldbuilding fand ich wirklich gelungen, auch wenn ich da gern auch erstmal kurz eine erklärende Einführung gehabt hätte. Aber da findet man sich im Verlauf ein. Ein paar Lücken haben mich stutzig gemacht. Als wären mitten in der Handlung Sätze gekürzt wurden - beispielsweise beim Auffinden des ersten Relikts. Da musste ich blättern und nochmal lesen und auch beim dritten Mal erschloss sich mir der Sinn nicht. Solche Stellen hatte das Buch leider mehrere.
Warm werden konnte bin ich mit Zoé leider nicht. Zu viele moralisch fragwürdige Dinge in ihrem Handeln haben nicht zur Sympathie beigetragen und leider empfand ich sie auch als sehr egoistisch und unreif, was bei ihrer Geschichte allerdings nicht überraschend ist.
Die Entwicklungen im Buch sind ein wenig vorhersehbar. Trotzdem werde ich nach dem Cliffhanger natürlich den zweiten Band lesen müssen, sobald er erscheint.
Im Buch sind am Ende neben der Contentwarnung auch noch ein Glossar und eine Personenübersicht, die allerdings beide nicht unbedingt nötig.
Klare Empfehlung für das Buch. Bitte beim Lesen auf das Vorwort achten.

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