Zähe Mordermittlungen in der Bretagne
Bretonische FlutEin denkbar schlechter Tagesanfang für Kommissar Dupin, der bereits am frühen Morgen zum Hafen gerufen wird. Die Tote im Abfallcontainer auf nüchternen Magen ist schon eine besondere Herausforderung. Und ...
Ein denkbar schlechter Tagesanfang für Kommissar Dupin, der bereits am frühen Morgen zum Hafen gerufen wird. Die Tote im Abfallcontainer auf nüchternen Magen ist schon eine besondere Herausforderung. Und dann erreicht ihn wenig später die Meldung, dass auf Île de Sein eine weitere Fraueneiche gefunden wurde. Dupin der das Meer über alles liebt, solange er es vom sicheren Festland aus betrachten kann, sieht sich gezwungen gemeinsam mit Inspektor Riwal auf die Insel überzusetzen. Die Insulaner sind ein eigenartiges Völkchen. Geprägt von Aberglauben und Legenden, herrscht auf Sein eine ganz besondere Atmosphäre der er sich nur schwer entziehen kann. Riwal, der sich bestens in der bretonischen Geschichte auskennt, läßt keine Gelegenheit ungenutzt dieses Wissen mitzuteilen und trägt damit einen entscheidenden Teil dazu bei dem Fall etwas mystisches zu verleihen.
Beide Frauen haben auf Seins gelebt und obwohl sie miteinander befreundet waren, läßt sich keine brauchbare Erklärung zu Täter und Motiv finden. Als es zu einem dritten Mord kommt, wird der Fall zunehmend rätselhafter. Da sie auf der Suche nach einem Tatmotiv nicht weiterkommen, konzentrieren sie sich darauf das enge Zeitfenster in dem die Taten verübt wurden. Dies reduziert zwar die Anzahl der möglichen Täter erheblich, bringt sie aber keinen entscheidenden Schritt weiter. Die Ermittlungsarbeiten arten immer mehr in eine ständiges Hin- und Her zwischen Insel und Festland aus, das letztendlich in einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd endet. Trotz der Ermittlung des Täters bleibt der Fall eigentlich ungeklärt, denn das Motiv für die Taten bleibt genauso ungeklärt wie die zahlreichen Mysterien der Bretagne.
Fazit
Eindrucksvolle Landschaftsbeschreibungen mit kulinarischen Highlights lassen den Kriminalfall fast vollständig in den Hintergrund treten. Für Krimifans eine Enttäuschung, für Bretagnefreunde ein interessanter Reise- und Geschichtsführer.