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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Leben steckt immer wieder voller Überraschungen

Glitzer, Glamour, Wasserleiche
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Zu einer echten Diva gehört ein Hund. Diesen Hund liebt sie natürlich abgöttisch. So auch Pauline. Daher wundert es nicht, dass sie zu dessen Wohlergehen einen eigens engagierten Hundeenergetiker in ihrem ...

Zu einer echten Diva gehört ein Hund. Diesen Hund liebt sie natürlich abgöttisch. So auch Pauline. Daher wundert es nicht, dass sie zu dessen Wohlergehen einen eigens engagierten Hundeenergetiker in ihrem Gefolge hat. Ihre Anhängerschaft, wie sollte es bei einer Diva anders sein, ist ein sehr illustres Völkchen. Einer skurriler als der andere, zum Teil hoffnungslos überzogen, aber alle urkomisch und immer für eine Überraschung gut.
Als plötzlich eine Wasserleiche auftaucht, die sich einen Teufel darum schert, dass der Zeitpunkt mehr als unpassend ist, nimmt die Geschichte noch einmal so richtig Fahrt auf, um mit einem turbulenten Showdown zu enden.

Fazit
Eine totale schräge Geschichte, voller irrwitziger Szenen und mit Personen, die man besser nicht allzu ernst nimmt. Ein herrlicher Sommerlesespaß, mit einem Frontalangriff auf die Lachmuskeln.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod im Seifenkessel

Provenzalische Intrige
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Ihr letzter Gedanke, bevor sie im Seifenkessel versinkt, gilt ihrem Sohn. Dabei hatte Paulette Simonet noch so viel vor. Als sozial engagierte Unternehmerin hat sie sich stets der Nachhaltigkeit verpflichtet ...

Ihr letzter Gedanke, bevor sie im Seifenkessel versinkt, gilt ihrem Sohn. Dabei hatte Paulette Simonet noch so viel vor. Als sozial engagierte Unternehmerin hat sie sich stets der Nachhaltigkeit verpflichtet gefühlt und ihren Betrieb entsprechend geführt. Mit ihrem Konzept hat sie sich allerdings nicht nur Freunde geschaffen. Doch weder der Shitstorm im vergangenen Jahr, noch ihre aktuellen Differenzen mit der Konkurrenz scheinen ausreichend für ein Mordmotiv zu sein.
Pierre Durand, der sich gerade erst auf den Posten des scheidenden Commissaires von Cavaillon beworben hat, fühlt sich endlich wieder voll in seinem Element. Seine Suche nach Täter und Motiv führen ihn durch die beschaulichsten Gebiete der kurz vor der Lavendelblüte stehenden Provence. Aber die Idylle trügt. Die Gerüchteküche brodelt und der Fall wird immer undurchsichtiger. Trotzdem scheint der mutmaßliche Mörder, für die in diesem Fall zuständige Beamtin Commissiaire Benoît, nach kurzer Zeit festzustehen. Durand kann sich aber aufgrund seines Bauchgefühls, mit dieser Lösung nicht zufrieden geben. Im Gegenteil, von der Unschuld des mutmaßliche Mörders überzeugt, setzt er alles daran den wahren Mörder zu finden.

Fazit
'Provenzialische Intrige' ein Krimi für alle Sinne – spannend und unterhaltsam mit Suchtpotential.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Entscheidung mit Dominoeffekt

Blinde Sekunden
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Silvia hat sich mit Sven zu einem heimlichen Treffen in einem Hamburger Nobelhotel verabredet. Auf ihrem Weg in das gebuchte Zimmer, verliert sich ihre Spur. Sven der nach Silvias Verschwinden kurz vorm ...

Silvia hat sich mit Sven zu einem heimlichen Treffen in einem Hamburger Nobelhotel verabredet. Auf ihrem Weg in das gebuchte Zimmer, verliert sich ihre Spur. Sven der nach Silvias Verschwinden kurz vorm Durchdrehen ist, meldet sie umgehend als vermisst. Seine Anzeige landet bei Kommissar Eberhard Rieckers, einem überaus erfahrenen und fähigen Ermittler. Der mysteriöse Fall geht dem Kommissar selbst unter die Haut und er verspricht alles daran zu setzen ihn zu lösen.

Sven, der die alleinige Schuld bei sich sieht, versinkt immer tiefer in Selbstvorwürfen. Für ihn dreht sich alles nur noch um die verschwundene Freundin, so dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Er steht völlig neben sich und nur seine Bereitschaft, sich einer Therapie zu unterziehen, rettet ihn davor in die Psychiatrie eingewiesen zu werden. Während für Sven nach und nach sein ganzes Leben zerbricht, versucht zur gleichen Zeit in Göttingen ein Arzt, mit allen Mitteln das durch psychische Labilität und Wahnvorstellungen entstandene Leiden seiner Frau, mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, zu beenden.

Beide Fälle, scheinbar vollkommen unabhängig voneinander, entwickeln sich in beängstigender Art und Weise aufeinander zu. Die detailreich ausgearbeitete Beschreibung der einzelnen Charaktere und ihr Verhalten sind psychologisch glaubhaft und nachvollziehbar. Eine beeindruckende Geschichte, voller Emotionalität, die unter die Haut geht.

Fazit
Ein (Psycho)Thriller, dessen unglaubliches Szenario für spannendste Unterhaltung mit reichlich Gruseleffekt sorgt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Porträt einer Ehe

Porträt einer Ehe
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Im Grunde genommen fängt die Story ganz banal an. Um ihrer Beziehung eine neue Chance zu geben, flüchten Augusta und Owen aufs Land. In der dortigen Isolation versuchen beide wieder zu sich selbst und ...

Im Grunde genommen fängt die Story ganz banal an. Um ihrer Beziehung eine neue Chance zu geben, flüchten Augusta und Owen aufs Land. In der dortigen Isolation versuchen beide wieder zu sich selbst und zueinander zu finden. Doch dann wird diese selbstauferlegte Einsamkeit, durch den Einzug einer neuen Nachbarin, plötzlich empfindlich gestört und die mühsam aufgebaute Fassade bekommt erste Risse.

Während Owen eher zurückhaltend bleibt, freundet sich Augusta recht schnell mit Alison an. Froh darüber, endlich jemand zu haben mit dem sie über ihre Probleme sprechen kann, vertraut sie ihrer neuen Freundin vieles an, über das sie mit Owen nicht reden kann. Als wenig später Alisons Tochter Nora zu Besuch kommt verkompliziert sich die Beziehung erneut. Misstrauen und Eifersucht kehren zurück und treiben erneut einen Keil zwischen das Paar. In einem emotionalen Auf- und Ab, durchleben Augusta und Owen eine aufwühlende Phase, die zur Gratwanderung für sie beide und ihre Ehe wird.

Fazit
Ein psychologisch interessant aufgebauter Roman, der sich auf sehr subtile und einfühlsame Art und Weise mit der Problematik zwischenmenschlicher Beziehung auseinandersetzt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine verdorbene Gesellschaft

Zeit zum Sterben
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Als Tom Thorne und Helen Week an ihrem ersten Urlaubsabend, in den Nachrichten den Bericht über das Verschwinden eines jungen Mädchens sehen, verspürt Helen plötzlich den inneren Drang sofort an den Ort ...

Als Tom Thorne und Helen Week an ihrem ersten Urlaubsabend, in den Nachrichten den Bericht über das Verschwinden eines jungen Mädchens sehen, verspürt Helen plötzlich den inneren Drang sofort an den Ort des Geschehens zu fahren. Die Vermisstenanzeige stammt aus dem Geburtsort von Helen und sie fühlt sich verpflichtet ihrer alten Freundin, deren Ehemann als mutmaßlicher Täter verhaftet wurde, beizustehen. Während Helen sich um die Freundin kümmert, versucht Thorne mit dem Ort warm zu werden. Als eingefleischter Stadtmensch hat er erhebliche Schwierigkeiten sich in das kleinkarierte Landleben hineinzuversetzen. Doch sein Jagdfieber ist erwacht und so fängt er an sich über den Stand der Ermittlungen zu informieren und eigene Nachforschungen anzustellen.

Thornes Gefühl, dass Helen seit ihrer Ankunft irgendwie verändert wirkt, verunsichert ihn zunehmend. So ist es gut, dass sein alter Freund und Kollege sich die Zeit nimmt, ihm zuhillfe zu kommen. Während die beiden Männer sich in ihren Ermittlungsbemühungen auf die bereits zusammengetragenen Fakten stützen, durchlebt Helen gemeinsam mit ihrer ehemaligen Freundin eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt. Die Stadt hat sich seit damals scheinbar nicht viel verändert und die beiden Frauen fühlen sich an die eigene Vergangenheit erinnert.

Durch die Schilderung der Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln, bei den auch Täter und Opfer zur Sprache kommen, entsteht nach und nach das komplexe Bild einer von Vorurteilen und Verlogenheit geprägten Gesellschaft, die sich durch das Einmischen von Thorne plötzlich mit sich selbst konfrontiert sieht.

Fazit
Eine vielschichtig aufgebaute Geschichte, die, in einen Kriminalfall verpackt, mit dem egoistischen Verhalten der Einwohner einer Kleinstadt abrechnet. Ein ruhiger Thriller der nicht nur spannend unterhält, sondern auch anklagt und hinterfragt.