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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie viel Grammatik braucht das Leben?

Die Grammatik der Rennpferde
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Salli Sturm, hat sich mit Leib und Seele der deutschen Grammatik verschrieben, die sie mit viel Enthusiasmus versucht ihren ausländischen Schülern beizubringen. Als sie zufälligerweise auf den Russen Sergey ...

Salli Sturm, hat sich mit Leib und Seele der deutschen Grammatik verschrieben, die sie mit viel Enthusiasmus versucht ihren ausländischen Schülern beizubringen. Als sie zufälligerweise auf den Russen Sergey trifft, dem sie als Privatschüler, mehr oder weniger erfolgreich versucht, die Tücken der Grammatik zu erklären, wird dieser für sie zum Studienobjekt. Sergey, der zwar durchaus gewillt ist sein Deutsch zu verbessern, hat allerdings mehr Interesse daran ein ausgemustertes Rennpferd zu kaufen. Und dazu braucht er Salli.
Als der Pferdekauf gelingt, bedeutet dies zunächst das Aus für den Deutschunterricht. Doch schon bald braucht Sergey erneut Sallis Hilfe. Beide schließen einen Vertrag miteinander. Während Salli versucht zwischen Heurationen und Haferportionen, Verben und Personalpronomen in Sergeys Satzbau den richtigen Platz zuzuweisen, wendet sich das Blatt und der Schüler wird zum Lehrer. Und so ist es letztendlich Salli die begreifen muss, dass nicht nur Rennpferde eine andere Grammatik brauchen.

Fazit
Ein sehr einfühlsamer Roman, der mit philosophischer Logik gängige Regeln infrage stellt und zu ganz neuen Erkenntnissen führt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine grausame Psychostudie

Das Böse in euch
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Ausgerechnet dann, als in Wien mehrere junge Mädchen verschwinden, zieht die 16-jährige Valerie als Gast bei Michaela ein. Michaela, die als LKA-Ermittlerin in dem Fall der ermordeten Jugendlichen ermittelt, ...

Ausgerechnet dann, als in Wien mehrere junge Mädchen verschwinden, zieht die 16-jährige Valerie als Gast bei Michaela ein. Michaela, die als LKA-Ermittlerin in dem Fall der ermordeten Jugendlichen ermittelt, vermutet dass es zwischen der Toten und den entführten Mädchen eine Verbindung geben muss. Völlig unerfahren im Umgang mit einer Jugendlichen, fühlt sie sich mit der Erziehung ihrer Nichte schnell überfordert. Sie sucht deshalb Rat bei einem Kollegen, der sie als Kriminalpsychologe, bei den Ermittlungen im Fall der verschwundenen Mädchen unterstützt.
Eine zweite Erzählebene schildert das grausame Experiment eines gefährlichen Psychopaten, der die Mädchen entführt und in seine Gewalt gebracht hat. Er selbst rechtfertigt dies für sich damit, dass er die Studien, die seine Mutter begonnen hat, zur Vollendung bringen muss.
Durch den kapitelweisen Wechsel zwischen den voranschreitenden Ermittlungen und der Schilderung der grausamen Psychostudie, wird die Geschichte von zwei Seiten immer weiter aufeinander zu entwickelt. Auch wenn sich recht früh ein erster Verdacht einstellt, um wen es sich bei dem Psychopathen handeln könnte, wird dieser ständig aufs Neue infrage gestellt, so dass der Spannungsbogen bis ganz zum Schluss aufrecht erhalten bleibt.

Fazit
Raffiniert aufgebaut, ist „Das Böse in euch“ ein psychologisch überaus spannender und fesselnder Thriller, der einem eine gute Portion Gänsehaut beschert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödliche Weinlese

Schwarzer Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 2)
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Passenderweise, gerade zu Beginn der Weinlese, vermacht Tante Odette ganz unverhofft dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter einen kleinen Weinberg. Noch bevor er den Vertrag unterschreiben kann, bekommt er ...

Passenderweise, gerade zu Beginn der Weinlese, vermacht Tante Odette ganz unverhofft dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter einen kleinen Weinberg. Noch bevor er den Vertrag unterschreiben kann, bekommt er mit der unverhofften Schenkung allerdings massive Schwierigkeiten. Eine mumifizierte Leiche, aufgefunden im angrenzenden Schuppen des Grundstücks, eine Behörde mit ungeheuerlichen Anforderungen an das bestehende Gebäude und ein jahrelang unaufgearbeitetes privates Problem, bereiten ihm seitdem etliches Kopfzerbrechen. Mit viel Energie und der ihm eigenen Akribität, geht Ritter diese Probleme auf seine ganz spezielle Art und Weise an.
Aus raffiniert gelegten Spuren, eindeutig wirkenden Hinweisen und etlichen unerwarteten Wendungen entwickelt sich ein ungewöhnlicher Fall, der neben der reinen Suche nach dem Täter auch den psychologischen Aspekt für Motiv und Tat einbezieht.

Fazit
Ein ruhiger Krimi, der die besondere Atmosphäre der herbstlichen Provence einfängt und durch eine spannende Story zu überzeugen weiß.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grausam, brutal und aufrüttelnd

Böse sind die anderen
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Alle vier Jahre ist Ausnahmezustand in Landshut, wenn dort die Landshuter Hochzeit stattfindet. Doch diesmal wird die Stimmung durch den Tod eines sogenannten Reisigen getrübt, der erschlagen am Isarufer ...

Alle vier Jahre ist Ausnahmezustand in Landshut, wenn dort die Landshuter Hochzeit stattfindet. Doch diesmal wird die Stimmung durch den Tod eines sogenannten Reisigen getrübt, der erschlagen am Isarufer aufgefunden wird. Zusätzlich hierzu, tragen rechtsextreme Gruppierungen erheblich dazu bei, die Feststimmung zu stören. Dies weckt das Interesse des Journalisten Korbinian Lallinger, der gerade seinen Urlaub in Landshut verbringt. Er beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, doch die Sache läuft aus dem Ruder und Lallinger gerät zwischen die Fronten.
Aus mehreren verschiedenen Handlungssträngen, entwickelt sich ein geradezu beängstigendes Szenario, das durch die authentisch wirkenden Protagonisten, schnell ein überaus lebendiges Bild der Geschehnisse zeichnet. Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Abschnitte bekommt man sehr schnell einen guten Einblick in die Geschehnisse, die dadurch leicht nachvollziehbar werden. Nur am Ende erscheint, trotz einer logisch und plausibel wirkenden Aufklärung, manche Lösung über einen glaubhaften Realismus hinauszuschießen.

Fazit
Eine temporeiche Story, die sich mit etlichen Tabuthemen auseinandersetzt. Stellenweise sehr brutal und grausam ist „Böse sind die anderen“, ein Krimi der neben spannender Unterhaltung betroffen macht und zum Nachdenken anregt. Ein Regionalkrimi von höchstem Niveau, der gleichzeitig Lust auf einen Besuch in Landshut macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grauen in den Bergen

Milchsblut
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Die Winterstimmung in dem kleinen, abgelegenen Bergdorf ist alles andere als beschaulich. Elvira vermisst ihre Freundin, auf der Suche nach ihr entdeckt sie die Leiche eines auf grausamste Art und Weise ...

Die Winterstimmung in dem kleinen, abgelegenen Bergdorf ist alles andere als beschaulich. Elvira vermisst ihre Freundin, auf der Suche nach ihr entdeckt sie die Leiche eines auf grausamste Art und Weise hingerichteten Nachbarn. Wenige Tage später findet Elvira die nächsten Toten, die nicht weniger brutal ums Leben gebracht worden sind. Die Stimmung wird immer unheimlicher. Doch das Grauen nimmt kein Ende und Elvira fühlt sich zunehmend selbst bedroht, denn plötzlich kommt alles zusammen. Der nächste Mord passiert und das Wetter kippt. Ohne Strom, von Schnee und Eis eingeschlossen ist die Familie restlos von der Umwelt abgeschnitten und es scheint kein Entrinnen mehr zu geben.
Doch Elvira gibt nicht auf und so kommt sie nach und nach hinter das Geheimnis des Mörders. Ihr anfänglicher Verdacht bestätigt sich immer mehr und so wird es am Ende ein Wettlauf gegen die Zeit, weitere Morde zu verhindern und den Täter zu stellen.

Fazit
Düster und unheimlich, entwickelt sich nach einem geheimnisvollen Prolog, eine Story die einen ständig mit neuen Dingen überrascht. Fast atemlos liest man das dramatische Showdown, bei dem nicht nur der Täter gestellt wird, sondern sich auch die psychopathische Logik des Tatmotivs erschließt.