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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grauen in den Bergen

Milchsblut
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Die Winterstimmung in dem kleinen, abgelegenen Bergdorf ist alles andere als beschaulich. Elvira vermisst ihre Freundin, auf der Suche nach ihr entdeckt sie die Leiche eines auf grausamste Art und Weise ...

Die Winterstimmung in dem kleinen, abgelegenen Bergdorf ist alles andere als beschaulich. Elvira vermisst ihre Freundin, auf der Suche nach ihr entdeckt sie die Leiche eines auf grausamste Art und Weise hingerichteten Nachbarn. Wenige Tage später findet Elvira die nächsten Toten, die nicht weniger brutal ums Leben gebracht worden sind. Die Stimmung wird immer unheimlicher. Doch das Grauen nimmt kein Ende und Elvira fühlt sich zunehmend selbst bedroht, denn plötzlich kommt alles zusammen. Der nächste Mord passiert und das Wetter kippt. Ohne Strom, von Schnee und Eis eingeschlossen ist die Familie restlos von der Umwelt abgeschnitten und es scheint kein Entrinnen mehr zu geben.
Doch Elvira gibt nicht auf und so kommt sie nach und nach hinter das Geheimnis des Mörders. Ihr anfänglicher Verdacht bestätigt sich immer mehr und so wird es am Ende ein Wettlauf gegen die Zeit, weitere Morde zu verhindern und den Täter zu stellen.

Fazit
Düster und unheimlich, entwickelt sich nach einem geheimnisvollen Prolog, eine Story die einen ständig mit neuen Dingen überrascht. Fast atemlos liest man das dramatische Showdown, bei dem nicht nur der Täter gestellt wird, sondern sich auch die psychopathische Logik des Tatmotivs erschließt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine tragische Familientragödie

Was ich euch nicht erzählte
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Lydia kommt nicht zum Frühstück. Dies ist nicht ungewöhnlich und so dauert es eine geraume Zeit, bis ihre Mutter beschließt nachzusehen wo sie bleibt. Wenig später ist klar, Lydia war die Nacht über nicht ...

Lydia kommt nicht zum Frühstück. Dies ist nicht ungewöhnlich und so dauert es eine geraume Zeit, bis ihre Mutter beschließt nachzusehen wo sie bleibt. Wenig später ist klar, Lydia war die Nacht über nicht zuhause. Trotzdem dauert eine ganze Weile, bis die Familie realisiert dass sie verschwunden ist. Auf Anweisung der zugezogenen Polizei sollen, bevor diese eine Suchaktion startet, die Freundinnen von Lydia angerufen und gefragt werden ob sie wissen wo Julia steckt. Doch schon beim Erstellen der Namensliste der Freundinnen zeigt sich, dass die Eltern eigentlich nichts über ihre Tochter wissen – und das obwohl es eigentlich die Lieblingstochter ist. Der einzigste der Lydia besser kennt ist ihr Bruder Nath, der sich allerdings davor hütet etwas von seinem Wissen preiszugeben und auch Hannah, die jüngere Schwester, schweigt.
Im Grunde genommen ist die Familie schon vor dem Tod Lydias total zerrüttet. Beide Elternteile projizieren ihre eigenen Unzulänglichkeiten, Zweifel und Ängste auf ihre Kinder, die dem Druck der auf sie ausgeübt aber wird nicht gewachsen sind und letztendlich daran zerbrechen.
Mit Rückblenden in die Vergangenheit, die in die Schilderung der aktuellen Geschehnisse einfließen, entsteht ein komplexes Bild, bei dem die einzelnen Charaktere in ihrer individuellen Entwicklung sehr anschaulich beschrieben werden. Dadurch, und weil auch jedes Familienmitglied die Gelegenheit bekommt die Dinge aus seiner Sicht zu schildern, erhält man einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten. Und so wird letztendlich auch klar, warum alles so kommen musste und im Grunde genommen nicht zu verhindern war.

Fazit
Ein Roman, der unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt. Eine absolute Leseempfehlung für jeden, der bereit ist, sich mit der Psychologie von Erziehung, Gesellschaftszwängen und Charakterbildung auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine ungewöhnliche Mordserie

Die Totgesagten (Ein Falck-Hedström-Krimi 4)
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Mord in Tanum. Damit hat keiner gerechnet. Zuerst ein Verkehrsunfall mit Todesfolge, dann eine Leiche in einem Müllcontainer. Die beiden Fälle halten das Team von Patrik Hedström ganz schön auf Trab. Als ...

Mord in Tanum. Damit hat keiner gerechnet. Zuerst ein Verkehrsunfall mit Todesfolge, dann eine Leiche in einem Müllcontainer. Die beiden Fälle halten das Team von Patrik Hedström ganz schön auf Trab. Als sich zeigt, dass es früher in anderen Bezirken schon ähnliche Todesfälle gegeben hat, sind die Kapazitäten nahezu erschöpft. Doch Hedström, der sich eigentlich um die Vorbereitungen zu seiner Hochzeit kümmern müsste, lässt sich, nachdem er auf eine interessante Spur gestoßen ist, von seinem Bauchgefühl leiten und treibt seine Mannschaft unermüdlich voran.
Sehr genau werden die Ermittlungen und die besonderen Schwierigkeiten der einzelnen Fälle beschrieben. Trotzdem bleibt genügend Zeit, um ausführliche Einblicke in das Privatleben der einzelnen Protagonisten zu gewähren. Dadurch lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen und verstehen. Während einem Patrik Hedström und sein Team zunehmend sympathischer wird, gibt es andere die in ihrer Klischeehaftigkeit zu ihrer eigenen Karikatur werden und dadurch den Krimi humorvoll auflockern.
Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es Einschübe, mit Erinnerungen eines unbekannten Geschwisterpaares. Diese kurzen Informationen sind zunächst nicht richtig einzuordnen und erst ganz am Ende offenbart sich ihr tieferer Sinn.

Fazit
Spannend und mit etlichen Überraschungen, ein durchaus lesenswerter Krimi, der trotz einiger Vorhersehbarkeiten, ganz anders endet als man vermutet hätte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsame Lektüre mit Lerneffekt

Weltgeschichte to go
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Um sich selbst besser kennenzulernen, kommt man nicht daran vorbei sich für Geschichte zu interessieren. Doch mit der Geschichte ist es so in Problem. Wer erinnert sich nicht an tödlich langweilige Geschichtsstunden? ...

Um sich selbst besser kennenzulernen, kommt man nicht daran vorbei sich für Geschichte zu interessieren. Doch mit der Geschichte ist es so in Problem. Wer erinnert sich nicht an tödlich langweilige Geschichtsstunden? Geschichte kann aber durchaus spannend und unterhaltsam sein. In lockerem Plauderton durchleuchtet Alexander von Schönberg die Weltgeschichte und schlägt verblüffende Brücken direkt in die heutige Zeit.
Beispielweise Facebook & Co., alles schon dagewesen, weniger ausgereift und vor allem nicht weltweit, aber immerhin. Man lernt auch, dass die Menschheit früher nicht besser oder schlechter war als heutzutage. Lediglich die Methoden sich gegenseitig zu schaden, haben sich durch die ausgereiftere Technik enorm verbessert.
Viel interessanter als die Frage nach dem was und wann, ist aber eigentlich die Frage nach wer, warum und wo? So gab es gewissermassen unterschiedliche Nester, in denen sich schwerpunktmäßig wichtige Entwicklungsprozesse vollzogen haben. Diese werden, auf humorvolle Art und Weise durchleuchtet und erklärt, so dass man sich fragt wie man Geschichte jemals langweilig finden konnte.

Fazit
Im Grunde genommen wiederholt sich ständig alles aufs Neue. Und das ist der Knackpunkt. Wer das Zeitgeschehen bisher noch nicht verstanden hat, sollte sich schleunigst ein Exemplar „Weltgeschichte to go“ besorgen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine falsche Schlange

Herzgift
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Eve kennt das Geheimnis das Sean und Natty zusammenschweißt. Das ist ihr Kapital und so fühlt sie sich unheimlich stark, als sie Nattys Abwesenheit nutzend, Sean verführt. Als Natty nach Hause zurückkehrt, ...

Eve kennt das Geheimnis das Sean und Natty zusammenschweißt. Das ist ihr Kapital und so fühlt sie sich unheimlich stark, als sie Nattys Abwesenheit nutzend, Sean verführt. Als Natty nach Hause zurückkehrt, ist es längst zu spät ihre Ehe zu retten. Die Erkenntnis, dass ihre älteste und beste Freundin sich, nach so vielen Jahren, als dermaßen falsch und hinterhältig entpuppt, trifft sie schwer. In ihrem Kopf herrscht Chaos, doch erst nach einer absoluten Kurzschlusshandlung, die sie beinahe in den Knast bringt, besinnt sie sich und versucht herauszufinden wer Eve wirklich ist. Als Eve, die in der Zwischenzeit mit allen Mitteln versucht die Familie restlos zu zerstören, mitbekommt dass sie droht aufzufliegen, gibt es für sie kein Halten mehr und sie setzt alles daran möglichst schnell an ihr Ziel zu kommen.
Spannend, wenn auch ohne großen psychologischen Tiefgang, wird beschrieben wie sich Natty langsam an die wahre Eve und ihren krankhaften Charakter herantastet. Parallel dazu treibt Eve ihr perverses Spiel immer weiter auf die Spitze, doch während Sean sich nach wie vor um den Finger wickeln lässt, fangen die beiden Töchtern langsam an zu zweifeln. Instinktiv spüren sie, dass etwas nicht stimmen kann und sie beginnen sich immer heftiger gegen Eve aufzulehnen.
Ein strategisch geschickt aufgebauter Plot, bei dem es den Protagonisten teilweise an überzeugender Authentizität mangelt, so dass viele ihrer Handlungen wenig durchdacht und unangemessen wirken.

Fazit
Sehr flüssig zu lesen, ist „Herzgift“, trotz einiger Schwächen, auf alle Fälle eine unterhaltsame und empfehlenswerte Lektüre.