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Veröffentlicht am 24.02.2019

Wir sind gleich. Vor Gott sind wir alle gleich.

Im Schatten der Magnolien
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"Wir sind gleich. Vor Gott sind wir alle gleich."

Es gibt in Wilkes County, Georgia, im Jahre 1868 viele Menschen, die nicht dieser Ansicht sind. Menschen, die gegen die Aufhebung der Sklaverei protestieren ...

"Wir sind gleich. Vor Gott sind wir alle gleich."

Es gibt in Wilkes County, Georgia, im Jahre 1868 viele Menschen, die nicht dieser Ansicht sind. Menschen, die gegen die Aufhebung der Sklaverei protestieren und alles dafür tun, um ihre Mitmenschen mit schwarzer Hautfarbe wie zuvor zu diskriminieren und in Angst und Schrecken zu versetzen. Die rebellische Emily Joy Derracott verbrachte ihr ganzes Leben auf der Baumwollplantage ihres Vaters und ist strikt gegen die Sklaverei. Sie steht zu ihren Überzeugungen, fühlt sich dazu berufen, den ehemaligen Sklaven zu helfen und erteilt ihnen Unterricht im Lesen und Schreiben. Doch eines Tages wütet der berüchtigte Ku-Klux-Klan auch auf der Derracott-Plantage in Wilkes County. Leutnant Thomas McGinnis ist Emilys guter Freund aus Jugendtagen. Die beiden verbinden wunderschöne Erinnerungen an gemeinsame Unternehmungen vor dem Krieg, als sie ihre Freizeit ausgelassen und unbeschwert miteinander verbrachten. Doch der Krieg hat vieles verändert. Thomas McGinnis bezeichnet die ehemaligen Sklaven als dumm und arbeitsunwillig und zieht sich damit den Unwillen jener Frau zu, die er zu umwerben gedenkt. Emily ist Thomas wie einem Bruder zugetan, ihr Herz gehört jedoch einem anderen. Sie würde zudem niemals einem Mann das Jawort geben, der ihre Überzeugungen nicht teilt.

Die Aufhebung der Sklaverei, der Einsatz für die Rechte der ehemaligen Sklaven sowie die Widerstände gegen deren aktive politische Beteiligung – beispielsweise durch das mörderische Treiben des Ku-Klux-Klans - sind Themen dieses Buches. Die Protagonistin Emily wird als warmherzige, aber auch ziemlich rebellische junge Frau dargestellt, die als überzeugte Gegnerin der Sklaverei ihren Part dazu beiträgt, den Freigelassenen zu ihren Rechten zu verhelfen. Ihr männlicher Gegenpart Thomas McGinnis scheint von ihrer Einstellung nicht begeistert zu sein. Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten und letztendlich kann Emily ihrem ehemals besten Freund nicht mehr vertrauen. Die Autorin hat ihre handelnden Figuren und deren Gefühls- und Gedankenwelt überzeugend dargestellt. Als meine favorisierte Nebenfigur möchte ich die anmutige und würdevolle Miss Lillian anführen, die durch die Missionary Aid Society als Lehrerin in den Süden kam. Die tief gläubige Christin möchte den Freigelassenen dienen. Sie strahlt Frieden und Freundlichkeit aus und gibt an, lieber Gott zu gehorchen, als den Menschen. Miss Lillians tiefgründige Gespräche mit Emily waren für mich Höhepunkte dieses Buches.

Ich empfinde den einnehmenden Schreibstil, die gewählte Ausdrucksweise und die hervorragende Charakterzeichnung der handelnden Figuren bereits als ein Markenzeichen von Elizabeth Musser. In diesem Buch wurde nicht so detailliert auf die Personen eingegangen wie ich es aus den anderen Werken der Autorin gewohnt bin, was aber vermutlich der Kürze dieser Geschichte geschuldet war.

Fazit: Elizabeth Musser hat mit ihrer Lektüre „Savannah“ eine eindrucksvolle Kurzgeschichte geschaffen, die sowohl durch ihren Inhalt, als auch durch die handelnden Personen überzeugte und mir ausgezeichnet gefallen hat. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 24.02.2019

Gott ist immer für mich da

Du, wo wohnt eigentlich Gott?
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Gott ist immer für mich da

„Gott hat dich schon gesehen, bevor du noch geboren wurdest. Er hat dich gemacht. Dich und alle Menschen. Er hat die Menschen geschaffen, weil er sie lieb hat.“

In diesem kleinen ...

Gott ist immer für mich da

„Gott hat dich schon gesehen, bevor du noch geboren wurdest. Er hat dich gemacht. Dich und alle Menschen. Er hat die Menschen geschaffen, weil er sie lieb hat.“

In diesem kleinen gebundenen Büchlein in quadratischem Format erzählt die Pädagogin und Kinderbuchautorin Bärbel Löffel-Schröder neun Geschichten über Enttäuschung, Traurigkeit, Gottes unsichtbare Anwesenheit in unserem Leben, über das Beten als Zwiesprache mit Gott, die Ausgrenzung anderer, Schuld und Vergebung, Versöhnung und Nächstenliebe, die Güte Gottes und das Angenommensein als sein geliebtes Kind.

Diese Geschichten sind zum Vorlesen gedacht und vermitteln der jungen Zielgruppe ab dem Alter von vier Jahren in prägnanten und klaren Worten und in kindgerechter Sprache Glaubensinhalte. Bärbel Löffel-Schröder bringt darin wunderschön zum Ausdruck, dass jeder Mensch auf dieser Welt wertvoll und von Gott geliebt ist. Viele gefällige und farbenfrohe Illustrationen von Sven Gerhardt lockern die einzelnen Textpassagen auf.

Fazit: „Du, wo wohnt eigentlich Gott?“ ist ein Buch, das Kindern durch Geschichten, die direkt aus dem Leben gegriffen sind, christliche Werte nahebringt. Sehr empfehlenswert und bestens zum Vorlesen geeignet bietet es zugleich auch einen Einstieg für Gespräche über den Glauben.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Die 100-Geschichten-Kinderbibel

Die 100-Geschichten-Kinderbibel
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Die 100-Geschichten-Kinderbibel

Dieses wunderschöne und großformatige Buch in hochwertiger Ausführung ist ein beeindruckender Einstieg für Kinder ab dem Alter von sechs Jahren in biblische Geschichten. ...

Die 100-Geschichten-Kinderbibel

Dieses wunderschöne und großformatige Buch in hochwertiger Ausführung ist ein beeindruckender Einstieg für Kinder ab dem Alter von sechs Jahren in biblische Geschichten. Ausgewählte Geschichten aus dem Alten und auch aus dem Neuen Testament werden in großer, lesefreundlicher Schrift und kindgerechter Sprache dargebracht. Die zahlreichen farbenfrohen Illustrationen von Gill Guile stellen darüber hinaus einen richtigen Blickfang dar, sie haben mir sehr gut gefallen.

Auf den ersten Buchseiten werden die entsprechenden Überschriften inklusive der exakten Bibelstellen angeführt. Die einzelnen Geschichten sind nicht allzu lang, und durch die vielen farbenfrohen Abbildungen auch sehr abwechslungsreich gestaltet. Jedes Kapitel beginnt mit einer großen Überschrift, darunter wird die entsprechende Bibelstelle angeführt. Die Buchseiten sind durch ihre robuste Ausführung sehr gut für Kinderhände geeignet, das starke Lesebändchen stellt ein zusätzliches Highlight dar.

Auch die optische Gestaltung des Buchumschlags empfand ich als gelungen. Eine Abbildung von Jesu Einzug in Jerusalem, reitend auf einem Esel, wurde als Coverfoto gewählt. Die Rückseite ziert ein Thema aus dem Buch der Könige, und darunter ein Bild von Jona, der sich dem Auftrag Gottes verweigert hatte und nun vom großen Wal verschlungen wird.

Es ist eine richtige Freude, sich mit diesen auf beeindruckende Art und Weise dargebrachten Inhalten zu beschäftigen, die aus meiner Sicht einen perfekten Einstieg für die Lektüre der Heiligen Schrift darstellen. Durch die stete Angabe der entsprechenden Bibelstellen werden etwas ältere Kinder dazu animiert, diese auch in der „echten Bibel“ nachzuschlagen und sich in den Originaltext zu vertiefen.

Fazit: „Die 100-Geschichten-Kinderbibel“ ist ein aus meiner Sicht sehr kindgerechter und hochwertig gestalteter Einstieg in die Welt der Bibel. Sie hat mir ausgezeichnet gefallen und ich empfehle sie uneingeschränkt weiter.

Veröffentlicht am 24.02.2019

George Washington Carver – der Mann, der die kleine Erdnuss ganz groß machte

Ein Professor für die Erdnuss
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George Washington Carver – der Mann, der die kleine Erdnuss ganz groß machte

„Mit dem Fragen fängt es an. Und mit dem Staunen.“

Der kleine George hatte eine Menge Fragen. Der stets kränkelnde Sohn einer ...

George Washington Carver – der Mann, der die kleine Erdnuss ganz groß machte

„Mit dem Fragen fängt es an. Und mit dem Staunen.“

Der kleine George hatte eine Menge Fragen. Der stets kränkelnde Sohn einer ehemaligen Sklavin hatte das große Glück, beim Ehepaar Moses und Susan Carver in Diamond Grove, in den Ozarkbergen im Süden von Missouri, ein Zuhause zu finden. Der ruhige und besonnene Moses war einfacher Farmer, ein gutmütiger Mann, der sein Wissen um die Landwirtschaft an George weitergab. Seine herzensgute Frau Susan päppelte den zarten Jungen auf und brachte ihm das Lesen bei. Doch George hatte unzählige Fragen, und bei den Carvers gab es viel zu wenige Antworten darauf. Sein starkes Interesse an der Schöpfung und sein unbändiger Drang, sich Wissen anzueignen, veranlassten den Halbwüchsigen schließlich dazu, das honiggelbe Blockhaus unter den Walnussbäumen, das bis zu diesem Zeitpunkt für ihn der schönste Ort der Welt gewesen war, zu verlassen.

Dagmar Petrick erzählt in diesem Buch die Geschichte eines kleinen Jungen, der sich wie kein anderer mit Pflanzen auskennt, ein Junge, der einst unglaublich große Dinge bewirken sollte. Hätte der talentierte und wissbegierige George niemals sein Zuhause verlassen um sich Wissen anzueignen, würden heute in Alabama vermutlich keine Erdnüsse wachsen. Es brauchte lediglich ein wenig Ermutigung und hilfsbereite Menschen, die sich aktiv gegen die Diskriminierung der Schwarzen auflehnten, um George auf seinem Weg zu unterstützen und zu begleiten.

Die Autorin erzählt in einem wunderschönen Schreibstil und in gewählter Sprache die Geschichte dieses faszinierenden Mannes, dessen Hunger nach Wissen letztendlich dafür verantwortlich zeichnete, dass die Landwirtschaft in Alabama nach dem katastrophalen Einfall des Baumwollkapselkäfers im Jahr 1910 durch die bislang gering geachtete Erdnuss gerettet wurde. Dagmar Petrick versteht es, ihren jugendlichen Lesern durch diesen bemerkenswerten Roman historische Fakten, vor allem aber Werte zu vermitteln. Der christliche Glaube zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und Gott ist für den Protagonisten der große Schöpfer, den er bereits in jungen Jahren „Mister Creator“ nennt. George wurde sein Leben lang von seinem tiefen Glauben getragen, er bestimmte sein Denken und Handeln.

Die Situation nach der Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten ist zentrales Thema dieses Buches und der kleine schwarze Junge muss für Dinge in seinem Leben kämpfen, die man heute als selbstverständlich erachtet. In einfühlsamen und eindringlichen Worten vermittelt die Autorin ein anschauliches Bild dieses Kampfes und zeigt auf, wie letztendlich Menschlichkeit und Nächstenliebe in Carvers Lebensgeschichte den Sieg davontrugen. Sowohl George, als auch die Nebenfiguren dieses Buches wurden liebevoll gezeichnet. Sie zeugen von großer Authentizität und punkten mit tief beeindruckenden Aussagen:

„Die Leute haben Augen. Aber sie sehen nicht hin. Sie haben einen Mund, mit dem sie fragen können. Aber sie fragen nicht. Und dabei gibt es doch so viel zu entdecken.“

„Es gibt Menschen mit heller Haut. Es gibt Menschen mit dunkler Haut. Darum ist der eine nicht wertvoller, als der andere.“

„Das Wissen ist für alle Menschen da. Wissen behält man nicht für sich. Es ist etwas, das man weiterreicht. Wie ein Geschenk.“

„Alles, was ich mache, soll anderen nützen. Eines Tages werde ich diese Welt verlassen müssen. Und wenn dieser Tag kommt, will ich mich rechtfertigen können, warum ich in ihr gelebt habe. Ich möchte die Gewissheit haben, dass mein Leben meinen Mitmenschen wenigstens ein bisschen geholfen hat. Das ist alles.“


Fazit: Die Lektüre „Ein Professor für die Erdnuss“ machte großen Eindruck auf mich. Die Geschichte dieses kleinen Jungen mit dem unersättlichen Forschungsdrang, der in seinem Leben Außergewöhnliches bewirkt, hat mir nicht zuletzt aufgrund der hoch interessanten Thematik und dem wunderschönen Schreibstil ausgezeichnet gefallen. Es ist ein Buch, das ich auf jeden Fall als Lesehighlight bezeichnen möchte und uneingeschränkt weiterempfehle!



Veröffentlicht am 12.02.2019

Süße Träume auf Norderney

Leuchtturmliebe
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Süße Träume auf Norderney

Als die dreißigjährige Nina Köster den Zuschlag für die Eröffnung eines Pralinengeschäfts auf Norderney bekommt, ziert das Ladenschild ihrer kleinen Confiserie passenderweise ...

Süße Träume auf Norderney

Als die dreißigjährige Nina Köster den Zuschlag für die Eröffnung eines Pralinengeschäfts auf Norderney bekommt, ziert das Ladenschild ihrer kleinen Confiserie passenderweise der Name „Süße Träume“. Dieser Titel passt nicht nur perfekt zu köstlichen, von Ninas geschickten Händen gefertigten Schokoladestücken, sondern versinnbildlicht auch ihren Wunsch, nach einer riesengroßen Enttäuschung ihre Träume zu verwirklichen. Nina liebt die Insel seit ihrer frühesten Kindheit, zudem stammt ihre beste Freundin Antje aus Norderney. Die hübsche blonde Frau mit den strahlend blauen Augen macht sich mit großem Elan ans Werk. Neben ihren Pralinen bietet sie auch kleinen Marzipanleuchttürme an, die von den Kunden begeistert angenommen werden. Als ein rauer großer Kerl mit ungehobeltem Benehmen sie bei ihrer Neueröffnung brüskiert, ist Nina zunächst fassungslos. Doch das unwirsche Norderneyer Urgestein namens Finn Schuette hat nicht mit der großen Anziehungskraft dieser jungen Frau gerechnet, gegen die sein geballter Zorn sich da richtet.

Lotte Römer erzählt die Geschichte einer Frau, die beschlossen hat, sich nach einer enttäuschten Liebe völlig neu zu orientieren. Auf Norderney macht sie ihre Leidenschaft zum Beruf und verkauft in ihrem hübschen Laden liebevoll zubereitete Schokoladepralinen und Leuchttürme aus Marzipan. Ihre Entschlossenheit, niemals wieder einem Mann Zutritt zu ihrem Herzen zu gewähren, gerät ins Wanken, als sie auf Finn trifft. Die Autorin hat ihrer Protagonistin starke Ausdruckskraft verliehen, auch ihr männlicher Gegenpart Finn weist eine überzeugende Charakterzeichnung auf. Sowohl seine Leidenschaft für das Meer und das Surfen, sein Empfinden von Freiheit und Einklang mit der Natur, als auch seine tiefe emotionale Verletztheit wurden feinfühlig zum Ausdruck gebracht. Meine besondere Aufmerksamkeit bei den Nebenfiguren der Handlung galt dem neunjährigen kleinen Jonas Mooser sowie Finns Mutter Maria Schuette. Die freundliche alte Dame hat mich mit ihrer liebevollen und herzlichen Art rasch für sich eingenommen. Die restlichen Nebenfiguren blieben für meinen Geschmack ein wenig zu blass, ich hätte beispielsweise gerne etwas mehr über den reizenden alten Herrn namens Gustav Aue gelesen. Der ehemalige Grundschullehrer in Norderney mit seinem Hang zu Süßigkeiten war mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch. Auch Finns bester Freund Jörn Forster und Ninas Freundin Antje waren interessante Persönlichkeiten, über die ich ebenfalls gerne mehr erfahren hätte.

Lotte Römers locker-leichter Schreibstil bescherte mir zusammen mit den wunderschönen Beschreibungen der Landschaft Norderneys großes Lesevergnügen, das lediglich durch die an einigen Stellen verwendete derbe Sprache und die Flüche ein klein wenig beeinträchtigt wurde.

Fazit: „Leuchtturmliebe“ ist ein sehr unterhaltsamer Roman, der nicht nur eine ideale Urlaubslektüre darstellt, sondern darüber hinaus im Leser unweigerlich den Wunsch erweckt, die Stadt Norderney und diese beeindruckende ostfriesische Insel mit eigenen Augen zu erleben.