Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2018

Das Grauen

Das Grauen
0

Eine hochspannende Treibjagd der Profilerin Maggie O’Dell mit ihrem Partner R.J. Tully auf einen der bösartigsten Serienkiller, der durch seine grauenhaften Bluttaten das FBI scheinbar an der Nase herumführt. ...

Eine hochspannende Treibjagd der Profilerin Maggie O’Dell mit ihrem Partner R.J. Tully auf einen der bösartigsten Serienkiller, der durch seine grauenhaften Bluttaten das FBI scheinbar an der Nase herumführt.

Albert Stucky, der die FBI-Agentin bereits im Vorgängerroman in seine Gewalt und danach beinahe umgebracht hatte, scheint gemeinsame Sache mit Walker Harding, seinem ehemaligen Geschäftspartner zu machen. Eindeutige Fingerabdrücke an verschiedenen Schauplätzen der Morde weisen auf Harding … doch manche Indizien sind zu eindeutig, scheinen eigenartig inszeniert.

Der atemberaubende Plot, der durchgehend hohe Spannungsbogen und die aufregende Vertonung durch Gerd Alzen bereiten dem Zuhörer einen Thrill der Spitzenklasse.

Im ersten Part erhält man Einblicke in Maggies Vorgeschichte, die Flucht des inhaftierten Massenmörders Stucky wird in allen Einzelheiten geschildert, ebenso der Versuch Maggies, sich ein neues Leben aufzubauen. Nicht nur die Trennung von ihrem Lebenspartner, sondern auch eine räumliche Distanz zu ihrem alten Wohnsitz sollen ihre Spuren verwischen. Doch das FBI hat die Rechnung ohne Albert Stucky gemacht, der die junge Profilerin erneut in sein wahnsinniges „Spiel“ einbeziehen möchte.

Wie ihm das gelingt und auf welche Art und Weise Maggie die Ermittlungen mit ihrem neuen Partner Tully führt, erzählt uns dieses Hörbuch. Das fulminante Finale lässt die Nerven einmal mehr blank liegen …

Fünf Sterne für „Das Grauen“ von Alex Kava!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Dark Secret

Dark Secret
0

Ein geheimnisumwitterter FBI-Agent namens Aloysius Pendergast, der als verschollen gilt. Ein grausamer Serienmörder, der auf brutalste Art und Weise Menschen aus Pendergasts Umfeld dahin metzelt. Und Pendergasts ...

Ein geheimnisumwitterter FBI-Agent namens Aloysius Pendergast, der als verschollen gilt. Ein grausamer Serienmörder, der auf brutalste Art und Weise Menschen aus Pendergasts Umfeld dahin metzelt. Und Pendergasts Partner Vincent D’Agosta, der eine mysteriöse Nachricht erhält. Drei Faktoren, die zusammen genommen den Plot für einen hoch spannenden Thriller um den altbekannten Agent Pendergast liefern. Falsche Fährten, hochbrisante Enthüllungen und mörderische Jagden quer übers Land – das alles liefert dieser zweite Teil der Trilogie des Autorenduos Preston/Child.

Die Umsetzung in gewohnt spannender Weise, brillante Schachzüge eines legendären FBI-Agenten und die unstillbare Neugier auf den Ausgang dieses fulminanten Thrillers drängen den Leser geradezu, schneller zu lesen, die Seiten rascher zu blättern. Nicht umsonst sind besagte Autoren ein Garant für höchste Spannung – auch in diesem Fall ist ihnen die Umsetzung des teuflischen und überaus raffinierten Planes eines höchst intelligenten, aber wahnsinnigen Killers vortrefflich gelungen. Schade, dass es sich hierbei um den zweiten Teil einer Trilogie handelt … ich hätte zu gerne jetzt schon gewusst, wie es im dritten Band weiter geht.

Douglas Preston und Lincoln Child haben den vorliegenden Thriller in zweiundsiebzig Kapitel unterteilt, ein Epilog vervollständigt die Geschichte und weist auf den letzten Teil dieser Trilogie hin. Die beiden Autoren punkten mit großem Spannungsaufbau, ein roter Faden zieht sich durch die gesamte Geschichte und sie überraschen mit sehr vielen, geschickt gelegten Fährten und Rätseln. Als Leser zweifelt man zeitweise sogar am Protagonisten Aloysius Pendergast, wägt die Fakten mit dem bisherigen Eindruck dieses intelligenten FBI-Mannes ab, verirrt sich in falsche Richtungen und wird letztendlich von den Autoren wieder in die richtige Richtung geschubst. Ein faszinierender, hoch spannender Thriller, der mit einer ungeahnten Wendung am Schluss glänzt. Um nicht zu viel zu verraten, möchte ich hier lediglich noch anmerken: „es kommt vieles anders, als man denkt!“ Preston und Child haben mich bereits mehrfach von ihren Werken überzeugt und es ist ihnen auch hier wieder völlig gelungen.

Es war mir eine Freude, Aloysius Pendergast in dieser Geschichte wiederzubegegnen. Pendergast als leicht snobistischer, hochintelligenter und gefährlicher Verfolger in seiner Funktion als FBI-Agent wurde bereits in den vergangenen Büchern so lebendig gezeichnet, dass es eine Freude ist, ihn in „Dark Secret“ als Protagonist wieder zu treffen. Der verschrobene, geheimnisvolle und zurückhaltende Agent mit seinen schier unendlichen Fähigkeiten der Verkleidung, seinem brillanten Verstand und dem großen Wissen um seinen angeblich verstorbenen Bruder Diogenes Pendergast basiert auf gründlicher Recherche und Jahre der akribischen Suche nach diesem Mann. Diogenes selber wird, ähnlich wie Aloysius, sehr genau beschrieben und manifestiert das Böse im Plot. Bei beiden Protagonisten hat man das Gefühl, sie zu kennen, nicht nur Charaktere werden gezeichnet, es werden die Personen vielmehr mit Emotionen und kleinen Macken ausgestattet, die sowohl Sympathie als auch Antipathie vermitteln. Doch auch die Nebenfiguren kommen nicht zu kurz. Preston und Child lassen in diesem Thriller alte bekannten aus vorangegangenen Büchern Revue passieren –beispielsweise spielen der Partner Pendergasts, Vincent D’Agosta, der Reporter William Smithback sowie die Museumsangestellte Margo Green eine bedeutende Rolle. Bei sämtlichen Nebenfiguren hatte ich das Gefühl, ausreichend Informationen über sie im Buch erfahren zu haben - lediglich Pendergasts Mündel, Constance Greene, erscheint mir immer noch fremd und rätselhaft. Doch vielleicht erfahren wir darüber im letzten Teil dieser Trilogie weitere Details.

Es handelt sich hierbei um eine gebundene Ausgabe mit sehr ansprechendem Cover. Abgebildet ist eine Leiter, hinab in ein unterirdisches Kellergewölbe, ausgeleuchtet durch den Lichteinfall der Einstiegsluke. Darüber die nachtschwarze Stadt, eingetaucht in violettem Abendlicht. Der Titel erhoben und knallrot vermittelt diese düster wirkende Farbkombination den Eindruck eines Rätsels, Gefahr und Spannung. Sehr gut gewählt!

Fazit: Diesen zweiten Teil einer hoch spannenden Trilogie des Autorenduos Preston/Child würde ich jedem Fan der Spannungsliteratur ans Herz legen. Ein rasanter Plot, der den Leser in irrwitzigem Tempo durch die Geschichte treibt und ihn tief ins Geschehen eintauchen lässt.

Ausgezeichneter Thriller, der mich sofort nach dem dritten Teil verlangen lässt.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Burn Case

Burn Case
0

Bevor ich auf die Handlung dieses Romans eingehe, möchte ich aufgrund meiner gegensätzlichen Vorgehensweise noch anmerken, dass es sich hierbei um den ersten Teil einer Serie um Agent Pendergast handelt ...

Bevor ich auf die Handlung dieses Romans eingehe, möchte ich aufgrund meiner gegensätzlichen Vorgehensweise noch anmerken, dass es sich hierbei um den ersten Teil einer Serie um Agent Pendergast handelt und es für das bessere Verständnis der Vorgänge im zweiten Band „Darc Secret“ fast schon verpflichtend ist, diese beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Nun zur Handlung: Der aus vielen Büchern des Autorenduos bekannte schrullige FBI-Agent Aloysius Pendergast holt sich in diesem packenden Thriller wieder seinen alten Partner Vincent D’Agosta an seine Seite. Mit seiner Unterstützung jagen sie einen grausamen Mörder, der seine Opfer von innen her zu verbrennen scheint. Viele Hinweise deuten jedoch auf eine okkultische Vorgehensweise, auf religiösen Wahn und dem legendären Bund mit dem Teufel. Pendergast und D’Agosta gehen wie gewohnt akribisch vor und bringen Licht ins Dunkel … ein Dunkel, das undurchdringlich scheint und Angst und Schrecken verbirgt.

Preston und Child haben es wieder einmal geschafft: ein fulminanter Thriller, höchstspannend und mit einem ausgeklügelten Plot, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite bei der Stange hält. Ausgezeichnete Recherchen, detailliertes Eingehen auf Mordpläne und deren Umsetzung und das Aufdecken skrupelloser Strategien zeichnen diesen Roman aus. Als bekennender Fan dieses Autorenteams kann ich bestätigen, dass meine Erwartungen vollends erfüllt wurden, dass mit diesem Thriller wieder einmal ein Bestseller von Preston und Child geliefert wurde.

Preston und Child glänzen auch hier wieder mit wundervoll gezeichneten Charakteren, wobei wir den altbekannten Aloysius Pendergast als undurchsichtigen, vielfältig überraschenden und etwas schrulligen FBI-Agenten wieder treffen. Der hochintelligente Ermittler glänzt durch sein kluges Durchschauen der Machenschaften in diesem Buch, ganz besonders angetan war ich von seinem kulturellen Wissen und seiner Extravaganz. Preston und Child haben in diesem Buch wohl auch ihre eigenen Vorlieben eingeflochten, nicht nur Beethovens Streichkonzerte werden als exquisit und unübertrefflich hervorgehoben, sondern auch ihr Lieblingsautor und geistiger Vater der Preston/Child-Romane Wilkie Collins („Die Frau in Weiß“). Dahingehende Bemerkungen im Buch und die Randnotiz auf der letzten Seite haben mich dazu bewogen, sowohl die Streichkonzerte als auch besagtes Buch käuflich zu erwerben.

Was den Schreibstil dieser beiden Autoren angeht, kann ich nur wieder bestätigen, dass es sich hierbei um pure Spannung, akribischer Recherchearbeit mit detaillierten und ausgeklügelten Sachverhalten handelt. Die Geschichte wird aus Sicht des Autors wiedergegeben, der als Erzähler fungiert. Dieser geht auf viele Dinge ein, erwähnt aber durch Agent Pendergast immer wieder Hinweise, die den Leser neugierig machen und ihn an den Plot fesseln. Das Buch ist in rasantem Tempo geschrieben und das Ermittlerduo Pendergast/D’Agosta lebt im ständigen Auf und Ab, ein Höhepunkt jagt den anderen und erzeugen eine atemlose Spannung. Ein großartiger Schreibstil von Preston/Child, den ich immer wieder aufs Neue genieße.

Wie bereits erwähnt verstehen es Douglas Preston und Lincoln Child meisterhaft, ihre Protagonisten durch bildhafte Zeichnung und viele Details lebendig erscheinen zu lassen. Man wird durch seine Beschreibungen der Figuren dieses Buchs regelrecht in den Bann gezogen und blättert fieberhaft die Seiten, um deren Schicksal mit zu verfolgen. Doch die beiden Autoren beschränken sich bei den Charakteren nicht nur auf die beiden Protagonisten, sie kümmern sich auch liebevoll um die Nebenfiguren, denen sie ebenfalls Leben einhauchen. Lediglich das geheimnisumwitterte Mündel Pendergasts, Constanze, bleibt bis zum Ende hin rätselhaft und undurchsichtig. Da dies jedoch auch im zweiten Band „Darc Secret“ der Fall war, gehe ich davon aus, dass dies einen geplanten und ausgeklügelten Schachzug Preston/Childs darstellt.

Es handelt sich hierbei um ein Taschenbuch mit einem exzellent gewählten Coverbild. Schwarz und düster ragt das unheimliche Schloss des Grafen Fosco zwischen Zypressen und schwelendem Feuer auf, Vögel kreisen am Wolken verhangenen Himmel und verheißen Grauen und Unheil. Der Roman selber ist in achtundachtzig Kapitel eingeteilt, gefolgt von einem Epilog und besagter Randnotiz für die Leser, in der Preston und Child sich auf den Autor Wilkie Collins konzentrieren. Letzteres erwies sich vor allem für meine Person als außerordentlich inspirierend.

Fazit: Dieser hoch spannende Thriller des Autorenduos Preston/Child stellt den Beginn einer Trilogie dar, die mit dem zweiten Band „Darc Secret“ fortgesetzt wird. Ein fesselndes Leseerlebnis, das den Freund des Genres Thriller über alle Massen befriedigen wird.

Ich kann dieses Buch vorbehaltlos empfehlen und vergebe hier sehr gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Blutiger Freitag

Blutiger Freitag
0

Alex Kava wählt als Einstieg in ihren Thriller eine hoch spannende Szene: am umsatzstärksten Tag des Jahres, dem so genannten „Black Friday“, gehen im luxuriösen Einkaufszentrum „Mall of America“ in Bloomington, ...

Alex Kava wählt als Einstieg in ihren Thriller eine hoch spannende Szene: am umsatzstärksten Tag des Jahres, dem so genannten „Black Friday“, gehen im luxuriösen Einkaufszentrum „Mall of America“ in Bloomington, Minnesota, drei Bomben hoch. Im allgemeinen Chaos verschwindet nicht nur der Drahtzieher dieser Aktion, sondern auch zwei der beteiligten Jugendlichen, die nichts ahnende Träger der tödlichen Rucksäcke waren und dies für einen bösen Streich gehalten hatten. Zwei der drei Jugendlichen wurden getötet, das FIB und eine Sonderkommission hinzu gezogen. Die Jagd auf den Mörder beginnt.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte in zweiundachtzig sehr kurzen, meist nur zwei bis drei Seiten langen Kapiteln und aus verschiedenen Perspektiven. Sie beginnt dabei mit den Studenten, die sich im Coffee shop des großen Einkaufscenters treffen.

Dixon Lee, einer der Rucksackträger, möchte bei seinen Freunden Chad Hendricks und Tyler Bennet Eindruck schinden und erklärte sich bereit, bei dieser Aktion mit zu machen. Als ein Notruf seines Großvaters Henry Lee aus dem Krankenhaus eintrifft, ersucht er kurzerhand seine Studienkollegin Rebecca Cory, den Rucksack für ihn zu übernehmen. Der Freund der beiden, Patrick Murphy, hat kein gutes Gefühl bei dieser Sache, äußert sich jedoch nicht dazu. Als sich die Ereignisse danach überstürzen, verdankt Rebecca einem glücklichen Zufall das Leben: sie hatte den Rucksack in der Damentoilette abgenommen und auf diese Weise die schreckliche Detonation überlebt. Chad und Tyler hingegen hatten weniger Glück.

Die zweite Erzählperspektive von Alex Kava erzählt von der FBI-Profilerin, Special Agent Margaret O’Dell, die mit ihren Freunden und Kollegen R.J. Tully, Benjamin Platt, Julia Racine und Gwen Patterson bei einem gemeinsamen Essen ist und unverzüglich zu der Tragödie berufen wird. Die Autorin verdeutlicht in ihrem Roman, dass Alex bereits in früheren Büchern eine gewichtige Rolle spielte – der Leser würde also gut daran tun, ihre Werke chronologisch zu lesen. Die Differenzen der Profilerin mit ihrem direkten Vorgesetzten, Assistant Director Ray Kunze, scheinen auf einem Ereignis in der Vergangenheit zurück zu gehen, das aber nur kurz angedeutet wird. Maggies private Lebenssituation bzw. ihre Beziehung zum Militäroberst, Armeearzt, Wissenschaftler und Soldat Benjamin Platt wird ebenso angesprochen, jedoch nie klar definiert. Es scheint zudem eine Vorgeschichte mit dem hinzugezogenen Nick Morrelli zu geben, doch auch hier gibt es lediglich Andeutungen. Nick Morrelli wird im Buch recht gut charakterisiert, sein von der Dominanz seines Vaters Antonio überschattetes Leben umrissen. Nick studierte auf Wunsch seines Vaters Jura, weigerte sich aber, in dessen Kanzlei einzutreten und als Anwalt zu arbeiten. Seine Karriere als Bezirksstaatsanwalt in Suffolk und als Bezirkssheriff in Nebraska scheint ebenfalls nur sehr kurz gewesen zu sein. Im Augenblick des Geschehens arbeitet er als Wachschutz der United Allied Security, einer hochrangigen Sicherheitsfirma, die für die Bewachung des „Mall of America“ verantwortlich ist. In dieser Funktion wird auch er zu diesem Fall berufen und trifft erneut auf die junge FBI-Profilerin.

Der dritte Erzählstrang schildert die Ereignisse aus der Sicht des so genannten „Projektmanagers“ Robert Asante, dem Verantwortlichen für die Attentate. Asante ist als geschickter Verwandlungskünstler nicht zu fassen, in seiner Studienzeit in Tel Aviv wurde er zugleich als Terrorist ausgebildet und tarnt sich seither als Geschäftsmann.

"Blutiger Freitag" war mein erstes Buch dieser Autorin. Ich war sehr gespannt darauf, und der interessante Klappentext trug erheblich dazu bei, meine Neugier zu wecken. Leider erwies sich der Inhalt als enttäuschend. Die Protagonisten waren zwar gut gezeichnet, ich schaffte es aber dennoch nicht, mich für einen von ihnen zu erwärmen. Sie wirkten keineswegs authentisch, ihre Handlungsweisen erschienen mir nicht immer logisch und nachvollziehbar und zu viele fehlende Hintergrundinformationen und mangelnde Erklärung betreffend die Motive ihrer Handlungen verleideten mir den Lesegenuss. Auch die Tatsache, dass der Spannungsbogen gering gehalten wurde, missfiel mir an diesem Buch. Das eindrucksvolle Cover und der Klappentext stehen in deutlichem Widerspruch zum Inhalt und ich kann hier leider nur 2 Bewertungssterne vergeben.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Blinder Instinkt

Blinder Instinkt
0

Andreas Winkelmann hat mich bereits mit dem ersten Thriller, den ich von ihm in Händen hielt, vollständig für sich eingenommen. „Wassermanns Zorn“ ist mir als Lesehighlight nachhaltig in Erinnerung geblieben. ...

Andreas Winkelmann hat mich bereits mit dem ersten Thriller, den ich von ihm in Händen hielt, vollständig für sich eingenommen. „Wassermanns Zorn“ ist mir als Lesehighlight nachhaltig in Erinnerung geblieben.

Was dieser Autor jedoch mit „Blinder Instinkt“ geliefert hat, ließ mich den Atem anhalten. Höchstspannung von der ersten bis zur buchstäblich allerletzten Sekunde dieses Hörbuchs, permanentes Magenflattern und Herzklopfen bei der letzten CD und beinahe unerträgliche Spannung am Ende. Die ausdrucksvolle Vertonung durch die Stimme Simon Jägers verlieh dem an sich schon brandheißen Plot die Würze, die das Hörbuch zu einem absoluten Bestseller für mich macht.

Bereits der Einstieg lässt erahnen, welches Spannungsniveau Winkelmann das ganze Hörbuch hindurch zu halten verspricht – und ich kann nach einigen Stunden fasziniertem Zuhörens bestätigen, dass dieses meine Erwartungen sogar noch übertroffen hat. Nie zuvor schaffte es ein Autor, mich durch ein Hörbuch dermaßen in die Handlung mit einzubeziehen.

Die lebhaften und detaillierten Beschreibungen von Figuren und Handlung katapultierten mich bereits im Prolog in den Garten der Familie Ungemach, in der das kleine, blinde Mädchen Sina auf der Schaukel sitzend einen Fremden um sich herum bemerkte. Sie sah ihn nicht, aber all ihre Sinne alarmierten sie und wiesen auf seine Anwesenheit hin. Die Entführung Sinas schaffte eine tiefe Kluft in der Familie Ungemach, die beiden alkoholabhängigen Eltern wiesen die Schuld am Verschwinden des Mädchens deren 16jährigen Bruder Max zu, der seine Aufsichtspflicht zugunsten eines Fußballspiels mit seinen Freunden vernachlässigt hatte. Max verließ die Familie und ging nach Hamburg, wo er als Profiboxer Karriere machte. Als plötzlich nach 10 Jahren wieder ein Mädchen verschwindet und viele Parallelen zu dem damaligen Entführungsfall augenscheinlich werden, wendet sich die Ermittlerin der Kripo Hannover, Franziska Gottlob, an Max und bittet ihn um Hilfe bei ihren Recherchen. Gemeinsam beginnt die Jagd nach dem Entführer von damals …

Der fesselnde Schreibstil Andreas Winkelmanns und der raffiniert aufgebaute Plot widmen sich in Folge der Aufspürung des Psychopathen, der mit unvorstellbaren Absonderlichkeiten aufwartet. Was in seinem Versteck verborgen ist, lehrt dem Zuhörer das Grauen.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, der Spannungsbogen beinahe unerträglich hoch gehalten.

Der Autor legt in seiner detaillierten Personenbeschreibung das Hauptaugenmerk auf seine Protagonisten Franziska Gottlob und Max Ungemach. Franziska und ihr Kollege von der Kripo Hannover, Paul Adamek, verfolgen viele Fährten, die direkt zum Mörder zu führen scheinen. Die aus einem Heim für behinderte Mädchen entführte Sarah wird gefangen gehalten, doch nur allzu oft erweist sich ein Hinweis auf ihren Aufenthaltsort als Irrweg. Ich hatte mit Ausnahme der Ermittler zuletzt bereits alle handelnden Personen in Verdacht und meine brennende Neugier auf die Identität des Bösewichts wurde noch zusätzlich gesteigert.

Die finale Verfolgungsjagd auf der letzten CD verspricht „pures Adrenalin“ und wartet mit völlig unerwarteten Überraschungen auf.

Ein „heißer Plot“, eine exzellente Umsetzung – und für mich ein absolutes Highlight.


(Rezension zum Hörbuch)