Magnolien im Sturm
Magnolien im SturmDas Kommentar zum Klappentext von Sarah Lee Hawkins‘ Buch „Magnolien im Sturm“ tituliert es als „Südstaatenroman voller Leidenschaft“. In diesem Roman geht es nicht nur um Leidenschaft, die aus Liebe entsteht, ...
Das Kommentar zum Klappentext von Sarah Lee Hawkins‘ Buch „Magnolien im Sturm“ tituliert es als „Südstaatenroman voller Leidenschaft“. In diesem Roman geht es nicht nur um Leidenschaft, die aus Liebe entsteht, sondern auch um starke Hassgefühle. Der reiche Plantagenbesitzer Robert W. Garrison wirbt um die schöne junge Waise Amy Livingston, seine Gründe jedoch sind eigennützig und bar jeglicher Emotionen. Amy soll durch die Geburt eines Sohnes für den Fortbestand seines Geschlechts sorgen, dabei behandelt er seine junge Ehefrau nicht besser, als seine Leibeigenen. Garrison regiert mit viel Gewalt, Jähzorn, großer Arroganz und Willkür über seine Sklaven, beutet sie aus und verkauft sie skrupellos, sobald ihre Kräfte für die Bewirtschaftung seiner weitläufigen Baumwollfelder nicht mehr ausreichen. Die Strafen für den geringsten Ungehorsam oder gar Aufbegehrens seitens der schwarzen Diener sind grausam und die Menschen werden mit brutaler Gewalt misshandelt. Garrison, der häufig dem Alkohol zuspricht, behandelt Amy nicht besser als seine Sklaven, er schlägt sie und beraubt sie auch der kleinsten Freiheiten. Garrisons erste Frau zerbrach an dem Rohling, und Amy drohte dasselbe Schicksal. Als die unglückliche Ehefrau den Sklaven Joey kennen lernt und zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren darf, was Liebe und Leidenschaft bedeuten, ist Joey ihr einziger Halt und der Grund, durchzuhalten. Der Traum des verzweifelten Liebespaares ist es, aus den Südstaaten zu fliehen und gemeinsam ein neues Leben zu beginnen.
Sarah Lee Hawkins schreibt in diesem Buch über die Geschichte einer unglücklichen Ehe, in der Demütigungen und Gewalt vorherrschen. Sie erzählt aber zugleich auch von der Liebe zwischen einer Weißen und einem Schwarzen in einem Land, in dem eine solche Beziehung das Todesurteil für beide bedeuten würde. Die Autorin schildert in eindrucksvollen Bildern das harte Los der Sklaven in den Südstaaten, die Unterdrückung, die Willkür und deren menschenunwürdige Behandlung. Hawkins schockiert den Leser mit Details aus einer Zeit, die wir uns heutzutage nicht mehr vorzustellen vermögen. Doch der Funke der Hoffnung ist in diesem Buch bereits dabei, zu einer lodernden Flamme zu werden, als die Nordstaaten erfolgreich gegen den Süden in den Krieg ziehen, um der Sklaverei endlich ein Ende zu bereiten.
Die Lektüre dieses Südstaatenromans hat mich sehr berührt und mir bewusst gemacht, dass ein „Miteinander“ von Menschen verschiedener Hautfarben keinesfalls selbstverständlich ist. Es wurde vielmehr hart erkämpft und die himmelschreienden Ungerechtigkeiten mussten von den Unterdrückten viel zu lange erduldet werden. Ich vergebe „Magnolien im Sturm“ aufgrund seines flüssigen Schreibstils, seines interessanten Plots und seiner sympathischen Protagonisten vier Bewertungssterne!
(Rezension zum Printexemplar)