Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine richtige „Perle“!

Aufbruch ins Ungewisse
0

Eine richtige „Perle“!

„Denn alles ist mir möglich durch Christus, der mir die Kraft gibt, die ich brauche.“ (Philipper 4,13)

Dieses Bibelzitat in der Handschrift ihres geliebten Vaters sowie dessen ...

Eine richtige „Perle“!

„Denn alles ist mir möglich durch Christus, der mir die Kraft gibt, die ich brauche.“ (Philipper 4,13)

Dieses Bibelzitat in der Handschrift ihres geliebten Vaters sowie dessen kostbarer Kompass dürfen Elizabeth Thatcher aus Toronto auf ihre Reise in den Westen begleiten, wo sie nach ihrer College-Ausbildung zur Lehrerin in Coal Valley in den Rocky Mountains eine befristete Stelle antreten soll. Die zurückhaltende junge Frau aus vermögendem Elternhaus kann mit den rauschenden Festen ihrer Mutter nicht viel anfangen, sie empfindet ihr Leben als hohl und oberflächlich. Das große Abenteuer im Westen stellt für Beth somit eine große Herausforderung dar, die sie nur allzu gerne annehmen möchte. Entgegen der Bedenken ihrer Mutter tritt sie schließlich mit dem Segen beider Elternteile die lange Reise nach Coal Valley an. Die Lebensbedingungen sind zwar weitaus karger und ärmlicher als erwartet, doch angesichts der herzlichen Aufnahme durch die Witwen jener zahlreichen Bergarbeiter, die bei einem tragischen Grubenunglück ums Leben kamen, nimmt Beth die Herausforderung nur allzu gerne an. Die Mütter wünschen sich allesamt eine fundierte Ausbildung für ihre Kinder, um ihnen einmal das gefährliche Leben unter Tage zu ersparen und eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Die junge Lehrerin trifft in Coal Valley auf äußerst wissbegierige und lerneifrige Schüler und ruft auch eine Jungschargruppe ins Leben, um den Kindern etwas über den christlichen Glauben erzählen und ihnen die Inhalte der Bibel nahe bringen zu können. Mit viel Einfallsreichtum und großem Engagement macht sich die junge Lehrerin an die Arbeit und lernt alsbald den Ort und seine Bewohner näher kennen. Dabei wird Elizabeth von ihrer resoluten Pensionswirtin Molly MCFarland unterstützt, in der sie sehr rasch auch eine Vertraute und mütterliche Freundin findet. Im wortgewandten jungen Prediger Pastor Philip Davidson, den beiden Beamten der Royal Canadian Mounted Police Edward Montclair und Corporal Jarrick Thornton, sowie dem älteren Bergarbeiter Frank Russo findet sie ebenfalls tatkräftige Unterstützer bei ihren Vorhaben…

Da ich die Verfilmung dieses Buches bereits kannte, brannte ich förmlich darauf, dieses Buch zu lesen. Was mir mit dieser Lektüre in die Hände fiel, war ein richtiges Kleinod, und wohl der Beginn einer großen Lese-Leidenschaft. Janette Okes Schreibstil ist überwältigend! Die Liebe zum Land und zu den Menschen ist auf jeder Seite deutlich zu spüren, die Anmerkung einer Rezensentin, dass Janette Oke „die Gabe besitzt, mit ihren Worten Bilder zu malen“, kann ich nur unterstreichen. Die Schilderungen der Autorin sind derart lebendig, dass man beim Lesen den Eindruck erhält, mitten im Geschehen zu sein. Nicht nur die Umgebung und die Charaktere der handelnden Figuren, sondern auch deren Gefühls- und Gedankenwelt werden exzellent beschrieben, so dass man sich dem Sog dieser Geschichte kaum zu entziehen vermag. Janette Oke wurde mit diesem Buch ihrem Ruf als „Grande Dame der christlichen Siedlerromane“ absolut gerecht, und das große Augenmerk, das sie auf christliche Werte und den Glauben an Gott legt, bereichern dieses Buch ungemein.

Das farbenfrohe Buchcover zeigt ein junges Mädchen, das in einem rosafarbenen eleganten Kleid dem Leser halb zugewandt auf einer grünen Wiese steht, während sich im Hintergrund, umrahmt vom gewaltigen Felsmassiv der Rocky Mountains, ein berittener Mountie in roter Uniform auf das Mädchen zu bewegt. Eine märchenhafte Optik, die Liebe, Abenteuer und Romantik verheißt – die optimale Aufmachung für ein Buch, das jede dieser Verheißungen voll und ganz zu erfüllen vermag.

Ich kann „Aufbruch ins Ungewisse“ uneingeschränkt weiter empfehlen und besonders jenen Lesern ans Herz legen, die sich für die Besiedelung des amerikanischen Westens interessieren und denen die Vermittlung christlicher Werte ein Anliegen ist. Eine wundervolle Lektüre einer Autorin, die mir großes Lesevergnügen bereitet hat und die für mich von nun an zusammen mit Francine Rivers und Karen Kingsbury zu meinen absoluten Favoritinnen im Bereich der christlichen Romane zählt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Etwas Gutes aus etwas Schlimmem. Gott ist ganz groß in so etwas!

Das Herrenhaus von Pembrooke Park
0

„Etwas Gutes aus etwas Schlimmem. Gott ist ganz groß in so etwas“

Durch eine unkluge Entscheidung und eine unbedacht übernommene Bürgschaft für einen Verwandten steht die Familie Foster aus London im ...

„Etwas Gutes aus etwas Schlimmem. Gott ist ganz groß in so etwas“

Durch eine unkluge Entscheidung und eine unbedacht übernommene Bürgschaft für einen Verwandten steht die Familie Foster aus London im März des Jahres 1818 vor dem Ruin. Die Suche nach einer adäquaten, aber kostengünstigeren Residenz gestaltet sich schwierig. Als der Familie über einen Anwalt unvermutet ein Herrenhaus eines entfernten Verwandten in Pembrooke Park zur Miete angeboten wird, entschließen sich Charles und Anne Foster, mit ihren beiden Töchtern Abigail und Louisa nach Easton zu ziehen. Die jüngere Tochter Louisa trifft das finanzielle Desaster der Familie besonders hart, und so reift der Plan, ihr das Debüt in London mit den letzten Ersparnissen doch noch zu ermöglichen. Die ältere Tochter Abigail Foster tritt aus diesem Grund zunächst alleine die Reise ins neue Heim an und überwacht die Reinigungsarbeiten im Herrenhaus, das beinahe zwei Jahrzehnte lang leer stand. Es ranken sich einige Gerüchte über den Verbleib der ehemaligen Bewohner, doch im ländlichen Berkshire, einem Dörfchen mit friedlichen und frommen Einwohnern wird grundsätzlich niemals über die Pembrookes gesprochen. Die Neugier Abigails ist entfacht, und als sie auf den sympathischen Sohn des ehemaligen Gutsverwalters trifft, knüpft sie erste freundschaftliche Kontakte zu ihm und seiner Familie. William Chapman kümmert sich jedoch nicht nur um alles, was gerade anliegt, sondern nimmt nach seinem Studium am St. John’s College in Oxford auch die Position des Pastors im Ort ein. William besitzt einen starken Glauben, der ihn trägt, seine Predigten fallen kurz, aber äußerst prägnant und überzeugend aus. William fühlt sich zur neuen Bewohnerin von Pembrooke Park hingezogen, der junge Priester findet jedoch in Abigails ehemaligen Nachbarn und Jugendfreund Gilbert Scott einen ernsthaften Konkurrenten…

„Es sind nicht die Geister, vor denen Sie sich in Acht nehmen müssen, Miss Foster, sondern Menschen, die durchaus lebendig sind.“

Julie Klassen hat es doch tatsächlich geschafft, mich mit diesem Buch zu überraschen. Ich hatte mir eine romantische Liebesgeschichte mit christlichem Bezug erwartet. Die Lektüre brachte jedoch durch die Legende um einen versteckten Schatz im Anwesen eine behutsam angebahnte Kriminalgeschichte zu Vorschein. In äußerst gefälligem Schreibstil zeichnet die Autorin ein Bild der handelnden Figuren dieses Buches – allen voran die Familien Foster und Chapman. Zugleich baut sie viele sympathische Nebenfiguren in die Handlung ein, deren Schicksal auf die eine oder andere Weise mit dem Rätsel um das Herrenhaus von Pembrooke Park verwoben ist. Die Fäden werden langsam aufgerollt, die Verbindungen treten nur sehr zögernd zu Vorschein. Der Spannungsbogen ist aus diesem Grund weit höher, als ich es bei einem solchen Buch erwartet hätte. Ich habe die akribischen Situations- und Personenbeschreibungen sowie den langsame Aufbau der Geschichte zutiefst genossen, und die Neugier auf die geheimnisvolle Vergangenheit von Pembrook Park hielt mich als Leserin regelrecht bei der Stange. Julie Klassen vernachlässigt dabei jedoch keinesfalls Romantik und Liebe, sie baut auch zwei wunderschöne und berührende Liebesgeschichten ein. Ihr gehobener Schreibstil sorgte in Kombination mit den romantischen und spannenden Elementen dafür, dass ich es nach dem Aufschlagen der ersten Seite dieses Buches nicht mehr schaffte, es aus der Hand zu legen – ich hatte mich innerhalb kürzester Zeit in den Schreibstil der Autorin verliebt. Julie Klassen entführte mich in längst vergangene Zeiten, ließ mich als stille Beteiligte Einblick in die Welt der gehobenen Gesellschaftsschicht nehmen, und bereitete mir einige Stunden lang allergrößtes Lesevergnügen.

Ich kann „Das Herrenhaus von Pembrook Park“ uneingeschränkt weiterempfehlen und lege es besonders jenen Lesern ans Herz, die an einer perfekten Mischung aus Liebes- und Kriminalroman mit Augenmerk auf christliche Werte interessiert sind.

Abschließend noch eine Bemerkung zum Buchcover: Bereits die optische Aufmachung dieses Buches ist ein wahrer Blickfang. Während man im Hintergrund ein hochherrschaftliches Gebäude zu erkennen vermag, zeigt sich dem Auge des Betrachters eine wunderschöne junge Frau in eleganter und schlichter Kleidung im Vordergrund dieser Szene. Ihr Gesichtsausdruck und ihr abgewandter Blick wirken sehr geheimnisvoll und man kann nicht umhin, sich unverzüglich dem Klappentext zuzuwenden, um „mehr“ über diese geheimnisvolle junge Schönheit zu erfahren.

Unbedingte fünf Bewertungssterne für dieses Lesevergnügen der ganz besonderen Art!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Bitte gib, dass mein Leben etwas bewirkt hat!

Das Lied des Hirten
0

„Bitte gib, dass mein Leben etwas bewirkt hat“

„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er ...

„Bitte gib, dass mein Leben etwas bewirkt hat“

„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“

Ich habe bis zum aktuellen Zeitpunkt noch nie zuvor von den so genannten „Writing Sisters“ gehört bzw. gelesen. Die beiden Schwestern Betsy Duffey und Laurie Myers stammen aus einer Schriftstellerfamilie und veröffentlichten in einem Zeitraum von etwa zwanzig Jahren bereits fünfunddreißig Kinderbücher, die sie teilweise sogar gemeinsam verfassten. Ihren eigenen Aussagen zufolge ist es ihr vorrangiges Ziel, „mit ihren Büchern Menschen den liebenden Vater Gott vorzustellen und sein Wirken in der Welt deutlich zu machen.“ Ein großes Ziel, das die beiden sich gesetzt haben. Durch den dreiundzwanzigsten Psalm als Hauptthema ihres Buches stand den beiden Autorinnen eine Fülle von Inhalten zur Verfügung, die sie auf exzellente Art und Weise umzusetzen verstanden.

„Das Lied des Hirten“ beginnt mit der Geschichte der überzeugten Christin Kate McConnell, Ehefrau von John McConell, und „Mega-Mama“ ihres Sohnes Matt, der sich vom Glauben abgewandt hat. Kate liebt es unter anderem, wunderschöne Bibelverse aufzuschreiben und sie anschließend zu verschenken. Begleitet von innigem Gebet und mit großer liebevoller Zuwendung verfasste Kate einen kleinen Notizzettel, auf den sie mit wunderschönen Lettern den dreiundzwanzigsten Psalm schrieb, um ihn ihrem Sohn zu schenken. Mitten im fürchterlichsten Schneesturm in der Geschichte Baltimores entdeckt Kate plötzlich, dass der kostbare Zettel gemeinsam mit der Wolljacke ihres Sohnes Matt in der Reinigung abgegeben wurde. Kate kehrt um und wird in einen schlimmen Unfall mit vielen Toten und Verletzten verwickelt…

Das Autorenduo erzählt in Folge den langen, teilweise recht abenteuerlichen Weg, den dieser kleine Zettel mit der wichtigen Botschaft zurücklegt und von dem Guten, das der dreiundzwanzigste Psalm zu bewirken vermag. Beginnend mit Chris Benett, einem Angestellten der Reinigung, gelangt Kates handschriftlicher Schatz in viele verschiedene Hände, wobei die erstaunlichen Zufälle bei der Weitergabe, aber auch die jeweilige Lebensgeschichte der betreffenden Personen, in äußerst einnehmendem Schreibstil erzählt werden. Dieser winzige kleine weiße Zettel spendet einem Sterbenden im Krieg Trost und Zuversicht, bringt eine Familie von Kriegsflüchtlingen den Glauben an den Gott der Christen nahe, weist einem rebellischen jungen Sohn den Weg nach Hause zu seinem Vater – um nur einige Beispiele zu nennen. Die jeweiligen Empfänger des Zettels sind die Protagonisten des entsprechenden Buchkapitels, die ihrerseits eher kurzgehalten sind, aber dennoch sehr einprägsam eine Geschichte erzählen.

Die optische Aufmachung dieses Buches ist atemberaubend schön! Mit der Gestaltung des Buchcovers hat der Verlag ganze Arbeit geleistet. Die überwältigende Farbgebung und der in goldenes Licht getauchte Himmel sowie die im Abendrot leuchtende Felder links und rechts scheinen einen Wanderer regelrecht zu „umrahmen“. Die weißen, in geschwungener Zierschrift gehaltenen und erhobenen Lettern mit dem Buchtitel stellen einen eleganten Blickfang dar, der durch ein Ornament am Buchrand zusätzlich aufgewertet wird. Einzig der für meinen persönlichen Geschmack zu moderne Rucksack des einsamen Reisenden verkörpert einen winzigen Störfaktor, der nicht so ganz ins Gesamtbild passt.

Fazit: „Das Lied des Hirten“ ist ein beeindruckender Roman, in der von der Kraft des Glaubens und den Auswirkungen dieses berühmten Bibelverses auf so viele verschiedene Leben erzählt wird. Eine wunderschöne Lektüre, die mir großen Lesegenuss bereitet hat und nicht nur die Protagonisten dieses Buches, sondern auch das Herz des Lesers zu berühren vermag.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Alles ist Gnade

Die Feuerprobe
0

Alles ist Gnade

„Gott braucht deine Fähigkeiten nicht, um dich zu führen. Aber du musst seiner Macht vertrauen, um seine Führung zu erkennen.“

Der Pastor Ed Underwood hat mit seinem bemerkenswerten Roman ...

Alles ist Gnade

„Gott braucht deine Fähigkeiten nicht, um dich zu führen. Aber du musst seiner Macht vertrauen, um seine Führung zu erkennen.“

Der Pastor Ed Underwood hat mit seinem bemerkenswerten Roman „Die Feuerprobe“ eine faszinierende Erzählung über das Wirken von Gottes Willen im Leben eines Menschen verfasst. Der Buchautor und ehemalige Lehrer an Bibelschulen und theologischen Seminaren liebt Rucksacktouren in der Wildnis, und hat als Schauplatz seines aktuellen Buches den malerischen Sequoia-Nationalpark in der kalifornischen Sierra Nevada im Westen der USA gewählt. Seine beiden Protagonisten Christopher und Susan stehen vor einer großen Entscheidung. Der Wirtschaftsprüfer Chris erhält ein Jobangebot von einem Unternehmen in Pasadena, das einen großen Karrieresprung sowie finanzielle Verbesserung für ihn verheißt. Die Familie ist jedoch mit ihrer Heimat Claremont fest verwurzelt, ein Umzug würde einen Schulwechsel für die beiden Kinder, eine räumliche Trennung von ihren Bekannten und Freunden, aber auch einen Wechsel in eine neue christliche Glaubensgemeinde mit sich bringen. In dieser schwierigen Situation empfehlen ihnen ihre beiden Freunde Mark und Victoria, sich für ihre Entscheidungsfindung an den alten Pastor Peter Lewis zu wenden, der als ehemaliger Feuerkämpfer eine Art lebende Legende darstellt. Peter erklärt sich dazu bereit, Susan und Christopher während einer gemeinsamen Wanderung durch den Nationalpark ein paar Grundsätze zu zeigen, nach denen das gläubige Ehepaar den Willen Gottes für ihr Leben erkennen kann. Wird das junge Paar eine konkrete Antwort auf die Frage erhalten, ob es nach Pasadena gehen soll?


Dieses Buch ist im Grunde ein Bericht über eine Wanderung dreier Menschen, darüber hinaus aber auch sehr viel mehr. Gottes Willen und Zeichen zu erkennen, sich damit auseinander zu setzen und sich letztendlich auch danach zu richten, ist das zentrale Thema der Handlung. Der Autor beschränkt sich im Großen und Ganzen auf seine drei Protagonisten, die er hervorragend charakterisiert und deren Entwicklung auf beeindruckende Art und Weise wiedergegeben wird. Ed Underwood schildert, wie Gottes Geist in Christopher, Susan, aber auch Peter wirkt. Er legt großes Augenmerk auf die Weisheit der Bibel und zitiert Bibelstellen und Psalmen. Da dieses Buch in Romanform und sehr flüssigem Schreibstil verfasst wurde, ist es weit davon entfernt, trocken oder langweilig zu werden. Die Ereignisse und vor allem die inneren Kämpfe der handelnden Figuren zogen mich als Leser vollends in den Bann. Aufgewertet durch den biblischen Inhalt stellte „Die Feuerprobe“ eine äußerst wertvolle Lektüre für mich dar, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte!

Abschließend möchte ich zwei Zitate hervorheben, die mich ganz besonders angesprochen und bewegt haben:

„Bleib im Kreis der Nähe zu Gott, und vertraue darauf, dass du damit punktgenau da bist, wo Gott dich nach seinem guten, vollkommenen Willen haben will.“

„Gott ist verantwortlich für den Zeitplan, nach dem sich die Dinge in der Geschichte der Menschheit vollziehen. Was in unserem Leben geschieht, geschieht nicht aus Zufall oder aufs Geratewohl; Gott verfolgt damit eine Absicht. Auch wenn wir die nicht immer und vollständig erkennen können, können wir doch wissen, dass er einen Plan verfolgt. Wir sollten also davon ausgehen, dass alles, was in unserem Leben geschieht, eine Bedeutung hat. Es gilt also: Lebe erwartungsvoll. Gottes Handschrift in dem, was uns geschieht, ist der Zeitpunkt.“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Echte und dauerhafte Veränderung ist möglich!

Von innen nach außen
0

„Echte und dauerhafte Veränderung ist möglich!“

„Ich glaube, dass ein Blick nach innen nötig ist, wenn wir auf lange Sicht ein Leben in der Verantwortung vor Gott führen wollen, dass es dabei primär aber ...

„Echte und dauerhafte Veränderung ist möglich!“

„Ich glaube, dass ein Blick nach innen nötig ist, wenn wir auf lange Sicht ein Leben in der Verantwortung vor Gott führen wollen, dass es dabei primär aber nicht darum geht, unsere Selbstannahme zu fördern. Ziel einer Veränderung von innen nach außen ist weder die Anpassung an vorgegebene christliche Normen noch die Mehrung unseres Glücks. Beides sind vielmehr Nebenprodukte. Echte Veränderung dagegen führt zu Reife – jenem seltenen Wesensmerkmal, das allein zu wahrer Liebe befähigt.“


Lawrence J. Crabb weist im einleitenden Teil dieses Buches in sehr klaren, direkten Worten auf die „Heuchelei des modernen Christentums“ hin, bei dem bereits für die Zeit, die wir auf dieser Erde leben, vollkommene Freude und völlige Befriedigung verheißen wird. Der Ruf, Schweres zu ertragen, wird überhört, der Glaube soll dazu dienen, unser Wohlergehen zu sichern. Die Führung des eigenen Lebens wird oft nicht mehr in Gottes Hand gelegt, es wird vielmehr versucht, dies selbst in die Hand zu nehmen. In seinem Buch „Von innen nach außen“ schreibt Crabb sehr deutlich, dass es darin nicht um Linderung, sondern vielmehr um die Veränderung des eigenen Wesens geht. Er rät zu einem Blick „hinter die Kulissen, ins Innere, und zwar in Form einer schonungslosen Betrachtung auch unangenehmer Dinge in unserem Leben.“ Und genau dieser Blick kann zu einer echten Veränderung führen. Der Autor bietet in seinem Buch Ansätze bzw. stellt Konzepte zu einer Veränderung in biblischem Sinne vor. Er zeigt Wege auf, sich mit seinen Ängsten, seinem Schmerz und seinem Groll auseinander zu setzen. Und er legt hierbei besonders ab der zweiten Hälfte des Buches großes Augenmerk auf die Schutzmechanismen des Menschen – wie sie funktionieren, wie schwer es ist, sie zu erkennen, aber auch wie außerordentlich wichtig es ist, sich ihrer bewusst zu werden.

Crabb stellt sehr gezielte Fragen und bringt seine Leser dazu, sich diesen anschließend auch zu stellen, sich intensiv mit dem eigenen Innersten zu beschäftigen. Anhand von Beispielen zeigt er unter anderem auch auf, wie die Mitglieder einer christlichen Gemeinschaft sich gegenseitig auf konkrete Dinge hinweisen können, an denen sie noch arbeiten sollten. Zudem meint der Autor: „Wollen wir ein bequemes Leben (innerlich und äußerlich – vor allem aber innerlich), oder wollen wir in unserem Leben Gott erfahren? Beides zusammen geht nicht!“

Crabb konzentriert sich niemals ausschließlich auf den theoretischen Part, vielmehr bereichern zahlreiche Praxisbeispiele seine Ausführungen. Viele Fragen, die er stellt, sind zugegebenermaßen unbequem, fordern heraus und regen sehr viel zum Nachdanken an. Man beginnt als Leser unweigerlich, sich und seine eigenen Schutzmechanismen zu erforschen. Ein exzellentes Buch mit hervorragendem Inhalt, das für meinen Geschmack lediglich einen einzigen Kritikpunkt aufweist: die sehr kleinen Lettern und der ebenfalls sehr geringe Zeilenabstand tragen leider nicht gerade dazu bei, ein flüssiges Lesen zu gewährleisten. Die Lektüre war aus diesem Grund etwas mühsam für mich und ich hätte mir hier eine etwas lesefreundlichere Gestaltung gewünscht. Nichtsdestotrotz möchte ich dieses Buch jedem Christen ans Herz legen und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.

„Wir müssen aber erkennen, dass tiefgreifende Veränderung nicht so sehr dadurch zustande kommt, was wir tun und wieviel Mühe wir uns dabei geben, als vielmehr durch die Bereitschaft, sich den Realitäten des eigenen Innenlebens zu stellen. Persönliche Integrität, der feste Entschluss, sich nichts vorzumachen, sind Grundvoraussetzungen für die Veränderung von innen nach außen.“